Xt500 Baujahrbestimmung 79 er oder 80er

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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Fidi
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Xt500 Baujahrbestimmung 79 er oder 80er

Beitragvon Fidi » Do Apr 29, 2004 23:24

Hallo Männer, ich brauche mal eure Hilfe.

Ich bin Neueinsteiger und habe mir im Sommer 2003 eine schöne XT500 in der Bucht geschossen, Erstzulassung 04.12.79 (1U6117052).
Die Kleine sieht aber aus wie ne 80er, also Tank und Gabel. Weitere äußere Erkennungsmerkmale kenne ich noch nicht.
Weil ich die kleine jetzt mal ein bißchen flotter machen wollte, bin ich seit Wochen Stammkunde bei KEDO geworden, und jetzt kommst, bei meiner letzten Bestellung brauchte ich ein paar Baujahrspezifische Teile, einen Kettenschleifbock und einen Bolzen für den Seitenständer.Da ich wg des Bj. unsicher bin, habe ich den KEDO'S mal die Identnummer gegeben und die sagen das ist ne 79er, und so habe ich dann auch die Teile bestellt,paßt aber nicht. Der Schleifbock ist eckig und die Bohrungen müßten atwa 1cm weiter auseinander liegen und beim Seitenständer geht der Bolzen nicht durch das zweite Auge, das ist nämlich kleiner als das erste. Der alte Bolzen sieht echt fertig aus aber ich meine erkennen zu können das er konisch ist,der neue ist gerade.
Ja und wo wir einmal dabei sind, welches Material verwende ich denn am besten für die Ölung der Fliehkraftreglerwelle da ist bei mir nix mehr, KEDO verkauft die nur wenn noch ne Kontaktplatte mit drann hängt.

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Beitragvon Frank M » Do Apr 29, 2004 23:53

Moin Fidi,

deinem Avatar und der Beschreibung nach sollte es sich um ein '80er Baujahr handeln. Tankdekor auf Alutank wie abgebildet, goldene Felgen, Tauchrohre mit vorverlegter Achsaufnahme etc..

Das Ärmchen des Kettenschleifklotzes ist von 79 auf 80 kürzer geworden und die Lagerung an der Schwinge ist auch anders. Deshalb passt dann wohl auch der Klotz nicht.

Ob sich der Bolzen des Seitenständers irgendwann mal geändert hat, weiß ich nicht, zumindest habe ich noch nie einen konischen gesehen. Die äussere Bohrung ist immer grösser, weil dort ja der Bolzen im Durchmesser der Rahmenbohrung durch muss. Hinten ist es dann nur noch der Gewindedurchmesser.
welches Material verwende ich denn am besten für die Ölung der Fliehkraftreglerwelle
die Antwort hast du dir schon selber gegeben.

Gruß Frank

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Beitragvon Fidi » Fr Apr 30, 2004 0:45

Hi Frank,
erst mal danke für die schnelle Antwort, und du meinst echt das ich ne neue Kontaktplatte brauche ???
Ich kann's nicht glauben,weil die "Nasen" für den Filz oder was dahin muß sind ja noch da.
Ich dachte da kommt so ein Ölerfilz hin wie ich das von alten Elektromotoren kenne ?
Ich hab halt noch nie gesehen was dahin kommt, nur hier in dem geilen Forum davon gelesen.

Tja und und wenn von dem Seitenständerbolzen nur das Gewinde im zweiten Auge steckt,
dann hätte ich nur 2,5 Gewindegänge für die Mutter übrig und die ganze Maschine
würde im stehen nur von dem 8 mm Gewinde gehalten.

Nach dem was du zum Schleifbock schreibst ist es dann doch wieder ein Bj.79
weil ich den "Längeren" bzw. den um ca.1 cm längeren Lochabstand drauf habe.

Naja, Fragen über Fragen wir werden's klären !!!

