Licht funktioniert nicht (mehr)

[St. Pauli]

Guten Abend,
Schau dir mal den Kunststoffstecker des schwarz-weißen Kabels der Zündpule an, hat dieser Spiel?
Dadurch permanenten Funkenschlag bei höherer Drehzahl/Vivbrationen möglich.
Wünsche dir viel Erfolg bei der Suche.
Gruß vom nördlichen Bodensee

[Torsten]

Ich habe jetzt den Verdacht, dass mein Problem doch in den Spulen des LiMa-Stators zu suchen ist. Da ich jedoch elektrisch „blöde“ bin, weiß ich nicht, wie das zu verifizieren ist. Ich werde das Teil wohl jetzt zu Kedo schicken, die es für die Pauschale von 125,- € prüfen und ggf. reparieren. Es sei denn, ihr sagt mir, dass es unmöglich an sowas liegen kann.

Eher unwahrscheinlich das die Spule den Dienst aufgegeben hat, als Tipp erwerbe bei deinem Gebrauchtteile-Dealer deines Vertrauens eine funktionierende Spule, sollte preislich bei 40 bis 50 Euro liegen.

Und dann frage mal wer vor Ort Dir helfen kann; XT-Elektrik ist nicht wirklich schwer verstaendlich.

Have A Nice Day
Torsten

[motorang]

Hi
ich würde versuchen systematisch vorzugehen. Nicht verzweifeln!

Du hast ja schon einige gute Ansätze, wahrscheinlich hast Du auch nicht alles geschrieben was Du gemacht hast.

Hallo Leute, ich bin am Verzweifeln! Habe gestern wieder stundenlang an der XT geschraubt und mir das rechte Bein lahm getreten...
Um meine technischen (inbes. elektrischen) Probleme zu beseitigen, habe ich meinem Hauptkabelbaum mal schön durchgeknetet. Dabei ist aufgefallen, dass immer mal wieder das Neutrallämpchen ausgefallen ist. Nach Aufschneiden des Bougierrohrs habe ich dieselben Missstände entdeckt, auf die St. Pauli hingewiesen hatte, hier war einiges zu verlöten und zu isolieren. Immerhin sind die Merkwürdigkeiten bei den elektrischen Verbrauchern, welche an der Batterie hängen, nun weg.
Die Maschine läuft aber immer noch nicht richtig. Beim Antreten mit ausgebauter Kerze habe ich festgestellt, dass nur ein mickriger Zündfunke auftritt und das nur sporadisch, also nicht bei jedem Tritt. Also habe ich die prophylaktisch besorgten Neuteile eingebaut, und zwar eine neue Zündspule und einen neuen Unterbrecher-Kondensator. Leider hat das keinen Erfolg gebracht. Das Motorrad sprang mit der neuen Zündspule gar nicht an (mag aber Zufall sein, ich habe mehrfach alte und neue ZS gewechselt und musste immer 30 Mal und mehr treten). Der Unterbrecher hat bei Betrieb (also irgendwann ist der Motor auch wieder angesprungen) bei leicht erhöhter Drehzahl von 2 – 3.000 U/Min. an den Kontakten gefunkt wie irre, sowohl mit dem neuen wie auch dem alten Kondensator.
Dann habe ich eine neue Leitung zum Unterbrecher verlegt und die Leitung LiMa/Zündspule überbrückt, um sicher zu gehen, dass hier keine Wackler bestehen - dasselbe Bild. Um es kurz zu machen, ich bin ratlos. Ich habe jetzt den Verdacht, dass mein Problem doch in den Spulen des LiMa-Stators zu suchen ist. Da ich jedoch elektrisch „blöde“ bin, weiß ich nicht, wie das zu verifizieren ist. Ich werde das Teil wohl jetzt zu Kedo schicken, die es für die Pauschale von 125,- € prüfen und ggf. reparieren. Es sei denn, ihr sagt mir, dass es unmöglich an sowas liegen kann.
Übrigens: ob der Fehler mit dem „Motorstopp bei Betätigung des Lichtschalters“ noch auftritt kann ich nicht sagen, als ich das gestern noch testen wollte, habe ich die Kiste nicht mehr anbekommen und habe entnervt (und mit einer blauen Wade) aufgegeben. Ich zweifele jedoch nicht daran, dass dem so ist – und besonders dieses Symptom lässt mich auf den Stator tippen.

