Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon XTom » Sa Feb 07, 2009 17:14

Samstag, 10.01.2009

Um 9:00 Uhr wollten wir starten nachdem alle ihre Einkäufe erledigt haben, doch es wird 9:30 Uhr. Das Bezahlen des Campingplatzes dauert auch seine Zeit, da die am Vorabend von Christof verhandelten Preise plötzlich nicht mehr gültig sind. Es werden Nachverhandlungen nötig. Bezahlt haben wir dann 100,- DH pro Bett und 35,- DH pro Zelt.
Nach 20km kommen wir bei einer Polizeikontrolle zu der Abzweigung hinunter zum Strand. Wir fahren hinab und durch den Sand bis an den Strand. Es ist ein tolles Erlebnis, vor allem für die, die nicht zur üblichen Offroad-Gruppe gehören. Axel fährt einen Kilometer an der Wellenkante entlang und hat mächtig Spaß. Außerdem lädt ein Schaffswrack wenige Meter vor dem Strand zum Fotografieren ein.
Weiter geht es in Etappen von etwa einer Stunde bis zur Abzweigung nach Dakhla. Johny hat ein Problem mit seiner XT, aber er hat mir eine Cola gegeben, damit ich es nicht erzähle. Also mache ich das nicht. :ja:
An der Abzweigung ist wieder eine Polizeikontrolle. Einige sind schon hindurch, der Rest ist 300m vor der Kontrolle und „bastelt“ mit Johny. :D :D :D
Eigentlich wollten wir in dem Tal zwischen der Landzunge nach Dakhla und der Küste unser Biwak aufschlagen, so wie es die Hereoes Legend gerne macht, doch es liegt sehr viel Müll herum, ist sandig und bietet keinerlei Windschutz.
Ich versuche einen guten Platz auszukundschaften und zeige ihn auch schon Axel, doch die anderen bekommen einen Tipp von einem Landy-Fahrer, dass 30km weiter ein schöner Platz ist. Axel und ich laden das herumliegende Feuerholz auf und fahren weiter. Der genannte Platz liegt hinter einer Tankstelle an der Küste und ist wirklich schön. Zwar ist es etwas windig, doch die Aussicht auf Dakhla auf der anderen Seite der Lagune entschädigt total. Wir schlagen die Zelte auf und machen ein kleines Feuer. Friedhelm und Christof haben noch Besuch von dem Tankstellenbesitzer, dem angeblich auch diese Campmöglichkeit gehört. Er möchte Miete kassieren, doch die beiden verwickeln ihn so in Gespräche und bieten ihm so viele Leckereien zum Probieren an, dass er davon abläßt.
Der Sonnenuntergang ist wiedereinmal der Hammer, der Mond scheint hell und der Blick auf das beleuchtete Dakhla in etwa 20km Entfernung ist einfach klasse.

Strecke: 356km auf der Straße, bis auf wenige hundert Meter zu dem Schiffswrack
Dateianhänge
16-01_IMG_8282.jpg
Campingplatz in Boujdour
16-02_IMG_8286.jpg
20km südlich Boujdour am Strand
16-03_IMG_8290.jpg
Das Wrack ... also links oben
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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon XTom » Sa Feb 07, 2009 17:16

Drei hab' ich noch:
Dateianhänge
16-04_IMG_8299.jpg
Wer will, kann aussenherum fahren, aber ...
16-05_IMG_8351.jpg
Auf dem Mond waren wir auch noch kurz ...
16-06_IMG_8379.jpg
Camp an der Küste gegenüber Dakhla
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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon Speedy » Sa Feb 07, 2009 18:56

.. wer war denn nun auf dem Mond? Wir oder die Amis???


die Kämpfer gönne nsich eine Pause..
CIMG2787.jpg
Die müden "Kämpfer"...

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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon seefreedo » Sa Feb 07, 2009 19:18

.. wer war denn nun auf dem Mond? Wir oder die Amis??
Moin

Wirkt auf mich eher wie aus Mad Max (Mex :?: :D ) Teil Eins bis was weiß ich?

Für den Mond stört die Bewölkung :D !

Matthias
Zuletzt geändert von seefreedo am Sa Feb 07, 2009 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
Alles wird perfekt :supz:

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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon Michael W. » Sa Feb 07, 2009 21:40

die Kämpfer gönne nsich eine Pause..
Stimmt...
Dateianhänge
Paris-Dakar_2009 389k.jpg
Am Abgrund...
Gruss
Michael

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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon XTom » Sa Feb 07, 2009 21:45

... da hatte ich aber auch echt Angst, dass Speedy abrutscht ...
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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon dcm » So Feb 08, 2009 1:56

mach dich mal locker, den einen stört es den anderen (z.B.mich) nicht.
Umso mehr, da das Tagebuch ja nun eh' nahezu fertig ist - und solange Tom nicht in die Hufe kommt... ;D
Jetzt weiß ich wenigstens, das es unglaublich viele Genehmigungen braucht
um an ein so geiles Bild zukommen. :D :D :D
Und schon alleine diese Erkenntniss ist bare Unterhaltung wert :lol:

Der blaue Himmel in den Spiegeln ist einfach nur g**l.
Apropos blauer Himmel im Spiegel: Ein schnuckeliges Bild in dieser Richtung ist mir in Italien auch mal passiert... :)


verwässernde grüße,
dcm
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dcm_italia.jpg
Wie aus'm Prospekt...
auf der flucht