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Beitragvon xtcie » Fr Apr 30, 2004 2:22

Hi Fidi,

nur kurz, weil mein Arbeitsspeicher tut nich, Schmierfilz an den Fliehkraftregler, das ist sehr wichtig, sonst wird´s teuer. Und ein Maschinenöl dran mit hoher Viskosität


Seitenständer später
T.C.

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Beitragvon Frank M » Fr Apr 30, 2004 9:20

Moin Fidi,

dann habe ich dich beim Fliehkraftregler falsch verstanden. Ich dachte du wolltest wissen, womit man den am besten ölt. Schneid dir ein Stück Filz aus z.B. diesen Plättchen die man unter Stuhlbeine nagelt und klemm es in die kleine Zange der Zündverstellung. Mit Öl tränken und so hinbiegen, dass er den Nocken und nicht den Grundkreis leicht berührt.

Wegen des Kettenschleifklotzes habe ich eben noch mal bei meiner 80er nachgesehen. Die hat auch das ältere (längere) Ärmchen dran. An einer Schwinge 82 oder 83 ist das kürzere Ärmchen dran. Dann wird der Wechsel hier wohl nicht zusammen mit den grossen Änderungen beim Wechsel 79 -> 80, sondern etwas später stattgefunden haben.

Bild

Da Yamaha seine Mopeds nach dem Baukastenprinzip zusammenbaut, kann es natürlich immer mal wieder vorkommen, das bestimmte "Baujahrteile" in der Übergangszeit vermischt verbaut wurden.

Dein Bolzen vom Seitenständer sollte mit dem dickeren Durchmesser durch das äussere Ständerloch und die Rahmenbohrung passen. Mit seinem Gewinde wird er dann in das Gewinde im Ständer geschraubt und mit einer Mutter nur noch gesichert. Wenn die Gabel deines Ständers verbogen ist, passt das nicht mehr richtig schön, den kann man aber richten.

Gruß Frank

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Baujahr = Modelljahr?

Beitragvon toadfoot » Fr Apr 30, 2004 13:12

Hallo,
von der Rahmennummer her ist das wohl eine 1979er. (s. a. den Link dazu auf der Seite von XTom), aber wann ist denn bei Yamaha der Modellwechsel? Ist der nicht evtl. im Herbst gewesen, so daß Du vielleicht schon ein "80er Modell" hast?
Gerade bei "Modellwechsel" 1979 auf 1980 hat es so viele Änderungen gegeben, daß auch der "Baukasten" zu großen Teilen neu bestückt werden mußte.

Kick it
Dirk

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Beitragvon Fidi » Fr Apr 30, 2004 23:17

Es ist ein 79er Rahmen
Keine 24Std. und ich habe ne Menge über meine Kleine gelernt, ich danke jedem von Euch.

Heute hatte ich die Gelegenheit zum direkten Vergleich mit einer reinrassigen 81er
und mir ist aufgefallen, das es da ein aufgeschweisstes
Verstärkungsblech gibt zwischen Lenkkopf und Öleinfüllstutzen.Diese
"Schweisslasche" ist bei der 81er doppelt so lang.

Allerdings ist mein Kettenspanner (dank(e) Frank) eindeutig ein 80er und der Ständer auch.
Die KEDO's nehmen die Teile zurück und haben die richtigen auch schon auf den Weg gebracht.
Tja weiß der Geier wer meine Kleine so verstrickt hat, Japaner, Deutsche oder im Zweifel Beide, egal.

@T.C. Alter du machst mir Angst, bin heute nur noch durch die Gegend geschlichen
um mir dann schnell noch einen Schmirfilz zu stricken. Was kann denn da so teuer werden,
abgesehen vom schnelleren Verschleiß der Kontakte ?
Ach ja, ich habe da einen "Speicherfund" gemacht :128MB-PC133-........
wenn du sowas gebrauchen kannst, kann ich dir den für "lau" schicken.
Wer auf alte Mopet's steht, steht evtl. auch auf älteren Arbeitsspeichern, oder?
Sach noch was zum Ständer, im hinteren Auge sind ein paar Kratzer, das könnte mal ein M 10er gewesen sein.

