Steuerketten-Zahnrad von der Nockenwelle lösen

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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Steuerketten-Zahnrad von der Nockenwelle lösen

Beitragvon FXT » So Dez 30, 2007 20:29

Hallo Leute,

ich bin gerade dabei meinen Motor in Einzelteile zu zerlegen, da ihn die letzten 20 tkm mit 45 PS doch etwas beansprucht haben.

Motor ist raus, Zylinderkopfdeckel ist ab, und jetzt krieg ich die Schraube vom Nockenwellenzahnrad nicht ab. Gegen Kompressionsdruck, und Ventilfederdruck geht garnichts. Dann habe ich mal einen Schraubendreher durchs Zahnrad gesteckt. Der hat mir zwar, trotz 4 Lagen Gummi drunter, eine leichte Druckstelle in die Dichtfläche gedrückt, aber die Schraube hat keinen Mucks getan.

Kennt da jemand einen Trick? Das Werkstatthandbuch verrät da nix.

Achja, die Nockenwelle schaut auch nicht mehr so gut aus. (Siehe Fotos) Kann man sowas wieder neu beschichten? Es hat sich noch nicht so richtig reingearbeitet, aber die Hartchromschicht ist halt runter.

Vielen Dank im voraus und viele Grüße

Felix
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Nockenwellenzr.jpg
Das ist die Sau.
Nockenwelle.jpg
Ist eine getunte Nockenwelle, dazu härtere Ventilfedern, daher wohl eine ziemliche Belastung am steilen Flankenanstieg. Ob da noch was zu retten ist?
Rom ist auch nicht an einem Tag abgebrannt...

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Beitragvon Hiha » So Dez 30, 2007 20:39

Auweh.
Die Nockenwelle hat eine Schlüsselweite, die man auch benutzen solte. Die Zentralschraube freut sich, wenn man sie mit dem Föhndi etwas stärker erwärmt, damit der Loctite nachlässt.
Neubeschichten ist nicht möglich, da keine Schicht drauf ist, auch kein Hartchrom.
Man könnte sie auf einen kleineren Grundkreisdurchmesser schleifen lassen, und ihr dabei sogar ein kleines Tuningprofil verpassen...

Gruß
Hans

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Beitragvon Mr. Polish » So Dez 30, 2007 21:03

Hi Felix,

die Nockenwelle mit einem 24er Schlüssel (oder war`s ein 27er?) festhalten und dann die Kraft des Schlagschraubers nutzen!
Gruß, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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Beitragvon FXT » So Dez 30, 2007 21:11

Hi Felix,

die Nockenwelle mit einem 24er Schlüssel (oder war`s ein 27er?) festhalten und dann die Kraft des Schlagschraubers nutzen!
Gruß, Fabi
Ich Hirn! Da ist ja ein Sechskant drauf! Eine halbe Stunde fummel ich an dem Ding herum und jetzt sehe ich ihn erst. Danke Fabi!

ist übrigens ein 24er...

Viele Grüße auch von Claudi,

Felix
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Beitragvon FXT » So Dez 30, 2007 21:21

Auweh.
Die Nockenwelle hat eine Schlüsselweite, die man auch benutzen solte. Die Zentralschraube freut sich, wenn man sie mit dem Föhndi etwas stärker erwärmt, damit der Loctite nachlässt.
Hallo Hans,

Heißluftfön probier ich morgen mal aus. Jetzt wo ich den Sechskant auf der Nockenwelle erkannt hab, kann ich ja auch anständig gegenhalten.
Neubeschichten ist nicht möglich, da keine Schicht drauf ist, auch kein Hartchrom.
Man könnte sie auf einen kleineren Grundkreisdurchmesser schleifen lassen, und ihr dabei sogar ein kleines Tuningprofil verpassen...
Mmh, die ist schon geschliffen. Und der Motor den ich jetzt aufbauen will soll mal wieder ein paar km länger halten. Da wollt ichs nicht übertreiben mit dem tunen.

Auspolieren bringt wohl nix, dann würde an der eh schon belasteten Stelle nochmehr Material fehlen.

Gibt es denn nicht auch beschichtete Nockenwellen?

