Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
die kleine XT
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Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon die kleine XT » Di Apr 13, 2021 14:57

Hallo zusammen,
ich habe festgestellt, das nach der Motorrevision bei meiner XT250 ein wenig Öl aus dem Kupplungsdeckel tropft.
Gedichtet ist dieser wie vorgesehen nur mit einer neuen Dichtung aus Dichtpappe. Die Schrauben sind alle vorsichtig nachgezogen.
Der Plan ist nun noch einmal Öl ablassen, Kupplungsdeckel abbauen, Dichtflächen nach Graten o.ä, absuchen, nochmals neue Dichtung drauf und ggf. vorher beide Dichtflächen dünn mit Hylomar einstreichen um ggf. kleinste Unregelmäßigkeiten auszugleichen.
Gibt es von Eurer Seite ggf. Bedenken oder wichtige Hinweise zu dem geplanten vorgehen?
Die Schrauben sollten mit 10NM angezogen werden, macht Ihr das grundsätzlich mit einem Drehmomentschlüssel? ( den ich leider nicht für so ein kleines Drehmoment habe) Müsste ich mir dann ggf. doch mal zulegen.
Danke und Grüße,
Dirk

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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon XTom » Do Apr 15, 2021 8:57

Hallo Dirk,
mit der 250er kenne ich mich nicht aus, aber bei der 500er braucht man das Öl nicht abzulassen. Mann kann die XT auf die linke Seite legen und den Kupplungsdeckel abnehmen.
Ich verbaue die Papierdichtungen immer trocken, ohne Hylomar ....
Undichtigkeiten entstehen meistens, wenn man beim Abkratzen der alten Dichtung einen Span oder eine Kerbe in die Dichtfläche "schiebt". Ich schleife alle Dichtflächen mit einem Schleifstein ab, um zumindest die Späne zu entfernen.
Das klappt bisher sehr gut.
Schöne Grüße
XTom
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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon rei97 » Do Apr 15, 2021 9:27

Also:
oft werden Reste der alten Dichtung übersehen.
Die entfernt man säuberst mit einem flach angestellten Cuttermesser, ohne Scharten ins Alu zu machen.
Die neue Dichtung einölen, damit sie quillt. Das stopft sowohl Minischarten, als es auch eine spätere Demontage erleichtert. Trocken verbaute Pappdichtungen kleben allzugerne und reißen zT bei der Demontage auf.
Regards
Rei97

schlork
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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon schlork » Do Apr 15, 2021 10:28

Mit dem Cutter Messer geht es natürlich am Besten, man muss aber auch aufpassen. Für solche Sachen habe ich Plexiglas Streifen ca. 5 mm stark. Die kann man auch scharf schleifen, so dass sich das Meiste entfernen lässt ohne Scharten zu machen. Wenn dann noch nötig dann Cutter Messer.

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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon TT Georg » Do Apr 15, 2021 12:55

Und ich matsch da noch mit loctite Schwarz Hitzebeständig silikon noch rum.... besser wie dirko rot, das sieht ja jeder...
und dann ist dicht dicht. der 250er deckel ist ja recht ident mit meinem 350er deckel.
Wenn mir als 18jähriger im Jahr 1988 gesagt hätte, das ich dieses 40 Jahre alte Moped fahren soll um cool zu sein, dann haetten ich wohl ganz brav den Mittelfinger gehoben und auf den hobeln aus 1948 gezeigt. Vergiss es.

die kleine XT
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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon die kleine XT » Do Apr 15, 2021 13:16

Hallo zusammen,
besten Dank für die Unterstützung. Normalerweise schaue ich Morgens immer kurz ins Forum. Heute wohl leider etwas später. Mist, im schlimmsten Fall muss ich es noch mal machen. Aber Schmerz prägt sich ja ein!
Nun, ich denke da die kleine XT das Öl ja komplett im Motor hat, und nicht einen Teil im Rahmen, geht hinlegen nicht so gut. Habs aber auch noch nicht ausprobiert. Also, ich habs heute Morgen abgelassen, Kupplungsdeckel und Motorgehäuse sahen eigentlich ganz gut aus und nicht irgendwie vermakelt oder zerkratzt an den Dichtftlächen. Noch mal gründlich gesäubert und dünn Hylomar auf Motorseite und Kupplungsdeckel gemacht, dazwischen die Dichtung dann vorsichtig alle verschraubt.
Habt Ihr alle nen kleinen Drehmomentschlüssel oder habt Ihr den Drehmoment in der Hand?
@ Georg, ja scheint ähnlich wie bei der 350 zu sein.
Immerhin wird einem auch hier gut geholfen wenn man auch nur eine Viertel Liter XT hat.
Ob ich jemals zum fahren kommen werde?
Nächste Baustelle ist Vergaser CO einstellen, da verbrenne ich mir jedes Mal die Finger um bei warmen Motor an die Schraube zu kommen.
Danke an alle, ich werden berichten ob´s Dicht geworden ist.
Grüße, Dirk

