Doppelzündung

[Pauker]

So, erstmal alles eingetragen. Nun solls im Winter weitergehen. Da muß eh die Dose auf. Wer kennt sich aus mit Doppelzündung? Habe gehört, daß es das gelegentlich gegeben haben soll. Vorteile leuchten theoretisch ein. Nachteile????????? Denkbar sind Risse im Kopf und ähnlich wenig Erfreuliches. Bastelbastelbastelbastel

[Klaus]

Hallo, ...

Ich selber habe nie Doppelzündung gehabt, aber ich kannte mal einen, dem war der Zylinderkopf zwischen dem zweiten Kerzenloch und einem Ventil gerissen. War nicht so schön, weil er den Kopf letztendlich wegschmeissen konnte.

Mag aber auch ein Einzelfall sein. Andere haben auch gute Erfahrungen gemacht.

Aber so richtig brauchen tut man es glaube ich nicht.

[steamhammer]

Kann ich bestätigen, soweit (bis auf den Riß).

Habe Doppelzündung mit Twin-Coil von Silent Hektik. Bisher ohne Probleme, auch bei etwas mehr Motorstreß. Standgasdrehzahl mußte ich etwas nach unten korrigieren und das Ansprechverhalten beim aprupten Gasaufziehen ist deutlich besser.

Ansonsten: Wenn der Kopf nicht auf DZ ausgerüstet gewesen wäre, hätt' ich's nicht umgebaut......

[XTom]

Hallo Doppelzünder,

also ich glaube ja auch nicht, dass man das braucht.
Will man schlechten Sprit fahren, sollte man die Kompression herabsetzen und ansonsten tut es auch ne Splitfire Zündkerze. Habe ich aber auch noch nie probiert.

Lasst mal die zwei Zündkerzen in den Zweizylinderböcken stecken ...



Gruß XTom

[ingo]

Moin!

Ich hatte mal ein paar Jahre eine DreiBuchstabenMann-Doppelzündung dran. Konnte keine Verbesserung von irgendwas feststellen.
Meiner Meinung nach lohnt es nicht, bestenfalls wenn man einen getunten, höher verdichteten Motor hat.

Ingo

[rene199]

zur haltbarkeit wir verwenden bereits 8 jahre doppelzündung in den motoren und hatten damit bis jetzt nur positive erfahrungen
gruss rene

[Martina]

Ich hatte etwa 8 Jahre die Wunderlich-Doppelzündung an einer XT, bin aber nie richtig glücklich damit geworden, so daß ich sie letztes Jahr wieder zurückgebastelt habe.
Probleme gab es beim Zündungsebereich: Die XT lief zunächst sehr bescheiden, bis ein Anschlagsbegrenzer beim Fliehkraftregler angebracht wurde. Danach war es besser. Aber meine anderen XTs sprangen immer leichter an als diese, keine Ahnung warum.
Und auch bei Fernreisen mit schlechtem Sprit (Afrika) fuhr sie sich kein bißchen besser.
Fazit: Doppelzündung lohnt sich nicht.

[rob]

... das Problem mit der Doppelzündung ist die Grundeinstellung des Zündzeitpunkts. Ohne Anpassung des Fliehkraftversellers (Rumfeilen an den Gewichten - es gibt tatsächlich Leute, die das machen) hat man die Wahl zwischen Aussetzern im Teillastbereich (vor allem wenns bergauf geht) oder schlechten Anspringen.
Fährt man mit elektronischer Zündung (SR-Elektrik) kann man froh sein, wenn man die grundlegende Einstellung des Zünzeitpunkts überhaupt halbwegs durch Verdrehen der Limagrundplatte gebacken kriegt. Mit ca. 15 Jahren Verspätung kam dann die Fa. Wunderlich mit einer Doppelzündungs-CDI. Wie sich die auswirkt weiss ich noch nicht, weil zwar eingebaut, aber Moped noch nicht läuft. Habe jedenfalls früher, als ich noch viel unterwegs war, viel Ärger mit Klingeln und auch daraus resultierenden Klemmern gehabt (Türkei, Marokko, selbst bei uns mit Normalbenzin im Sommer an langen Steigungen).

[steamhammer]

Interessant, was es so für verschiedene Erfahrungen mit der DZ gibt.

Möglicherweise liegt der Hund in der verwendeten Zündspule begraben, denn bei meiner DZ habe nur den Zündzeitpunkt minimal später gestellt und nichts am Fliehkraftversteller gemacht.

