Gabel ruckelt / holpert beim fahren ...

[fredovski]

Moin

da ich dieses Problem, wenn es denn eines ist auch gerne lösen möchte, stelle ich mal den aktuellen Tatbestand hier in einem neuen Thema ein.
Ich habe Anfangs Jahr der Gabel neuen Simmeringe verpasst, dazu natürlich beide Holmen ausgebaut, sauber entleert und gereinigt, neue Simmeringe rein, korrekte Oelmenge eingefüllt und wieder eingebaut, soweit so gut. Nun beim fahren hat man das Gefühl als ob das Rad vorne unrund läuft, es ist eine gewisse Unruhe drin, die sich dann natürlich über den Lenker bemerkbar macht. Habe das Vorderrad während der fahrt beobachtet und könnte überhaupt nicht sagen, dass das Rad nen schlag oder etwas in dieser Richtung hat oder unrund läuft, kennt jemand von Euch dieses verhalten ?

Beim Zusammenbau der Gabel ist mir auch nichts auffälliges aufgefallen, Inbusschraube unten an der Gabel wieder richtig angezogen, Feder, Teller, Vorspannhülsen alles wieder in der richtigen Reihenfolge rein, habs nun mit dickerem Oel ausprobiert, gleiches Ergebnis .... könnte das vom Lenkkopflager her kommen ? gerade aus fährt sie sich durchaus ganz normal, einfach dieses holpern am Vorderrad

Gruss Fredo

[motorang]

Servus,
mal aufbocken (Helfer, Bierkiste ...) und das Rad frei durchdrehen, dann solltest Du ja sehen ob das Rad nen Schlag hat.
Wenn es am Rad liegt: eventuell Radlager am Ende.

Ansonsten gibt auch eine nicht ruckfrei federnde Gabel eine unschöne Fahrerei. Verspannt eingebaut?
Wenn die Gabel schon mal einen Schlag gekriegt hat kann es sein dass die Holme nicht mehr parallel sind. Die müsste man dann wieder richtig hindrehen damit es schön federt.

Test:
Unten Achse lockern aber Rad/Achse nicht ausbauen. Oder Rad raus und Achse wieder rein, aber eben nicht festschrauben.

EINEN Gabelholm oben in beiden Gabelbrücken lockern, eventuell Faltenbalg wegschieben, und dann am Chromteil das Standrohr drehen. Da sollte man unten am Tauchrohr an der Achse wenig bis keine Bewegung feststellen können. Falls da was im Bereich mehrerer mm ist hast Du das Problem gefunden. Üblicherweise ist nur das Standrohr (also das Chromrohr) verbogen, und wenn Du beide Standrohre parallel hindrehen kannst, dann federt das wieder ordentlich.

Und beim nächsten Mal vor dem Ausbau die Rohre gegen die Gabelbrücke markieren (auch links/rechts)

Gryße!
Andreas, der motorang

[lq99Wolf]

Auch Servus,

Evtl. ist Alles verspannt eingebaut. Also Achsmutter etwas lösen und untere Gabelbrückenschrauben lösen. Bremse ziehen und ein paarmal kräftig einfedern, dann wieder alle Schrauben festziehen.
Viel Erfolg
Wolf

Gesendet von meinem SM-T560 mit Tapatalk

[fredovski]

Herzlichen Dank für diese sehr guten Ausführungen und tips
Ich kann dazu sagen das bevor ich die Gabel komplett ausgebaut habe, ich nicht den Eindruck hatte das etwas nicht 100% ist. Ich habe mittlerweile das Rad mal gecheckt und dies läuft sauber auch im ausgebauten Zustand nur auf der Steckachse, ohne seitliches Spiel irgendwelcher Art. Somit schliesse ich jetzt mal das Rad aus, versuchte den Test zu machen mit dem Standrohr, da sehe ich eine kleine Bewegung im unteren Bereich, nun gehe ich mal davon aus das die Rohre natürlich nicht mehr in dieser Position drin sind wie sie mal waren. Diese Position zu finden dürfte wahrscheinlich ziemlich schwierig sein, dann könnte es wie ihr schreibt auch einfach verspannt sein ..... da würde ich noch gerne wissen in welcher Reigenfolge ihr das machen würdet, Achse lösen, Gabelbrücke unten lösen wie Wolf schreibt, und dann Gabelbrücke unten anziehen auf beiden Seiten und zuletzt Achse wieder fest ziehen ? oder gibt es noch anderen Varianten, vorallem was die Position der Standrohre in der Gabelberücke anbelangt ? oder .. beide Gabelbrückenklemmen lösen (auf einer Seite) und die Position finden an der am wenigsten Spiel unten zu erkennen ist und dann zuerst untere Gabelbrücke und dann ober anziehen, zuletzt wieder die Achse ?

