Kettenradträgerreparatur für Schmerzfreie

[B.]

Moin!

Da der Thread zum Thema Kettenradaufnahme inzwischen doch immens lang geworden ist, habe ich mir gedacht, die Reparaturideen mal eben hier neu zu verbreiten. Sodenn...

Wenn die Kettenradaufnahme schlackert wie der berühmte Lämmerschwanz, dann sollte man was tun. Die Teilehändler empfehlen dann ja immer, die Ruckdämpfer zu tauschen. Klar, die verdienen da ja auch gut dran. Ich denke, das geht (mit ein bißchen Willen zur Improvisation) billiger und haltbarer. In den meisten Fällen hat sich nämlich zusätzlich der Nabendorn schon am Träger (oder umgekehrt? Steinigt mich...) abgearbeitet, heisst: die neuen Rückdämpfer kurieren zwar ersma die Symptome. Das Leiden besteht aber weiter.

Wer also gekonnt pfuschen will, der besorge sich Teflon-Dichtband aus dem Sanitärbedarf und einen schönen, großen GUMMI!!!-Hammer. Dann wird das Teflonband schön stramm um den Nabenstumpf gewickelt. Wenn man das in genügender Menge getan hat, wird der KR-Träger mit allem Zubehör und dosiert-roher Gewalt per Gummihammer auf den Dorn geprügelt - das muss schön stramm gehen. Anschliessend sitzt das Teil bombenfest und die Katastrophenreparatur hält etwa so lange wie der Kettensatz (zumindest bei mir und bei Kai, von dem die Reparaturidee stammt).

Einer von unserem Stammtisch hat einen anderen Weg beschritten: Man kann die Rückdämpfer mit (Sanitärhandel, ick hör dir trapsen!) Silikonklecksen versehen. Dann die ganze Chose zusammenbauen und einige Wochen zum Aushärten liegen lassen. Da ist dann zumindest von Hand auch kein Spiel mehr spürbar (und im Fahrbetriebn sieht das ebenfalls ganz leidlich aus; scheint also zu funktionieren). Diese Reparatur hat Stefan vom Bremer Stammtisch erprobt und fährt damit seit etwa 10.000km ohne Probleme.

Die edelste Variante wäre natürlich, den Kettenradträger aus- und die Nabe abzudrehen und das Ganze mit einer Distanzhülse aus Messing oder Nylon zu versehen. Hat jemand 'ne Drehbank zu Hause? Man sollte dabei aber auch ein wenig die Geometrie der Einzelteile beachten, damit alles noch aufeinanderpasst und nicht im Anschluss auseinander fällt (ich sach nur: Halbmonde...) Viel Spass!

Grüße!

B.

[Jo]

Wenn schon schmerzfrei, dann auch noch dies:
Prinzip ähnlich wie bei B. beschrieben, nur als "Distanzerweiterung" kein Silikon (zu lange Ausdunstungsphase) sondern eine 2 mm starke Isolier / Dichtungsfolie aus dem Baugewerbe (wurde als Feuchtigkeitssperre zwischen Eingangspodest und Haus eingebracht - genaue Bezeichnung vergessen) verwendet. Form wie Gummis geschnitten und eingelegt. Zusammenbau mit etwas Pressen. Ergebnis - fein. Testphase läuft allerdings erst seit ca. 2000 km.

Den Tip mit Diesel find ich nicht schlecht, nur dunstet der Diesel aus und die Gummis schrumpfen dann wieder.

Der sparsam bis geizige
Jo