Bizarres Gewinde an der Getriebe-Ausgangswelle !!!

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
chris.perjalanan
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Bizarres Gewinde an der Getriebe-Ausgangswelle !!!

Beitragvon chris.perjalanan » Mi Aug 12, 2015 13:12

Moin !

Nachdem ich meinen Motor nach einem kapitalien Getriebeschaden wieder zusammen gebaut habe hat sich gestern ein äußerst bizarres Problem ergeben. Ich habe die Getriebe-Hauptwelle getauscht und nun festgestellt, dass sich auf der neuen Welle ein anderes Gewinde befindet und sich die originale Mutter nicht mehr verschrauben lässt ! Die Hauptwelle stammt aus dem Fundus eines Kumpels und die Herkunft lässt sich leider nicht mehr ergründen !

Es ist die originale XT500 Distanzbuchse ist hinter dem Ritzel montiert und das Ritzel ist bis zum Anschlag an die selbige geschoben.

Eckdaten des Gewindes :

- 1.25 Steigung
- Gewindelänge identisch mit meiner alten ´77er Welle
- Gewindedurchmesser innen 15,6mm / außen 16,7mm

Wir sind ratlos und ich würde mich freuen, falls hier evtl. wer nen Ratschlag hat, wo ich nun ein Ritzelmutter herbekomme ?

Zur Veranschaulichung habe ich mal Fotos gemacht :

Bild

Bild

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Gruß,
Chris
Zuletzt geändert von chris.perjalanan am Mi Aug 12, 2015 17:00, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: 1.25 Steigung am Ritzelgewinde !!!

Beitragvon Hiha » Mi Aug 12, 2015 14:40

Interessant. Wurde vielleicht mal aufgeschweißt und neu geschnitten. Und der mit 1,25er Steigung war vielleicht grad auf Lager...
Ist jedenfalls nicht so schlimm, so eine Mutter kann man aus einer Gekauften machen, oder gleich aus dem Vollen drehen.

Gruß
Hans

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Re: 1.25 Steigung am Ritzelgewinde !!!

Beitragvon chris.perjalanan » Mi Aug 12, 2015 14:55

Moin Hans !

Aufgeschweißt wäre eine Erklärung aber ich kann nirgends Spuren entdecken, vor allem am Vielzahn nicht. Falls da wer geschweißt haben sollte, dann ist das ganze schon äußerst perfekt geworden.

Ein neues Gewinde in ein vorhandenens Ritzel mit kleinerem Gewindedurchmesser drehen hatte ich auch schon überlegt, aber hast du nen Tipp bei welchem Modell man schauen könnte ?

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Re: 1.25 Steigung am Ritzelgewinde !!!

Beitragvon Hiha » Mi Aug 12, 2015 15:12

Erstmal genau schaun obs nicht vielleicht zöllig ist. Mutter kann man aus dem Vollen schnitzen.

Gruß
Hans

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Re: 1.25 Steigung am Ritzelgewinde !!!

Beitragvon chris.perjalanan » Mi Aug 12, 2015 16:57

Danke für den Tipp, ich habe nochmal die zöllige Gewindelehre drangehalten und tatsächlich passt die 19er oder 20er Lehre. Obwohl ich jetzt knapp 5 Minuten probiert habe, kann ich allerdings nicht mit 100%iger Warscheinlichkeit sagen, ob jetzt die 19er oder 20er die richtige ist.

Nach etwas Recherche müsste das ein G 3/8 " Whitworth -Rohrgewinde sein und dementsprechend wären es dann 19 Gewindegänge pro Inch ! ( http://www.riegler.de/page/info-tabellen/gewinde.html )

Da sollte es Muttern als Normteil geben, allerdings fahre ich als Ritzelsicherung zwei Imbus-Schrauben die gegenüber im Ritzel zur Mutter-Sicherung verschraubt werden und entsprechend ohne Sicherungs-Blech. Dafür braucht die Mutter auf der Rückseite einen Absatz!

Ich habe bisher nur 7mm hohe Muttern gefunden, da ist zu wenig Fleisch für eine solche Hinterfräsung/Absatz. Man könnte eine Distanzscheibe drehen, da ja wie auf dem Bild zu sehen die Verzahnung etwas aus dem Ritzel herrausschaut. Ist unkomplizierter als eine ganze Mutter zu fräsen denke ich und man könnte immer noch mit der Imbus-Schrauben Sicherung arbeiten !


Gruß,
Chris

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Re: Bizarres Gewinde an der Getriebe-Ausgangswelle !!!

Beitragvon Hiha » Mi Aug 12, 2015 17:22

Seltsam ist das trotzdem. Oder sehr gut gemacht :-)

Gruß
Hans

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Re: Bizarres Gewinde an der Getriebe-Ausgangswelle !!!

