Guten Morgen zusammen,
hatte gestern endlich etwas Zeit mich meiner (neuen) Liebe Bj. 1983, 37Tkm zuzuwenden.
Der Vorbesitzer hatte sie nach einem Unfall einige Jahre in der Scheune liegen gelassen, bevor ich mich dem Schatz angenommen habe.
Da ich das erste Mal an einer 1U6 schraube möchte ich nichts übereilen.
Mir kam ungewöhnlich vor, dass das Kicken ohne Deko ganz einfach möglich war. Der Hebel ging nicht leer, aber sehr leicht durch.
Darauf habe ich Deko ganz abgehängt, Ventilspiel kontrolliert - nichts auffällig.
Etwas Öl in den Zylinder, Druck gemessen - 5 bar, konstant. Definitiv zu wenig.
Weil alle Simmeringe auch undicht sind, habe mir den Motor auf die Werkbank gelegt, um mich in Ruhe mit der Überarbeitung beschäftigen zu können.
Habe mal den Deckel abgemacht und nichts auffälliges gefunden.
Siehe Bilder: https://drive.google.com/open?id=0B4bj0 ... 1k1MWVQR2c (Ich hoffe der Link geht...)
Als nächsten Schritt würde ich mir die Ventile und den Kolben bzw. die Ringe genauer ansehen.
Jetzt wo ich den Motor gut zugänglich auf dem Tisch habe, was würdet ihr eventuell gleich mit-kontrollieren, servieren bzw. tauschen?
Lg,
Wauschi
Nur 5bar Kompression
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Re: Nur 5bar Kompression
Null Kompression ist nicht selten, aber meistens harmlos. Ein paar Brösel auf dem Ventilsitz, schon geht die Luft daneben. Wenn Du ihn aber eh schon offen hast, ist ein Reinigen der Ventilsitze sinnvoll.
Bilder gehen nicht, wenn ich nicht ein Spionageupdate der Fa. Google runterlade.
Gruß
Hans
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Hans
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Re: Nur 5bar Kompression
Ah, schön 
Noch kurz zur Kompressionsmessung: Beim Einzylinder macht die eh keinen Sinn. Ausserdem wäre ein E-Starter hilfreich. Hattest Du wenigstens den Vergaserschieber auf Durchzug?
Zu den Kipphebeln: Wenn Du sie nochmal verwenden willst, dann nur in Verbindung mit genau der Nockenwelle in genau der Einbaulage. Sie könnten dann noch für >10.000km gut sein.
Die Einstellschrauben sind platt, die musst Du wechseln. Ausserdem die Ventilschaftenden überprüfen, ggf nachschleifen(lassen) oder die Ventile wechseln.
Gruß
Hans

Noch kurz zur Kompressionsmessung: Beim Einzylinder macht die eh keinen Sinn. Ausserdem wäre ein E-Starter hilfreich. Hattest Du wenigstens den Vergaserschieber auf Durchzug?
Zu den Kipphebeln: Wenn Du sie nochmal verwenden willst, dann nur in Verbindung mit genau der Nockenwelle in genau der Einbaulage. Sie könnten dann noch für >10.000km gut sein.
Die Einstellschrauben sind platt, die musst Du wechseln. Ausserdem die Ventilschaftenden überprüfen, ggf nachschleifen(lassen) oder die Ventile wechseln.
Gruß
Hans
- rei97
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Re: Nur 5bar Kompression
Also:
Zu den Bildern: ein bisschen Spiel scheinen die Kipphebelachsbohrungen zu haben, besonders am Einlass.
Zum weiteren Vorgehen:
Wenn die Ventile , besonders das Auslassventil Kohle auf dem Sitz haben, empfielt sich die Sitzwinkel neu zu fräsen, und einzuläppen und neue Ventile zu verrbauen. Ein Ventil kostet bei Kedo nur 1/50 eines Ventilabrisses.
Wenn schon neue Wedis, dann alle, auch hinter der Lima und unter der Zündung und neue Schaftdichtungen.
Wenn der Kopf runter ist, nicht gleich den Zylinder zupfen, sonderen einen Blick in den Zylinder mit Kolben im UT werfen. Wenn noch Honspuren zu sehen sind (eher nicht) und keine Riefen und keine Korrosionsringe zu sehen sind, was bei langer Standzeit mit offenen Ventilen oft der Fall ist, lass den Zylinder , wo er ist. Da ich bei Ölkohle aber Ölverbrauch genau hier vermute, muss der Zylinder runter und mit dem Kolben auf das Laufspiel gemessen werden. Bei mehr als 1/10 Laufspiel lohnen neue Ringe und honen nicht mehr, weil der Zylinder eine Tonne hat und in Fahrtrichtung unrund ist. ---> neuer Kolbenkit. Vorsicht bei Schmiedekolben und Instandsetzern , die die Risiken nicht kennen und vorbauen. Das gilt auch für das Aufspannen um Unrundheiten zu vermeiden. Wenn der Kolben runter ist , kann man das Auge des Pleuels oben sehen. Die Kupferschicht innen muss unversehrt sein. Man kann dann auch die Kurbelwelle auf Achsialspiel in ihren Lagern durch hin und her Ruckeln prüfen. Wenn die Gänge im jetztigen Leben sauber flutschen und die KW unversehrt und fest ist, lohnt das Spalten des Blockes nicht. Sehr wohl lohnen tut sich ein Neuberingen der Ölpumpe und Prüfen insbesondere der hinteren Scavengerpumpe auf Laufspiel und Riefen. Da dazu die Kupplung runter muss, sollte man, insbesondere bei einem zweireihigen Kugellager hinter der Kupplung , dasselbe ziehen und die Reste der sog. Verlustscheibe entfernen. (Achtung die Lagerschildschrauben sind geklebt. Etwas Wärme und ein guter , pssender Bit und ordentlich Druck auf die Schrauben sind nötig, sonst gibt es ein Desaster.
