Hallo,
die Lagerstelle für das Radlager an meiner Hinterradnabe ist schon ziemlich stark aufgeweitet. Lagerkleber oder rundherum mit Körnerschlägen das Lager wieder fest zu kriegen sind inzwischen keine Lösung mehr. Ich habe auch schon mal in einer Werkstatt gefragt, ob man nicht die Nabe ausspindeln könnte und eine Buchse einsetzen kann. Die meinten aber, dass dafür zu wenig Wandstärke um die Lagerstelle vorhanden ist.
Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen? Hat jemand seine Hinterradnabe schon einmal ausbuchsen lassen? Wenn ja, wer macht so etwas und was kostet das Ganze? Muss ich dafür die Nabe ausspeichen oder kann man die Nabe mitsamt der Felge aufspannen und ausspindeln?
Thanx
Dean
Ausbuchsen der Hinterradnabe
- Hiha
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Es gibt dünnwandige Folienbuchsen, die eine gute Motorenwerstatt eigentlich kennen und haben sollte. Ansonsten hab ich bis zu 3/10mm gute erfahrungen mit Loctite 638 oder 648 gemacht. Für noch grössere Spalten gibt es Alu-gefüllte sorten, die halten alle super, auch an höchstbelasteten Lagerstellen.
Was das Einspannen angeht: Es gibt genügend grosse Drehbänke, aber ich kenn niemanden mit sowas. Ich speich meine Naben immer aus, das geht nur beim ersten Mal recht mühsam...
Gruss
Hans
Was das Einspannen angeht: Es gibt genügend grosse Drehbänke, aber ich kenn niemanden mit sowas. Ich speich meine Naben immer aus, das geht nur beim ersten Mal recht mühsam...
Gruss
Hans
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- Fleißiger Poster
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Hi Dean,
laß Dir das nächstgrößere Lager einsetzen, falls die Dünnwandbuchse nicht erhältlich. Innendurchmesser derselbe, geringfügig größer außen und in der Bauteilhöhe. Ausspeichen und mit Außen-Backenfutter spannen. Prüffläche für Meßuhr ist der entgegengesetzte Nabendurchmesser. Bei der Gelegenheit kannst Du auch gleich noch bei Bedarf die Trommel ausdrehen oder nach umspannen den Kettenradträger instandsetzen.
Du mußt aber die Lagerabstandshülse auch noch um das Mehrlagermaß verringern. Ich gebe Dir auch gerne eine detaillierte Arbeitsschrittbeschreibung.
Ach was, Arbeitsschrittbeschreibung. Hast ja offensichtlich wenige Erfahrungen.
Gießereien vefügen über große Drehbänke, mit denen man auch unausgespeichte Räder bearbeiten kann. Nachteil: Spannpunkte zu finden, bei denen das Rad sowohl fest sitzt als auch lagergenau läuft. Außerdem sind die Stundensätze für solch eine Maschine soooo hoch, daß sich unter berücksichtigung der Rüstzeit wahrscheinlich das Aus- und Wiedereinspeichen (in Eigenleistung) lohnt.
Der einwand der Werkstätte ob der Wanddicke ist dann berechtigt, wenn die Buchse eingeschrumpft wird und somit die Buchse auch eine gewisse Mindestwandstärke haben muß. Beim (neuen) 47er Lagerdurchmesser abe kein Problem.
Die Kosten sind abhängig davon, ob das eine(r) nebenher macht nach Feierabend oder ob die Arbeit während der Tagesproduktion Teil der Maschinenauslastung ist.
In Geldwert ausgedrückt, heißt das eine Spanne von 20 Euro bis 80 Euro (nur für Lagersitz)
Problematisch an deer agnzen Arbeit ist das aufspannen, weil durch die Betriebszeit die Kettenradträgeraufnahme nicht mehr als Aufspannfläche zu gebrauchen ist.
Das mit dem Einkleben ist eine gute Idee, hat aber den Nachteil, daß Du wahrscheinlich keinen Anhaltspunkt hast, welche Lagerwandung denn noch nicht ausgeschlagen ist bzw. in welcher Position das Lager denn nun in seiner Wackelei eingeklebt werden muß.
Ich habe meinen Lagersitzschaden bei Erkennen mittels einer rundum eingeschlagenen Fühlerlehre instandgesetzt und später, als sich das Improvisorium auch wieder verschlisssen hat, mittels dem Lager mit 17innen, 47 außen und derzeit unbekannter Höhe instandgesetzt, Bis heute ohne Probleme.