Gruss Fredo

[Frank M]

das finden der alten Position der Standrohre in den Gabelbrücken ist nicht so schwer. Dazu kann/sollte sogar das Rad drinbleiben.

- Vorderachse angezogen!
- Moped aufbocken und beide Faltenbälge hochschieben
- alle Klemmschrauben der Standrohre an den Gabelbrücken lösen (beide Seiten)
- auf einer Seite versuchen das verchromte Standrohr in den Gabelbrücken zu drehen, bis es sich am Leichtesten drehen lässt und in dieser Position mit einer Klemmschraube leicht fixieren.
- auf der anderen Seite versuchen das verchromte Standrohr in den Gabelbrücken zu drehen, bis es sich am Leichtesten drehen lässt.

Da die angezogene Achse unten dafür sorgt, dass alle "falschen" Standrohrstellungen zu Verspannungen führen, musst du nur mit etwas Geduld die Stellungen finden, in der sich die Standrohre am Leichtesten drehen lassen. Stellung ausmitteln und Klemmschrauben erst unten beide Seiten dann oben beide Seiten festziehen.

[motorang]

da würde ich noch gerne wissen in welcher Reigenfolge ihr das machen würdet

Servus,
das sind zwei verschiedene Sachen.

Was ich beschrieben habe behebt ein Klemmen durch verdreht eingebaute Rohre, die nicht parallel einfedern KÖNNEN weil sie nicht parallel eingebaut sind. Das wäre also zuerst zu prüfen und zu beheben, dauert 20 Minuten. Papierklebeband und Filzstift zum Markieren der Seite mit der größten Auslenkung bereitlegen. Das machst Du an jedem Standrohr separat.

Wenn Du die Rohre dann bestmöglich parallel ausgerichtet hast (also BEIDE Standrohrseiten mit der größten Auslenkung des Tauchrohres entweder nach vorne oder nach hinten zeigen), DANN kannst Du das Rad spannungsfrei montieren:
Achse lösen, Gabelbrücke unten lösen wie Wolf schreibt, EIN PAAR MAL DURCHFEDERN, und dann Gabelbrücke unten anziehen auf beiden Seiten und zuletzt Achse wieder fest ziehen, wie im Bucheli beschrieben. Bucheli hast Du, oder?

Gryße!
Andreas, der motorang

[fredovski]

Hallo

habe den gestrigen Nachmittag in der Garage verbracht .... es gab keine Stellung wo die Gabel sich leichter drehen liess, habe da alles ausprobiert, das war immer in etwa gleich streng, auch bei der anschliessenden Probefahrt natürlich immer noch gleich schlimm .....
dann noch eine Frage zum Vorschlag von Andreas

Wenn Du die Rohre dann bestmöglich parallel ausgerichtet hast (also BEIDE Standrohrseiten mit der größten Auslenkung des Tauchrohres

das mit dieser Auslenkung verstehe ich nicht so recht, ich verstehe das so, Achse lösen Rad noch drin, Gabelbrücken komplett lösen und dann am Standrohr drehen, darauf schauen wo das Tauchrohr sich am meisten nach aussen, also vom Rad weg bewegt und diese Stellung dann in Richtung Fahrtrichtung vorne oder / hinten drehen, dies auf beiden Seiten ... richtig ??