Ich würde mal:
Unterbrecherkontakte reinigen (Stofflappen und Benzin oder feines Schleifpapier) um Rückstände von Konservierungswachs oder -lack zu entfernen.
Unterbrecherabstand prüfen und auf 0,35-0,4 mm einstellen, detto den Elektrodenabstand jeder Kerze mit der Du testest auf etwa 0,6 mm (etwas knapper als normal).
Zündzeitpunkt statisch einstellen.
Kerze tauschen, idealerweise gegen eine sicher funktionierende. Das würde auch für den Kondensator gelten (auch neue können hinnich sein)

Das Ypsilonkabel hast Du ja schon gemacht.

Tests ohne Unterbrecherdeckel (der kann Ärger machen).

Eventuell hat sich beim Fahren der Luftfilterschaum aufgelöst oder ein Riss im Luftfilterkasten gebildet (> zu mager).

Ventilspiel passt?

Leg sicherheitshalber testweise eine direkte Masseleitung von der Zündspule (Befestigungsschraube) zur Unterbrechergrundplatte. Die Masseleitung muss über den Rahmen, der kann man ja helfen.

Gryße!
Andreas, der motorang

[Hiha]

Zum neuen Kondensator fällt mir aus gegebenem Anlass ein: Den kann man auch so einbauen, dass er kwasy nicht angeschlossen ist. Also, auch mal auf den richtigen Sitz des Anschlusskabels zum Unterbrecher achten. Der muss leitfähig mit dem Unterbrecherhammer verbunden sein,(Durchgang messen!) und das Gehäuse muss auch wirklich zur Masse Kontakt haben.

Hans

[Bullrich_Salz]

Bei mir geht das Fernlicht inklusive Armaturenbeleuchtung auch nicht mehr richtig. Genau passend als ich zum TÜV bin ging es plötzlich nicht mehr. Bei laufendem Motor: Das Fernlicht leuchtet entweder garnicht, oder nur ganz schwach. Wenn man Gas gibt wird es etwas heller. Die Armaturenbeleuchtung scheint gar nicht zu leuchten. Ich habe auch den Röbi-Regler.
Ich habe jetzt schon folgende Tests gemacht:

1. Autobatterie an gelbes Kabel aus der Lichtmaschine und schwarzes Kabel des Scheinwerfers angeschlossen. Ergebnis: Fernlicht und Armaturenbeleuchtung leuchten schön hell wenn man den Lichtschalter auf "ON" schaltet und gehen aus, wenn man den Lichtschalter auf "OFF" schaltet.

2. Mit Multimeter: Rot an weißes Kabel aus der Lichtmaschine angeschlossen, schwarz an Minuspol der Batterie. Ergebnis siehe Video: https://drive.google.com/file/d/1Vmxw41 ... sp=sharing

3. Mit Multimeter: Rot an gelbes Kabel aus der Lichtmaschine angeschlossen, schwarz an Minuspol der Batterie. Ergebnis siehe Video: https://drive.google.com/file/d/1Vb39XX ... sp=sharing

Kann anhand dieser Ergebnisse jemand eine mögliche Ursache des Problems herleiten? Freue mich über Tipps.
(Die Links zu den Videos müssen gegebenenfalls kopiert und in einem neuen Tab eingefügt werden.)

[motorang]

What?
Aus der Lichtmaschine kommt Wechselstrom, und Du verbindest das mit der Batterie (Gleichstrom)? Warum? Was möchtest Du prüfen?

Du kannst folgendes vorab prüfen:
Sind alle beteiligten Stecker und Verbindungen OK? Kein Grünspan, nix locker oder rostig, bei Batterie, Regler, Lichtmaschinenanschlüssen, Diode?
Ist die Batterie in Ordnung? Irgendwo aufgebläht oder nach Säure riechend?
Wenn man sie abhängt, welche Spannung hat sie? Lässt sie sich über ein externes Ladegerät aufladen?

