Trommelbremse

[Alteisentreiber]

Hallo zusammen,

Ich brauch mal etwas Nachhilfe in Sachen vordere Trommelbremse. Diese hab ich überholt und mit neuen Belägen sowie nem neuen Bremsnocken und Bremszug versehen. Ich muss dazu sagen dass das M6 Gewinde in meiner Ankerplatte hinüber ist und ich unten mit ner geschlitzten Mutter gekontert habe.
Jetzt zur Frage. Ist es normal dass mal den Handbremshebel in quasi jeder Einstellung mit etwas Kraft auf Anschlag ziehen kann? Natürlich habe ich einen Druckpunkt und die Kiste bremst auch. Aber selbst wenn ich die Einstellschraube so einstellen dass die Bremse quasi schon ohne Handhebel zu ist, kann man dennoch den Hebel mit etwas Kraft auf Anschlag ziehen. Überdrehe ich den Bremsnocken innen?

Danke u d Grüße
Christof

[PeJo]

Evtl. hast du die falschen zu kleinen Bremsbacken verbaut.
Such mal hier im Forum danach.

Gruß, Peter

[Mambu]

Hoi Christof,

das ist auch bei den "richtigen" Backen quasi "normal".
Durch Verschleiß an der Trommel stimmen die Durchmesser von Trommel und Belag nicht überein. Die Trommel hat einen größeren Durchmesser, wodurch die Backen nur in der Mitte tragen. Das wenn man nun weiter am Hebel zieht verformt man die Backen.
Entweder man feilt die Backen iterativ zurecht, bis sie nahezu vollständig tragen, oder man hat viel Geduld.

Herzliche Grüße
Mambu

[Alteisentreiber]

Danke Mambu, das klingt plausibel. Ich dachte schon das kann doch nicht sein weil alles neu ist. Ich werd mal fahren und schauen wie die Bremsleitung ist. Dann mal schauen ob ich an den Backen rumfeile.

Vielen Dank und viele Grüße
Christof

[xthippe]

Hallo zusammen,

ich habe das gleiche Phänomen. Ich hab alles ausprobiert und keine Besserung gefunden. Hebel umgesetzt, verschiedene Bremszüge etc., Der TÜV fand es auch sehr merkwürdig und hatte aber keine Idee der Besserung, bzw. des Ursprungs, daher hat er mir TÜV gegeben.
Mambus Erklärung ist für mich einleuchtend, da meine Trommel definitiv 91.000km gelaufen ist. und ich mich noch sehr gut daran erinnere, dass sie defintiv am Anfang besser gebremst hat, bzw. ich sauber auf einen definierten Bremspunkt einstellen konnnte.

Kennt ihr niemanden der Übermassbeläge verkauft? Im Landmaschinenbereich ist dies üblich, da hier oft die Trommeln ausgedreht werden.
Oder verkauft mir hier jemand eine neue NABE???

[Mambu]

Hallo Hippe,

du kannst mir etwas Geschick und Muße schon viel mit der Feile erreichen...
Ich habe das erst vor kurzem wieder mal gemacht.
Ansonsten musst Du entweder eine ortsnahe Werkstatt finden, die so was macht oder das www. bemühen. Man findet Spezialisten, die die Trommel ausdrehen...explizit am vollständigen Rad.

Herzliche Grüße
Mambu

[woddel]

Ich habe mir meine vordere Trommel ausdrehen lassen.
Waren dann 161mm Durchmesser.
Die können auch Beläge neu kleben und auf den größeren Durchmesser drehen.
Der Haken war leider das sie nicht rund oder nicht mittig ausgedreht haben.
Da flext es dann auch in der Trommel weil die Beläge nie gleichzeitig anliegen.

Mit neuem Vorderrad und Belägen ist es aber auch nur halbgeil...

In meiner 250er habe ich uralte Beläge die super eingebremst sind.
Das flext nur wenig, aber vor allem kommt der Zug den man am Hebel erzeugt auch unten an ohne durch Verformung viel zu verlieren.
Das Ding bremst deutlich besser trotz windigem Bremsschlüssel und nur 130mm Durchmesser.

[YAMAHARDY]

Ich habe hin und her überlegt ob ich Antworte, hab ja dazu schon mal ausgiebig etwas geschrieben !
Ich verpacke es jetzt noch mal anders:

Alle meine alten Bremsbeläge aus den 70ern und 80ern (ja habe sie aufgehoben) sind größer im Durchmesser als alles andere was ich in den letzten 10Jahren gekauft habe und bei mir sind alle Bremstrommeln ausgedreht!
Mit meinen alten Belägen bremst es super und ja es gibt Bremsbeläge mit dem Maß von damals zu kaufen und damit bremst es auch super ohne das man den Hebel bis zum Griff ziehen muß !

Und das was Mambu sagt stimmt natürlich auch , je länger man die Beläge in Gebrauch hat benutzt man nach und nach immer mehr von der Belagfläche da wir ja keine Duplexbremse haben bei der von Anfang an die gesamte Fläche des Belags benutzt wird, da wir aber nur einen Nocken haben benutzen wir sag ich jetzt mal erst mal nur den halben Belag bis es sich abnutzt und wir nach und nach immer mehr von dem Belag benutzen !
Aber trotzdem bleibt der Hebelweg von Anfang an zu weit, weil die neuen Beläge alle zu klein sind !!!

Frage an die alten Hasen die seit 30-40 Jahren XT fahren und in der Zeit schon zig mal die Beläge getauscht haben : ist euch mal aufgefallen das man früher die Bremstrommel kaum reinbekommen hat mit aufgespannten Belägen also man genau gerade ansetzen mußte ohne verkannten damit sie reingehen und heute mit den neuen Belägen setzt du die Trommel ohne hinschauen ganz locker rein !?
Da ist die Antwort !

Und in meinem alten Beitrag sind auch die Maße die Beläge haben sollten damit es anständig funktionieren.

Gruß, Hardy

[YAMAHARDY]

viewtopic.php?t=12524

Gruß, Hardy

[motorang]

So funktioniert zwar eine Duplexbremse nicht (da geht es um die Drehrichtung, es wird aber jeder Belag dennoch nur mit EINEM Nocken betätigt und ist auf der anderen Seite achsgelagert).

Aber das mit der Belagdicke ist mit einer Aufarbeitung machbar, falls die Trommel tatsächlich schon zu verschlissen ist.

Alles andere steht im verlinkten Thema oberhalb (danke Hardy!!)

Hier hab ich mal Beläge kleben lassen: https://forum.motorang.com/viewtopic.php?t=119
Da ist auch ein Betrieb in D angegeben der das macht. Bei dem österreichischen Laden konnte man auch die Weichheit der Beläge wählen, rot (mehr Bremskraft aber mehr Verschleiß am Belag) oder grau. Danach war halt feilen angesagt.

Besser man findet einen (lokalen) Betrieb, der die Beläge in einer mitgelieferten Grundplatte aufspannen und aufs Wunschmaß schleifen kann. Nennmaß sehe Link, mit vorhandenem Maß an potentiell verschlissener eigener Bremstrommel gegenprüfen.

Unabhängig davon: Wie das mit der Feilerei geht, hat Carl Hertweck in seinem Buch "Besser machen" bestens beschrieben. Und alles andere zu Trommelbremsen und deren Verbesserung auch.

Gryße!
Andreas, der motorang

[woddel]

Besser man findet einen (lokalen) Betrieb, der die Beläge in einer mitgelieferten Grundplatte aufspannen und aufs Wunschmaß schleifen kann.

Habe gerade beim hiesigen Bremsendienst angerufen weil ich noch die dick beklebten neu gemachten Beläge meines anderen Rades habe.
Das geht aber so nicht in mein aktuelles Rad rein.
Die können erst ab 200mm runterschleifen. Kleiner geht nicht.
Da kleben die dann passend Beläge in 0,5mm Schritten und drehen die Trommel passend mit 0,5mm Spiel.

Meine uralte Hobby-Drehbank frisst leider nur bis 10mm durchmesser. Schade...

[YAMAHARDY]

So funktioniert zwar eine Duplexbremse nicht (da geht es um die Drehrichtung, es wird aber jeder Belag dennoch nur mit EINEM Nocken betätigt und ist auf der anderen Seite achsgelagert).

Ja da hast du recht , ich meinte eine Duo-Duplexbremse als Vergleich zu unserer Simplexbremse wo 2 Nocken in alle 4 Seiten betätigen ! Die aber eher bei Autos anzufinden sind bzw. kaum für Motorräder gebaut wurden da kamen die normalen Duplexbremsen zum Einsatz! Sollte ja auch nur als Vergleich dienen zur Simplex !
Mein Fehler!

Gruß, Hardy

[martin58]

@ woddel: Ich habe mal Bremsbeläge für die vordere Trommel meiner Guzzi händisch soweit runtergeschliffen, dass sie knapp ins Rad gingen. Ist eine Fleißarbeit, die Zeit kostet.

[xthippe]

Danke für eure Antworten und den Verweis auf die bereits vorhandenen Diskussionen.
Ich werde dann jetzt erstmal messen und wahrscheinlich feilen...

[woddel]

@martin:
Ich denke immer halbgar darüber nach was mit Akkuschrauber und Bohrständer zu basteln. Ist halt basteln…