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Moinsen,
ich stehe gerade auf dem Schlauch.

81er XT, einwandfrei im Fahrbetrieb, außer das bei über mittlerer Drehzahl die Kopfdichtung auf der linken Seite durchgeblasen hat.
Zum Schluß hat sie mir dann zu doll geölt und die Reparatur wurde angegangen.

Ich habe die Mühle schon so gekauft, der Verkäufer hat es natürlich verschwiegen, ich habe es mangels ausführlicher Probefahrt nicht bemerkt. Bis dahin hatte ich halt Vertrauen, in den Herrn U. aus Bad Schussenried.

Daheim stellte sich dann noch einiges anderes heraus. Auf jeden Fall hatte ich noch an keinem Motorrad soviele versteckte Mängel/Verbastelungen, als an diesem Motorrad.

Mittlerweile ist alles behoben und die XT steht mit schöner Patina da.

Nun zum Problem. Wenn es denn eines ist...

Motor ausgebaut, Zylinderkopf runtergenommen. War mächtig eingearbeitet. Planen lassen, mit neuer Steuerkette wieder zusammen gebaut. Motorölwanne entfernt und gereinigt, Rahmen-Ölfilter bei dieser Aktion gleich mit herausgenommen. Also alles leer geblutet...

ca. 2,0 Liter Öl in den Öltank eingefüllt. Öl-Leitung unten am Ritzel gelöst, Öl kommt, wieder festgezogen.
Neuen Original-Ölfilter mit Öl gefüllt und eingebaut.
Motor ca. 20x leer durchgekickt. Es kam noch kein Öl an der Entlüfterschraube/ich habe Öl-Kontrollschraube am Ölfilterdeckel. Dann auf "scharf" gestellt, nach dem 2ten Kick lief sie ruhig im Standgas. Auch nach 15-20 Sekunden kein Öl an der Kontrollschraube. Motor erst einmal wieder ausgemacht.

Öl im Öltank kontrolliert. Noch mal ein wenig nachgekippt, bis Ölstand auf Mitte des Meßstabes.

Dann habe ich mit einer Spritze das Ölfiltergehäuse versucht zu füllen. Nachdem ich 100 ml dadrin hatte, war das immer noch nicht übergelaufen.

Motor noch einmal kurz laufen lassen. Kein anderes Ergebnis.

Frage? Was ist da los? Niicht lange genug laufenlassen?

Vor der Reparatur bin ich damit ja einwandfrei gefahren. Von daher wird sie ja wohl Öldruck gehabt haben.

Gruß vom ziro, der gerade nicht weiter weiß...

Also:
Das wird ne lange Story.
Wenn Du den Kopf , aber nicht den Zyl und den Kupplungsdeckel gezupft hast, sollte eigentlich Öl im System sein, das recht schnell wieder hoch kommt. Beim Motorang erfährt man btw, wie der Beölungszauber bei einem trockenen Motor zu sein hat.
Zurück zu Dir.
Man lässt etwas Öl in den Einlass Ventileinstellschacht, sodass die Nocke notbeölt ist.
Man startet mit ausreichender Summe an Öl.
Man fährt ca. 1km mit Drehzahlen zw. 1500 und 5000.
Man öffnet den obersten Verschluss der Ölsteigleitung und schaut, ob Öl kommt.
Man öffnet den Ölmesstab und schaut, ob Öl hochgefördert wird.
Wenn alles nicht zutrifft, war vorher was im Argen.
Die Ölpumpe hat steinalte Dichtringe,
Das Rückschlagventil ist undicht.
Der Trenngummi zwischen den Blockhälften fehlt.
Der rechte Kurbelwellendichtring ist undicht.
Im schlimmsten Fall ist die Dichtung des Pocketing nach innen in den Motor undicht.
Alles das führt zum wet sumper. Das Rahmenöltanköl bleibt nicht oben, sondern läuft nach unten weg. Nachfüllen ist nogo, weil man sonst bald 5ltr im Umlauf hat, lieber vorher die Gesamtmenge messen und nur kurz nach einem 5km Trip messen.
Regards
Rei97

Hallo Rei97,
vielen Dank für Deinen Input!