Und:
wie verhält sich das Licht etc wenn da dann eine aufgeladene Batterie in der XT ist? Und bei mehr als Leerlaufdrehzahl?

Und: warum erwähnst Du das Fernlicht, nicht aber das Abblendlicht? Macht das etwas anderes als das Fernlicht?

Der Motor klingt übrigens unterirdisch ...

Gryße!
Andreas, der motorang

[Axel T]

Hallo Bullrich_Salz,

Was versuchst du da eigentlich zu messen? WechselOhm??
Das Messgerät steht auf Widerstandsmessung! (Ohm)
Ich hoffe die Innereien des Messgerätes sind nicht abgeraucht.
Prüf mal die Sicherung ob die noch I.O ist und die Spannung des Batterie (vorher das Messgerät an einer anderen Batterie prüfen)

[Martin M]

Das mit den Funken am Unterbrecher hatte ich auch mal. Da war ein Stecker an der Zündspule ( ich glaub vom Killschalter) fast ab.
Versuch mal ein Y-Kabel. Damit sind alle Kabelbaumprobleme erstmal eliminiert.

Gruß
Martin

[motorang]

Bei mir geht das Fernlicht inklusive Armaturenbeleuchtung auch nicht mehr richtig. Genau passend als ich zum TÜV bin ging es plötzlich nicht mehr. Bei laufendem Motor: Das Fernlicht leuchtet entweder garnicht, oder nur ganz schwach. Wenn man Gas gibt wird es etwas heller. Die Armaturenbeleuchtung scheint gar nicht zu leuchten.

.

• Wenn es beim Abblendlicht das gleiche ist, tippe ich auf eine schlecht geladene Batterie oder lose Verbindung.
• Wenn es nur beim Fernlicht auftritt: Lichtschalter oder Verkabelung/Stecker vom Fernlicht.

Ich hatte auch mal bei der Zweifadenglühlampe des Rücklichts einen klassen Fehler: der Bremslichtfaden war gerissen und hatte sich mit dem Rücklichtfaden verbunden.
Dadurch leuchteten beide Glühfäden ständig. Bei einer XT würde das zu viel Verbrauch erzeugen und damit auf Dauer die Batterie unterladen.
Ohne gute Batterie regelt fast jeder Regler Blödsinn zusammen.

Der Röbiregler verlangt nach der Last der H4-Birne um richtig zu laden. Sprich: immer mit Licht an fahren. Bei ständigem Stadtverkehr wird die batterie eventuell trotzdem unterladen, weil im Stand (Abpel) oder untertourig der Verbrauch höher ist als die Lieferung von der Lichtmaschine.

Wie man misst, hab ich mal hier versucht zu erklären:

https://www.motorang.com/bucheli-projek ... messen.htm

Gryße!
Andreas, der motorang

[motorang]

Im Prinzip gehe ich beim Fehler suchen immer nach folgenden Regeln vor. Aus leidvoller jahrzehntelanger Erfahrung ...
.

1. Zuerst da schauen wo Du zuletzt dran warst.
2. Systematisch und logisch prüfen, nach dem Ausschlussverfahren. Also immer nur EINE Sache ändern und schauen ob sich die Symptome dadurch ändern.
3. Bei ausgedehnterer Suche: mitschreiben! Was man schon gemacht hat, welches die getauschten Komponenten sind, was die Auswirkungen waren.
4. Von "billig" nach "teuer" prüfen.
5. Von "einfach" nach "kompliziert" prüfen.
6. Keiner Multimetermessung blind vertrauen, das sind Schönwettermessungen. Bei abweichenden Messwerten kann man davon ausgehen dass ein Teil problematisch ist. Andersrum: bei guten Messwerten kann ein Teil AUCH problematisch sein, weil ein Multimeter ein Teil nicht im Betrieb testet und kaum belastet. Oft ist die gute alte Prüflampe aussagekräftiger. Und schneller.
7. Bei Fremdfahrzeugen: Vertraue nicht darauf, was ein Vorbesitzer bemerkt, erzählt oder geschraubt hat. Auch nicht wenn's der beste Freund ist.
8. Wenn Du nicht schnell einen Fehler findest: gehe davon aus, dass ein getauschtes Neuteil defekt sein könnte, oder zwei Fehler gleichzeitig auftreten könnten (kann schwer zu finden sein, wenn man immer nur EINE Sache prüft)
9. Bring vor der Fehlersuche das Fahrzeug möglichst in Ordnung, normale Wartung. Also Ventilspiel prüfen, Schwimmerstand prüfen, Zündung einstellen wenn der Motor nicht richtig läuft, egal was Deine Theorie dazu ist. Batterie laden und Sichtprüfung der Anschlüsse wenn die Elektrik nicht tut.