Dann noch ne Frage zu diesem Thema allgemein, ich gehe mal davon aus das dieses verhalten schon von der Gabel kommt, das Rad ist es nicht da dieses wirklich schön rund läuft. Sollte also meine Standrohre mal nen Schlag bekommen haben ... würden denn neue Standrohre in den alten Tauchrohren das Problem beheben ?
Sichtlich ist der Gabel nichts anzusehen, es geht mir mehr darum, was ist mit den Tauchrohren, Gabelbrücken ... müsste man diese denn auch gleich tauschen ? wer hat schon ähnliche Erfahrungen gemacht ?

Grüsse Euch

[flycatcher]

Mal was anderes: du schreibst, du hast rumgefummelt. Bestand der Fehler vorher auch schon? Ist das richtige Öl drin?

Hast du vielleicht die Federn falsch eingebaut?

Bevor ich anfangen würde die Gabel zu zerlegen kauf dir einfach eine neue gebrauchte. Habe die schon im vernünftigen finanziellen Rahmen gesehen. Das würde ich aber erst angehen, wenn ich mir 100% sicher wäre, dass du auch eine verzogene Gabel hast.

[fredovski]

so genau zu 100% kann ich`s nicht sagen, ich bin nur kurz damit gefahren und habe dann den Bock gleich in die Garage genommen um die vielen anderen Probleme zu beseitigen, abgesehen davon habe ich schon ein paar mal Simmeringe gewechselt, hatte noch nie ein Problem mit Gabeln, das richtige Oel ist ja so ne Ansichtssache, hatte zuerst 10er drin, jetzt zum Testen mal dickeres ... Federn falsch verbaut, hätte dies den diese Auswirkungen im Betrieb ?? die engeren Windungen der Feder sind jetzt oben an der Gabelbrücken.

Ich mache mir tatsächlich Gedanken eine gebrauchte zu kaufen, also wer eine zu veräussern hätte melden bitte !

[UweD]

Guten Morgen Fredovski

Wo genau in der Zentralschweiz bist du denn daheim und was für eine XT hast du - vor -80 oder 80+?
Ich habe eine gerade überholte 80+ Gabel im Keller, die auf den Einbau (bei meiner XT) wartet. Eine nicht überholte Gabel -80 sollte auch noch vorhanden sein. Die könnte man versuchsweise bei dir montieren, um Rad oder Gabel als Fehlerquelle auszuschliessen. Wegen fleissiger Umbauerei auf 600er, 350er oder DR Gabeln sollten eigentlich Standard-Gabeln auch so verfügbar sein.

Oder hast du die Möglichkeit, funktionierende Teile einzubauen und so nach dem Ausschluss-Prinzip vorzugehen?

Gruss aus Schaffhausen
Uwe

[motorang]

Hallo

Wenn Du die Rohre dann bestmöglich parallel ausgerichtet hast (also BEIDE Standrohrseiten mit der größten Auslenkung des Tauchrohres

das mit dieser Auslenkung verstehe ich nicht so recht, ich verstehe das so, Achse lösen Rad noch drin, Gabelbrücken komplett lösen und dann am Standrohr drehen, darauf schauen wo das Tauchrohr sich am meisten nach aussen, also vom Rad weg bewegt und diese Stellung dann in Richtung Fahrtrichtung vorne oder / hinten drehen, dies auf beiden Seiten ... richtig ??

Dann noch ne Frage zu diesem Thema allgemein, ich gehe mal davon aus das dieses verhalten schon von der Gabel kommt, das Rad ist es nicht da dieses wirklich schön rund läuft. Sollte also meine Standrohre mal nen Schlag bekommen haben ... würden denn neue Standrohre in den alten Tauchrohren das Problem beheben ?
Sichtlich ist der Gabel nichts anzusehen, es geht mir mehr darum, was ist mit den Tauchrohren, Gabelbrücken ... müsste man diese denn auch gleich tauschen ? wer hat schon ähnliche Erfahrungen gemacht ?

Grüsse Euch

Servus,
Du hast das ganz genau richtig verstanden!

Die Erfahrung zeigt, dass bei einer Unfallgabel meist nur die Standrohre (also die Chromteile die in den gabelbrücken berschraubt sind) verbogen sind. An den Tauchrohren biegt sich nichts, und die Gabelbrücken sind recht weich und ließen sich, falls verbogen, zurückbiegen.