Ich rate dir also zum Ausspeichen des Rades und zur Runduminstandsetzung, denn wenn die Nabe ohnehin schon aufgespannt ist, sind die paar Minuten Meißelwechsel und Trommelausdrehen beispielsweise eine günstige Sache. Ich habe bisher jede meiner Naben am Außendurchmesser gespannt, also da wo die Speichen durchkommen, weil diese Fläche eine der wenigen bearbeiteten Flächen des Gußteiles ist.
Soweit mal der edit-Text, solltest Du weitere Fragen auch zum Einspeichen haben, kurzer Hüülfe-Ruf, ich habe das schon gemacht, (wie gewohnt zeitaufwendig und nur "für´s eignene Nähkästelein").
laß Dir das nächstgrößere Lager einsetzen, falls die Dünnwandbuchse nicht erhältlich. Innendurchmesser derselbe, geringfügig größer außen und in der Bauteilhöhe. Ausspeichen und mit Außen-Backenfutter spannen. Prüffläche für Meßuhr ist der entgegengesetzte Nabendurchmesser. Bei der Gelegenheit kannst Du auch gleich noch bei Bedarf die Trommel ausdrehen oder nach umspannen den Kettenradträger instandsetzen.
Du mußt aber die Lagerabstandshülse auch noch um das Mehrlagermaß verringern. Ich gebe Dir auch gerne eine detaillierte Arbeitsschrittbeschreibung.
Ach was, Arbeitsschrittbeschreibung. Hast ja offensichtlich wenige Erfahrungen.
Gießereien vefügen über große Drehbänke, mit denen man auch unausgespeichte Räder bearbeiten kann. Nachteil: Spannpunkte zu finden, bei denen das Rad sowohl fest sitzt als auch lagergenau läuft. Außerdem sind die Stundensätze für solch eine Maschine soooo hoch, daß sich unter berücksichtigung der Rüstzeit wahrscheinlich das Aus- und Wiedereinspeichen (in Eigenleistung) lohnt.
Der einwand der Werkstätte ob der Wanddicke ist dann berechtigt, wenn die Buchse eingeschrumpft wird und somit die Buchse auch eine gewisse Mindestwandstärke haben muß. Beim (neuen) 47er Lagerdurchmesser abe kein Problem.
Die Kosten sind abhängig davon, ob das eine(r) nebenher macht nach Feierabend oder ob die Arbeit während der Tagesproduktion Teil der Maschinenauslastung ist.
In Geldwert ausgedrückt, heißt das eine Spanne von 20 Euro bis 80 Euro (nur für Lagersitz)
Problematisch an deer agnzen Arbeit ist das aufspannen, weil durch die Betriebszeit die Kettenradträgeraufnahme nicht mehr als Aufspannfläche zu gebrauchen ist.
Das mit dem Einkleben ist eine gute Idee, hat aber den Nachteil, daß Du wahrscheinlich keinen Anhaltspunkt hast, welche Lagerwandung denn noch nicht ausgeschlagen ist bzw. in welcher Position das Lager denn nun in seiner Wackelei eingeklebt werden muß.
Ich habe meinen Lagersitzschaden bei Erkennen mittels einer rundum eingeschlagenen Fühlerlehre instandgesetzt und später, als sich das Improvisorium auch wieder verschlisssen hat, mittels dem Lager mit 17innen, 47 außen und derzeit unbekannter Höhe instandgesetzt, Bis heute ohne Probleme.
Ich rate dir also zum Ausspeichen des Rades und zur Runduminstandsetzung, denn wenn die Nabe ohnehin schon aufgespannt ist, sind die paar Minuten Meißelwechsel und Trommelausdrehen beispielsweise eine günstige Sache. Ich habe bisher jede meiner Naben am Außendurchmesser gespannt, also da wo die Speichen durchkommen, weil diese Fläche eine der wenigen bearbeiteten Flächen des Gußteiles ist.
Soweit mal der edit-Text, solltest Du weitere Fragen auch zum Einspeichen haben, kurzer Hüülfe-Ruf, ich habe das schon gemacht, (wie gewohnt zeitaufwendig und nur "für´s eignene Nähkästelein").
Zuletzt geändert von xtcie am Mo Apr 19, 2004 12:18, insgesamt 3-mal geändert.
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Kedo?
Kedo bietet das auch an, meine ich.
Denen musst Du aber die ausgespeichte Nabe schicken.
http://www.kedo.de
Denen musst Du aber die ausgespeichte Nabe schicken.
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Übermaßradlager HiRe
Hi Dean, ei logisch, machmer gleich...