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Beitragvon Frank M » Sa Mai 01, 2004 9:16

...ein aufgeschweisstes Verstärkungsblech gibt zwischen Lenkkopf und Öleinfüllstutzen...
um die Verwirrung jetzt komplett zu machen, muss ich dir sagen, dass weder mein '77er Rahmen, noch der '79er Rahmen dieses Blech hat. Im '80er Rahmen ist es wiederum drin.

Entweder hast du wirklich ein Moped, bei dem Teile aus der Modellwechselphase gemischt verbaut wurden, oder einer der Vorbesitzer hat schon mal einiges umgebaut. Na ja, Hauptsache es fährt.

Das Gewinde im Ständer müsste mal ein M 10 x1,25 gewesen sein.

Gruß Frank

xtcie
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Beitragvon xtcie » Sa Mai 01, 2004 10:07

Guten Morgen Fidi

wenn der Schmierfilz nicht ist, läuft die Welle am Fliehkraftregler ein. Der ist dann teuer.
Danke für Angebot wegen Speicher, aber ich brauch PC100. Ich habe nicht nur Kultmoped, sondern auch "Kult"Rechner.

Cappuccinogruß T.C.

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Beitragvon Fidi » Sa Mai 01, 2004 12:33

Tach zusammen,

@ T.C. (Kult)....hab ich's mir doch gedacht, und wie siehst du das bei den Mädels ???

@ Frank,..es ist wirklich unglaublich aber da ich immer versuche positiv zu denken, verstärkt
sich das Gefühl, das ich wohl ein einzigartiges Moped zwischen den Beinen habe und so lange
sich nicht rausstellt, das es in Wahrheit eine MZ ist, Scheiß drauf.

xtcie
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Beitragvon xtcie » So Mai 02, 2004 3:34

Hallo Fidi,

so nun noch das statement zum Seitenständer: In Deutschland wurde bis ins letzte Baujahr der selbsteinklappbare Seitenständer mit zwei Federn mit Blechteilen und einem hierfür verlängerten Gelenkbolzen gebaut. In den (meisten??) anderen Ländern wurde der Seitenständer mit einer Feder gebaut und klappte nicht selbttätig ein. Der Seitenständer hatte eine andere Federaufnahme. Beim deutschen Modell war sowohl Federbolzen als auch Seitenständerfederaufnahme zylindrisch und scharfkantig. Die anderen hatten ein "Pilzchen" an der Federaufnahme.
Zu keiner Zeit gab es ein konisches Gewinde oder eine konische Lauffläche des Bolzens. Solche Sachen gibt es nur im Maschinenbau / Stahlwasserbau und ist in der Anfertigung sehr teuer - also nichts für die XT500.

Der Seitenständer, der Bolzen und seine Lagerrung ist durch die Fahrzeugvibration einem Verschleiß unterworfen, und zwar der Seitenständer an den Innenlaufflächen der beiden "Augen", der Bolzen an seinem zylindrischen, den Rahmen touchierenden Führungsteil, und die Lagerung (Rahmenhalterung) in deren Innendurchmesser.
Gegen die Seitenständeraufweitung hilft ab einem gewissen Verschleißmaß nur Austausch.
In die Rahmenhalterung kann man nach aufreiben mit verstellbarer Reibahle eine Buchse einsetzen. (Vermeide die Rahmenbohrung aufzubohren, wenn der Bohrer in diesem Durchmesser hakt, dreht sich die Bohrmaschine mit Dir dran im Ring rum, außerdem wird´s nicht genau)
Den Seitenständerbolzen kann man sowohl selbst machen und den maßlichen Erfordernissen anpassen als auch neu kaufen
Der (deutsche) Bolzen hat einen großen Absatzdurchmesser , der an der linksseitigen Ständerlasche aufliegt und diese etwas vorspannt. Der Führungszylinder lagert die Anordnung im Rahmen und liegt an der Innenseite der rechtsseitigen Ständerlasche an. (Du kannst also die beiden Laschen nicht vorspannen, wenn sie mal aufgeweitet sind)
Das Bolzengewinde ist länger als die Ständerlasche stark, greift in die rechtsseitige Ständerlasche und wird ausgangsseitig, da länger, mit einer Dauersicherungsmutter oder, je nach Bolzen, mit einer Kronenmutter und Splint gesichert. Diese Sicherung ist wichtig, weil sich durch die Vibration der Bolzen aus dem Ständergewinde lösen kann und Du den Bolzen während der Fahrt verlieren kannst. Dann hängt der Seitenständer quer zur Fahrtrichtung an den Federn und wenn Du Glück hast, schleift es nur etwas auf dem Boden. Ich hatte das schon mal in der glücklichen Variante.