Wegen der Einbaurichtung: Theoretisch könnte man (vom EInfedern her) die Biegung auch beide male nach links oder beide Male nach links montieren, aber dann wird die Achse verspannt montiert. Also nach vorne oder hinten, dann bleibt die Achse schön winkelig zur Gabel. Liegt die Achse weiter vorne, dann lenkt es sich leichter, liegt sie weiter hinten dann ist der Geradeauslauf besser. Tendenziell halt. Stichwort "Nachlauf".

Gryße!
Andreas, der motorang

[fredovski]

@Uwe ich bin in Nidwalden Zuhause, es geht um eine XT 80+, grundsätzlich gute Idee nach dem Ausschlussverfahren vorzugehen ... am liebsten würde ich natürlich dann die Gabel nicht wieder ausbauen , so wie`s aussieht hat sich noch eine Kollege mit seiner siffenden Gabel bei mir angemeldet, ich bin mir am überlegen dann eventuell seine Gabel gleich bei mir einzubauen, sollte dies den gewünschten Erfolg bringen, schaue ich nach Ersatz für Ihn (das würde der Kollege jetzt noch mitmachen, da er eh noch andere Motorräder hat kommt im das nicht so drauf an wenn`s etwas länger dauert)

@Andreas ... ok alles klar

Gruss

[UweD]

@ fredovski

Alles klar.... Versucht mal den Tausch. Ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, was an einer Gabel von jetzt auf gleich einfach so den Dienst versagen könnte. Federten denn die Einzelholme im ausgebauten Zustand zufriedenstellend?
Bin gespannt auf die news.

Cheers
Uwe

[motorang]

Naja, falscher EInbau halt. Bist Du sicher dass Du den ganzen Fred gelesen hast?

Ich würd deswegen jetzt nicht gleich die Gabel tauschen. Auch eine Ersatzgabel gehört überprüft und richtig eingebaut. Ist jetzt nicht soo ein Akt ...

Gryße!
Andreas, der motorang

[fredovski]

Hallo

hat etwas gedauert, Kollege hatte keine Zeit ... nun Moped endlich von im hier, dann keine Gabelsimmeringe auf Lager bei mir, zuerst mal diese Bestellen müssen. In der Zwischenzeit Gabel schon mal raus genommen, penibel beschriftet in welcher Lage sie eingebaut waren, alles gereinigt und wieder zusammen gebaut. Dann in meinem Moped eingebaut und ..... siehe da nicht viel besser als meine. Gabel wieder raus und in seine XT verbaut um einen direkten gegenvergleich zu haben. Meine Standrohre nochmals genau beäugt, habe diese dann noch in`s Geschäft mitgenommen, da haben wir so einen "Richttisch" dicke Metallplatte die absolut plan ist. Auch da ist fast nichts auszumachen, ich glaube nicht das diese krumm sind. Nun zuhause wieder in meine XT eingebaut und gleich nochmals neue Federn rein. Fazit nun, es ist einiges besser ... in meinen Augen nicht 100% aber doch besser, eventuell bin ich auch etwas penibel. Bin dann abwechslungsweise mal dem Kollegen seine gefahren und wieder meine, es ist ein Unterschied zu bemerken zwischen den beiden Mopeds, aber jetzt nicht gerade wie Tag und Nacht. Wahrscheinlich könnte man jetzt noch eine dritte Maschine daneben stellen und es wäre nochmal ein anderes Gefühl zum fahren. Spielen ja immer noch andere Faktoren im ganzen mit wie Lenkkopflager eventuell Bereifung usw. usw.
Ich lasse es jetzt mal sein, sollte ich mal an eine gebrauchte Gabel ran laufen die ich von einem vertrauenswürdigen Käufer für vernünftiges Geld kaufen könnte, würde ich dies kaufen und als erstes dann mal die Gabelbrücken tauschen und gleich noch das Lenkkopflager austauschen, wird dann wohl eine Winterarbeit

Aufjedenfall wieder einiges gelernt, Gabel und Simmeringe tauschen kann ich jetzt glaubs im Schlaf ....

Danke allen die versuchten mit zu helfen
Gruss Fredo