Fragen zu Einspeichen

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
schlork
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Fragen zu Einspeichen

Beitragvon schlork » So Dez 15, 2019 10:51

Hallo, ich bin gerade dabei meine Räder neu einzuspeichen und habe dazu ein paar Fragen. Ich habe das schon ein paarmal fürs Fahrrad gemacht und habe deshalb einen super Zentrierständer, den man auch fürs Motorrad benutzen kann. Durch zwei Messuhren kann man hier wirklich aufs Genaueste zentrieren. Das Hinterrad der XT ist bereits so weit fertig, allerdings war da eine Stelle, die mich ewig beschäftigt hat bis ich endlich auf die Idee kam, mal mit der Messlehre die Felgenbreite zu messen und tatsächlich an der Stelle ist die Felge ca. 1,5mm schmäler und zwar beidseitig ungefähr gleich.
Felgenbreite.jpg
Beim Rennrad wäre das ein No Go, bei der XT wahrscheinlich schnuppe, oder was denkt ihr? Ist das die Stelle, wo die Felge zusammen geschweisst wird?

Nächste Frage:
Die Mittigkeit dürfte bei einer 1,85" original Felge 25mm und bei einer 2,15"(Kedo) 22mm sein. Das Maß ist der rote Pfeil im Bild, äusserer Nabenrand zum Felgenrand. Kann das jemand bestätigen?
Abstand Nabe.jpg
Abstand Nabe2.jpg
Falls jemand die Zoll nachrechnet und feststellt dass etwas nicht stimmt, der gemessene Unterschied zwischen Original und breiterer Kedo Felge ist nur 6 mm.

Fürs Vorderrad gibt es irgendwo hier eine Skizze, ich glaube von @Hiha , finde ich leider nicht mehr.

Apropos Vorderrad, es gibt zig Einspeichanleitungen, aber leider keine in der Schritt für Schritt gezeigt wird. Beim Hinterrad war es relativ einfach. Vorderrad wird wohl nicht so leicht.

Letzte Frage Auswuchten. Ich fahre mit der XT höchstens mal 120 km/h, kann man sich das Auswuchten sparen, dann würde ich die reifen selbst montieren und nicht beim Reifenhändler.

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon Kalla » So Dez 15, 2019 13:05

Hallo Schlork,
wenn Du Rennräder zentrieren kannst ist so ein XT Rad eigentlich eine leichte Übung. Mittig Einspeichen ergibt sich fast automatisch beim gleichmäßigen anziehen der Speichen, das Grobe ausgleichen der Schläge von der Felge, bevor Du die Speichen stramm anziehst, siehst Du aus der Ferne auf das Rad und erkennst leicht obs passt. Du spannst einseitig komplett nach in die Richtung wo es hinsoll. Höhenschläge immer von Anfang an ausgleichen. Neu einspeichen mit neuer Felge ist echt easy, okay für mich. Die Kunst ist alte Felgen mit alten Speichen dann den Mittelweg zu finden, das kann lustig sein. Im Bucheli steht auf Seite 142 bis 146 die Beschreibung und Bilder dazu. Einzige Problem vom Vorderrad ist Bremsseite dreifach gekreuzt, und die andere ist der innere Ring dreifach und der äußere zweifach gekreuzt. Haste vor dem Ausspeichen ein Foto gemacht?
Schafft Du schon. Ab 80 km/h sollte man auswuchten, Räder haben zum Teil eigenwillige Verhaltensweisen. Alte Schule. Ich wuchte immer selber aus, Da Du ein Zentrierständer hast müßte das eigentlich auch gehen. Die schwerste Stelle des Rades geht nach unten, genau in Entgegengesetzter Speiche setzt du ein Gewicht und drehst das Rad wieder, irgendwann bleibt das Rad in jeder Position stehen, dann hast du fertig ausgewuchtet. Vorrausgesetzt die Lager laufen auch perfekt, und alles mit Reifen natürlich. Viel Spass weiterhin, Kalla

