Motor mit unbekannten Innereien

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Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon JOXT » So Mai 17, 2009 17:39

Mal ne Frage an die Motor-Spezies,

hab kürzlich einen Motor erworben und wegen des Sauwetter´s mal aufgemacht.

Das Polrad sieht schon mal interessant aus, aber spannender finde ich die Nockenwelle. Die asymmetrische Nockenform kann man auf den Foto´s vielleicht erkennen. (Nockenhöhe 37,90 mm) Die Ventile siehen unbenutzt aus. Der Verkäufer wußte über den Motor auch nichts da er diesen selbst vor vielen Jahren erworben und nie laufen hatte.
Was meint Ihr - Wieder zusammenstecken und mal laufen lassen oder ganz zerlegen und vermessen?

Gruß
Jo.
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xt 500 Motor 888.jpg
Was für Vergaser passen an diesen Ansaugstutzen?
xt 500 Motor 77.jpg
Was für einen Charakter diese Welle?
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon sven » So Mai 17, 2009 17:42

Sieht gut aus, ich tät's aber nochmal zerlegen und prüfen ob die Federn zur
Nockenwelle passen. Schicke Federteller übrigens!

Gruß
Sven
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon JOXT » So Mai 17, 2009 17:48

Wie prüft man ob die Federn zur Welle passen?

Die Teile sehen irgendwie alle nett aus, bis auf das Polrad.
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon Theo » Mo Mai 18, 2009 12:14

Wie prüft man ob die Federn zur Welle passen?

Die Teile sehen irgendwie alle nett aus, bis auf das Polrad.
Moin,

das geht am besten, wenn man die Ventilerhebungskurve aufnimmt, also die Öffnungs- und Schließbebewegung des Ventils über dem Kurbelwinkel. Dazu mußt Du eine Meßuhr mit min. 10mm Hub axial zur Ventilbewegungsrichtung auf den Ventilfederteller einstellen und den Motor durchdrehen und alle 10°KW den Hub aufnehmen. Für eine erste Analyse reicht es auch, den max. Hub zu ermitteln. Dazu brauchst Du evtl. bis zu 13mm Hub an der Meßuhr oder Du machst es über eine Referenzfläche mit dem Meßschieber.
Die Federteller sehen nach dem besch... Titan-Kit aus, die Federn wahrscheinlich auch. Wenn es die harten Federn sind, sind sie meiner Meinung nach zu hart. Messen kannst Du die auf einer Federprüfvorrichtung oder auf einer Personenwaage, wenn Du die entsprechenden Halter dafür baust.
Ob die Federn schlußendlich die richtigen sind, läßt sich anhand der Erhebungskurve und der gewünschten max. Drehzahl ausrechnen, wenn man die Verzögerungswerte der Kurve kennt.

Gruß
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon Hiha » Mo Mai 18, 2009 14:38

Die Federn sehen eher dünndrähtiger und daher weicher aus als die Originalen, und kürzer als die R&D, Letztere sind es daher wohl nicht.
Die Federteller scheinen selbstgedrehte aus Alu zu sein Ordentlich gemacht, soweit man das von hier aus beurteilen kann.
Die Nockenwelle ist eine Umgeschliffene, sie hat scheins ein etwas eigenwilliges Profil. Es erinnert mich an eine Welle, die der motorang nicht anständig zum Laufen gekriegt hat, aber ein Rennfahrer immerhin flott damit unterwegs war, was mehr an seinem Fahrkönnen lag. Die rote Kurve im Vergleich zur Originalen (grün) http://www.nefo.med.uni-muenchen.de/~hi ... rig_kl.png
Man müsste mal die Erhebungskurve möglichst genau, also pro Winkelgrad an der Kurbelwelle aufnehmen, die zweite Ableitung dieser Bewegung ergibt die Verzögerungskurve.

Die LiMa ist aufwändig, aber mit wenig Effekt, erleichtert worden.

Von wem hast Du den Motor denn? Gibts einen Namen?

edith hat gerade festgestellt, dass der Kopf aussieht wie ein alter XT-Kopf, mit der kleinen Verrippung und dem (ursprünglich)45er Einlassventil.

Gruß
Hans

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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon sven » Mo Mai 18, 2009 19:34

Also die Federteller sind ja wohl offenbar aus Alu, und die Bauform
ist ganz anders als die von den R&D Kits, das sind sie definitiv nicht.
Die Federn selber haben nur wenige federnde Windungen, das sind
auch keine R&Ds (die übrigens weicher als die Originalen wären).
Die Nockenform sieht merkwürdig symmetrisch aus, normalerweise ist
der Unterschied zwischen auf- und ablaufender (d.h. öffnender und
schließender) Flanke stärker ausgeprägt...
Die Löcher im Rotor und der minimal abgedrehte Umfang bringen genau
gar nix...

