Zündversteller läßt sich nicht ausbauen

[Mr_Moto]

Moin Kollegen,
ich hab mal eine Frage zum altbekannten Thema des nicht mehr zerstörungsfrei zu demontierenden Zündverstellers: hat schon mal jemand versucht die Blindnieten zu öffnen und das Ding dann schrittweise herauszuoperieren? Wenn man alle Teile ohne Beschädigung ausgebaut bekommt, könnte man das ja anschließend wieder neu vernieten.
Alternativ, weiß vielleicht jemand einen groben Kurs für einen gebrauchten Zündversteller, falls meiner meier geht?
Ich hoffe, dass das nicht schon mal diskutiert wurde. Hab' fleißig gesucht, aber nix gefunden.
Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Meinungen.
Grüße
Udo (derdessenXTjetztendlichnachfast7Jahrenlaufensoll - aaaah)

[Frank M]

eine Frage zum altbekannten Thema des nicht mehr zerstörungsfrei zu demontierenden Zündverstellers

wieso ist der bei dir nicht mehr zerstörungsfrei auszubauen und warum willst du den Fliehkraftversteller auseinanderbauen?

[motorang]

Das Ding ist eigentlich nur gesteckt - mir kaum vorstellbar dass man das nicht rausbekommen sollte. Die Schraube ist heraußen? Die Zündgrundplatte auch?

Ersatz kostet 107 Euro ...
http://www.kedo.de/produkte/21031.html

Gryße!
Andreas, der motorang

[rei97]

Also:
das Problem rührt , wie immer von mangelder Pflege und Korrosion her....Passungsrost.
Lösen lasst sich das am einfachsten, indem man den Deckel demontiert und das Zwischenrad mit einer Schraube drin rausklopft. Säubern und Fetten danach ist wohl dann nur noch Kür.
Regards
Rei97

[Mr_Moto]

Hi und -wow- Danke für die verdammt schnellen Antworten!

Ja, ich weiß der Versteller sollte ohne weiteres abzuziehen sein. Tut er aber leider nicht. Die Schraube und die Grundplatte sind draußen - mehr sollte das doch nicht sein, oder? Ich hatte mal gelesen, dass sich bei einem Montagefehler der Stift hinter dem Fliehkraftversteller vergriessknoddelt und sich das dann nur durch erhebliche Kollateralschäden auseinanderbauen lässt (per Abzieher, der dann den Versteller entstellt). Ich habe die XT vor 7 Jahren von einem Freund gekauft und seitdem restauriert. Sie steht seither und wurde auch vorher nur noch sporadisch bewegt. Da ist Korrosion garantiert. Wenn ihr wüsstet, wie das unter dem LIMA-Rotor aussah... Den Motordeckel hatte ich auch runter und wollte ihn dann wieder so montieren, wie er vorher drauf war. Mittlerweile weiß ich auch, dass das ein Klassiker ist und natürlich hat sich das Zahnrad der Unterbrecherwelle bei der Montage des Motordeckels verdreht und der Zündzeitpunkt stimmt nicht mehr. Daher wollte ich fleißig sein und das richtig machen, also: Deckel runter, Zahnrad + Welle ab und dann das Zahnrad mit Welle, aber ohne Deckel in der richtigen Position montieren, den Deckel wieder drauf und alles wird gut. Der Plan sollte doch OK sein, oder? Dazu müsste ich aber den Fliehkraftversteller ab bekommen. Wenn das bei euch schon mal geklappt hat, werd ich jetzt den Deckel nochmal abbauen und probieren die Welle vorsichtig durchzuhämmern, wie beschrieben.

Vielen Dank

Udo

[Mr_Moto]

Moin,

so es ist geschafft und war nicht so schlimm wie erwartet. Der Vorbesitzer hatte den Versteller mal in der falschen Position (ca 10-15 Grad verdreht) festgeschraubt. Ergebnis: der Mitnehmerstift drückt in den Versteller und verformt dadurch die kleine Nut, die normalerweise in den Stift einschert. Man merkt natürlich irgendwann, dass was nicht stimmt und die meisten Spezialschrauber lösen die Befestigungsschraube und drehen den Versteller in die richtige Lage ohne die Nut wieder herzustellen. Alles wird dann wieder schön zusammengezogen und wenn man es dann auseinander bauen will isses verklemmt... Zum Glück war das bei mir nicht ganz so schlimm und ich habe das ganze wie beschrieben nach Ausbau des Motordeckels auseinandergehämmert.

