Kipphebelachse

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
Karsten K
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Re: Kipphebelachse

Beitragvon Karsten K » Sa Nov 13, 2021 12:05

Wenn der Motor noch eingebaut ist gehe ich davon aus dass die Nockenwelle auch montiert ist. Im günstigsten Fall steht der Motor im Zünd OT, die Nocken drücken nicht auf die Kipphebel. Dann könntest die Achsen ziehen. Nur wird sich die Position der Kipphebel verändern und dass dann wieder zusammenstecken könnte zum Geduldsspiel werden.
Unterschied 2J4 und 48T, die 48T hat Kipphebel mit einem Hartblock. Das haben die von der 2J4 nicht.
Wie Rei schon schrieb:
Also:
Das Loch dient bei nach 84ern einer Schraube als Durchlass, wenn die Bohrung in der Rockerbox vorhanden ist.
Man sieht das gut an der Warze oberhalb der Schraube von außen.

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woddel
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Re: Kipphebelachse

Beitragvon woddel » Sa Nov 13, 2021 12:21

Beim neueren Kopf kannst du die Achsen nicht ziehen - siehe Sinn der Bohrung...
Bild

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motorang
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Re: Kipphebelachse

Beitragvon motorang » Sa Nov 13, 2021 12:44

Servus
die 48T-Achsen haben schon serienmäßig die Arretierung, die Bezeichnung steht aber nicht sichtbar außen drauf, sondern innen im Kopf.
2J4 und 48T bezieht sich aber auf Modellreihen der sehr bauähnlichen SR500. XT500-Köpfe bis 1984 hatten die Arretierung nicht soviel ich weiß. Mein 1983er jedenfalls definitiv nicht ...

In den 2J4-Zylinderdeckeln steht 58300:
Ventildeckel_2J4.JPG
In denen der 48T steht 58301, original ohne Schmierbohrung in den Kipphebellaufflächen, und mit Arretierschrauben:
Ventildeckel_48T_2.JPG
Wenn Du die Achse bei einem frühen XT500 oder SR500 2J4-Kopf ganz rausziehst, fallen die Kipphebel runter. Etwas rausziehen dass sie Kippspiel kriegen (etwa ein Fingerbreit schätz ich) geht aber zum Prüfen des Spiels.
Was in den XT-Deckeln steht weiß ich nicht ...

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Re: Kipphebelachse

Beitragvon motorang » Sa Nov 13, 2021 12:56

Gerade Bilder geschaut, in den frühen 1U6-Deckeln steht auch 58300 (1977er), in einem 1986er steht 58301 ...
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Re: Kipphebelachse

Beitragvon Hiha » Sa Nov 13, 2021 16:22

Meine '84er XT hatte schon Arretierungsschrauben, aber noch Hartchromhebel. Und das war offenbar nix Abnormales.
Gruß
Hans

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Re: Kipphebelachse

Beitragvon Ralle » Sa Nov 13, 2021 18:36

Die arretieren Kipphebelwellen hatten die XT's ab Mitte 7/83...ab Motornummer 1U6-163396, dazu natürlich dann auch die geänderte Ölsteigleitung zum Auslassventil hin :wink:

Gruss Ralle
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Re: Kipphebelachse

Beitragvon Radi » Sa Nov 13, 2021 20:01

Vielen dank für die Infos und die Fotos, nun weiß ich schon etwas mehr!

Dass die Kipphebel verrutschen können, wenn ich die Achsen rausziehe, ist mir schon klar, aber hat das einer von euch schon mal bei eingebautem Motor gemacht? Kriegt man die Achsen wieder reingefummelt?
Und wo tauchen nun die Bezeichnungen "2J4" oder "48T" überhaupt auf?
Ich habe seit fast 42 Jahren eine 1U6 und den Zylinderdeckel "58300", aber "2J4" ist mir bisher noch nicht untergekommen.
Wieso hat Yamaha denn die Ölbohrungen in den Kipphebelschuhen ab 84 weggelassen?
Die scheinen mir nicht so doof zu sein!?
Und was meint ihr mit "Hartblock", was für ein Material soll das sein?
Gruß
Radi
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Re: Kipphebelachse

Beitragvon Fettschwein » Sa Nov 13, 2021 20:20

Moin,
Ich hab damals meine Haube im Backofen erwärmt und die Kipphebel vorher eingefroren. So konnte ich die gut montieren.
Ich hatte ja aber auch neue Buchsen.

48T 1984-1999 und
2J4 1978-1983
sind die Bezeichnungen der SR500
aktuell:
KTM 640 LC4, Buell XB9SX, Yamaha XT500, Honda XR600R
Vergangenheit:
Suzuki SV1000s, KTM 535exc, Yamaha XT600 43F, KTM 690SMC, Hercules Prima 5M

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Re: Kipphebelachse

Beitragvon Mambu » Sa Nov 13, 2021 22:11

Kriegt man die Achsen wieder reingefummelt?
Ja, Du kannst die Kipphebel einfach über die Einstelldeckel in Position bringen... :wink:
Absolut kein Problem!