Gruß
Sven
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon Hiha » Mo Mai 18, 2009 20:03

Na, da simmer uns mal wieder einig :mrgreen:

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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon sven » Mo Mai 18, 2009 20:07

Ja mei... wird schon seinen Grund haben... :D
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon Theo » Di Mai 19, 2009 11:28

Also die Federteller sind ja wohl offenbar aus Alu, und die Bauform
ist ganz anders als die von den R&D Kits, das sind sie definitiv nicht.
Die Federn selber haben nur wenige federnde Windungen, das sind
auch keine R&Ds (die übrigens weicher als die Originalen wären).
Gruß
Sven
Hallo Sven,

meinem flüchtigen Blick auf die Federteller sind die Details wohl entgangen.

Aber bei der Aussage über die Weichheit der R&D widerspreche ich entschieden, weil die R&D bei L2/F2 1230N verlangen, und die Originalen schlappe (immer noch zu hohe) 990N. Das ganze gemessen für 11,5mm Ventilhub. Die Anfangsfederkräfte liegen bei 230N original zu 650N R&D. R&D-Kit #Y-102

Gruß
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon sven » Mi Mai 20, 2009 8:28

Aber bei der Aussage über die Weichheit der R&D widerspreche ich entschieden, ...
Hi Theo!

Federhärte ist definiert als dF/ds.
Deine Werte bestätigen genau meine Aussage.
(Die R&Ds sind weich und stark vorgespannt,
die Originalfedern sind deutlich härter, werden aber
mit wenig Vorspannung montiert.)


Gruß
Sven
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon Theo » Do Mai 21, 2009 21:40

Aber bei der Aussage über die Weichheit der R&D widerspreche ich entschieden, ...
Hi Theo!

Federhärte ist definiert als dF/ds.
Deine Werte bestätigen genau meine Aussage.
(Die R&Ds sind weich und stark vorgespannt,
die Originalfedern sind deutlich härter, werden aber
mit wenig Vorspannung montiert.)


Gruß
Sven
Hai Sven,

ok, Du sprichst von Federrate, ich vom max. auftretenden Federdruck. Na, Hauptsache, wir sind uns einig.

Federnder Gruß
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon Hiha » Fr Mai 22, 2009 7:52

Theo, wenn 650N der Anfangsdruck sind (was als Enddruck bis 5500/min eigentlich ausreicht) ist die Feder natürlich hart.
Nähme man die Anfangsspannung auf locker ausreichende 300N runter, wär sie weicher.

Gruß
Hans

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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon sven » Fr Mai 22, 2009 15:07

Hallo Hans und Theo!

Jetzt bleiben wir doch mal bei der gängigen Terminologie:
die R&D Feder ist weich (d.h. hat eine niedrige Federrate)
weil sich zu vorgegebener Verkürzung ihre Federkraft nur
(verhältnismäßig) wenig ändert.
Die R&D würde mit entsprechend größerer Einbaulänge
Werte von F1/2 = 350N/930N liefern, was ja durchaus
plausible Werte wären (die von Theo genannten Kräfte
sehen für mich so aus als hätte er sie mit L2 = "knapp
über Blocklänge" eingestellt...)
Andererseits ist die harte Serienfeder bei 11,5mm lift
schon nicht mehr ideal, wenn man F2 in vernünftigem
Rahmen halten möchte, sinkt der Wert F1 zwangsläufig
arg weit ab (sehr wenig Vorspannung), also da ist die
Federkonstante etwas zu hoch, sprich die ist zu hart.

O.k. so?

Gruß
Sven
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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon Hiha » Fr Mai 22, 2009 15:12

Jepp, is OK.

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Re: Motor mit unbekannten Innereien

Beitragvon JOXT » Mo Aug 10, 2009 13:35

Moin,

erst einmal vielen Dank für rege Anteilnahme an meinem Überraschungsmotor.
Die genaue Herkunft kann ich nur so beschreiben: Ebay für € 178,00 ersteigert - abgeholt in Kassel - sollte ein 5.000 km 1977er sein.
Der Verkäufer hat diesen Motor Anfang der 80er von jemandem gekauft, der in der 70ern auch Rennen gefahren ist. Er hatte das gute Stück als orig. Ersatzmotor gekauft und eingelagert.

Ich habe den Motor jetzt eingebaut und erst einmal mit einem Mik 32er zum laufen gebracht.
Entgegen meinen Erwartungen läuft der Motor ausgesprochen ruhig ab 1.300 U/min.

Beim Offroad-Day wird das mein Ersatzgefährt.
Es bleibt spannend.

Gruss
Jo.
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