Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
Manu Negro
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Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon Manu Negro » Sa Mai 02, 2020 17:28

Servus XT-Forum!

Ich bin Manu und gerade dabei meine XT (Baujahr 80) nach fast 18 Jahren wiederzubeleben. Ich bin nicht der größte Schrauber, konnte mir aber schon gute Tipps hier im Forum holen, dafür schon mal Danke!

Jetzt habe ich aber ein Problem: ich habe keinen Zündfunken. Es wurden schon einige Beiträge zu diesem Thema gestartet, die Lösungsansätze haben mir leider nicht weiter geholfen.
Ich habe mir schon ein Ypsilon-Kabel gebastelt und auch folgende Komponenten erneuert: Zündkerze, Zündkabel, Zündspule, Kondensator. Die Unterbrecherkontakte sehen meiner Meinung nach noch gut aus (siehe Foto), oder?
Screenshot_20200502-161824.jpg
Das Gehäuse/Innenleben der Zündung war ziemlich (mit Öl) verdreckt, hab ich jetzt gereinigt. In einigen Beiträgen wurde beschrieben, dass hier Feuchtigkeit ein Problem sein könnte?

Hat von Euch noch jemand eine Idee, an was es liegen könnte?

Vielen Dank schon mal!

Gruß
Manu

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Frank M
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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon Frank M » Sa Mai 02, 2020 18:08

hast du die Ursache für das Öl im Kontaktgehäuse schon gefunden und abgestellt?

Die Unterbrecherkontakte sind noch gut, wenn die Kontaktflächen keine Krater/Spitzen aufweisen, sondern glatt sind. Da zieh vielleicht zu allererst mal einen Lappen mit Bremsenreiniger durch, ein kleiner Ölfilm kann schon zuverlässig die Zündung unterbrechen.

Die Anschlussfahne des Kondensators darf keinen Durchgang zur Masse haben. Da wird auch gern mal mit den kleinen Pertinaxscheibchen etwas falsch zusammengesteckt.

Deine Zündspule hat sicher einen guten Massekontakt?

Die alte Zündkerze funkt auch nicht?

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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon motorang » Sa Mai 02, 2020 19:19

Hallo, schon den Wert der Spule für die Zündenergie in der Lichtmaschine gemessen?
Lichtmaschine abstecken, Multimeter auf Ohm, und Widerstand zwischen einer Motorschraube und dem schwarz-weißen Kabel messen. Das sollten ein paar Ohm sein, nominell 2,2.
Das Polrad sitzt fest, und die Zündspule ist ordentlich am Rahmen verschraubt?
Das zweite Kabel an der Zündspule ist abgesteckt (möglicherweise verwechsle ich das mit der SR500)?
Es kann auch durch Korrosion schlechte Masseleitung zwischen der Zündgrundplatte und der Motormasse geben, ein testweise abgeklemmtes Kabel mit Krokoklemmen stellt die Masse her.

Gryße!
Andreas, der motorang
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Manu Negro
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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon Manu Negro » So Mai 03, 2020 1:32

Fangen wir mit der positiven Nachricht an: Öl ist keines mehr nach geflossen!

Ich hatte bisher nur die Leitungen auf "Durchgang" geprüft und nicht die eigentlichen Werte gemessen.
Hier liegt das Problem: es kommt nichts an. Ich bin die ganze Sache von der falschen Seite aus angegangen. Hätte ich wohl besser an der Quelle angefangen zu suchen (wie gesagt, ich bin nicht der größte Schrauber! :roll: )...hab den Deckel von der LiMa angeschraubt:
IMG_20200502_182511_copy_1024x1092.jpg
Jetzt muss erst Mal das Polrad ab. Mal sehen, ob da noch was zu retten ist.

Danke für Eure Unterstützung! Wenn das behoben ist, wird der Vergaser überholt...

Grüße
Manu

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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon rei97 » So Mai 03, 2020 6:31

Also:
Oha, ein Feuchtbiotop.
Wenn Du nicht an Wasserdurchfahrten denkst, in den Deckel unten eine Dreiecksnut feilen.
Da kann das Wasser in Zukunft ablaufen. Den Entlüftungsschlauch stark kurz schneiden und nach dem Heissmachen zuzwirbeln.
Regards
Rei97

Manu Negro
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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon Manu Negro » So Mai 03, 2020 9:23

Ah, guter Tipp - Danke!