Also, Kupplungsdeckel hatte ich auch runter. Das Rückschlagventil habe ich vor dem Einbau mit neuer Dichtung ein wenig herausgezogen.

Nockenwelle hatte ich vor dem draufschrauben des Ventildeckels ordentlich mit Öl begossen.

Bevor ich den Motor aufgemacht habe, hatte ich immer Öl im Öltank, auch nach längerer Standzeit. Ist also nicht nach unten weggesackt.
Vorhin war das Öl auch die ganze Zeit Mitte Meßstab.

Da ich die Nocken ordentlich mit Öl begossen habe, wie lange kann ich den Motor laufen lassen?

Gruß vom ziro

Also:
Fahren!.
ca 3 Minuten und dann sollte Öl oben ankommen.
Regards
Rei97

OK. Dann werde ich das morgen mal so machen.

ziro

Hi Ziro!

check das mal, habe gerade das gleiche problem an nem mir Unbekannten Motor. Harry motor... als ersatz für den immer noch klappernden, klingelden Rei Motor...den schau ich mir bald auch mal genauer an.
schreib auch noch mal was zum fall harry....
Irgendwie muß ich ja mal weiter kommen. und selbst ist der mann, ist doch der bessere weg. man muß allerdings auch nehmen, was man kriegt...
so ist es.
was ist das genau, zwischen den Gehäuse Hälften für ne dichtung?

Georg

Hi ziro,

Kopfdichtung durchgeblasen? Hatte ich auch mal, links vorne. Da war dann ein Stehbolzengewinde matschig. Erkennt man daran, dass beim Festziehen einfach kein vernünftiges Drehmoment anliegt - auch wenn der Bolzen schon weit über die Mutter ragt...

Hoffe, Du kriegst das fein hin!

Hi Merry,
Stehbolzen/Gewinde sind alle top. Lassen sich mit richtigem Drehmoment alle vernünftig anziehen. Vorbesitzer hat nen 530er Kolben eingebaut. Keine Ahnung, was der Motor runter hat/hatte.
Kopf hatte auf der Dichtfläche alte Spuren, die nicht zur defekten Kopfdichtung paßten. Hätte beim 530er einbau schon geplant werden müssen. Aber wie schon geschrieben, der Typ hat nur rumgefuscht.

Gruß vom ziro

@ Georg:

Das da hier - Part 23 ..... wird beim Zusammenbau schon mal vergessen....




https://www.dropbox.com/s/c2nytdow50tmc45/Unbenannt.JPG

Servus,
Du schriebst "leergeblutet" und "Ölleitung beim Ritzel gelöst".

Klar, wenn Du die Leitung abschraubst drückt es Öl vom Öltank nach, aber falls im Ölkanal eine Luftblase Richtung Ölpumpe sitzt, stagniert es dann. Eigentlich dürfte ja, wenn Du nur den Kopf gemacht hast, der Kanal zur Ölpumpe nicht ölfrei sein. Deshalb würde ich nochmal die untere Leitung beim Ritzel abschrauben und dort den Ölkanal zur Pumpe hin beölen (XT hierzu etwas nach rechts neigen). Darüberhinaus noch den Ölschlauch der Rückförderung vom Motorblock entfernen und auch da einen guten Schuß Öl reindrücken.

Bei den ganzen Nachbeölungen die Gesamtölmenge nicht aus den Augen lassen!

Gruß
Thomas

Hi,
im Ölfiltergehäuse hat etwa 0,2 Liter Platz, aber es bleibt nicht da sondern läuft weg:
- Steigleitung zum Kopf
- über das rechte Kurbelwellenende zu Pleuel und Kolben
- eventuell bei zu kurzer unterer Ölfilterschraube direkt in den Ölsumpf runter - schon nachgesehen ob das Ablaufloch von der Schraube verschlossen wird?