Vorab: Radlager original war ein 6203 RS mit 17/40/12mm,
Das einzubauende Radlager hat Longlifeabdichtung, heißt 6303 2RS und hat die Maße 17/47/14.
Du mußt also kaufen: 2 Rillenkugellager 6203 2RS und ein Rillenkugellager 6303 2RS. Die Bezeichnung "2RS" heißt, daß es beidseitig abgedichtet ist. Diese Lager sind heute billiger (und besser) als die einfachen Ausführungen, aufgrund der Preis-Menge-Relation. Ich lasse Dich die Radlager deshalb vollständig ausbauen und erneuern, weil beim Bearbeiten des Lagersitzes Späne in die verbleibenden Lager gelangen würden.
Rad so ausspeichen, daß die Speichen ggf. wiederverwendet werden können.
kettenradträger komplett abbauen.
Alle Radlager passungsschonend ausbauen, auf Abstandshülse achten, nicht verlieren und (später nicht vergessen)
Nabe ordentlich reinigen ( Kaltreiniger, Dampfstrahler. Ggf. zum Lackschutz ein Handtuch unter die Nabe legen beim Strahlen)
Fasenlosen Innendrehmeißel x- und y-seitig "einrichten".
Fasenlosen Innendrehmeißel für Bremstrommeldurchmesser ebenfalls einrichten
Meißel wegfahren
Nabe mit Innen- oder Außenbackenfutter je nach Maschine oder Güte des Nabenaußendurchmessers kettenradträgerseitig so spannen, daß sie "rund" läuft.
Meßuhr an gegenüberliegenden Nabendurchmesser außen messen lassen.
Meßuhr Rundheit der Bremstrommel messen lassen.
Meßuhr abbauen
Mit Innendrehmeißel Maß am "alten" Lagersitz in Axialrichtung abnehmen.
2,1 (!) mm in der Lagersitztiefe abnehmen und eine Preßpassung für 47er Lagerdurchmesser drehen (46,95mm, öfters messen (aber nicht mit Meßschieber), wenn Du es selbst drehst).
Wichtig ist hierbei, daß der Meißel keine oder nur eine sehr kleine Fase hat, damit der Montageradius des Lageraußenkäfigs nicht an der Fase des Lagersitz aufsitzt und die axiale Lagerbaugruppenlänge somit verfälscht werden würde. Das hätte nämlich bei angezogener Radachse den Effekt, daß Druck auf die Lagerkugeln ausgeübt wird und dann klemmt ´s.
Bremstrommel bei Bedarf "einen Hauch weit ausdrehen". Wegen dem größeren Durchmesser nehme ich bei solchen Aktionen einen größeren Meißel wegen der Schwingungen. Meißel soll auch keine Fase haben, damit der Bremsbelag nachher in ungünstigster Belagseinbaulage nicht in axialer Richtung anliegt und die Bremskraft vergeudet.
Beim Ausdrehen der Bremstrommel wirkllich sehr sparsam sein, 1/100-mm-Bereich. Gerade so, daß es rundum trägt. Jede Vergrößerung des Durchmessers führt so einer erforderlichen Nachbearbeitung von Bremsbelägen bei deren Einbau, weil der Belag dann im Neuzustand nicht umfassend trägt.
Nabe ausspannen.
Meißel wechseln.
Ggf. Spannbacken wechseln
Lagerabstandshülse ordentlich einspannen und in der Länge um 2,0 mm verkürzen.
(Kettenradträger in akzeptablen Zustand?? Dann sei froh. Dessen Instandsetzung ist nämlich ein Jenseitsge"amsel" und das kann man nicht so kurz beschreiben.)
Nabe ordentlich von Spänen säubern.
Drehmaschine und Arbeitsplatz säubern.
Frohen Mutes nach Hause gehen und den günstigen Moment abwarten, wenn der Backofen länger unbeobachtet ist. Kleine Radlager in Kühlschrank, das große ins Eisfach. Ggf. Lebenspartnerin zum Einkaufsbummel schicken. Backofen 140°C und Radnabe rein. Lagerabstandshülse bereitlegen und nicht vergessen. Arbeitshandschuhe und Schraubendreher bereitlegen, Zwei Tassen Cappuccino machen. Eine Tasse trinken.