Rundherum haben sich sowohl beim Anspringen, als auch beim Ansprechverhalten keine Verschlechterungen, sondern nur Verbesserungen eingestellt. Aussetzter im Teillastbereich gibt's garnicht.

Welche Spulen fahrt ihr denn?

[rob]

Die benutzte Zündspule war immer so ein blaues Amiteil von Wunderlich. Ich hab es auch mal mit einer TDR 250 Spule versucht, die hatte zu schwache Funken.

Das geschilderte Problem stellte sich in dieser Ausprägung erst nach dem Umbau auf die SR-Elektrik ein.

In den 80ern hat ein Mitarbeiter der Fa. Gänssle in München einen aufgebohrten SR-Motor mit DZ und erhöhter Verdichtung extra auf Kontaktzündung umgebaut hat, um an den Gewichten der Fliehkraftverstellung rumfummeln zu können.

Ich sag mal so: die DZ wurde mit dem Argument propagiert "Normalbenzin möglich, mehr Leistung und weniger Verbrauch". Wenn überhaupt, dann ist das nur mit einer angepassten Zündprogression zu realisieren, nicht mit einer Veränderung des statischen Zünzeitpunktes. Wenn meine Kiste wieder läuft (kann lange dauern), dann sehen wir, was die DZ-CDI bringt.

[steamhammer]

Moin Rob,

Deine Spule wird die blaue Andrews sein, die hat 3,7 Ohm. Die S-H Twincoil hat 2,2 Ohm. Ein sehr versierter Mensch, den ich leider bisher im neuen Forum vermisse, hat mir den Tip gegeben.

Normalbenzin hab' ich nicht ausprobiert, Mehrleistung höchstens in dem eingebildeten Bereich, Spritverbrauch hab' ich nicht auf den 10tel Liter verglichen.

Das Angenehmste ist, daß sie beim heftigen Gasaufziehen nicht im geringsten muckt.

[sven]

Hallo,
ich hab' mir letztes Jahr für die "grab the flag"-Rennen einen XT-Motor mit Doppelzündung aufgebaut und war ziemlich begeistert. Trotz 660ccm,
erhöhter Verdichtung, sehr scharfer Nockenwelle, großem Vergaser und drastisch verringerter Schwungmasse(kein Polrad), sprang der Motor, egal ob kalt oder warm, eigentlich immer auf den ersten Tritt an. Mit der vorher probeweise montierten Serienzündung war der Motor nicht zum laufen zu bringen.
Die maximale Frühzündung hab' ich einfach durch Verdrehen der Kontaktplatte zurückgenommen. Daß dadurch der statische Zündzeitpunkt nicht mehr vor OT lag, war mir bei dem Motor nur recht...
Verwendet habe ich eine "multi coil" von der Firma Silent Hektik (wie steamhammer) und sie mit einem Gelakku betrieben (total loss). Und das ist meiner Meinung nach auch die eigentliche Ursache für das gute Anspringen: eine Batteriezündung produziert auch (bzw. gerade) beim langsamsten Durchdrehen des Motors schon einen satten Zündfunken, im Gegensatz zur serienmäßigen Magnetzündung, die für einen brauchbaren Funken einen gewissen "Schwung" braucht.
Ob sich so ein Umbau für den Alltag lohnt, kann steamhammer sicher besser beurteilen.
Eins wollte ich noch sagen: man kann die XT z.B. unter Verwendung einer Honda Bol d'Or Zündspule auf Magnet-Doppelzündung umrüsten. Aber meiner Erfahrung nach springt das Mopped danach eher schlechter an, weil die XT Zündung bei niedrigen Drehzahlen nicht genügend Energie für zwei ordentliche Funken hat und die Bauart besagter Spule dann dafür sorgt, daß man zwei schwache statt einem starken Funken erhält.
Gruß
Sven

[Didi Desmo]

Diese Zündspule galt schon in alten Ducati Einzylinder-Kreisen als der "Geheimtip". Sie hat die höchsten Übersetzungsverhältnisse (produziert die höchste Hochspannung!) und die Hochspannungskabel können herausgeschraubt und gewechselt werden (ist leider heute nicht mehr so üblich!). Klar, daß bei einer Batteriezündung der Zündfunke von Anfang her stärker ist, da ja bei einer Magnetzündung die Spannungshöhe abhängig ist von der Drehzahl und der Magnetisierung des Polrades.

didi desmo

[rob]

stimmt das Ding ist von Answer! Danke für den Tip mit Silent Hektik!

Robert