Wenn im "Ständerauge" ein paar "Riefen" also ein paar Gewindegänge drin sind, ist das noch zu verwenden, aber eben an die Sicherungsmutter denken. Später kannst Du das Gewinde mit dem nächstgrößeren UNF-Gewinde (Da brauchts weniger Material) nachschneiden und den Bolzen mit dem Neumaß neuanfertigen.

Ja und das mit den Mädels hat sich in den 21 Jahren meiner im Sinne des Gesetzes vollen Geschäftsfähigkeit immer auch mit Fahrzeugen und Metallwaren vergleichen lassen: Sehr zu meinem Leidwesen hat an beiden Anschauungsobjekten oft erst ein längerer intensiver Reinigungsvorgang die wirkliche Oberflächenstruktur gezeigt, meist noch verbunden mit einer drastischen Gewichtsreduzierung durch Materialabtrag. Weiterhin zeigten beide Themenbereiche gleichermaßen, daß mit Auffüllarbeiten der Bauteiltiefe und gleichzeitiger Materialentnahme in der Breite, ggf noch unter Mithilfe eines "High-Heel-Tunings", kein dauerhaft befriedigendes Gesamtkonzept möglich war. Und wenn dan beim Blick in die Augen die Schädeldecke schimmert, gib Dein Geld anstatt für ihren Drink für gutes Öl aus.
Anders ausgedrückt:
1. Nicht jedes mutmaßliche 75DD ist eine Gedächtnisminute in Hader mit der biologischen Gerechtigkeit wert :lupe: und

2. Manche intelligente Frauen ab 40 lassen, was Attraktivität und Ausstrahlung angeht, die meisten jungen chicks "ganz schön alt" aussehen :respekt: .

3. Für die meisten der porschefahrenden Damen sind "breit, flach und laut" vor aller Porscheassoziation erst mal die Tätigkeitsbeschreibungen, damit sie vom Mäzen den Schlüssel bekommen. :eek:

Ich habe übrigens sowohl drei Jahre studienbegleitend als Motorradmechaniker als auch zwei Jahre Vollzeit im Einkauf einer Miederwarenfabrik :irre: :irre: gearbeitet - das macht´n schlanken Fuß.

So, das war´s mal am frühen Morgen. Sonne geht ja bald auf und dann wird wieder durch die Gegend gekachelt,

T.C.

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Beitragvon Fidi » So Mai 02, 2004 13:51

Hi Nachteule,

das ist ja mal wieder ne Abhandlung, wie man sie von dir kennt,
da bleiben keine Fragen offen.
Doch, eine Frage hätte ich da noch, 75DD ist das ne Körbchengröße und
heißt das nicht eigentlich: " ......krönt die Figur" statt "....macht'n schlanken Fuß"
und hast du deine spezial Kenntnisse am Ende in Heubach erworben.

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Das Murphy-Prinzip

Beitragvon Fidi » Mo Mai 03, 2004 21:44

Das Murphy-Prinzip:
"If anything can go wrong, it will".

Es geht weiter, die unendliche Geschichte von Fidi's Ständer.