Wenn heiß genug, Nabe aus dem Backofen auf Handtuch auf der Küchenarbeitsplatte und Radlager aus Kühlschrank. Zuerst die beiden kleinen Lager in deren Sitz fallen lassen. Kurz warten, bis sie warm geworden sind und montagefest sind, dann Nabe umdrehen und Lagerabstandshülse einsetzen. Dann das große Lager in den Sitz fallen lassen. Mit Schraubendreher die Lagerabstandshülse ggf. richtig positionieren. Der Trick war nun der, daß durch das Eindrehmaß von 2,1 mm das Lager auf der Lagerabstandshülse aufsitzt und in keinem Fall Axialdruck auf die Lagerkugeln ausgeübt wird. Die Axialkräfte wirken nur über die Lagerinnenringe. Könnte zwar sein, daß die Japaner das auch schon eingerechnet haben, aber ein zehntel mehr macht nichts und ist auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Solltest Du beim großen Lager nicht schnell genug gewesen sein oder sonstwas dazwischen gekommen sein (Erstaunliche Fragen seitens der Schwiegermutter, Einkaufsbummel war auf einen Sonntag gelegt o.ä.), kannst du die Nabe mit den Vormontierten Lagern wieder in den Backofen tun und nach dessen Wiederaufheizen das große Lager einbauen. Sollte es sonstwie zu mechnaischen Komplikationen kommen, immer nur auf den Lageraußenring klopfen, unter Zuhilfenahme einer "Nuß". Und mit dem nötigen Gefühl. Nie auf den Innenring eines außengepreßten Lagers Druck ausüben.
Nabe abkühlen lassen, Cappuccino trinken. Backofen reinigen, Fenster öffnen, Ausrede bereithalten. Demnächst Rad einspeichen.
Falls gewünscht, Einspeichtricks erfragen.
edit: Das waren so die Schritte für Dich und so wie ich es mit einer bulgarischen 2meter Drehbank gemacht habe.. Solte der Dreher irgendwo anderer Meinung sein oder Dir etwas anderes vorschlagen, hör auf ihn. Ein Facharbeiter kann heute mehr als die meisten seiner Chefs und kennt seine Maschine am besten.editend und Abendgruß
Vorab: Radlager original war ein 6203 RS mit 17/40/12mm,
Das einzubauende Radlager hat Longlifeabdichtung, heißt 6303 2RS und hat die Maße 17/47/14.
Du mußt also kaufen: 2 Rillenkugellager 6203 2RS und ein Rillenkugellager 6303 2RS. Die Bezeichnung "2RS" heißt, daß es beidseitig abgedichtet ist. Diese Lager sind heute billiger (und besser) als die einfachen Ausführungen, aufgrund der Preis-Menge-Relation. Ich lasse Dich die Radlager deshalb vollständig ausbauen und erneuern, weil beim Bearbeiten des Lagersitzes Späne in die verbleibenden Lager gelangen würden.
Rad so ausspeichen, daß die Speichen ggf. wiederverwendet werden können.
kettenradträger komplett abbauen.
Alle Radlager passungsschonend ausbauen, auf Abstandshülse achten, nicht verlieren und (später nicht vergessen)
Nabe ordentlich reinigen ( Kaltreiniger, Dampfstrahler. Ggf. zum Lackschutz ein Handtuch unter die Nabe legen beim Strahlen)
Fasenlosen Innendrehmeißel x- und y-seitig "einrichten".
Fasenlosen Innendrehmeißel für Bremstrommeldurchmesser ebenfalls einrichten
Meißel wegfahren
Nabe mit Innen- oder Außenbackenfutter je nach Maschine oder Güte des Nabenaußendurchmessers kettenradträgerseitig so spannen, daß sie "rund" läuft.
Meßuhr an gegenüberliegenden Nabendurchmesser außen messen lassen.
Meßuhr Rundheit der Bremstrommel messen lassen.
Meßuhr abbauen
Mit Innendrehmeißel Maß am "alten" Lagersitz in Axialrichtung abnehmen.
2,1 (!) mm in der Lagersitztiefe abnehmen und eine Preßpassung für 47er Lagerdurchmesser drehen (46,95mm, öfters messen (aber nicht mit Meßschieber), wenn Du es selbst drehst).
Wichtig ist hierbei, daß der Meißel keine oder nur eine sehr kleine Fase hat, damit der Montageradius des Lageraußenkäfigs nicht an der Fase des Lagersitz aufsitzt und die axiale Lagerbaugruppenlänge somit verfälscht werden würde. Das hätte nämlich bei angezogener Radachse den Effekt, daß Druck auf die Lagerkugeln ausgeübt wird und dann klemmt ´s.
Bremstrommel bei Bedarf "einen Hauch weit ausdrehen". Wegen dem größeren Durchmesser nehme ich bei solchen Aktionen einen größeren Meißel wegen der Schwingungen. Meißel soll auch keine Fase haben, damit der Bremsbelag nachher in ungünstigster Belagseinbaulage nicht in axialer Richtung anliegt und die Bremskraft vergeudet.