Ich brauch ein zehntes Gebot ...

Gryße!
Andreas, der motorang

[motorang]

Ah!
Bei 7.) und 8.) helfen am ehesten folgende beiden Strategien:

• Teile umgehen mit Bypasslösungen.
  Zum Beispiel umgeht das Y-Kabel samtliche potentiellen Schwachstellen des Kabelbaumes, Zündschlosses, Killschalters.
  Ein zusätzliches Massekabel, temporär angeklemmt mit Krokoklemmen, umgeht alle potentiell schlechten Kabel- und Steckerverbindungen.
  Startpilot in den Ansaugweg oder Sprit direkt in den Zylinder via Zündkerzenloch prüft einen Zündfunken auch ohne dass der vergaser funktioniert.
  Ein Werkstatttank umgeht potentielle Probleme bei Tank, Tankbelüftung, Benzinhahn.
• Komplette Komponenten mit einem funktionierenden Spendermotorrad tauschen. Funktioniert das eigene Teil am fremden Motorrad? Funktioniert das fremde Teil am eigenen Motorrad?

Gryße!
Andreas, der motorang

[Bullrich_Salz]

Danke für die Tipps.
Mit Fernlicht meinte ich Abblendlicht, sorry! Das Fernlicht hatte ich gar nicht überprüft.

Ich wollte mit dem Multimeter prüfen, ob die Lichtmaschine richtig funktioniert. Der Grund: Ich habe von einer Autobatterie das rote Kabel an das gelbe Kabel aus der Lichtmaschine (geht zum Vorderlicht), und das schwarze Kabel an den Minuspol der XT500-Batterie angeschlossen. Daraufhin funktionierten Abblendlicht und Armaturenbeleuchtung einwandfrei. Daraus interpretierte ich, dass sämtliche Kabel und Steckverbindungen zwischen Lichtmaschine und Abblendlicht/Armaturenbeleuchtung in Ordnung sein müssen und die Problemursache nur noch bei der Lichtmaschine selber liegen kann.
Ist diese Annahme richtig?
Leider hatte ich keine wirklich gute Idee, wie ich die Lichtmaschine überprüfen kann, und habe es deshalb mit Multimeter-Rot an weißes Kabel aus LiMa und Multimeter-Schwarz an Minuspol der XT500-Batterie probiert, und dann am Multimeter gesehen, dass bei laufendem Motor auch tatsächlich was passiert. Ich nahm an, dass man aus der vom Multimeter angezeigten Spannung nun schließen könnte, ob die Lichtmaschine richtig funktioniert. Dass ich das Multimeter auf Ohm anstatt Volt stellte war tatsächlich Unsinn, da war ich wohl etwas zerstreut.

So, heute wollte ich mich jedenfalls nach dem Lesen eurer Tipps wieder auf die Suche nach der Problemursache machen, aber dann passierte das: Ich startete den Motor, und Abblendlicht, Fernlicht und Armaturenbeleuchtung funktionierten plötzlich alle wieder einwandfrei! Ich denke es ergibt am meisten Sinn, erst weiter nach der Problemursache zu suchen, wenn das Problem wieder auftritt.
Die Batteriespannung habe ich gemessen, die ist 11,7 Volt. Aber ist die Batterie für die Funktion von Vorderlicht und Armaturenbeleuchtung nicht irrelevant, weil sie direkt von der LiMa mit Wechselstrom versorgt werden?

[Martin M]

Vielleicht hat der Lichtschalter in der linken Armatur einen Wackler?

Gruß
Martin