Tach,
der XT-Topf ist um ein Vielfaches aufwendiger zu bauen als der SR-Topf. Das ist nicht einfach nur Blechrollen und Tüte bauen sondern da sind umfangreiche Langzeiterfahrungen im Formenbau nötig. Die einzigen Feinblechner / Spengler, denen ich in Europa die Anfertigung eines XT-Topfes nach Vorlage noch zutraue sind die Kfz-Spezalisten in Polen. Die stecken jeden deutschen "Facharbeiter" oder westlich davon "in die Tasche".
Billig wird es aber auch in Polen nicht, da die Löhne dort in den letzten 20 Jahren auch realistischer geworden sind.
Also teilt nicht schon wieder Töpfe, die ihr noch nicht getrieben habt.
Die (bei Zukauf der Auspuffendkappe und des Krümmeranschlußstückes) mindestens zwei Stück Tiefziehformen zu erstellen, die eine Lebensdauer von mehr als 100 Stück haben soll, kostet in Deutschland oder vergleichbaren Konsumnationen rund 40T Euro, ggf. sogar noch mehr, wenn zur eigentlichen Formproduktion die Nachbearbeitung für die kritischen Blechstellen hinzukommt. Dazu kommen noch die Kosten für die Herstellung und die Schweißarbeiten der "Anbauteile" wie Krümmeranschluß u.ä.
Daß das ganze nämlich keine einfache Sache ist, wird schon an den Tiefziehmarken des Originals ersichtlich, deren Beseitigung zur 70/80er Jahre schlichtweg unmöglich war.
Im übrigen finde ich nicht, daß sich action zu weit aus dem Fenster gelehnt hat. Ich habe ein paar Jahre Erfahrungen im Formenbau von Harz- und auch Kautschukformen für Kohlefaserfahrzeugteile. Das ist zwar nahezu grundlegend anders als Tiefziehformen für Stahlblech, aber der Umgang mit der Problematik "Fahrzeug, Teile und mehr" bringt neben Erkenntnis auch einen guten Schritt an persönlicher Reife.
Leider springen bei irgendwelchen Wunderverheißungen immer Menschen auf den "Zug" auf, die eine erfolgskritischen Betrachtung gar nicht ansehen/hören wollen.
Und wenn in diesem Forum etwas kritisch abwägendes geschrieben wird, kommt oft die bezügliche Kritik aus der fahneschwenkenden Ecke.
Schade finde ich aber, daß action sich nun nicht mehr meldet, denn die wirklich wertvollen Erfahrungen sind eben meist die schlechten, da man diese für künftige Projekte nutzen kann.
Langen Schriebes kurzer Sinn:
An alle: Bleibt bei westeuropäischen Lohn(neben)kosten realistisch.
An action: Gib mal einen umfangreichen Bericht, auf welche Probleme Du zu welchem Zeitpunkt gestoßen bist, wie Du sie zu lösen versuchtest und was Deiner Meinung nach zum (mutmaßlichen) Scheitern des Projektes führte.
Gruß zur nahenden Wintersaison,
Euer T.C.