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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon motorang » So Mai 03, 2020 10:37

Und die Dichtung immer schön einfetten ...
Ich schätze der Stator geht zum Wickeln. So wie das aussieht sind die Spulenanker aufgerostet und haben den Draht beschädigt. Schau auch unbedingt ob die Magnete noch alle plan im Polrad sitzen, falls Du es runter kriegst.
Falls die Statorplatte runter muss: unbedingt die Schrauben zuerst heiß machen (kleiner Brenner?) weil die sind oft geklebt. Dann gleich mit Schlagschraubendreher drangehen falls da noch die originalen Kreuzschlitzschrauben sind.

Wegen Polrad abziehen: Neben einem guten Abzieher GANZ wichtig: investier die Zeit und mach Dir ein Abdrückstück (Rohrstück) für die Kurbelwelle, sonst drückst Du das Gewinde krumm, so wie das Polrad aussieht sitzt das megafest. Sowas da: https://www.motorang.com/bucheli-projek ... e.htm#lima

DAS ist eine echte Baustelle ...

Gryße!
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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon Manu Negro » So Mai 03, 2020 19:53

Das ist ja ein Traum, danke für die ganzen Tipps!!!

Ok, dann versuche ich mal, das Ding runter zubekommen. Ich befürchte auch, dass es bombenfest ist...

Viele Grüße

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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon mgienke » So Mai 03, 2020 22:16

Und nimm dir Zeit mit dem Abzieher. Ansetzen, anspannen und dann im Wechsel mit dem Kunststoffhammer Prellschläge und heißmachen. Und Geduld.
Ich hab mir ohne Geduld aber mit einer Verlängerung am Knebel mal eine Kurbelwelle krummgebogen. Also, Zeit lassen.

Gruß
Michael

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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon Mr. Polish » So Mai 03, 2020 22:19

Vergiss Geduld und benutz einen Schlagschrauber!
Gruß, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon Hiha » Mo Mai 04, 2020 6:59

Die Gewindespindel des Abziehers mit Gewindepaste schmieren, Gescheites Druckstück wie oben beim Motorang verlinkt, Schlagschrauber, das wären meine Patentrezepte.
Hans

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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon Manu Negro » Sa Mai 09, 2020 14:38

Servus Mitnander!

Das Polrad ist ab. Ging wirklich nur mit Schlagschrauber, Rostlöser und mehreren Versuchen. Die Kreuzschrauben der Grundplatten waren völlig verrostet. Hier müsste ich die Köpfe abbohren um die Platte zu entfernen. Das Polrad hab ich ordentlich gereinigt und entrostet, Magnete sind noch gut. Sollte also passen. Bei den Spulen bzw. Grundplatte würde ich jetzt ähnlich vorgehen, evtl die Kabel komplett austauschen.

Was wäre danach der nächste sinnvolle Schritt?

Danke und Gruß
Manu
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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon rei97 » Sa Mai 09, 2020 14:50

Also:
Nur mal so.
Die fest sitzenden Schrauben, egal ob verrostet oder nicht, bohre ich schon länger nicht mehr ab, weil fast immer ein Meisseleinschlag radial auf den Kopf genügt die Schrauben zu bewegen. Neue Schrauben funzen sowohl als 6kt , als auch als Flachkopfinbus.
Die Normalen 912er schleifen am Polrad , da zu hoch, obwohl die mit einem SR500 Rotor passen.
Regards
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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon Merry » Sa Mai 09, 2020 18:23

Der nächste Schritt ist, die ganze Platte zum Teichmann nach München zu schicken zur Prüfung.
Gruß, Merry

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Re: Auch mit Ypsilon-Kabel - kein Zündfunke

Beitragvon rei97 » Sa Mai 09, 2020 19:51

Also:
Ich würde das aber erstmal mit neuen Schrauben testen, wenn der Widerstand der Spulen nicht arg daneben ist.
Multimeter für 20€ im Baumarkt erhältlich.
Ich habe noch eine Lima für den letzten XT Eigen-Motor, die ich dafür aufgehoben habe. Die Kabel sind zwar gelötet und die hat 6V , aber als Vergleich mag das gehen. Für das Porto hi/her kann die Statorplatte auf die Reise gehen.
Regards
Rei97


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