Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
urban_warrior
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Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon urban_warrior » So Jul 27, 2014 18:40

Hallo Allerseits,

nach den ich mich hier vor ewigen Zeiten mal angemeldet habe und irgendwann auch endlich mal begonnen habe, mein "altes Schätzchen" wieder aufzubauen, bin ich langsam an einen Punkt gekommen, wo es halbwegs präsentierbare Ergebnisse gibt.

Meine XT stand leider 14 Jahre nur rum, ich hatte mich nie richtig dran getraut sie mal wieder zum Leben zu erwecken. Im Juni letzten Jahres habe ich es dann mit einem guten Freund zusammen angepackt. Tja und über ein Jahr, Reparaturen und TÜV Termine von drei anderen Zwei- und Dreirädern (die noch durch einen Bandscheibenvorfall in der HWS unterbrochen wurden) später, steht sie dann doch etwas besser da.

Bild
So sah es bei beginnender Sanierung aus.

Bild
Gestern waren wir dann endlich so weit wie auf dem Bild hier.

Durchgeführte Arbeiten waren:
Gabel zerlegt und neue Simmerringe rein, Vorderrad mit neuem Reifen versehen.
Schwinge ausgebaut, Hinterrad komplett gesäubert, neuen Reifen, Kettenblatt und Kette drauf.
Versager komplett gereinigt und mit neuen Teilen (Düsen, Dichtungen, ...) beglückt.
Neue Schutzbleche, Benzinhahn, Batterie und noch jede Menge anderen Kleinkram gemacht.

Dann kam die Stunde der Wahrheit. Zu meiner Enttäuschung ... sie ist zwar angesprungen, aber sie läuft wie ein Sack nasser Nüsse. Der Motor dreht beim Fahren nicht über 3000 Touren, im Stand nur mit Gewalt und unter lautem Protest ...

Tja, ich habe hier im Forum schon Einiges zu dem Problem entdeckt, das wird noch eine spannende Suche nach dem Fehler (oder den Fehlern).

Zu der Ausgangssituation: Vergaser ist gereinigt, Benzinhahn ist komplett neu, Tankentlüftung ist nicht blockiert, es ist ein K&N Dauerluftfilter (ähnlich dem Original) verbaut, sie verfügt über eine Doppelzündung (Wunderlich-Jugendsünde), und sie springt sofort an. Als Verdächtige bleiben: Falsche Bedüsung des Versagers im Zusammenspiel mit dem K&N Luffi, Zündkerzen (sind halt auch über 14 Jahre alt) , Zündzeitpunkt/Fliehkraftversteller (der sah eigentlich gut aus und der U-Kontakt war eigentlich neu, als ich ihn vor sechs Jahren eingebaut habe) ... Hab ich noch was vergessen?

Na ja, jetzt kommt erst mal die Urlaubszeit, danach wird weitergesucht.

Cheers
Martin

Boskowski
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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon Boskowski » Do Jul 31, 2014 15:13

Wuerde mit Zuendung anfangen. Neue Kerze, Unterbrecher ueberpruefen und dann Abblitzen.
Sieht schoen aus, viel Spass!

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Lippi
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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon Lippi » Do Jul 31, 2014 20:33

Moin,

auch mal Ventilspiel kontrollieren und einstellen und Steuerkettenspannung überprüfen und ggf. einstellen,falls noch nicht geschehen.
"Sack voll Nüsse" und "lauter Protest" lassen ein wenig darauf schließen.

mfG
Lippi

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon Hiha » Fr Aug 01, 2014 6:47

Wunderliche Doppelzündung deutet auf einen Umbau der Zündungselektrik hin. Was für eine Zündspule ist denn dran? Ists Magnetzündung oder ein Batteriezündungsumbau?

Gruß
Hans

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon urban_warrior » Fr Aug 01, 2014 11:16

Hi,

also ich habe damals eine zweite Zündspule von Wunderlich bekommen. Was das genau ist, kann ich leider nicht sagen, da ich immer ein paar Kilometer zu meinem Schätzchen fahren muss. Leider komme ich da vor meinem Urlaub auch nicht mehr hin (Der beginnt morgen um 03:00h mit der Fahrt von FFM nach Rügen ;-) ). Sobald ich wieder da bin, werde ich mal die ganzen Komponenten prüfen und Rückmeldung geben.

Danke unf Gruß
Martin

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon urban_warrior » So Nov 09, 2014 20:41

N'Abend Allerseits,

hat leider wieder etwas gedauert bis ich was Produktives an meiner XT machen konnte. Leider haben diverse Urlaube, Physiotherapien und eine zugelaufene XT350 Bj. 1987 mit Motorschaden mir den Zeitplan etwas gestreckt. Aber der Fehler ist gefunden ... der Fliehkraftversteller war völlig in Ordnung ... nur der Vergaser war wieder völlig "verharzt", zwei Düsen waren dicht. Ich verstehe das zwar nicht, weil wir den komplett zerlegt, gereinigt und ein paar Düsen gegen Neuteile getasucht hatten. Der hat danach eigentlich nur im Regal gelegen. Aber egal, sie rollt wieder und drei Fahrer haben nach jeweils einer Probefahrt den Eindruck, dass sie im Prinzip recht gut läuft. Allerdings hat sich jetzt noch eine kleine TÜV-Hürde manifestiert. Jetzt wo der Motor mal durch lief, wurden wir uns des recht üppigen Geräuschpegels des alten Mädchens gewahr ... der Auspuff hat oben am Rohr neben dem Flammtopf ein schönes Rostloch. Wir werden mal prüfen, ob sich das noch schweißen lässt, oder ob ich mir Ersatz organisieren soll. Aber es sah schon lustig aus, im Loch waren Flammen zu sehen ...

