Gehäuseschaden

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon XT-Cruiser » Sa Mär 17, 2018 8:43

Ich würde heute mal das Öl ablassen um den Kupplungsdeckel zu öffnen. Ölwanne nehme ich auch gleich mal ab.
Würdet ihr den Bock nochmal warm fahren, oder ist das Risiko für weitere Schäden durch weiteres Kicken zu groß?

Und welches Öl soll ich einfüllen? Ha, war und ein Spaß, es wird kein Öl-Thread eröffnet :lol: :mrgreen: :wink:
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rei97
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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon rei97 » Sa Mär 17, 2018 11:18

Also:
Starten würde ich den Motor nicht nochmal, weil der pustet heftig Öl hinten raus.
Öl ablassen mit Geduld, weil Palmin. Ölwanne reinigen ist ein guter Gedanke, genau wie Ölpumpe beringen, aber wenn alles beisammen ' Beölungszauber beachten, sonst gibts Schrott. Handölpumpe für 5€ virhanden?
https://www.ebay.de/itm/GESCHENKIDEE-30 ... SwbgpaqqEp
Will auch keinen Ölfred, aber seit 2002 verwende ich in SR/XT Motoren Metro 15W40 mineralisch für 12€/5ltr. Nach weit über 100 renovierten Motoren keine einzige Beanstandung.
Beim Demontieren des Kupplungsdeckels erstmal ALLE Schrauben entfernen und im Bereich der Hülsen den Hinterschnitt des Blockes nutzen, um zu klöpfeln. Der Deckel ist aus Mg und deshalb nie Va Schrauben verwenden. Man kann verzinkte Schauben aus dem Baumarkt verwenden und verzinkte Scheiben rein tun, weil oft durch Kontaktkorrosion die Schraubstellen eingefallen sind und drohen zu reißen, wenn keine Scheibe drunter und gar gefühllos angezogen wird. Die alte Dichtung peinlichst sauber entfenen vorher das Rückschlagventil vorsichtig heraushebeln um Beschädigung mit dem Cuttermesser zu vermeiden. Die neue Dichtung, wie alle Dichtungen satt einölen, damit die quillt. Das verbessert die Dichtwirkung und vereinfacht nochmaligen Wegbau des Deckels ohne Beschädigung der Dichtung.
Regards
Rei97

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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon XT-Cruiser » So Mär 18, 2018 20:54

n'Abend zusammen,

so, der Kasten ist auf, und natürlich ist es genau so wie ihr es beschrieben habt. Das Anschlagteil ist ab. :roll:
Danke erstmal für die vielen tollen Tips ... hat beim Zerlegen schon viel geholfen, und vermeidet sicher Folgefehler.
Wie das nun entstanden ist hab ich noch nicht ganz kapiert. Materialermüdung, oder kann man beim Kicken wirklich was falsch machen?
Was ich gesehen hab ist, dass der Kickerhebel mit der Punktmarkierung um einen Zahn versetzt war, also die Welle wurde beim Kicken etwas weiter gedreht. Dazu kommt noch, dass der Fußraster auch etwas Spiel hat, was ich durch eine neue Beilagscheibe wahrscheinlich wieder stabilisieren kann.

Für Interessierte hier noch ein paar Bilder. Das abgebrochene Teil lag ganz unmotiviert direkt vorne unter der Kupplung. Echt ein Wunder dass da nicht mehr passiert ist.

so sah es direkt nach dem Entfernen der Kickerwelle aus:
Bild

hier ist das Anschlag-Zeugs entfernt, und das Gehäuse mal grob vorgereinigt. Oberhalb der zwei leeren Gewinde ist das Loch zu erkennen.
Bild

:evil: :evil: :evil:
Bild

Und so sah noch die Wanne aus. An die Metallspäne muss ich mich etwas gewöhnen, das hatte ich noch bei keinem Fahrzeug ... scheint aber irgendwie normal zu sein. Da mir die Historie noch fehlt weiß ich natürlich nicht, wie lange das schon zu ist. Der direkte Vorbesitzer ist Sammler (hatte 14 XTs!) und ist mit dem Teil nie wirklich gefahren. Den Vor-Vorbesitzer aus Stuttgart konnte ich noch nicht ausfindig machen.
Bild

Ich hoffe mal, dass ich beim Zusammenbau nicht all zu viel falsch machen kann (180 Grad fehler ist klar, Ölzauber schau ich mir noch an).
Dann mal eine Bestellung einleiten ... wird schon werden ;D
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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon Hiha » Mo Mär 19, 2018 7:22

Die brösel sind nicht so schlimm, aber bitte bitte, kleistere nicht genauso viel von der "OrangenenPest®" drauf wie der Vorbesitzer. Die vorgesehene Flachdichtung, eingeölt, reicht aus. Anszugsmomente der Schrauben sind auch richtig vom Hersteller vorgesehen. Wenn der Deckel trotzdem nicht dichtet, hat er entweder einen Riss, oder die Dichtfläche ist nicht eben.