Heute kam der neue (dickere) Bolzen von KEDO, natürlich ohne Mutter.
Inzwischen hatte ich schon mal das Gewinde im zweiten Auge des Ständers
"nachgeschnitten". Soll heißen, mit dem 3.Schneideisen hatte ich ein wenig
Wiederstand zum schneiden. Die beiden ersten konnte ich
im Prinzip durch werfen. Ich habe dann mal mit einer Schraube M10
getestet, ok sie hat im Gewinde gewackelt aber sie hat gegriffen.

In der Hoffnung, das ich ab heute keine Laternenpfähle und Mülltonnen mehr
brauche um meine XT abzustellen habe ich mir dann den KEDO-Bolzen geschnappt.

Es waren genau 1 3/4 Umdrehungen die der Bolzen
mit gemacht hat, dann war Schluß mit lustig.
Was ist das für ein verf...tes Gewinde auf dem Bolzen???

xtcie
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Feingewinde

Beitragvon xtcie » Mo Mai 03, 2004 22:18

Hi Fidi,

das ist ein Feingewinde, möglicherweise das von Frank beschriebene M10 x 1,25. Das heißt der Außendurchmesser (Nenndurchmesser ist 10 mm, aber die Steigung ist anders. Deshalb geht es etwas rein, aber dann sperrt es, weil die Gänge ja weniger Steigung haben, es also "mehr" sind.

Du kannst Dich trotzdem locker zurücklehnen, obwohl Du ja mit einem M10 Standardgewinde ein "Zuviel" aus dem Material herausgeschnitten hast. Glücklicherweise überspringt das Standardgewinde ein paar Gewindegänge des Feingewindes und somit greift das Feingewinde immer noch. Zudem mußt Du ja noch die Sicherungsmutter anbringen. Die kannst Du aber im Metallwarengroßhandel auch einzeln kaufen. Diese Mutter würde ich an Deiner Stelle aber nach Deinem unfreiwilligen Gewindelehrgang mit zusätzlich Sicherungslack einbauen.

Eine andere Möglichkeit wäre, aber das würde ich nicht machen, wenn noch eine Chance auf Gewindegriff besteht, das Bolzengewinde mit einem M10 Standard (10x1,5) ebenfalls nachzuschneiden. Weil der Kerndurchmesser vom Feingewinde ist 8,75mm und der Kerndurchmesser vom Standardgewinde ist 8,5mm. Da kann man einfach drüberschneiden, aber das sei nur als allerletzte Möglichkeit erwähnt.

Schneid das Ständerauge nochmal mit 10x1,25 nach und dreh den Bolzen rein. Anschließend Sicherungsmutter mit zusätzlich Lack. Wenn´s keiner weiß außer Dir merkt das später kein Mensch. Ich habe einen Seitenständer der ganz ohne ein Augengewinde ist und nur von der Sicherungsmutter geklemmt wird - das geht auch. Man darf dann halt nicht alle Ersatzteile in eine große Kiste tun und glauben, daß alles paßt was auch so aussieht.

Das mit dem "schlanken Fuß" ist ein Zitat aus einem Western-Film mit Mario Girotti, der aber schon als Terence Hill synonymisiert war. Irgendwie war da was mit einem Hut und ich fand diesen Spruch sehr lustig.
In Heubach war ich noch nicht, das Unternehmen hatte seine Qualitätsprüfung in Tübingen (weißt schon - wegen made in G.)

Laß Dir die Frühlingslaune nicht von einem Gewinde verderben. Immerhin, und auch hier sei auf Murphy verwiesen, könnte es schlimmer kommen. Ich hab nämlich in meiner größten "Unfugszeit" gerne alle diebstahlgefährdeten Teile mit linkgängigen Zollgewinde ausgeführt und die Schraubenköpfe noch bearbeitet, sodaß man das "L" nicht mehr gesehen hat.
Ja da kommt dann Freude auf, da hebt der ganze Rahmen an dem Steckschlüssel, aber der Tank war fest :D

Gruß T.C.

Kleine Gewindeunterweisung noch: :schlaumeier:
Ein metrisches Gewinde wird nach dem Außendurchmesser in Millimeter und der Steigung in Millimeter auf eine Umdrehung benannt. Sollte die Angabe der Steigung fehlen, ist von einem Standardgewinde auszugehen.

