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Gehäuseschaden

Verfasst: So Mär 11, 2018 19:18
von XT-Cruiser
Hallo Leute,

erst neu hier und schon zu Beginn eine ordentliche Herausforderung... :cry:
Anfangs habe ich mich noch gefragt wie Öl auf das Schwingenlager kommt. Erst mal alles mit Bremsenreiniger sauber gemacht, und dann genau inspiziert. Es stellte sich dann heraus, dass in der rechten Gehäusehälfte etwas links unter dem Bremslichtschalter, direkt vor der Schwinge tatsächlich ein Loch :eek: im Gehäuse ist, aus dem es munter heraus-saftet, wenn das Öl warm wird. Der Verkäufer hat mir natürlich gleich jegliche Hilfe zugesprochen.
Jetzt ist nur die große Frage, wie kommt so etwas überhaupt zustande?

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Videos:
https://vimeo.com/259572688

https://vimeo.com/259573501

Schade dass, wir einen etwas holprigen Start haben, aber die Saison ist ja noch lang :-) Hoffe nur, dass innen kein Schlachtfeld vorzufinden ist. Interessant ist, dass rein gar nichts negatives zu hören ist ... schaltet normal, lässt sich einwandfrei kicken, alles in Ordnung soweit. Nachdem ich den Schaden entdeckt habe bin ich natürlich nicht mehr gefahren. Vieleicht hat jemand eine Idee...

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: So Mär 11, 2018 19:26
von Merry
Ohne (hier vom Dienstrechner) ein Bild sehen zu können, behaupte ich: ein gebrochenes Kickstarter-Anschlagblech hat das Gehäuse durchschlagen. Is einer der echten Klassiker hier. Siehe dazu das "Teilegrab" auf der Hauptseite oder lese er die vielen Seiten Suchergebnisse in den Tiefen des Forums.

Kann man meist mit Knetmetall stopfen. Oder mit Epoxy und Füllstoffen kleben.

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: So Mär 11, 2018 20:30
von Frank M
würde ich auch sagen. Auf den Bildern sieht's so aus, als wenn sich an dem Loch schon mal jemand erfolglos probiert hat.

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: So Mär 11, 2018 22:37
von Merry
@Frank: das nehm ich jetzt mal als Ritterschlag... . :lach:

Zur Reparatur würde ich den Motor ausbauen, die rechtsseitigen Innereien extrahieren, beidseitig entfetten, die Außenseite aufrauhen und mit Epoxy kleben. Is ein wenig Arbeit aber besser, als chronisches Übersteuern.

Hast Du ein Bucheli?

Und überhaupt: Ich glaube kaum, dass der VK das vor dem Verkauf nicht gewusst hat, das wäre sehr unrealistisch. Ich würde spontan von arglistiger Täuschung ausgehen, das wäre ein Grund zum Rücktritt vom Kaufvertrag. Aber wenn Mann nahe der Midlife-Crisis mal so nen Lustkauf getätigt hat, sind die Vernunftsynapsen eher verklebt und das trübt die Wahrnehmung schon ein wenig. Denk mal in Ruhe drüber nach...

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Mo Mär 12, 2018 8:17
von Hiha
Man muss den Motor nicht unbedingt ausbauen, um das Loch dauerhaft mit Knetepoxy zu dichten, der Ausbau der im Weg sich befindenden Innereien geht auch von aussen. Bis dahin allerdings den Dampfstrahler fernhalten...
Geeignete Knete ist https://www.louis.de/artikel/md-mix-metall-56g/10004245 , sofern sie die Rezeptur nicht geändert haben...
Gruß
Hans

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Mo Mär 12, 2018 8:19
von motorang
Ich seh das auch so: ein Folgeschaden.
Lass mal den Motor laufen und führ den Kickstarter ganz nach unten bis zum Anschlag.
Hört dann das Ratschgeräusch auf? Dann ist das Ausrückblech OK.
Sonst würd ich vor Öffnung des Kupplungsdeckels noch einen Reparatursatz kaufen.
http://kedo.de/produkte/28176.html

Die Sache ist recht unaufwändig zu richten, Folgeschäden seh ich da eher keine - und ich finde der Motor muss dazu auch nicht raus ...

