Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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Jockel
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Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Jockel » Di Mär 28, 2017 20:32

Moin alle,

nu is mir heute schon wieder die Zylinderkopfdichtung abgeraucht.
Das zweite Mal in drei Jahren.
Und dann auch noch ungefähr dieselbe Stelle, vorn links neben dem Krümmer.
Damals sah das Teil so aus:
20140822_Dichtung_Zylinderkopf_def.jpg
Da komprimierte gar nix mehr.
So einen Schaden sehe ich nicht so häufig, und deshalb frage ich mich, ob das nur einfach ein doofer Zufall ist oder irgendwas an der Maschine das provozieren könnte.

Ich habe vergangenes Jahr eine "Power-Dynamo"-Zündung eingebaut (also nach dem letzten Schaden), allerdings schon sehr lange keine Kompression mehr gemessen.
Die Stehbolzen waren 2014 in Ordnung. Wie sie jetzt aussehen, weiß ich noch nicht.
Bin halt vorhin mit letzter Kraft (...) und immer lauter knatterndem Triebwerk aus Bad Bramstedt gekommen.

Anders als beim letzten Mal, wo sie sich mit lautem Knall auf der Max-Brauer-Allee final vom Dienst abgemeldet hat, hörte ich heute auf der Fahrt nach Neumünster anfangs ein Geräusch, das ich eher zu großem Ventilspiel zugeordnet habe. Das wurde langsam immer lauter, und auf der Rückfahrt begann es, unter Last immer heftiger zu knallen. Nach weiteren 40 km (schön sutsche, Standgas auf 2.000, sinkende Kompression, Ventilausheber überflüssig) ging sie schnell aus, wenn beim Anfahren die entsprechende Drehzahl nicht anlag, sie war unverschämt laut und mühte sich dann doch vergleichsweise artig nach hause.

Meine Frage ist nun, ob ich irgendwas Besonderes beachten oder überprüfen muß.
Technik: 80er 1U6 mit TM36, elektronischer Zündung und K+N-Austauschluftfilter.

Danke für Tips.
Zuversicht ist das Gefühl, das Du hast, kurz bevor du das Problem ganz verstehst.

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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon rei97 » Di Mär 28, 2017 20:42

Also:
Wahrscheinlich sind Zylinder und Kopf nicht mehr plan.
Normalerweise wird das bei jeder Komplettüberholung gemacht, wenn das Haarlineal das indiziert.
Das Planieren der Teile ist nicht teuer, aber viele Instandsetzer wissen noch nichtmal, wie man den XT Zylinder beim Bohren spannen muss und legen mit einer Ovalbohrung sogar noch nach.
Regards
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Jockel
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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Jockel » Di Mär 28, 2017 20:54

Das Gerät ist beim letzten Mal geplant worden (und diesmal müssen wohl zwei Fußdichtungen rein...).
Nu hab ich aber selbst nicht den leisesten Schimmer, was man dabei alles verkehrt machen kann.
Wie kann ich das überprüfen?
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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon rei97 » Di Mär 28, 2017 20:56

Also:
Ein Haarlineal gibt Aufschluss
Regards
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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Hiha » Di Mär 28, 2017 20:56

Jo, beim Bohren immer Kopf und Zylinder planen lassen. Die Köpfe fallen unterm Auslasskanal teilweise mehrere Zehntel ein, weils da so warm wird.
Und danach würd ich Dir die Dreischicht-Vollmetall-Kopfdichtung der neueren SRs nach '91 oder so empfehlen, dann ist das Problem gelöst. Aber unbedingt vorher planen lassen, sonst bläst es schöner wie vorher...
Edit:
Sind Kopf UND Zylinder geplant worden?
Mit Kompression oder Verdichtung hat das nix zu tun, allenfalls mit ausgerissenen Gewinden der Stehbolzen.

Hans

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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Jockel » Di Mär 28, 2017 21:10

Ja, ich denke, es waren Kopf und Zylinder, sicher bin ich aber nicht.
Die Dichtung probiere ich, kann ja nicht schaden.

Ich hab halt alles erwähnt, was irgendwie interessant sein könnte.
Danke erstmal.

Ich geh jetzt ins Glasbiergeschäft, damit ich mich über was anderes ärgern kann.
:partyman:
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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Merry » Di Mär 28, 2017 21:51

Ärgerlich, meine Anteilnahme! Hoffe, das Bier lindert.

Aber formschön und vollendet im künstlerischen Ausdruck. Des Tiggr würdig.

Braucht der Kuschelkater halt mal wieder paar Streicheleinheiten...
Gruß, Merry

Kann Spuren von Senf enthalten

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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Jockel » Mi Mär 29, 2017 0:45

Ärgerlich, meine Anteilnahme! Hoffe, das Bier lindert.
Hat es.
Der Wodka hat mitgeholfen.
Alles gut.
Braucht der Kuschelkater halt mal wieder paar Streicheleinheiten...
Oha, da sagste was.
Meine Erklärung: Tiggr ist eifersüchtig. Denn ich hab ja recht neu ein - wie ich finde - extrem schönes 78er Damen-Hollandrad der Marke "Union", und das hat doppelt so viele Trommelbremsen wie er, nämlich zwei.
Wenn er mir aber damit blöd kommen will, daß ich eine 350er Gabel mit Scheibenbremse eingebaut habe, hätte er das vor vielen Jahren machen müssen. Irgendwann is' ja auch mal gut.
Jetzt auf die Schnelle zum Puristen mutieren? Da kriegt er ja ne mächtige Identitätskrise.
Sozialmedizinisch kenne ich mich mit sowas aus.
Da hilft nix, außer operieren.
Ich gebe Laut, wenn bekannt ist, wie es drinnen aussieht.

(Und bin ganz stolz, daß ich wieder in der Werkstatt rausgekommen bin und nicht im Therapiezentrum.)
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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Theo » Mi Mär 29, 2017 7:35

Hallo Jockel,

nach meiner bescheidenen Ansicht gibt es mehrere mögliche Ursachen, die hiha größtenteils schon beschrieben hat:

1. Das betreffende Stehbolzengewinde ist leise dabei, sich zu verabschieden. Das kannst Du mit einem Drehmomentschlüssel im eingebauten Zustand prüfen. Aber raus muß der Motor eh ...
2. Kopf oder Zylinder haben an der Stelle ein Problem mit der Ebenheit. --> das erwähnte Haarlineal oder tuschieren. An welcher Seite sind evtl. Schäden in der Dichtfläche zu sehen
3. Die Dichtfläche im Zylinderkopf unterhalb des Auslasskanals ist eingefallen. Dafür ist die Stelle jedoch untypisch weit außermittig. Beim Abziehen des Zylinderkopfes sieht man oft einen sehr schönen Halbmond direkt unterhalb des Auslasskanals, der nicht blank wird.
4. War die Laufbuchse im Zylinder VOR dem Planschleifen auf dem untersten Anschlag?
5. Du hast vergessen, die Zylinderkopfmutter anzuziehen (und das zweimal hintereinander).

Ich stufe das so ein, daß die Wahrscheinlichkeit von 1. nach 5. abnimmt.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche und LG aus Kiel
Theo
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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon rei97 » Mi Mär 29, 2017 8:49

Also:
Zuletzt noch die Frage:
Sind die Stehbolzen mit dem längeren Gewinde im Zylinder?
Wenn nicht, könnte das eine oder andere Gewinde schon verformt sein.
Die Rep erfordert dann Coils mit 3xD.
Regards
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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Jockel » Mi Mär 29, 2017 20:00

So, nu isse auf.

So siehts aus:
20170329_185128_Zylinderkopf_forum.jpg
Kopf mit (Un)Dichtung.
20170329_185158_Zylinderkopf_detail_forum.jpg
Und der Zylinder:
20170329_185139_Zylinder_forum.jpg
20170329_185149_Zylinder_detail_forum.jpg
Ist also dieselbe Stelle wie vor drei Jahren, diesmal bloß ein Stück kleiner, am vorderen Stehbolzen.
Apropos Stehbolzen, so sehen die aus:
20170329_185043_Stehbolzen_172_forum.jpg
173 mm lang.
Sind das nun die langen Gewinde oder nicht?
Und wenn nicht, welche brauche ich dann?
Vielleicht sogar mit Teilenummer?

Grüße
Zuversicht ist das Gefühl, das Du hast, kurz bevor du das Problem ganz verstehst.

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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon rei97 » Mi Mär 29, 2017 20:30

Also:
nö, es gibt 3 Längen der M10x1,25 Bolzen.
Die Längsten kommen an die Passhülsen, die kürzeren an die 2 planen Bohrungen und die Kurze ganz links. Wichtig bei Allen ist , dass das längere Gewindeteil in den Zyl kommt!!!
Mir scheint, dass der Durchbrenner eine Oberfläche am Kopf hinterlassen hat, der nimmer dicht wird.
Ob eine Lasagnedichtung der späten 48T oder der 2J4 Dichtung am Kopf, sollte beides nicht durchbrennen. Die Dichtungen generell mit Motorenöl zu benetzten, um sie zu quellen sollte Allgemeingut sein.
Regards
Rei97

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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Hiha » Mi Mär 29, 2017 21:03

Die Dichtungen generell mit Motorenöl zu benetzten, um sie zu quellen sollte Allgemeingut sein.
NICHT empfehlenswert bei der Kopfdichtung.

Gruß
Hans

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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon Jockel » Mi Mär 29, 2017 21:09

Die Längsten kommen an die Passhülsen, die kürzeren an die 2 planen Bohrungen und die Kurze ganz links.
Axo. Ich dachte, da gäbe es insgesamt längere.
Dann hat das so schon seine Richtigkeit.
Mir scheint, dass der Durchbrenner eine Oberfläche am Kopf hinterlassen hat, der nimmer dicht wird.
Ja, ich hadere sowieso mit der ganzen Planschleifen-und-Wiederanbauen-Idee: Da waren jetzt schon zwei Fußdichtungen drunter.
Wenn nun derbe geschliffen werden muß, haut das doch alles nicht mehr hin.
Oder bloß noch mit drei Fußdichtungen.^^

Aber Tobi hat da noch freundliche Austausch-Köpfe und -Zylinder mit Kolben liegen...
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Re: Zülinderkopfdichtung. Schon wieder. GRMBL.

Beitragvon rei97 » Do Mär 30, 2017 16:13

Die Dichtungen generell mit Motorenöl zu benetzten, um sie zu quellen sollte Allgemeingut sein.
NICHT empfehlenswert bei der Kopfdichtung.

Gruß
Hans
Also:
Davon fahren unterdessen an die 100 Motore rum.
Keiner ist dort je wg Beölung undicht geworden, aber wenn man die je nochmal zerlegen muss, ist es keine stundenlange Rumprokelei an einer haftenden abgerissenen Dichtung. Bei der Lasagnekopfdichtung der späten 48T ist das natürlich nicht nötig, warum auch. Manchmal hilft aber dort hauchdünn Dirko HT, wenn die Dichtflächen nicht planiert wurden.
Regards
Rei97


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