Bei der Gelegenheit sind 2 Dinge offen vor einem. Das Kickstart Ausrückblech und die Schaltwelle. Wenn deren Kerbzähne auf dere linken Seite zerdrückt sind und der Schalthebel lommelt und nicht mehr fest zu bekommen ist, hilft eine achsiale M5 Schraube, um das Abrutschen des Hebels zu vermeiden und ihn auf dem noch guten inneren Rest zu halten. Vieles, was ich verbal beschrieben hab, findet man ausführlich und bebildert Hier :
http://motorang.com/bucheli-projekt/
und auch Hier:
http://www.sr-xt-500.de/phpBB3/viewtopic.php?f=5&t=4
Regards
Rei97
Zu den Bildern: ein bisschen Spiel scheinen die Kipphebelachsbohrungen zu haben, besonders am Einlass.
Zum weiteren Vorgehen:
Wenn die Ventile , besonders das Auslassventil Kohle auf dem Sitz haben, empfielt sich die Sitzwinkel neu zu fräsen, und einzuläppen und neue Ventile zu verrbauen. Ein Ventil kostet bei Kedo nur 1/50 eines Ventilabrisses.
Wenn schon neue Wedis, dann alle, auch hinter der Lima und unter der Zündung und neue Schaftdichtungen.
Wenn der Kopf runter ist, nicht gleich den Zylinder zupfen, sonderen einen Blick in den Zylinder mit Kolben im UT werfen. Wenn noch Honspuren zu sehen sind (eher nicht) und keine Riefen und keine Korrosionsringe zu sehen sind, was bei langer Standzeit mit offenen Ventilen oft der Fall ist, lass den Zylinder , wo er ist. Da ich bei Ölkohle aber Ölverbrauch genau hier vermute, muss der Zylinder runter und mit dem Kolben auf das Laufspiel gemessen werden. Bei mehr als 1/10 Laufspiel lohnen neue Ringe und honen nicht mehr, weil der Zylinder eine Tonne hat und in Fahrtrichtung unrund ist. ---> neuer Kolbenkit. Vorsicht bei Schmiedekolben und Instandsetzern , die die Risiken nicht kennen und vorbauen. Das gilt auch für das Aufspannen um Unrundheiten zu vermeiden. Wenn der Kolben runter ist , kann man das Auge des Pleuels oben sehen. Die Kupferschicht innen muss unversehrt sein. Man kann dann auch die Kurbelwelle auf Achsialspiel in ihren Lagern durch hin und her Ruckeln prüfen. Wenn die Gänge im jetztigen Leben sauber flutschen und die KW unversehrt und fest ist, lohnt das Spalten des Blockes nicht. Sehr wohl lohnen tut sich ein Neuberingen der Ölpumpe und Prüfen insbesondere der hinteren Scavengerpumpe auf Laufspiel und Riefen. Da dazu die Kupplung runter muss, sollte man, insbesondere bei einem zweireihigen Kugellager hinter der Kupplung , dasselbe ziehen und die Reste der sog. Verlustscheibe entfernen. (Achtung die Lagerschildschrauben sind geklebt. Etwas Wärme und ein guter , pssender Bit und ordentlich Druck auf die Schrauben sind nötig, sonst gibt es ein Desaster.
Bei der Gelegenheit sind 2 Dinge offen vor einem. Das Kickstart Ausrückblech und die Schaltwelle. Wenn deren Kerbzähne auf dere linken Seite zerdrückt sind und der Schalthebel lommelt und nicht mehr fest zu bekommen ist, hilft eine achsiale M5 Schraube, um das Abrutschen des Hebels zu vermeiden und ihn auf dem noch guten inneren Rest zu halten. Vieles, was ich verbal beschrieben hab, findet man ausführlich und bebildert Hier :
http://motorang.com/bucheli-projekt/
und auch Hier:
http://www.sr-xt-500.de/phpBB3/viewtopic.php?f=5&t=4
Regards
Rei97
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- Registriert: Do Sep 08, 2016 10:58
Re: Nur 5bar Kompression
Danke für die umfangreichen und qualifizierten Rückmeldungen!
Diese uneingeschränkte Aufmerksamkeit trotz Neuanmeldung freut mich besonders.
Ich werde die angeführten Punkte durchgehen und euch auf dem Laufenden halten.
Kann es kaum erwarten. Hoffentlich kommt am Wochenende kein Besuch...
Danke vorerst,
Wauschi
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Wauschi
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