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Mo Mär 12, 2018 14:36
von rei97
Also:
Mit Zähflüssigepoxy (gibt es in Doppeltuben hab ich gute Erfahrungen gemacht. Reste des alten Bleches entfernen. Erstmal die Stelle gründlichst mit Bremsenreiniger , dann noch mit Aceton pinseln. Dazu muss der Motor nicht raus. Dann aussen Gaffatape aufkleben. Das verhindert das Wegfliessen aussen. Von innen das angerührte epoxy in das Loch mit einem kleinen Spachtel reinstopfen. Es ist sehr zähflüssig und man muss halt nur durch hurtiges Spachteln die Stelle am Rückfluss des Harzes hindern und ein bisschen innenüberstehen lassen. Bald zieht das Harz an und man kann ein paar Stunden warten.
Danach erstmal das neue Ausrückblech hin halten um zu sehen, ob der Überfluss innen stört und ggf mit dem Dremel bearbeiten. Gerade heute hab ich einen XT Motor zerlegt, wo das abgebrochene Ende innen eine Schmarre reingehauen hat, die aber nicht durch ging. Ebenfalls kürzlich hatte ich den Fall, dass das Reststück zwischen das Kickstarterzahnrad und das Zwischenrad nach vorne ging. Die Folge war eine rechts verbogene Getriebeausgangswelle worauf das Zwischenrad eierte.
Regards
Rei97

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Mo Mär 12, 2018 14:43
von Hiha
Die Folge war eine rechts verbogene Getriebeausgangswelle worauf das Zwischenrad eierte.
*Autsch*
Hans

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Mo Mär 12, 2018 20:16
von XT-Cruiser
Danke schonmal für die rege Teilnahme und die guten Tipps!
Das Bücheli ist schon unterwegs ... dachte das kann ich mir als Winter-Lektüre reinziehen, aber in dem Fall muss ich die Sache etwas vorverlegen :?
Das Kickstarter-Anschlagblech-Set wird auch gleich bestellt.

Die XT war drei Monate vor meinem Kauf bei uns beim TÜV zur technischen Abnahme. Wenn ein KFZ aus dem Ausland importiert wird, muss man zur extra-strengen Abnahme, wo dann alles genauestens überprüft wird. Der Verein kennt definitiv keine Gnade. Wenn dort schon der massive Öl-Austritt gewesen wäre, dann hätte die XT niemals eine Einzelgenehmigung erhalten. Danach ist sie nicht mehr gefahren, war ja auch gar nie angemeldet.
Muss jetzt echt blöd gelaufen sein und bei einem der Probe-Kicks wohl passiert sein.

Hab mal etwas im Forum gestöbert ... man kann also wirklich bei laufendem Motor den Kicker nach unten bewegen, und ganz unten sollte das Klick-Geräusch aufhören? Hätt ich mich jetzt nie getraut.

Ich denke ich werde mal das Öl ablassen und den Deckel öffnen. Mal sehen was da zum Vorschein kommt.
Noch eine Frage zum Deckel: kann ich den mit Dirko wieder abdichten, oder würdet ihr eher eine "normale" Dichtung bevorzugen? Ich weiß nur, dass der Jeep erst dicht war, als ich jeden Deckel mit Dirko weder verschlossen hatte. Mit den Kartondingern war's immer eine volle Pleite.

Schöne Grüße,
Jürgen

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Mo Mär 12, 2018 21:49
von Mambu
Hallo Jürgen,

erst mal Gratulation und Beileid und das mit dem Loch kriegst Du hin! :wink:
Ich würde in jedem Fall eine Dichtung nehmen, das wir dicht, auch ohne Pampe.
In jedem Fall auf die "üblichen Verdächtigen" achten...sprich 180° Fehler und Rückschlagventil .

Viel Spaß und Herzliche Grüße
Mambu

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Mo Mär 12, 2018 22:20
von rei97
Also:
Die gesamte Dichtfläche mit Schaber oder Cutter penibel sauber machen und dann die Papierdichtung richtig schön einölen, dass sie aufquillt. Unter die Schrauben verzinkte Scheiben tun, nie Va Schrauben verwenden und vorsichtig anziehen. Der Deckel ist aus Magnesium!!!
Regards
Rei97

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Di Mär 13, 2018 0:12
von lut63
Und wenn der Deckel schon runter ist, mach die Kupplung weg und schau dir den Zustand der Ölpumpe an.
Zwei neue Dichtringe mit bestellen und Pumpe neu beringen.
Hab ich durch aufmerksames Lesen von Helmut´s Berichten gelernt :ja:

Viel Spaß damit!

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Di Mär 13, 2018 7:14
von motorang
Zum Rückschlagventil (Kugelventil) und der Dichtung findest Du hier was:
http://www.motorang.com/bucheli-projekt/kugelventil.htm

Zum Kickstarterblech da:
http://www.motorang.com/bucheli-projekt/kicken.htm

Zum 180°-Fehler da:
http://www.motorang.com/motorrad/xt_tip ... terbrecher

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Di Mär 13, 2018 7:15
von motorang

Re: Gehäuseschaden

Verfasst: Di Mär 13, 2018 22:32
von XT-Cruiser
Danke für die zahlreichen guten Tipps! Werde mir das genau anschauen und mich noch etwas einlesen, bis die Bestellung rausgeht. Kommt ja doch noch das ein oder andere Ersatzteil dazu. Und wie es aussieht kauf ich gleich noch einen 2000-teiliges Kupferdichtungs-Set :mrgreen: Kann man bei einer XT wohl immer brauchen... :lol: