Moin allerseits,
zunächst einen herzlichen Gruß aus Celle, insbesondere ein Dank an Jonni für dieses XT-Portal.
Meine XT 500, Baujahr 1982, habe ich 1992 mit 2.500 km auf dem Tacho von einem Bekannten übernommen und schnüre mit ihr durch die Südheide. Ich führe alle Wartungen selbst aus und bin bisher von größeren Defekten verschont geblieben.
Als ich die XT übernommen habe, wurde die Auspuffanlage zum Alu-Flammspritzen gegeben, was sich bis heute bewährt hat. Weil mich das Abtauchen der Gabel störte, habe ich Wirth-Gabelfedern und Koni-Stoßdämpfer montiert. Eine Aigner 12-Volt-Anlage sorgte für besseres Licht und sichtbare Blinker, aber auch für einen Kabelsalat am Batteriekasten. Für Erleuchtung und einen übersichtlichen Kabelbaum sorgt jetzt der Röbi-Regler. Ansonsten ist das Motorrad im Originalzustand, von der Doppelschmierung mal abgesehen. Beginnende Korrosionsspuren habe ich bei den Wartungen immer dünn mit Leinölfirnis überzogen und dadurch eine schöne Patina erhalten.
So weit, so gut! In den letzten Jahren wurde meine XT allerdings ein bisschen zickig, was in einer alten Beziehung ja schon mal vorkommen kann. Man gewöhnt sich an alles, aber irgendwann wurde mir ihre Bockigkeit doch zu viel und ich wollte der Ursache auf den Grund gehen.
Eine gründliche Wartung der Zündanlage und der Ventile brachten keine Verbesserung, sie sprang weiter unwillig an, lief unruhig und ging gerne an den Ampeln aus. Frust stellte sich bei mir ein und ich wich auf meine BMW R 65 GS aus, die absolut problemlos mit mir die Gegend unsicher macht.
Nach einer Zeit der Besinnung und ein paar Gläschen Bier mit befreundeten Mopedfahrern habe ich mir den bis dahin unangetasteten Vergaser vorgenommen. Hier im Forum habe ich mir die Beiträge über Vergaser durchgelesen, Lakritze für die Nerven nebst einem Revisionssatz für den Vergaser bestellt und mit einem Kumpel eingebaut.
Mit den neuen Dichtungen und Düsen sprang die XT zwar gut an, aber sie lief wie ein Sack Kartoffeln. Der Luftfilterkasten hatte schon einen neuen Originalfilter und wurde auf Dichtigkeit geprüft. Nach dem Einhängen der Düsennadel auf die dritte Rille zeigte sich eine Verbesserung im Ansprechverhalten, doch erst das genaue Einstellen des Schwimmers auf 22 mm brachte den Durchbruch. Die Angabe 22 mm +/- 2 hat mich vermuten lassen, dass das Schwimmerniveau wohl recht großzügig ist, war im Ergebnis aber zu hoch und der Motor hat vermutlich zu viel Sprit gezogen. Aktuell habe ich im Vollastbereich noch ein leichtes Ruckeln, hier werde ich es mal mit einer 220er Hauptdüse versuchen, mit dem Schwimmerstand experimentieren und auf den Spuren des kleinen Tierfreunds durch die Heide zuckeln.
Man lernt doch immer dazu; inzwischen kann ich den Vergaser ausbauen, zerlegen und wieder einbauen, wie seinerzeit das G3 mit dem Stiefelbeutel.
Mein XT-Kfz-Brief mit den Eintragungen 25 kW -offene Leistung-, Reifengrößen und wahlweise Acerbis-Tank steht hier im Forum schon lange zum Download bereit.
Ganz so neu bin ich also nicht, sondern schon ein alter XT-ler
LG Lutz
30 Jahre XT 500! Vergaserrevision
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