Motoorrad bockt und ruckelt

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
MarkusXT
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Beitragvon MarkusXT » Di Jul 19, 2005 9:38

Hallo,
endlich läuft meine Maschine nach einigen Widrigkeiten wieder. Zunächst musste ich die Schaltwelle wechseln. Erst dann konnte ich überhaupt weitermachen, da ich den Schalthebel nicht Festschweißen wollte und vorher Probefahrten nicht möglich waren. Dabei habe ich natürlich das Zahnrad der Unterbrecherwelle falsch eingebaut. Nebenbei habe ich den Vergaser überholt. Danach kam der Zündfunke nur unregelmäßig bzw. gar nicht. Ich bekam dann den Tipp, dass es eventuell an der Lichtmaschine liegen könnte. Also Polrad runter und Lichtmaschine überprüfen lassen –die Zeit verging. Dann Lichtmaschine wieder eingebaut, immer noch kein bzw. unregelmäßiger Zündfunke. Auf Verdacht Kondensator getauscht. Nun kam endlich wieder ein Zündfunke. Allerdings musste die Zündung erneut eingestellt werden. Bei der Probefahrt verstellte sich leider die Zündung, so dass Schieben angesagt war, also Schrauben schön festziehen. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich vom Schweiß völlig durchnässt war.
Jedenfalls war dies schon der dritte Kondensator, den ich getauscht habe.
Jetzt braucht sie nur noch neue Reifen und TÜV und ich kann endlich wieder fahren.

2 Fragen habe ich allerdings noch:

1. Was kann die Ursache sein, dass der Kondensator sich verabschiedet?

2. Ist es normal, dass die Unterbrecherwelle leichtes Spiel in Richtung Unterbrecherkontaktdeckel hat?

Vielen Dank

Markus

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motorang
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Beitragvon motorang » Di Jul 19, 2005 17:06

1. Was kann die Ursache sein, dass der Kondensator sich verabschiedet?
Hitze und Alter - verheizen kann man die kaum, gleub ich. Bist Du sicher dass die kaputt sind? Waren es Neuteile?
2. Ist es normal, dass die Unterbrecherwelle leichtes Spiel in Richtung Unterbrecherkontaktdeckel hat?
Wenn man die Anlaufscheibe vergisst einzubauen ... ?

Cheers
motorang :D
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Beitragvon MarkusXT » Mi Jul 20, 2005 9:07

Vielen Dank für die Antwort.

Die Kondensatoren waren Neuteile, deshalb hat mich dies gewundert.

Ich bin mir fast sicher, dass ich die Anlaufscheibe eingebaut habe. Vielleicht befindet sie sich jetzt auch in der Ölwanne.
Woher bekomme ich eine neue Anlaufscheibe? Wahrscheinlich nur bei Yamaha. Allerdings habe ich die Teilenummer nicht gefunden. Hat die jemand zufällig?
Am Wochenende wollte ich so ca. 300 km fahren. Kann es Probleme geben, wenn ich ohne Anlaufscheibe fahre?

Gruß

Markus

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Beitragvon motorang » Mi Jul 20, 2005 12:18

Vielen Dank für die Antwort.

Die Kondensatoren waren Neuteile, deshalb hat mich dies gewundert.

Ich bin mir fast sicher, dass ich die Anlaufscheibe eingebaut habe. Vielleicht befindet sie sich jetzt auch in der Ölwanne.
Woher bekomme ich eine neue Anlaufscheibe? Wahrscheinlich nur bei Yamaha. Allerdings habe ich die Teilenummer nicht gefunden. Hat die jemand zufällig?
Am Wochenende wollte ich so ca. 300 km fahren. Kann es Probleme geben, wenn ich ohne Anlaufscheibe fahre?

Gruß

Markus
Ich bin mal ein komplettes Ölwechselintervall ohne die Scheibe gefahren, weil ich zu faul war den Deckel deswegen extra runterzunehmen. Kein Problem. Nur beim nächsten Mal halt nicht vergessen.

Das mit den Kondensatoren: waren das wirklich Zündkondensatoren für KfZ? Normale Kondensatoren gehen an dieser Stelle erheblich flotter kaputt, die KfZ-Teile sind deutlich robuster.

Ich hab an der XT den zweiten Kondensator drin (>100.000 km). Bei der MZ komm ich auch auf weit über 50.000 km pro Kondensator ...