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon hershey » So Dez 15, 2019 14:51

ich möchte noch zu bedenken geben, dass mittig zur nabe, also mittig zu den speichenflanschen nicht unbedingt mittig zur gabel/ schwinge bzw fahrzeug sein muss.
auswuchten, zumindest vorne, sollte man auf jeden fall, sofern man nicht ausschliesslich offroad fährt. ist doch easy & schnell gemacht?

gruss
jürgen

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon Frank M » So Dez 15, 2019 16:40

Fürs Vorderrad gibt es irgendwo hier eine Skizze, ich glaube von @Hiha , finde ich leider nicht mehr.
Bild

diese Skizze hatte ich mir mal vor dem Ausspeichen der Vorderradfelge gemacht, vielleicht hilft's...

schlork
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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon schlork » Mo Dez 16, 2019 10:04

wenn Du Rennräder zentrieren kannst ist so ein XT Rad eigentlich eine leichte Übung.
Sorry, ich hoffe das mit Rennrad einspeichen kam nicht angeberisch rüber! Ich kann bzw. konnte das nur, weil es fürs Fahrrad jede Menge bebilderte Schritt-für-Schritt Anleitungen gibt z.B. https://www.sheldonbrown.com/german/wheelbuilding.html
Bucheli ist für mich etwas verwirrend, aber nach genauerem studieren wird es schon gehen.
Das Zentrieren ist eigentlich einfach, wenn das Einspeichen mal geklappt hat. Das ist dann eher eine Frage der Geduld und wie genau man es haben will. Diesbezüglich nochmals die Frage, ob man die Verjüngung der Felge ignorieren kann?

@Frank M
Danke, genau das suchte ich. Gibt es so etwas fürs Hinterrad auch?
Bin zwar damit eigentlich fertig, aber zur Kontrolle.

@Kalla was für Gewichte nimmst du?

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon Frank M » Mo Dez 16, 2019 10:16

für's Hinterrad hab ich keine solche Skizze.

Die Schweißnähte an den Felgenringen fallen immer mal mehr oder weniger ein und erzeugen Höhen- und/oder Seitenschlag. Ich habe diese Unregelmäßigkeiten immer vermittelt bzw. ignoriert und keine schlechten Erfahrungen damit gemacht.

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon Mambu » Mo Dez 16, 2019 10:40

...wenn es die Nahtstelle ist, würde ich das auch ignorieren. :ja:
Ich nehme immer die alten Speichen - Bleigewichte aus dem Fundus, die reichen mir und sind wieder verwertbar, wenn man die Optik mal außen vor hält. :wink:

Herzliche Grüße
Mambu

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon schlork » Mo Dez 16, 2019 15:12

die Optik mal außen vor hält. :wink:
ÄÄhmm, ich mach das Ganze nur wegen der Optik, Speichen waren komplett verrostet.

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon Mambu » Mo Dez 16, 2019 17:09

ÄÄhmm, ich mach das Ganze nur wegen der Optik, Speichen waren komplett verrostet.
...jaaa, ich mein halt, ob Dir die ollen mit der Zeit verdengelten Bleigewichte ein Dorn im Auge sind... ;D :D
Ich persönlich finde die Speichengewichte unauffälliger und praktischer. Wenn man im Straßen-und Schotterbetrieb die Reifenspanner weglässt, hat man sowieso nur ein bis zwei Gewichte. :wink:

Herzliche Grüße
Mambu

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon XTFRO » Mo Dez 16, 2019 18:09

