Also, ich finde, wir haben alle ein Stück Weltliteratur verdient:
Herz im Stiefel---Albtraum-Sprung---10 000 Zeugen
Intern. Moto-Cross Bra (Cuneo) Nord-Italien 1967.
Vorschau :
hallo Freunde der Vergangenheit, nachfolgend ein weiteres Cross-Erlebnis.
begonnen hat es auf dem Pannenstreifen der BAB Köln-Frankfurt. mit Crosshänger zu schnell,
Polizei stoppt mich, und "verlangt" ein Interview, u.a.ich: Schlosser gelernt, jetzt 1,58 Std-lohn,
zuwenig zum Leben, deshalb Cross-Profi geworden mit der Devise - mögl. immer unter die ersten drei fahren.
Polizei: und immer alleine ohne Helfer? ich: alles zu teuer, sonst zu wenig Geld über.
Polizei beeindruckt, durfte weiterfahren sogar ohne Ermahnung und nahm ihre guten Wünsche dankend mit auf die folgenden tausend km.
bei Maico hatte ich vorher geäußert, daß der 250er Motor keinen Hering vom Teller zog. alle waren sauer, nur der leider schon verstorbene Spezi Gottlieb Haas aus der Versuchsabtl. versprach mir, einen schnellen Zylinder zu machen.
und dieser war dann auch sau, sau - schnell, und kam bei o.g. Rennen in Bra zum Ersteinsatz.
das Rennen :
oh Graus, am Start nach ca. 300 m leicht bergauf, 30 m Vorsprung vor dem gesamten Feld
incl. der halben Weltelite. (natürlich vorher meinen "Geheim - Galle - Kaffee "wie in Hügelheim genommen). ich grinste in mich hinein und knallte die Kurven zum ca. 80 m hoch liegenden
Felsplateau hinauf, von wo aus man über eine 3 - 4 m Senkrechtwand in die zum Start-Ziel
führende Felsenschlucht mit etwa Halbgas im 2ten Gang sprang.
man landete dann wie auf einer Skischanze auf dem steil abfallenden Schluchtboden.
auf den Felsenhängen rundum saßen mind. 10 000 Zuschauer wg. der guten Übersicht zur
Startgraden und diesem Mutsprung. die Schlucht und die Startgrade waren total asphaltiert.
vor lauter Freude über diesen damals superschnellen 250er Motor, vergaß ich wohl den Tal -
Sprung und knallte im 4ten Gang mit Vollgas über die Absprungkante ins Tal. die Bremse
konnte ich nicht mehr betätigen und ich sah mich schon mit zerschmetterten Knochen am
Talgrund liegen.
und jetzt viel zu weit fliegend sah ich die ganzen Zuschauer, wie diese ALLE von ihren Sitzkissen
etc. aufsprangen und endlos aaaaaaaaaaaah riefen !
im Flug hob ich nun das rechte "schwere" Bein (war wohl das Herz reingerutscht)
über die Sitzbank und stand nun mit dem linken Bein auf der linken Fußraste und wollte beim
alles zerstörenden Aufschlag abspringen.
selbst voller Angst, sah ich erstaunte und auch entsetzte Zuschauergesichter.
dann kam der erwartete Aufschlag !!
entgegen meiner Erwartung " butterweich ", ach dachte ich, dann kannste das rechte Bein ja wieder zurücksetzen und weiter fahren.
hab das rennen natürlich gewonnen, aber alle folgenden Talsprünge waren nur noch halbherzig
von den 10 000 "Zeugen" kannte ich keinen einzigen mit namen, und sie taten mir auch etwas
leid, denn meine restlichen Sprünge waren nur noch Normalos.
von diesem ungewollten Sprung habe ich ca. 10 Jahre geträumt und hatte dabei jedesmal
das Sausen im Bauch und auch das Quentchen Angst verspürt.
wer beim Lesen eingeschlafen ist, kann jetzt wieder aufwachen.
Gruß Wolf (alias........sucht Euch was aus)
Scheiss auf Vergaser!!! Sag uns lieber, was für beschissene Federbeine wir Fahren!!!!!!
Sorry, daß war auch der letzte Beitrag meinerseits in diesem Fred....ausserdem muß mein Rechner jetzt abkühlen.
Knorri
Ein Leeeeeeben laaaaang......blau und weiss ein Leben laaaaaang......