Vielen Dank für Eure Unterstützung.

Gruß

Udo

[Mr_Moto]

...hab' gedacht, vielleicht kann ich Euch mit einem Bildchen von meiner XT "erfreuen"... man schaut sich ja gerne Moppeds an...

Nach dem TÜV werde ich wohl wieder den guten alten Sebring montieren. Finde der passt besser zum verkleinerten Heck. Und eine goldene Felge vorne muß dann auch noch dran. Oder lieber wieder silber hinten??? Kosmetik... wird man sehen.

[rei97]

Also:
Serrschähn...
Den Sebring tät ich weglassen.
Der macht im Einzelfall mehr Lärm im Allgemeinen kostet er Leistung.
Fahr einfach mal vorher - nachher volle Pulle.
Mit welchem ist sie schneller?
Regards
Rei97

[Merry]

Servus aus der Nähe!

Wenn ich nen originalen Auspuff hätt, hätt ich keinen Sebring mehr. Lass den ruhig dran!
Dei scheens Mobbed konnst aa unter "Datenblatt" verewichn. Die VR-Felge würd ich allerdings noch davor austauschen!

[Mr_Moto]

Aach Servus und Danke für die Tipps. Ich werd das mal probieren mit dem vorher/nachher.
Ans Datenblatt wag ich mich erst wenn's läuft und den Stempel hat

Grüße

Udo

[Mr_Moto]

Öhäm, ich nochmal. Habe noch folgendes Problem: Die Markeirungen auf den beiden Zahnrädern zum Antrieb des Fliehkraftverstellers und Kontakt fluchteten. Aber der Zündzeitpunkt ließ sich nicht vernünftig an der Kontaktplatte einstellen (musste total verdreht werden, so ca. 15° - 20°). Dann auseinander gebaut und einen Zahn versetzt (Zahnradmarkierungen fluchteten nicht). Das ging aber gelaufen isse nicht. Mir schwante. dass das Antriebszahnrad um 180° verdreht sein musste. War auch so. Also alles wieder ausgebaut, Zahnrad gedreht. Der Zündzeitpunkt läßt sich nun einstellen, aber die Kontaktplatte ist nicht genau da wo sie sein sollte, sondern irgendwo etwas außerhalb des "Einstellfensters" (Aussparung an der Kontaktplatte und der Nut im Motordeckel). Also probieren, aber sie springt nicht an. Macht nicht mal popp-popp. Dann nochmal die Kontaktplatte auf die Standard-Markeirung gedreht. Das wäre nach meiner Messmethode (Durchgangsprüfer zwischen abgeklemmtem Kabel zum Unterbrecher und Masse) ca. Zündung auf OT. Ging natürlich wieder nix. Ein Zündfunke ist aber da... Was meint ihr, war ich nicht harnäckig genug. Sollte ich nochn paar mal kicken. Hat sich echt nichts gezuckt oder kann das noch was anderes sein. ich hatte den Kupplungskorb ab, um der Ölpumpe neue Dichtinge zu spendieren, sonst nix. Der Vergaser ist ultraschallgereinigt, neue Kerze, neuer Kontakt, Ventile eingestellt, Batterie neu, Tank ist sauber, frisches Benzin Super Plus, alle Bowdenzüge neu, geht alles wie neu, nur schnurren willse nich... Ah, die LIMA war total verrostet, aber die Spulen sahen noch heile aus. Aber ich denke, da ein Zündfunke da ist, sollte es daran nicht liegen. Es macht aber ein ganz leichtes Schleifgeräusch aus derm Rotor, wenn man dran dreht. Ich muss bis zum August zum TÜV, sonst läuft der Brief ab (sieben Jahre). Time for a break. Bier austrinken, pennen. Vielleicht habe ich ja morgen die Erleuchtung...
Servus
Udo