Cheers
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Beitragvon rolf » Mi Jul 20, 2005 14:16

Ich hab mir auch mal ne neue Scheibe besorgen müssen. War einfach nicht mehr auffindbar, das Mistding, auch nicht im Ölsumpf... Bekommen hab ich sie bei Yamaha. Wenn Du dem Yamaha- Händler genau beschreibst, was Du willst, brauchst Du keine Teilenummer. Er schaut einfach auf seinem Mikrofilm (oder wie das Ding heißt) nach. In meinem Fall musste er sie allerdings bestellen. Hat zwei Tage gedauert. :D
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Beitragvon MarkusXT » Mo Jul 25, 2005 9:34

Ich hoffe, dass ich endlich den Fehler gefunden habe.
Am samstag bin ich nach Meldorf gefahren. Nach ca. 80 km fing sie wieder an zu ruckeln (Zündaussetzer). Bei der Fähre Hochdonn und beim Tanken musste ich sie zwangsläufig ausmachen. Nach einigem hin und her sprang sie zum Glück wieder an und ich bin am ziel angekommen. Danach war sie allerdings nicht mehr zum anspringen zu bewegen.
Schließlich stellte sich heraus, dass das Hochspannungskabel der Zündspule einen Wackelkontakt hatte. Also Wagen geliehen, nach Lübeck gefahren und Ersatzzündspule geholt. Danach wollte sie leider immer noch nicht anspringen. Jetzt weiß ich auch, weshalb der Kondensator immer abgeraucht ist, dieser war wieder kaputt (Mittlerweile der vierte).
Nach Austausch des Kondensators lief sie wie eine 1. Allerdings konnte ich keine Probefahrt mehr machen. Nun kommt sie hoffentlich durch die HU.
Also lange Rede kurzer Sinn. Wenn der Kondensator abraucht, kann es an der Zündspule liegen. Vielleicht hätte ein Profi den Fehler eher gefunden, ich habe jedenfalls, wenn auch nach Blut und Schweiß, wieder einiges dazu gelernt.

Gruß

Markus

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Beitragvon motorang » Mo Jul 25, 2005 13:51

Schließlich stellte sich heraus, dass das Hochspannungskabel der Zündspule einen Wackelkontakt hatte.
Wie meinst Du das? Kupferseele ab, oder hats durch die Isolierung auf Masse (Rahmen, ...) geschlagen? Oder was meinst Du mit Wackelkontakt?

Ein Zündfunke springt im Freien ein paar Millimeter weit über, innerhalb der Kabelisolierung sicher auch. Also was genau war/ist da los?

Gryße!
motorang
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Beitragvon MarkusXT » Mo Jul 25, 2005 14:22

Ein Freund von mir hat mit einem Multimeter die Zündspule durchgemessen. Wenn man am Hochspannungskabel wackelte, veränderten sich die Werte. Vorher wurden die korrekten Werte laut Bucheli angezeigt. Beim Wackeln gab es erhebliche Wertänderungen. Er meinte schließlich, dass wohl jemand zwischen Gußkörper und Kabel bereits gebastelt hat. Oberflächlich gesehen war eine Verbindung da. Und Funken sind mir nicht aufgefallen.

Gruß
Markus

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Beitragvon MarkusXT » Mo Aug 08, 2005 11:55

Hallo,

am wochenende habe ich eine weitere Probefahrt unternommen und sie schnurrte wie eine Katze. Offensichtlich kann ich jedoch nicht aufhören zu basteln.

Die Zündkerze war von anfang an immer sehr verrußt. Dies ist auch immer noch der Fall. Hinzu kommt, dass ich die Luftregulierschraube praktisch ganz herausdrehen kann, ohne dass die Drehzahl sich verändert.
Daraufhin habe den Vergaser auseinander gebaut. Die Düsennadel war auf der einen Seite nicht mehr silbern sondern goldlich. Ich vermute nun, dass immer etwas Benzin nachläuft und für ein zu fettes Gemisch sorgt. Ich möchte daher Düsennadel und Nadeldüse erneuern. Ich habe gelesen, dass die Nadeldüse mit Drucksitz im Gehäuse sitzt. Wie bekomme ich die Nadeldüse heraus und wieder herein, ohne etwas zu beschädigen und löse ich sie in Richtung Hauptdüse oder in Richtung Gasschieber?

Vielen Dank

Markus

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Beitragvon supers0nic » Mo Aug 08, 2005 11:59

moin markus,

hier ist eine bebilderte Anleitung http://www.xt-500.de/technik/vergaser/v ... rlegen.htm

oder so...... Vergaser ausbauen. Vergaserdeckel abnehmen(zwei Kreuzschlitzschrauben) Es kommt die Mechanik des Schiebers zum vorschein. Löse (nur lösen nicht rausdrehen) dann die beiden Kreuzschlitzschrauben auf dem Schieber.
Jetzt kannst die Mutter auf der Welle im Vergaser lösen (nicht die am Schiebergestänge). Nun kannst du die Welle langsam aus dem Vergaser ziehen (Vorsicht es fallen zwei Plastik-Unterlegscheiben raus) Und jetzt kannst du den Schieber samt Nadel rausziehen. Die Kreuzschlitzschrauben auf dem Schieber ganz abnehmen und schon kannst du die Nadel rausnehmen.
Gruß