Mit dem Füllen den Ölfiltergehäuses verkürzt man die Zeit bis der Ölkreislauf in Schwung ist, weil die Ölpumpe eben nicht zuerst diesen Luftraum füllen muss.
Wen man das Ölfilterhäusl gefüllt hat sollte auch beim durchkicken gleich danach Öl aus der Kontrollbohrung oben am Filter kommen, sonst ist was faul.

Ich hatte den Fall neulich durch, da war die Ölpumpe (die mit den 5 Schrauben) undicht, weil die zwei Schrauben zu lang waren, die nur die Pumpe in sich zusammenhalten. Sie standen einen Zehntel Millimeter über die Dichtfläche raus, und genau dort saugte die Ölpumpe dann Luft.

Die Beölungsgeschichte hier:
http://motorang.com/bucheli-projekt/oelwechsel.htm

Gryße!
Andreas, der motorang

So, nach einer schlaflosen Nacht nun Vollzug.

Habe noch einmal den Ölfilterdeckel abgebaut, Ölfilter vollgegossen und zackzack verschraubt. Die untere Schraube ist die lange Ausführung, passend zum hinteren Lock.

Dann die Kleene angekickt und gleich eine Runde auf dem Hof gedreht. Dann kam auch gleich das Öl aus der Kontrollöffnung am Ölfilterdeckel. Juhu!

Ich hatte gestern nur keine Traute sie länger laufen zu lassen, oder schon Gas zu geben.

Dankeschön an alle, die mit Tipps und Mut zur Seite gestanden haben. Sie springt super an, sie fährt, sie hat Leistung...

aber...irgendwas ist da immer noch faul...

Dazu bald mehr...

Wo bitte finde ich die Anzugsreihenfolge Schrauben/Muttern für den Zylinderkopf?

Gruß vom ziro

Tach Ziro.

Eine Draufsicht des Kopps mit den Newtonmeters findest Du im Bucheli, wenn ich mich richtig erinnere
recht weit vorne und oben auf einer linken Seite.

Aber halt in einem Kapitel, wo man es nicht vermutet........(also nicht im Kapitel "Kopp zusammenkloppen"). Da bin ich auch beim ersten mal drübergestolpert.

Knorri

Völlig korrekt!

Unter Allgemeines - Wartung - Pos. 19 Zylinderkopf-Befestigungsschrauben nachziehen (Bild 50, Seite 36)
im
Bucheli Yamaha XT500 5065-5066-5067
ab 1979

Hinten wird bei der Zusammenbauanleitung aber immerhin darauf verwiesen

Gryße!
Andreas, der motorang

Habbisch gefunden...Danke!

Wollte es nur noch mal mit meiner Erinnerung abgleichen.

Also Fakt ist jetzt: Die Mopete läuft eigentlich ziemlich gut. Nur ab 3/4 Drehzahl, vor allem im Fünften Gang bei Gegenwind, wenn sie was leisten muß, kommt ein zirpendes Geräusch hinzu.
Ich bin heute fast wahnsinnig geworden. Ist es nun immer noch die Kopfdichtung, ist es der Auspuff...Himmelsakra...extra noch einmal eine Auspuffdichtungen neu eingebaut. Hat nix gebracht.

Wenn ich im Stand links die Hand in geringem Abstand (5cm) neben den Zylinder/Höhe Kopfdichtung halte und dann ordentlich am Mischer drehe, merke ich an der Hand einen Luftzug.

Ich kann es mir nicht erklären. Kopf ist geplant, neue Kedo-Kopf-Dichtung für 530er eingebaut. Auf die Zylinderfläche habe ich ein Lineal aufgelegt gehabt. Ich habe keine Rille oder etwas verzogenes in der Fläche festgestellt.
Zylinder und Kopfdichtung sind außen trocken, es ölt nix.

Kann der Zylinder irgendwie ne Macke haben?

Ich glaube, die muß sich mal einer von Euch XT-Gurus anhören. Wer war das doch gleich hier im Raume Lüneburg/Hamburg?

Gruß vom ziro