[rei97]

Also:
mach den Einlaß-Ventileinstelldeckel auf, den Limadeckel runter und rechts die Riesenplastiksechskantschraube weg und Kerze raus.
Jetzt am Motor in Pfeilrichtung auf dem Polrad drehen und den Bewegungen des E-Ventils zusehen.
Der nächste OT nachdem das Ventil offen war und dann zu ging, ist der richtige.
Jetzt sollte am Polrad und am Indikatorblech der Totpunkt zu sehen sein. (Abgleich um einen abgescherten Keil am Polrad auszuschließen) Etwas vorher bei F sollte der Unterbrecher aufmachen. (Mit Ohmmessgerät oder Lampe oder Piepser bei abgestöpseltem Unterbrecherkabel erkennbar)
Bei manchen Zwischenrädern ist die Markierung schlecht erkennbar oder sogar irgendwelche zweite Scheinmarkierungen vorhanden, die dann irrtümlich zu falscher Position verleitet.
Wenn Du Dir da nicht sicher bist, kann ich Dir ein Zwischenrad mit eindeutiger Markierung zukommen lassen.
Regards
Rei97

[Mr_Moto]

Hurra, sie läuft nach sieben Jahren! Vielen Dank, Rei97! Ich hatte das zwar (nachdem ich den Fauxpas mit dem um 180° verdrehten Zahnrad bemerkt hatte) so wie Du das beschrieben hast, richtig gemacht, aber Deine Beschreibung hat mich darin bestärkt, dass es was anders sein musste. Dem Schätzchen war es einfach nicht kalt genug! Oder ich von meiner alten Ténéré gewohnt hatte den Choke komplett gezogen und das hat nicht gefunzt. Zwei, drei Kicks ganz ohne, vorher ein paar Spritzer Starthilfespray und sie lief wie ne Eins ))))))))

Ich hab' dann nochmal die Zündung mit einer Stroboskoplampe überprüft - alles paletti, Zündverstellung geht auch. Nur die Kontaktplatte ist etwas verdreht (find' ich zumindest). Ich hab' mal ein Bild gemacht. Und eine (hoffentlich letzte) Frage hätte ich noch. Ich habe irgendwie drei Markierungen auf dem LIMA-Rotor. OT kann ich zurodnen, F(ire) hat direkt in der Verlängerung von dem "F" eine Markierung (die hab ich jetzt genommen, auch weil die mit der unter dem runden Plastikdeckel auf der rechten Seite sehr gut überein gestimmt hat) und dann nochmal ungefähr genausoweit entfernt (wie F von T) eine dritte. Kennt das jemand? Wenns nicht klar wird, mach' ich im Laufe der Woche auch davon mal ein Bild.

Ich möchte mich natürlich beim Forum im allgemeinen, aber auch ausdrücklich bei XT-Oli (Stammtisch AB) für die Schwingenstaubkappe (ah is' schon gut drei Jahre her), KarstenK für die allgemeinen Tipps BEDANKEN. Klasse, dass es das hier gibt! Vielleicht schaffe ich es ja mal auf ein Treffen. Würde mich freuen.

Grüße aus Unnerfrangen

Udo

[Merry]

Ich häng mal noch was dran, weils grad so schön passt...

Muss klemmen:

In fast jeder erdenklichen Fehlstellung bereits eingebaut

Die Markierungen sehen i.d.R. so aus.

1/3? Oder 2/4?

Welche Markierungen sollns denn sein?

Wenn mir jemand zum letzten Bild noch ein paar Erklärungen machen könnte, wär ich verbunden!

[Hiha]

Beim Überprüfen mit dem Stroboskop ist es die Markierung Nr.5 (also die ganz Linke, nicht Nummerierte) auf die es ankommt. Sie muss bei ca. 3000/min erreicht werden.
Im Leerlauf ists dann um die mit "3"bezeichntete, aber ziemlich unkritisch.

Gruß
Hans