Gruß
Hans

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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon XT-Cruiser » Mi Apr 04, 2018 22:39

Hi Leute! Zurück aus dem Osterurlaub ist nun endlich wieder XT-Time :mrgreen:
Das Gehäuse ist nun geklebt. Habe eine Rolle Innotec 2C-Metal ergattert. Ist recht gut geworden denke ich, auf jeden Fall mal dicht.

Beim Abnehmen des Kupplungsdeckels habe ich darauf geachtet, dass die Unterbrechernocken-Antriebswelle nicht raus geht, um den 180 Grad Fehler zu vermeiden. Natürlich war ich neugierig, und hab sie doch mal herausgezogen ... beim wieder hineinsetzten bin ich mir jetzt aber nicht ganz sicher, ob ich mich um einen Zahn vertan habe :cry: Ja, ich weiß, man hätte es vorher mit nem Edding markieren können ... ich gelobe Besserung.
Habe ich jetzt unter Umständen einen 8,57 Grad Fehler? (360 Grad / 42 Zähne) Oder hab ich das falsch verstanden?

Bild

Kann ich bei geöffnetem Deckel dem Kicker-Hebel mal anmontieren, und mit gedrücktem Deko mal von Hand ganz vorsichtig den Motor drehen, damit ich vielleicht wieder die zwei Markierungen der beiden Zahnräder kontrollieren kann? Die sollten ja eine Gerade bilden wie hier beschrieben:
Bild



Der Einbau der Kickerwelle war dann auch nicht ganz so klar wie beim Ausbau gedacht. Im Bucheli wir das ganze ohne dem Getriebezahnrad gezeigt, und somit ist für micht nicht ganz klar, ob das abstehende Teil der "Freilaufratsche" dann unten am "Führungsblech für Ratschenfreilauf" wirklich anstehen muss. Eigenartige Konstruktion, wenn man Funktion noch nicht durchschaut hat. :roll:

Danke für eure Unterstützung! Grüße, J.
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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon lut63 » Mi Apr 04, 2018 23:43

Nach der Position der Blechlasche bist zu ziemlich nah am OT dran. Nix mit Kickstarter, nimm den Lima-Deckel ab und dreh am Polrad von Hand auf die Zünd - OT - Position. Dann sollten die Räder Unterbrecherwelle zu KW mit der Markierung fluchten. Wenn nicht - korrigieren :ja:
Im Zweifelsfall die Ventildeckel öffnen und schaun, dass die Ventile auch wirklich geschlossen haben - Kipphebel sind entlastet.

Gruß
LUT
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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon XT-Cruiser » So Apr 08, 2018 20:51

n'Abend zusammen!
Kaum zu glauben, aber der XT-Newbie hat's geschafft! ;D Sie läuft wieder, und hat die ersten 100km und einige Kickstarts geschafft.
Bei der Kupplungsdeckel-Dichtung hab ich es so gemacht, dass ich sie beidseitig ordentlich mit Öl eingestrichen hab, und dann mit 8nm montiert hab. Scheint alles dicht zu sein.

Jetzt nochmal zu Grundfrage: Kann man beim Kicken irgendwas falsch machen, dass dieses Führungsbleck abbricht, oder war das nur ein ganz blöder Zufall, dass dies am ersten Tag in meinem Besitz passiert ist?
Was mir noch zusätzlich auffällt beim ankicken: Wenn der weiße Indikator aufscheint rastet der Kickerhebel manchmal weiter hinauf, dann springt sie fast immer gleich an, und manchmal merke ich, dass der Widerstand weiter unten erst beginnt. Dann ist es meist sinnols draufzutreten, weil sie dann nicht anspringt. Wisst ihr wie ich das meine?
Indikator weiß ... Deko loslassen ... Kickerhebel nach oben kommen lassen. Manchmal hört man die Rasten klicken, bis der Hebel fast ganz oben ist, manchmal hört das Klicken schon 10cm weiter unten auf ... also der Widerstand ist erst weiter unten zu spüren. Was hat es damit auf sich?