Also M10 x 1,25 hat 10mm außen und geht auf eine Umdrehung 1,25 mm in die Mutter rein.

M10 (ohne was) ist ein Standardgewinde (10mm außen) mit 1,5mm Steigung (das weiß der Kundige im Allgemeinen)

Über den Winkel so eines Schneidganges ergibt sich auch der Innendurchmesser eine Gewindebohrung (weil so ein bischen Spiel muß auch noch sein, das ist aber schon höhere Schraubkunde).
Die "Steigung" zieht man also vom Außengewinde ab und bekommt den Kernlochdurchmesser. Für ein M10 (ohne was) mußt Du also mit einem 8,5mm Bohrer bohren. Aber das sind praktische Werte, für die ganz genaue Theorie und den hochfesten Maschinenbau gibt es Tabellen, wo man die jeweiligen Durchmesser nachgucken kann.

Nun zu meinen geliebten Zollgewinden: Die werden in der Regel (außer die ganz kleinen, die haben Nummern) mit dem Nenndurchmesser in Zoll bezeichnet und entweder mit der Gewindeart (UNF,UNC oder BSF oder BSC oder ...) bezeichnt, dann weiß der kundige schon die Gängezahl, oder die Gänge werden als Anhängsel angehängt. Beispiel: 3/8 - 20 ist ein UNC-Gewinde mit dem Nenndurchmesser 3/8" . Wenn man diese Schraube 20 mal dreht, ist sie genau ein Zoll durch die Mutter hindurchgegangen. Die Gänge werden also auf ein Zoll gemessen. Das ist vorteilhaft, denn wenn man eine Schraube anschaut und nicht weiß was es für eine ist, muß man nur die Gänge zählen.

Durch den anderen Flankenwinkel fressen die Zollschrauben weniger im Muttergewinde und halten auch etwas mehr aus. Leider muß man , es sei denn man weiß es, in der Tabelle nachgucken, welchen Bohrer man als Kernloch braucht.

Weil ich so gar ein unordentlicher Tunichtgut bin und am liebsten ein Moped auseinanderschraub und alle Schrauben in eine Kiste werfe, brauche ich, damit ich weiß, wo was hingehört, soviele Gewindearten. Das spart nämlich das Aufschreiben und das Dokumentieren - ich guck das Schräuberl an und weiß dann wo sie hingehört. Außerdem kann man bei ausgerissnene Gewinden mit dem "bolt-hopping" immer von Metrisch auf Zoll und dann wieder auf Metrisch umbohren, weil ein ausgerissener Nenndurchmesser in der Regel der nächste andere Kerndurchmesser ist.
Also wenn M8 ausreißt, wird 3/8UNC durchgejagt und wenn das versagt, geht es nach einem "Zwischenbohr-Akt" mit 10,2 auf M12 weiter.

Und dann noch die Linksgewinde, ja da lacht das Herz :argue: :wall:
Zuletzt geändert von xtcie am Mo Mai 03, 2004 22:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Fidi » Mo Mai 03, 2004 22:54

Hi T.C.
Heubach ist in der Nähe von Schwäbisch-Gemünd und war 1977
Sitz der Miederwaren -Firma Triumph (....krönt die Figur)
die sich dort einen kleinen Flughafen geleistet haben.

Ich bin seiner Zeit (RAF-Zeiten) ein paar Monate von dort aus mit dem Hubschrauber
durch die Gegend geeiert (Fotoflüge) und weil ich im Hinterkopf hatte,
das du ...alles kannst außer hochdeutsch usw.usw.

Lang wie breit ich kauf mir jetzt aber nicht noch ein Feingewindeeisen,
ich denke es wird deine Variante zur Verwirklichung kommen, basta.

Und wenn du mal Richtung Rhein kacheln solltest laß es mich wissen
hier gibt's immer einen kalten Kaffee oder ein warmes Bier.
http://www.bundeskunsthalle.de/ guckst du Openair

XT-Gruß aus BONN


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