Wieso hat Yamaha denn die Ölbohrungen in den Kipphebelschuhen ab 84 weggelassen?
Die scheinen mir nicht so doof zu sein!?
Und was meint ihr mit "Hartblock", was für ein Material soll das sein?
Die Hartblockkipphebel sind haltbarer als sie Hartchromteile. Die Gleitfläche ist aus hartem, verschleißfestem Werkstoff, die Bohrung wurde einfach in den Hebelarm verschoben.
Screenshot_20211113-220622_Chrome.jpg
Und wo tauchen nun die Bezeichnungen "2J4" oder "48T" überhaupt auf?
Ich habe seit fast 42 Jahren eine 1U6 und den Zylinderdeckel "58300", aber "2J4" ist mir bisher noch nicht untergekommen.
Das sind SR Typen ...

Herzliche Grüße
Mambu

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Re: Kipphebelachse

Beitragvon Radi » Sa Nov 13, 2021 23:44

Danke für die detaillierten Infos (insbesondere von Mambu), nun bin ich viel schlauer!

Meine XT hat nun 110.000km gelaufen. Die Kipphebelachsen sind bisher nicht gegen Verdrehen gesichert. Verschleiß habe ich bislang dort nicht festgestellt (ich werde demnächst noch mal nachschauen).
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich meinen Motor schon immer schonend warmfahre, bevor er Drehzahlen bekommt.

Hat einer von euch Öldruckwerte? Ich habe neulich ein Manometer (bis 2,5bar) am Kopf angeschlossen (hinten rechts, dort, wo ursprünglich die Steigleitung angeschlossen war) und folgendes gemessen (der Motor hat eine Doppelschmierung):
Bei 80°C:
Leerlauf : nicht messbar
2000 U/min: 0,1 bar
3000 U/min: 0,3 bar
4000 U/min: 0,5 bar

Gruß
Radi
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Re: Kipphebelachse

Beitragvon motorang » So Nov 14, 2021 6:41

Servus.
Die Kipphebelachsen verschleißen im Normalbetrieb nicht. Verschleißen tut die Lagerung der Achsen.

Hier etwas Lesestoff:
https://motorang.com/bucheli-projekt/zy ... #kh-achsen

Öldruck ist egal so lange etwas gefördert wird. Der Motor hat keine Gleitlager die nennenswert Gegendruck aufbauen. Die Messwerte sagen eher etwas über die Viskosität vom Öl. Das Öl muss nur den Höhenunterschied in den Zylinderkopf schaffen.

Hier etwas Lesestoff:
https://www.moppedcafe.de/pages/xt-tech ... p#oeldruck

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Re: Kipphebelachse

Beitragvon Hudriwudri » So Nov 14, 2021 21:55

Ich meine Fotos gab's beim Andi im BüchelIprojekt.
Aber relativ einfach, 48T rockerboxen haben im innengehäuße Bohrungen mit Sackgewinden die auf der Außenseite als kleine Knubbel sichtbar sind.
Das wäre so um kurzen gesagt wo die interessanten Unterschiede liegen, wobei imho der Kernfehler darin fusst das die Achsen/bohrungstoleranz nicht eng genug war bzw das Material uIst auch eine Tendenz zu fließen hat über die Jahre im warmen Zustand.

Zum testen Bohrung sowie Achse komplett entfetten und trocken zusammenbauen sowie Achsen bis auf 2-3mm ganz reinschieben, nun versuchen ob spürbares Spiel vorhanden ist.
Gutes vorindiz ist wenn die Achsen bereits relativ einfach zum reinschieben gehen.


Rlg Christian
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Re: Kipphebelachse

Beitragvon XT-ZRX » Mo Nov 15, 2021 7:40

Nach der Motorrevision habe ich den Ölkreislauf entlüftet, indem ich die XT mit eingelegtem Gang und ohne Zündkerze geschoben habe, ewiges Kicken nach dem Befüllen aller Ölkanäle war mir dann doch zu anstrengend ;)

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Re: Kipphebelachse

Beitragvon Radi » Fr Nov 19, 2021 18:47

Ich habe jetzt meine (bislang ungesicherten) Kipphebelachsen gezogen.
Zum Prüfen des evtl. vorhandenen Spiels der Achsen im Zylinderkopfdeckel sollte man eine M6-Schraube ganz in die Achse hineindrehen (14mm) und dann noch mit einer Mutter kontern. Sonst interpretiert man das Wackeln der Schraube in der Kipphebelachse fälschlicherweise als Spiel der Achse im Deckel.
Die Achsen bekommt man übrigens (bei eingebautem Motor, Nockenwelle auf Zünd-OT) ganz leicht wieder reingesteckt, wenn man den Kipphebel an der Ventileinstellschraube fasst und entsprechend zentriert (wie schon von Mambu beschrieben).

Ergebnis meiner Prüfung: kein Spiel vorhanden! :)
Eine Verdrehsicherung kann ich mir also erst einmal schenken.
Gruß
Radi
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Re: Kipphebelachse

Beitragvon xtTobi » Do Nov 17, 2022 10:20

Hallo Radi,
Mich würde interssieren womit du den Druck gemessen hast und welches Öl das war?
Ich würde gerne den Öldruck zum Kopf messen/überwachen. Da ist aber nur eine m6 Schraube. Gibts da ne Lösung für?


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