Allerdings weiß ich noch nicht, ob das mit dem TÜV noch in diesem Jahr was wird ... und ich muss wieder XT-fahren lernen ... wenn nur Alles so einfach gewesen wäre wie das Ankicken. Ich fand die XT bei meiner ersten richtigen Runde nach 14 Jahren, doch etwas gewöhnungsbedürftig.

Dann ist mir noch was aufgefallen. Sie taucht beim Bremsen schon ordentlich ein. Mir eigentlich etwas zu viel. Meine Kumpels meinten, eine Enduro muss halt weich sein. Aber mir ist das zu weich. Dabei habe ich schon das Gabelöl gemischt. Ich hatte mir aus 10er und 20er Gabelöl quasi 15er gemischt. Aber ich finde das wie geschrieben, recht weich. Ja, das andere Gabelöl war wohl gute 20 Jahre drin. Wird das nur über die Viskosität oder auch über die Menge gesteuert?

Cheers
Martin

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon Hiha » Mo Nov 10, 2014 6:47

Fahr sie erstmal mit der weichen Gabel. Mit der Ölmenge (bzw mit der verbleibenden Luftkammer über dem Öl) kann man noch ein bisserl was in der Härte steuern.

Gruß
Hans

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon Joe'sXT » Mo Nov 10, 2014 6:59

Prüf mal, ob die Hülsen für die Federvorspannung eingesetzt sind. Du kannst auch noch alte Ventilfedern dazusetzen, dann kommt sie vorne höher.
Grüße
Joe

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon Hiha » Mo Nov 10, 2014 8:42

Merke:
Mit Hülsen wird sie höher, aber nicht härter, mit zusätzlichen Federn wird sie höher, aber noch weicher.

Gruß
Hans

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon Dieter1969 » Mo Nov 10, 2014 11:56

... ja ein steckendes Gabelpaar voll mit Metallspänen hab ich schon mal entsorgt,
da hatte ein Vorbesitzer auch die grandiose Idee mit zusätzlichen Ventilfedern.
Ich kann das nicht empfehlen, denn die Ventilfedern gehen an den Enden bei Vorspannung auf,
dort sind sie messerscharf und scheuern ganz lustig die Späne innen von den Standrohren ab,
diese landen dann weiter unten im "Getriebe" ( Dämpferkolben, Bodenventil, usw.) wo sich alles verreibt und verreckt.
XT Gruß
Dieter

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon Joe'sXT » Di Nov 11, 2014 21:26

Sorry Hans und Martin, ich hatte meinen Tipp mit der Federvorspannung während meinem Frühstück wohl zu kurz gefasst. :? Ich sollte mich etwas ausführlicher ausdrücken. Natürlich hast Du recht, man kann die Härte der Feder nicht mit der Federvorspannung beeinflussen. Diese ist von der Federkonstanten in einem bestimmten Rahmen vorgegeben. Ich hatte geschrieben, dass die Federvorspannung die Maschine vorne anhebt und ich sollte dem noch hinzufügen, dass sie ergo bei der gleichen Belastung (Fahrergewicht?) nicht mehr so tief eintaucht. Das kann man mit Hülsen oder einer Verlängerung der Feder (Ventilfedern) mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen bewirken. Der Negativfederweg muss natürlich beigehalten werden. Ist das nicht mehr möglich, kommt man um neue Federn (KEDO S. 197) mit höherer Federkonstante nicht mehr herum. (ich vermute mal, die alten sind eventuell ausgeleiert) Das Ändern der Ölviskosität bewirkt nur die Veränderung der Geschwindigkeit, mit der die Feder arbeiten kann, und zwar in beide Richtungen, also Druck- und Zugstufe. Das hilft uns aber in dem Fall nur bedingt weiter. Rein theoretisch könnte man ja die Viskosität so wählen, dass die Gabel gar keine Zeit mehr hat, ganz einzutauchen. Hm? Dann wäre allerdings jeglicher Federungskomfort weg. Also doch keine Lösung.
Und Dieter, kann es sein, dass die Ventilfedern in Deiner Gabel einfach oben oder noch schlimmer unten einfach so reingesetzt wurden ohne eine geführte Verbindung zur Hauptfeder zu haben? Dann wäre die Ursache für den beschriebenen Schaden an Deiner Gabel für mich erklärbar.
Also, nochmal mein Tipp an Martin. Entweder die Maschine vorne anheben oder stärkere Federn einbauen. Ich fahre zum Beispiel das Promoto Gabelöl SAE20 und die 34 Jahre alten Federn mit den Vorspannhülsen eingesetzt. Mein Fahrergewicht liegt bei 85 kg. Das funktioniert perfekt.
beste Grüße
Joe

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon Dieter1969 » Mi Nov 12, 2014 11:23

Servus Joe,
danke für deine Rückmeldung.
Ja, genauso war es, jemand hatte nur die beiden Ventilfedern,
die vom Durchmesser schön hinein passen einfach so "dazugelegt",
ohne irgend welche Massnahmen.
Ich wollte mit meiner Meldung nur verhindern, dass sich nicht jemand dann genauso
sein Gabelpaar ruiniert.
XT Gruß
Dieter :-)

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Re: Teilrestauration XT 500 1980 - So langsam wird's

Beitragvon urban_warrior » Mi Nov 12, 2014 22:47

Vielen Dank für die Antworten!

Nun, ich bringe 115Kg auf die Waage ... und selbst wenn ich abspecken würde, geht es bestimmt nicht unter die 100Kg-Grenze.

Ich werde erst mal die notwendigen Arbeiten abschließen und dann schauen wir mal weiter.

Cheers
Martin


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