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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon Hiha » Do Apr 15, 2021 14:48

Mist, im schlimmsten Fall muss ich es noch mal machen. Aber Schmerz prägt sich ja ein!
Wenn Dir das schon Schmerzen bereitet, solltest Du nicht auf XT500 upgraden. :lol:

Umlegen müsste gehen, aber halt etwas flacher als die XT500 mit Trockensumpfschmierung. Bei der reichen ca.25-30° von der Senkrechten, die 250er wird dann wohl mehr in Richtung 25° zur Waagrechten gelegt werden müssen.
Gruß
Hans

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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon rei97 » Do Apr 15, 2021 15:38

dünn Hylomar auf Motorseite und Kupplungsdeckel gemacht, dazwischen die Dichtung dann vorsichtig alle verschraubt.
Also:
Dann viel Vergnügen bei der nächsten Demontage.
Regards
Rei97

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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon die kleine XT » Do Apr 15, 2021 15:42

Hmm, Hans, in der Tat habe ich mit dem Upgrade Gedanken schon gespielt :wink:
Aber ich wäre ja schon mal echt froh, wenn die kleine mal gescheit laufen würde.
Aber wie ich das so hier fleißig lese, ist es wohl öfters so, wenn man denkt es ist geschafft, kommt die nächste Baustelle.
Für mich das erste Motorrad Projekt.
Grüße, Dirk

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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon motorang » Do Apr 15, 2021 18:37

Hylomar passt schon, härtet nicht aus und verklebt nicht, dichtet nur.

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon rei97 » Do Apr 15, 2021 19:49

Also:
Mit Hylomar geklebte Fußdichtungen muss ich meist mit dem Trick Druck auf den Kolben gegen den Zylinder lösen.
Ein geiles Geschäft ist das und warum glaubst Du gibt es so viele Zylinder mit abgebrochenen Fins?
Ebenfalls unstrittig ist das multiple Zerreissen einer beidseitig geklebten trockenen Dichtung am Kupplungsdeckel.
Eine herrliche Aufgabe beidseitig die Reste sauberst zu beseitigen.
Regards
Rei97

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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon Hiha » Do Apr 15, 2021 20:03

Curil T als Dichtungsunterstützung geht ausgesprochen gut. Für sonstwas taugt das grüne Zeug allerdings nicht.
Gruß
Hans

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Re: Kupplungsgehäusedeckel wie richtig dichten?

Beitragvon motorang » Fr Apr 16, 2021 6:35

Also:
Mit Hylomar geklebte Fußdichtungen muss ich meist mit dem Trick Druck auf den Kolben gegen den Zylinder lösen.
Ein geiles Geschäft ist das und warum glaubst Du gibt es so viele Zylinder mit abgebrochenen Fins?
Ebenfalls unstrittig ist das multiple Zerreissen einer beidseitig geklebten trockenen Dichtung am Kupplungsdeckel.
Eine herrliche Aufgabe beidseitig die Reste sauberst zu beseitigen.
Regards
Rei97
Pfoah. ich dachte Hylomar härtet nur bei Chuck Norris aus. Respekt!

Na, ernsthaft: Es gibt schon auch andere blaue Dichtmassen. Z.B Motorsilikon von Loctite.

Hylomar:
https://hylomar.com/de/hylomar-m/

Hylomar M ist eine hochentwickelte, dauerplastische und nicht-aushärtende Dichtmasse


EIGENSCHAFTEN

Nicht-aushärtend und dauerplastisch
Beständig gegen Kraftstoffe, Öle, Kühlmittel und Gase
Weltweit von Originalausrüstern spezifiziert
Breiter Temperaturbereich (-50 °C bis +250 °C)
Einfach zu verwenden
Unbegrenzte Montagezeit
Leichte Demontage der verbundenen Komponenten
Verwendung an passgenauen Metall- und Kunststoffoberflächen
Verwendung als nicht-aushärtendes Gewindedichtmittel
Beständig gegen Vibrationen
Einfaches Auftragen auf vertikalen und unterseitigen Fugenoberflächen auf Grund thixotroper Eigenschaften
Kann mit oder ohne Dichtung verwendet warden
.
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