Die genauen Maße hab ich jetzt auch nicht parat, mir geht es aber auch eher um eine gute Idee und um Hinweise für die Umsetzung. Ich versuche mal konkreter zu werden.
Zu den Teilen:
1. Der KTM-Lenkrohrdurchmesser ist etwas größer, d. h. dass das originale Lager nicht passt. Die Lenkrohrhöhe schein gleich zu sein.
Soweit ich weiß, verwendet KTM zwei Lenkkopflager mit gleicher Bohrung,
die irgendwo im Bereich d27 liegt, d.h. das KTM Lenkrohr müßte oben zu dick und unten zu dünn für die XT Lager (d25/d30) sein. Unten ist das kein großes Problem, du bräuchtest dort nur eine Hülse mit D30/d27?, die zwischen Lagerinnenring und Lenkrohr sitzt. Oben müßte das Lenkrohr abgedreht werden, wobei ich nicht weiß, ob dazu dort genug Wandstärke vorhanden ist. Da wär' ich nicht zu mutig, zumal das KTM Lenkrohr aus Alu ist...
2. Ich meine mich zu erinnern, dass oben am KTM-Lenkrohr kein Außengewinde für die Einstellmutter vorhanden ist. Mir ist noch garnicht klar, wie bei KTM das Spiel eingestellt wird.
Du erinnerst dich richtig. Das Lagerspiel wird bei der KTM über die Zentralschraube eingestellt, mit der man direkt die obere Gabelbrücke auf das Lager (bzw. die Abdeckkappe, aber jedenfalls nicht auf eine Nutmutter) drückt. Gekontert (wie bei der XT) wird da nicht, nur die zum Einstellen gelöste Klemmung der geschlitzten oberen Gabelbrück muß natürlich wieder festgezogen werden.
3. Die Nut für das Lenkerschloss ist an der falschen Stelle.
Naja, nicht so schlimm, oder...?
4. Die Bohrungen für das Lenkrohr in den KTM-Gebelbrücken sind größer als bei der XT.
Ja, gut, müssen sie ja auch sein, weil sonst das KTM Lenkrohr nicht reinpassen würde...
Daraus habe ich abgeleitet, dass man evtl. ein Lenkrohr drehen lässt, was geometrisch dem Originalteil entspricht. Dabei könnte man dann gleich die andere Nut für das Schloss, das Außengewinde für die Einstellmutter und einen größeren Durchmesser zum einpressen in die untere KTM-Gabelbrücke vorsehen.
Das wäre natürlich die sog. Chef-Lösung. Ist aber auch die Aufwendigste.
Als erstes sollte man natürlich versuchen, das KTM Lenkrohr anzupassen, wenn das nicht geht, ein XT Lenkrohr einzusetzen, und erst wenn das nicht vernünftig machbar ist, ein neues Lenkrohr drehen.
Aber!! Fragen:
1. Bekomme ich das KTM-Lenkrohr so einfach ausgepresst und hat jemand Erfahrungen mit einer geeigneten Passung für das ggf. neue Rohr?
Wahrscheinlich nicht so leicht wie das aus der XT Brücke, da ja bei der KTM ein Alu-Rohr in einer Alu-Brücke steckt und dir Wärme also wenig hilft. Möglicherweise läßt sich aber für dein Vorhaben auch ein originales XT Lenkrohr verwenden, ohne das KTM Lenkrohr auszupressen...
Einem Stahlrohr in der Alubrücke würde ich Übermaß im Bereich von 5/100 bis max. 1/10 geben.
2. Ist dann die Aufnahme für das Rohr in der oberen Gabelbrücke zu groß. Wie mache ich das am geschicktesten?
Indem du eine (geschlitzte) Buchse machst, die den Durchmesserunterschied überbrückt.
3. Die Gabel ist insgesamt viel länger als die originale Gabel. Kann man da konstruktiv gleich was schlaues mit einfließen lassen oder was gibt es sonst für Möglichkeiten, die Gabel zu kürzen. Was kann ich überhaupt max. kürzen? (Einsatzzweck: Straße mit SM-Räder).
Es gibt eine sehr elegante Methode, eine Telegabel zu kürzen (es gibt strengenommen überhaupt nur diese eine, weil alle anderen Mist sind),
bloß ist die nur dann wirklich einfach, wenn es sich um eine konventionelle Telegabel handelt. Die ist hier auch mit Sicherheit irgendwo beschrieben, falls du nichts findest, hier das Prinzip in Kurzform: hindere die Gabel einfach daran, vollständig auszufedern, indem du die Rebound Anschlagfeder verlängerst.
Du hast aber eine Cartridge Gabel, wie man das in diesem Fall macht, müßte ich mir nochmal anschauen, ich fürchte, es wird dann etwas aufwendiger.
Abschließend noch was Wichtiges: was du für den Umbau unbedingt brauchst, ist einen Kumpel mit Ahnung von Technik und einer vernünftigen Drehbank, mit der er auch umgehen kann. Mit Bosch Handbohrmaschine und XT Bordwerkzeug ist sowas praktisch nicht zu machen.
Gruß
Sven