Beim Ausdrehen der Bremstrommel wirkllich sehr sparsam sein, 1/100-mm-Bereich. Gerade so, daß es rundum trägt. Jede Vergrößerung des Durchmessers führt so einer erforderlichen Nachbearbeitung von Bremsbelägen bei deren Einbau, weil der Belag dann im Neuzustand nicht umfassend trägt.
Nabe ausspannen.
Meißel wechseln.
Ggf. Spannbacken wechseln
Lagerabstandshülse ordentlich einspannen und in der Länge um 2,0 mm verkürzen.
(Kettenradträger in akzeptablen Zustand?? Dann sei froh. Dessen Instandsetzung ist nämlich ein Jenseitsge"amsel" und das kann man nicht so kurz beschreiben.)
Nabe ordentlich von Spänen säubern.
Drehmaschine und Arbeitsplatz säubern.
Frohen Mutes nach Hause gehen und den günstigen Moment abwarten, wenn der Backofen länger unbeobachtet ist. Kleine Radlager in Kühlschrank, das große ins Eisfach. Ggf. Lebenspartnerin zum Einkaufsbummel schicken. Backofen 140°C und Radnabe rein. Lagerabstandshülse bereitlegen und nicht vergessen. Arbeitshandschuhe und Schraubendreher bereitlegen, Zwei Tassen Cappuccino machen. Eine Tasse trinken.
Wenn heiß genug, Nabe aus dem Backofen auf Handtuch auf der Küchenarbeitsplatte und Radlager aus Kühlschrank. Zuerst die beiden kleinen Lager in deren Sitz fallen lassen. Kurz warten, bis sie warm geworden sind und montagefest sind, dann Nabe umdrehen und Lagerabstandshülse einsetzen. Dann das große Lager in den Sitz fallen lassen. Mit Schraubendreher die Lagerabstandshülse ggf. richtig positionieren. Der Trick war nun der, daß durch das Eindrehmaß von 2,1 mm das Lager auf der Lagerabstandshülse aufsitzt und in keinem Fall Axialdruck auf die Lagerkugeln ausgeübt wird. Die Axialkräfte wirken nur über die Lagerinnenringe. Könnte zwar sein, daß die Japaner das auch schon eingerechnet haben, aber ein zehntel mehr macht nichts und ist auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Solltest Du beim großen Lager nicht schnell genug gewesen sein oder sonstwas dazwischen gekommen sein (Erstaunliche Fragen seitens der Schwiegermutter, Einkaufsbummel war auf einen Sonntag gelegt o.ä.), kannst du die Nabe mit den Vormontierten Lagern wieder in den Backofen tun und nach dessen Wiederaufheizen das große Lager einbauen. Sollte es sonstwie zu mechnaischen Komplikationen kommen, immer nur auf den Lageraußenring klopfen, unter Zuhilfenahme einer "Nuß". Und mit dem nötigen Gefühl. Nie auf den Innenring eines außengepreßten Lagers Druck ausüben.
Nabe abkühlen lassen, Cappuccino trinken. Backofen reinigen, Fenster öffnen, Ausrede bereithalten. Demnächst Rad einspeichen.
Falls gewünscht, Einspeichtricks erfragen.
edit: Das waren so die Schritte für Dich und so wie ich es mit einer bulgarischen 2meter Drehbank gemacht habe.. Solte der Dreher irgendwo anderer Meinung sein oder Dir etwas anderes vorschlagen, hör auf ihn. Ein Facharbeiter kann heute mehr als die meisten seiner Chefs und kennt seine Maschine am besten.editend und Abendgruß
- XTom
- XTom
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- Registriert: Do Mai 22, 2003 10:12
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- Kontaktdaten:
Hallo xtcie,
alle Achtung ... da bleiben ja keine Fragen mehr offen.
Mir scheint, ich könnte das selbst auf meiner Uralt-Drehbank machen.
Hatte neulich eine Nabe eingespannt und habe die Trommel ausgedreht
weil sie total im Eimer war.

Da war ich ja gar nicht weit weg vom Lagersitz ...
Gruß XTom
alle Achtung ... da bleiben ja keine Fragen mehr offen.
Mir scheint, ich könnte das selbst auf meiner Uralt-Drehbank machen.
Hatte neulich eine Nabe eingespannt und habe die Trommel ausgedreht
weil sie total im Eimer war.

Da war ich ja gar nicht weit weg vom Lagersitz ...

Gruß XTom
www.xt-500.de
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