Rolf

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Beitragvon Mr. Polish » Mo Aug 08, 2005 12:13

Die Zündkerze war von anfang an immer sehr verrußt. Dies ist auch immer noch der Fall. Hinzu kommt, dass ich die Luftregulierschraube praktisch ganz herausdrehen kann, ohne dass die Drehzahl sich verändert.
Dann probier mal eine kleinere Leerlaufdüse!
Die Düsennadel war auf der einen Seite nicht mehr silbern sondern goldlich. Ich vermute nun, dass immer etwas Benzin nachläuft und für ein zu fettes Gemisch sorgt.
Hä? Da läuft nix durch, geschweige denn nach!
Ich möchte daher Düsennadel und Nadeldüse erneuern. Ich habe gelesen, dass die Nadeldüse mit Drucksitz im Gehäuse sitzt. Wie bekomme ich die Nadeldüse heraus und wieder herein, ohne etwas zu beschädigen und löse ich sie in Richtung Hauptdüse oder in Richtung Gasschieber?
Der Düsenstock (Nadeldüse) ist nur eingeschraubt, 8er Sechskant wenn ich mich nicht irre.
Das komplizierteste ist die Düsennadel, aber wenn Du den Versager eh schon auf dem Tisch hast ist es kein soo grosses Problem!
Viel Erfolg, Fabi
Es ist nicht alles Gold was glänzt;-)

gast

Ruckeln

Beitragvon gast » Mo Aug 08, 2005 12:14

hatte fast die gleichen Symtome bei meiner XT
Ursache war super simpel, nicht lachen bitte.
An dem Zündkontakt ist das Zundkabel mit ner ich glaube 6'Mutter angebracht, diese war bei mir nicht ganz fest-gezogen.
Danach wurde es deutlich besser.

Aber auch zuviel Öl im Brennraum (Kolbenringe-Ventilschaftdichtung) halte ich für eine sehr sehr wahrscheinliche Variante.

habe gerade den Motor meiner Xt aufgemacht und siehe Schaftdichtungen am A.. sowie Lauffläche Kolben und Zylinder ebenfalls am A...

Reparatur kostet so alles in allem 250€, ich hoffe das bleibt die erspart,

Grüsse

MarkusXT
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Beitragvon MarkusXT » Mo Aug 08, 2005 13:12

Vielen Dank für die Antworten,

auch wenn es Dank Mr. Polish Antwort nicht mehr nötig ist, Düsennadel und Nadeldüse zu tauschen, habe ich noch eine Verständnisfrage. Lt. bucheli ist der aufbau von der Schwimmerkammer gesehen: Hauptdüse, Düsenstock und Nadeldüse, in die die Düsennadel einfädelt. Wenn man Hauptdüse und Düsenstock entfernt hat schaut immer noch die Nadeldüse in die Öffnung zum Gasschieber hinaus. Dieses Teil (Nadeldüse) soll lt. Bucheli mit Drucksitz im Gehäuse sitzen und lt. Kedo immer gemeinsam getauscht werden.. Den Düsenstock kann man ja einfach herausdrehen. Ich möchte nun nicht, indem ich Gewalt anwende, etwas beschädigen und irgendwie muss die Nadeldüse wieder mit Drucksitz befestigt werden. Vielleicht habe ich auch alles falsch verstanden :oops: . Ach so, ich habe den VM 32 Vergaser mit Warmstartknopf.
Die Anleitung habe ich mir natürlich angeschaut und sie hat mir sehr geholfen.

Ich hoffe nicht, dass es die Ventilschaftdichtungen sind. Soweit bin ich mit meinen Kenntnissen noch nicht vorgestossen. Ich bin schon stolz, dass ich den Vergaser ausgebaut, auseinandergenommen und wieder eingebaut habe uns sie trotzdem läuft.

Gruß Markus

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Beitragvon MarkusXT » Mo Aug 22, 2005 9:47

Hallo,

endlich läuft meine XT so wie ich will. Ich habe Nadeldüse und Düsennadel getauscht. Jetzt verbraucht sie nur noch 5 Liter und das Gemisch konnte ich auch vernünftig einstellen. Wen es interessiert: Die Nadeldüse konnte ich mit Handkraft in Richtung schwimmerkammer drücken und mit Pressluft ganz entfernen. In den Sitz kommt sie durch hineinschrauben des Hauptdüsenträgers. Jetzt habe ich meine Maschine wieder lieb und Anfang September geht es an den Gardasee (Anreise mit Hänger)

Gruß Markus

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Beitragvon dcm » So Sep 25, 2005 21:45

Hi Markus,

nur der Vollständigkeit halber: Welches Setting hast Du denn nun final zu Deinem Erfolg verbaut? Ähnlich geht's mir hier nämlich auch gerade... *sigh*


grüsse,
dcm :)
auf der flucht


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