Danke noch für eure zahlreichen Tipps ... bin froh dass der Ofen nun läuft, neues Öl, Filter und Dichtungen hat, und dass ich so einiges gelernt hab über das Innenleben. Grüße, J.
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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon Hiha » Mo Apr 09, 2018 6:32

n'Abend zusammen!
Kaum zu glauben, aber der XT-Newbie hat's geschafft! ;D Sie läuft wieder, und hat die ersten 100km und einige Kickstarts geschafft.
Glückwunsch ! :-)

Jetzt nochmal zu Grundfrage: Kann man beim Kicken irgendwas falsch machen, dass dieses Führungsbleck abbricht, oder war das nur ein ganz blöder Zufall, dass dies am ersten Tag in meinem Besitz passiert ist?
Das bricht gern mal ab. Falschmachen kann man da wenig.
Was mir noch zusätzlich auffällt beim ankicken: Wenn der weiße Indikator aufscheint rastet der Kickerhebel manchmal weiter hinauf, dann springt sie fast immer gleich an, und manchmal merke ich, dass der Widerstand weiter unten erst beginnt. Dann ist es meist sinnols draufzutreten, weil sie dann nicht anspringt. Wisst ihr wie ich das meine?
So genau gehts nicht. Einfach ein ganz klein wenig weiterdrehen, bis der Kickstarter einen Klick weiter oben rastet. Dann klappts.


Gruß
Hans

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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon motorang » Mo Apr 09, 2018 7:37

Hans hat schon alles geschrieben :D

zum Punkt 3 noch: die Ratsche am Kickstarter ist recht grob gezahnt, deshalb muss/kann man da ein wenig spielen. Der Kolben muss einfach über den Kmpressionswiderstand drüber, aber dann auch wieder nicht zu weit drüber. Versuch das Ganze ohne die Markierung zu lernen. Ist unterwegs einfacher vor allem nachts.

Da steht noch ausführlich einiges zum Thema, XT500 ist in dieser Hinsicht baugleich mit SR500 > http://www.motorang.com/bucheli-projekt/kicken.htm

Gryße!
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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon Torsten » Mo Apr 09, 2018 9:59

Hallo,

das Schauglas wird nicht wirklich genutzt, saehe bestimmt lustig aus wenn z.B. alle auf der O-Fahrt so ihr Mopped starten wuerden.
Zieh mal den Deko-Hebel und dann betaetige langsam den Kicker, wenn die richtige Position erreicht ist zum starten spuerst Du, selbst mit Handschuhen, einen "Klick", Kicker nach oben bringen und beherzt durchtreten.

Have A Nice Day
Torsten

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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon rei97 » Mo Apr 09, 2018 13:41

Also:
Das Ausrückblech wird beim Kicken nach unten auf Biegung belastet und hat an der oberen Schraube dazu eine 'Sollbruchstelle'. Das führt SEHR oft zum Bruch wird aber oft nicht gewusst, dass ganz unten die Ratsche nicht mehr hörbar sein darf und damit ignoriert. Bei der SR Serienzündung ist das auch nicht wirklich so gefährlich wie bei der XT. Der Zündzeitpunkt ist invariant und nicht vom Unterbrecherverschleiß der XT abhängig. Wenn dort auch geschlampt wird kanns unangenehm werden.
Das Blech und auch die Mickeymausohren des Aushebers wurden im Laufe der Zeit verstärkt. Dadurch wird der Bruch unwahrscheinlicher.
Regards
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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon motorang » Mo Apr 09, 2018 14:09

Genau,
das Ersatzteil bricht eher nicht mehr.

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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon Radi » Mi Okt 03, 2018 13:35

Ist ja alles schön und gut, aber wieso muss das Anschlagblech überhaupt brechen (bei mir innerhalb von 100Tkm schon 2x - zum Glück ohne Gehäuseloch)?
Ich habe auch schon mal das Gehäuse einer XT gesehen, bei dem das abgerochene Teil zwischen die Zahnräder gekommen ist - das gesamte Gehäuse war Schrott!
Gibt es keine dauerhafte Lösung zur Vermeidung des Bruchs (zäheres Material, Verstärkung), oder zumindest eine Lösung damit das abgebrochene Stück nicht im Getriebe auf Wanderung geht?
Immer so einzylindrig und viertaktend, wie möglich!

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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon motorang » Mi Okt 03, 2018 14:29

Weil es unterdimensioniert ist. Da ist zu wenig Material ums Loch herum, deswegen biegt es sich da immer ein wenig, und genau da bricht es dann.
Wenn man da was verbessern will:
angeblich brechen die Ersatzbleche weniger oft als die original verbauten.
Ansonsten bliebe nur Eigenarbeit: seitlich neben dem Loch aufschweißen oder das Ding neu aus etwas weicherem Material und breiter fertigen.

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Re: Gehäuseschaden

Beitragvon rei97 » Mi Okt 03, 2018 15:39

Also:
Ja, da hat Yam nachgebessert und den Querschnitt um das obere Loch verbreitert.
So eines gebrochen ist mir bislang noch nicht untergekommen.
Weicheres Mateial würde nichts bringen, weil das Blechle dann noch mehr biegen kann.
Ob ein dickeres Blech geht, glaube ich nicht, weil die Anschraubfläche des Bleches zum Kickmechanismus fix ist.
Ob Nachfräsen des Blockes dann den Platz für ein dickeres Blech bringen kann, weis ich nicht.
Regards
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