Beitragvon rei97 » Mi Aug 12, 2015 17:45

Also:
mW sollte das M16x1 sein.
Wenn es 1,25 wäre muss da rumgeschweißt worden sein.
Da bei Getrieben zu 80% Eingangswelle pittingprobleme haben, sind gute Ausgangswellen leichter zu haben
Getriebe , die verbaut werden sollen, muss man halt vorher auf Herz und Nieren prüfen.
Mir wäre so eine Bricolage suspekt.
Wenn man die M16x1,25 nicht sauber auf 120Nm (besser 150) bekommt, dann wird das später Probleme bekommen.
Da die Verbindung recht steif ist, macht jede kleine Setzung der Mutter den Lauf. Das Sicherungsblech ist nicht umsonst als Verlierhilfe vorhanden, aber es wird oft nicht richtig in die Vielkeilwelle eingespurt. Es reitet auf den Keilen und die Sicherung gegen Verlieren ist tot. Zusätzlich setzt sich das Blech gerne. Die Schraubenmethode gegen Verlieren ist m.E. besser.
Leider sind die Werkstoffe der Nachrüster meist schlechter und die Passung der Vielkeile auch.
Ich würde ein Oschinool Yam Ritzel mit den M6 Gewinden versehen und ohne Blech arbeiten.
Der Fehlkonstrukt an Vielkeilwellen ohne Form- und Reibschluss ist weltweit an solchen Wellen vertreten. Egal ob Antriebswellen bei Dosen oder 2 Stellen an SR/XT
Regards
Rei97

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Re: Bizarres Gewinde an der Getriebe-Ausgangswelle !!!

Beitragvon chris.perjalanan » Mi Aug 12, 2015 18:11

@ rei97 :

Hat sich rausgestellt, dass es ein G3/8" Gewinde ist.

Ich bin auch ganz deiner Meinung und setzte daher an der Stelle auf die M6 Imbusschrauben Methode. Die Welle habe ich vorher natürlich geprüft, aber beim Gewinde ist es halt bei einer Sichtprüfung der Gewindegänge geblieben und die Gewindeflanken sind in einem sehr guten Zustand sprich nichts was auf ein nachschneiden oder aufschweißen hinweisen könnte. Diesbezüglich habe ich nochmal zwei Fotos angehängt. Die Rillen außen am Vielzahn sind noch vorhanden, wie schon erwähnt warenfalls da aufgeschweißt wurde absolute Profis am Werk !

Neue Ausgangs-Welle verbauten fällt flach, dafür habe ich nicht die Zeit und vor allem keine Nerven gerade ! 8)

Bild

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Ich frage mich jetzt, ob man lieber eine Distanzscheibe drehen lässt und entsprechend eine Normmutter + Sicherungsblech verwendet oder gleich aus dem vollen eine Mutter fertigen lässt.

Ich werde mal Leute die entsprechende Maschinen + Know-How + Bock auf solche Kleinaufträge haben fragen, was die Fertigung so an Kosten verursachen würde.

Gruß,
Chris

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Re: Bizarres Gewinde an der Getriebe-Ausgangswelle !!!

Beitragvon rei97 » Mi Aug 12, 2015 19:11

Also:
mit was auch immer nachgeschnitten wurde, hier wurde nichts aufgeschwissen.
M.E. ist der Aussendurchmesser jetzt bei ca 15.
Die Mutter kann eine passenden Gewindes sein, jedoch muss sie hinterlegt sein, um den überstehenden Vielkeil aufzunehmen. In dem Fall keinesfalls das Blechle verwenden, sondern M6er. Anknallen, so weit es geht, weil das den Reibschluss verbessert.
Regards
Rei97

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Re: Bizarres Gewinde an der Getriebe-Ausgangswelle !!!

Beitragvon chris.perjalanan » Mi Aug 12, 2015 19:41

Der Außendurchmesser des Gewindes liegt bei 16,7mm, wie dies beim G 3/8" der Norm nach auch sein soll !

Ich habe irgendwie Zweifel daran, dass man das originale M16x1 Feingewinde auf das jetzt vorhandene zöllische G 3/8" runterschneiden kann und da du ja schon sagst, dass da anscheinend nichts aufgeschweißt wurde bin ich ein wenig ratlos was ich da für eine Sonder-Spezial Welle in meinem Motor hab ...

Gruß,
Chris

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Re: Bizarres Gewinde an der Getriebe-Ausgangswelle !!!

Beitragvon rei97 » Do Aug 13, 2015 14:09

Also:
Sodele.. Aus der Werkstatt zurück.
Das Originalgewinde ist auch was Besonderes.
Das Aussenmaß der Welle im Gewinde ist 17,8mm
Die Steigung ist NICHT 1mm, sondern auch was exotisches.
Ich behaupte, dass sich hier die Yam-Ings verkünstelt haben, weil die Mutter sich im Versuch dauernd vom Acker gemacht hat.
Am Schluss blieb das unselige Blechle als Hosenträger. Deshalb sind auch die Passungen der O-Ritzel enger und der Werkstoff besser.
Im Grunde ist das Ganze eine riskante Fehlkonstruktion, weil ja keiner weiß, was im KD oder gar im Aftermarket geschieht.
Ist auch egal.
Solange das Moment aufgebracht werden kann, egal mit welcher Mutter, ist das Gewinde brauchbar.
Du musst Dir halt eine Mutter schnitzen, die das kann.
Regards
Rei97

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Re: Bizarres Gewinde an der Getriebe-Ausgangswelle !!!

Beitragvon Hiha » Do Aug 13, 2015 14:41

Wenn ich grad Zeit und Material hätte, wär das schnell gemacht. Hab ich aber grad beides nicht...

Gruß
Hans


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