Danke und viele Grüße,

Felix
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Beitragvon rei97 » So Dez 30, 2007 22:17

Also:
wenn die Nocke ein bisserl angeschliffen ist, dann sehen die Kippler meist schon schrottreif aus. Da Du sie uns vorenthalten hast, ist für mich die Nocke noch aufpolierbar. Dabei wird kaum Material abgetragen, aber die Rauhigkeiten etwas geglättet um die Kippler nicht zu massakrieren.
Regards
Rei97

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Beitragvon Mr. Polish » Mo Dez 31, 2007 6:46

Viele Grüße auch von Claudi,

Felix
Mit Dank zurück:o)
In der Hoffnung, dass ihr nächstes Jahr mal auf ein paar Treffen kommt, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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Beitragvon Hiha » Mo Dez 31, 2007 9:42

Mmh, die ist schon geschliffen.
Was hat sie denn für einen Grundkreisdurchmesser?
Normal wär 32,2. Nochmal Schleifen geht bis ca. 31, aber nur für Originalprofil wenns nicht weit fehlt. Deine Welle sieht aber schon etwas schlechter aus. So teuer sind neue Originalwellen nicht, das hält dann auch, (wenn die Kipphebel neu sind...)
Gibt es denn nicht auch beschichtete Nockenwellen?
Nein, so ohne Weiteres von der Stange nicht. Originalwellen sind entweder induktiv Gehärtet, oder Nitriert. Das sorgt Beides für harte Oberfläche. Die Fa. Megacycle in USA schweisst eine mehrere mm dicke Schicht auf alte Wellen mit was speziell lauffreundlichem auf, allerdings nur für Frisierprofile.
Nitrierte Wellen nachträglich noch Beschichten ist so eine Sache, eigentlich erstmal überflüssig, und dann auch nicht ganz leicht. Sowohl wegen Grauguss, als auch wegen nitriert...

Gruß
Hans

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Re: Steuerketten-Zahnrad von der Nockenwelle lösen

Beitragvon Lupe » Mi Nov 16, 2016 22:44

Auch wenn (oder gerade weil) der thread schon älter ist, danke für den Tipp mit dem Föhn. Das hat es heute gebracht, nachdem ich jetzt 2 Abende darüber nachgedacht habe, was ich der blöden Schraube noch antun kann.

Der Sechskant auf der Nockenwelle scheint mir übrigens zöllig zu sein. Der 15/16-er passt am besten drauf :-)
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Re: Steuerketten-Zahnrad von der Nockenwelle lösen

Beitragvon Mr. Polish » Do Nov 17, 2016 10:20

Der Sechskant auf der Nockenwelle scheint mir übrigens zöllig zu sein. Der 15/16-er passt am besten drauf :-)
Ich hab da gedankenlos immer einen 24er Gabelschlüssel genommen :eek:
Gruss, Fabi
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Re: Steuerketten-Zahnrad von der Nockenwelle lösen

Beitragvon Hiha » Do Nov 17, 2016 10:50

Die Schlüsselweite ist für 24er gemacht, denn die Japaner haben nix Zölliges. Da es aber nur "Grauguss, unbearbeitet" ist, und 15/16" 23,82mm sind, kanns schon sein, dass der zöllige Gabelschlüssel besser passt...

Gruß
Hans

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Re: Steuerketten-Zahnrad von der Nockenwelle lösen

Beitragvon Lupe » Fr Nov 18, 2016 22:19

Ja, so hatte ich mir das auch gedacht. Sonst hätten sie wohl auch gleich die ganzzöllige Weite genommen :-)

Aber eine Frage habe ich dann doch noch. Was macht die Wärme mit dem Loctite? Bei welchen Temperaturen gibt das ungefähr auf?
Ich hatte vorher auch schon mal drauf geföhnt, aber da hatte sich nichts bewegt. Vielleicht etwas zu zaghaft. Nach der viel-hilft-viel-Kur ging die Schraube dann ganz leicht auf. Allerdings muss ich jetzt auch mal schauen, ob das Kugellager hinter dem Ritzel jetzt noch Öl hat... :-o
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Re: Steuerketten-Zahnrad von der Nockenwelle lösen

Beitragvon motorang » Sa Nov 19, 2016 6:02

"Mittelfest" hält bis 150°, "hochfest" bis 200 Grad.
Da muss man jeweils noch etwas drüber.
Der Trick (die Schwierigkeit) ist das quasi punktfärmige Einbringen der Wärme in die Schraube.

Gryße!
Andreas, der motorang
Die häufigsten Ursachen für Vergaserprobleme finden sich im Zündungsbereich * Bucheli-Projekt

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Re: Steuerketten-Zahnrad von der Nockenwelle lösen

Beitragvon Hiha » Sa Nov 19, 2016 8:56

Man muss garnicht drüber, denn die Festigkeit nimmt schon lange vorher soweit ab, dass man die Schraube mit etwas weniger Gewalt aufkriegt.
Ich geh mittlerweile mit einer kleinen Gasflamme auf den Schraubenkopf, um die Nockenwelle nicht so aufzuheizen. Sowas da:
http://de.rs-online.com/web/p/gasbrenner/0467450/
Das Kugellager solltest Du eh präventiv wechseln.
Gruß
Hans


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