Apropos Notwendigkeit des Auswuchtens bei der XT:
Als ich 1977 die ursprüngliche Bridgestone-Bereifung meiner XT wegen unzureichender Griffigkeit auf unseren damals bevorzugten Geländestrecken schon nach wenigen hundert Kilometern gegen die zu jener Zeit angesagten Sixdays von Metzeler austauschte, hab ich mir dabei gleich ganz 'intuitiv' das Auswuchten erspart, worauf ich auch bis heute weiterhin konsequent verzichte.
Hab in all der Zeit noch nie unerwünschte Rückwirkungen auf das Fahrverhalten erlebt, die Räder laufen meinem Empfinden nach unauffällig rund bis zum Maximaltempo, das allerdings nur gelegentlich mal probeweise ausgeschöpft wird, um zu testen, ob der Motor noch in etwa die Katalog-Leistung erbringt, was er bisher noch immer regelmäßig tut.
Es kann wohl sein, dass sich hierbei auch der verminderte Luftdruck von 0,9 und 1,1 bar für vorn und hinten, bei dem ich ebenfalls gewohnheitsmäßig dauerhaft geblieben bin, weil es mir von Anfang an viel zu umständlich erschien, ständig zwischen den Gelände- und Straßenwerten zu wechseln, durchaus recht positiv auswirkt, indem eventuell doch vorhandene leichte Unwuchten durch die weicheren Reifen einfach 'absorbiert' werden ...

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon peterfus » Mo Dez 16, 2019 19:18

Die akustischen Aspekte des Einspeichens
Bei einer TÜV Prüfung monierte der Prüfer das unharmonische Klangbild der Speichen beim Anschlagen mit dem Schraubenzieher und verweigerte mir die Plakette. Wohl gemerkt bei einem voll zentrisch laufendem Vorderrad. Ich dachte was ein Spinner, der muß wohl im Vorleben mal Stimmgabelzupfer bei den Wiener Philamonikern gewesen sein. Nun gut , ich versuchte zu Hause den Sachverhalt zu klären. Und ich fand herraus, das die Speichen im Kreuzungspunkt sich mal berührten, oder auch mal frei waren. Das wirkt sich natürlich auf die Akustik aus, aber nicht auf die mechanische Stabilität des Rades. Das Berühren der Speichen im Kreuzungspunkt, kann durch Verbiegen der Speichen beim Einspeichen, durch mechanisches Einwirken beim Geländefahren, oder ganz trivial durch festgebackene Schmutzreste erfolgen. Natürlich klingt eine angebrochene, oder gebrochene Speiche auch viel dumpfer. Also achtet mir immer schön auch auf den wohlklingenden Speichenklang
Liebe Grüße Peter

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon TT Georg » Mo Dez 16, 2019 21:50

Mach doch vorm TÜV Besuch alle kreuzemit kabelbinder fest, mal gucken, was er dann sagt.... wobei Dat Moped schon "stimmen" sollte, kommt es doch aus dem Hause der klanggabeln...
Wenn mir als 18jähriger im Jahr 1988 gesagt hätte, das ich dieses 40 Jahre alte Moped fahren soll um cool zu sein, dann haetten ich wohl ganz brav den Mittelfinger gehoben und auf den hobeln aus 1948 gezeigt. Vergiss es.

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon XTom » Do Dez 19, 2019 0:33

für's Hinterrad hab ich keine solche Skizze.
Beim Hinterrad ist das, was auf der Skizze 12,8mm ist = 26mm

Das habe ich mir mal auf einen Ausdruck dieser Skizze an der Werkstattwand geschrieben :D

Gruß Tom

PS.: Auswuchten ja oder nein - ich habe nach Jahren des ungewuchteten Fahrens wieder angefangen damit. Denn mal abgesehen von dem Geflatter im Lenker fahren sich die Reifen auch echt unrund ab und dann wird das immer schlimmer ;-)
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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon TT Georg » Do Dez 19, 2019 8:09

Die 26mm entsprechen der stärke einer audio kassette, kennt ihr dooch noch, oder? hängt auch bei Tom an der wand neben der skizze.
Wenn mir als 18jähriger im Jahr 1988 gesagt hätte, das ich dieses 40 Jahre alte Moped fahren soll um cool zu sein, dann haetten ich wohl ganz brav den Mittelfinger gehoben und auf den hobeln aus 1948 gezeigt. Vergiss es.

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Re: Fragen zu Einspeichen

Beitragvon Hiha » Fr Dez 20, 2019 8:33

Stop, eine Audiokassette hat sogar mitsamt der Schachtel nur 16-17mm. Ohne sinds sogar nur 12mm.
26mm geht eher in Richtung VHS-Kassette.
Gruß
Hans


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