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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon XTom » So Feb 08, 2009 13:23

Sonntag, 11.01.2009

Als wir an diesem Morgen aufwachen steht ein TOYOTA LandCruiser mit einem Riesenanhänger und drei Zelten neben uns – Das Rücktransport-Team.
Sie sind angekommen kurz nachdem wir in die Zelte gegangen waren. Bis hierher sind sie durchgefahren. Dreieinhalb Tage – durchgefahren!
Freudig begrüßen wir sie, erzählen ein wenig und lassen uns erzählen.
Um 8:30 Uhr sitzen wir trotzdem in den Satteln und lassen das Toyo-Team zurück. An der Grenze wollen wir uns wiedertreffen, vielleicht ist es ganz gut den Zöllnern den Plan zu erklären.
Aber nach 60km müssen wir eine Pause machen und ein wenig an Marcs XT basteln. Der gewählte Platz hierzu beschert uns ein etwas mulmiges Gefühl im Magen, stehen hier doch überall Warnschilder wegen der Minen. Ich weiß nicht genau, ob etwas an Marcs XT gefunden wurde, aber nach kurzer Zeit geht es weiter. Ich hatte die Zeit genutzt, um mit Martina in ihrem Wunderkoffer nach einem Clip für meinen Kickstarter zu suchen.
Wir fahren 80km, machen eine kleine Pause, und erreichen nach weiteren 80km die letzte Tankstelle in Marokko. Wir füllen die Wasser- und Benzinvorräte auf und lassen uns sogar noch einige alte Ölkanister mit Benzin befüllen. Wer weiß wann in Mauretanien die nächste Tanke kommt.
Außerdem verbringen wir hier unsere Mittagspause und geben in dem kleinen Laden die letzten Dirham aus – wir kommen ja nicht zurück!
Um 13:00 Uhr geht es weiter und wir erreichen nach 70km die Grenze. Ein Grenzbeamter winkt uns vor zwei einheimischen wartenden Fahrzeugen in die Grenzstation. Jeder muß zwei gleiche Zettel für die Polizei ausfüllen, danach verschwinden die Zettel mit den Pässen in einem kleinen Raum. Ein Mann sitzt dort und tippt etwas in einen Computer. Wir nutzen die Wartezeit und speisen die Gendarmerie mit einem Fiche ab und den Zoll mit den Zollformularen aus Nador.
Nach über einer Stunde öffnet sich ein Fenster und ein Stempler ruft einen Namen nach dem anderen aller Wartenden auf. Man geht dann an das Fenster, hört noch den Stempel knallen und bekommt seinen Pass.
Wenn man dann denkt, dass man alles erledigt hat, dann kann man nach 30m gleich wieder absteigen. Scheinbar ist es das Militär, das nun nochmal den Pass und den Kfz-Schein in ein Buch abschreiben muß. Danach ist die Abreise Marokko aber erledigt und es geht in den Ex-Minen-Streifen. Etwa 5km geht es auf einer schwer erkennbaren sandigen Piste durch das Niemandsland. Überall liegen Fahrzeugwracks am Pistenrand, doch es sind wohl ehr die Reste von Autoschiebern, als Minenopfer.

...
Dateianhänge
17-01_IMG_8425.jpg
TOYOTA am Morgen
17-02_IMG_8432.jpg
Pause mit Minenwarnung
17-03_IMG_8445.jpg
Letzte Tankstelle vor der Grenze
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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon XTom » So Feb 08, 2009 13:29

...
Auf der mauretanischen Seite geht es dann wieder los. Die Polizei ist fast mit unserem Fiche zufrieden, nur die Fahrgestellnummer müssen wir nachtragen. Weiter geht es zum nächsten Gebäude zum Stempeln. Es dauert. Die ganze Zeit hängen uns Schlepper und Geldwechsler an den Fersen. Und Campingplätze vollen sie uns anbieten, aber wir wollen nicht. Als ich die zwölf gestempelten Pässe bekomme gehe ich schnurstracks zum Zoll in die Bretterbude. Vor zwei Jahren waren noch alle Stationen in dieser spärlichen Behausung, nun hat die Polizei zwei feste Gebäude und nur der Zoll ist zurückgeblieben. Zu meinem Erstaunen fragt man mich hier nach dem Carnet de Passage. Na gut – kein Problem. Alle packen ihre Carnets aus und ich gebe den Stapel beim Zoll ab. 10,- Euro pro Person kostet das, also sammle ich 120,- Euro ein und gehe wieder in die Bretterbude. Der freundliche Herr in dem Tarnanzug gibt mir sofort die Carnets und sagt „fertig“. Das ging ja echt schnell und unkompliziert.
Kommen wir also zur letzten Station – der Versicherung. Die Bretterbude ist schlimmer als Johnys Hühnerstall. 2m x 1,5m groß, ein Tisch, ein Stuhl. Ein Schlepper hat mir den Tipp gegeben, dass die Versicherung um 7,- Euro kostet. Die machen das, damit sie unser Vertrauen gewinnen, aber wir kommen ja auch gut ohne Schlepper voran. Der Kerl in der Versicherung will aber 10,- Euro, ich biete 6,- Euro und so weiter. Mit dabei die ganze Zeit die Geldwechsler, die wie beim Tennis immer den Kopf von ihm zu mir und zurück drehen. Wir einigen uns auf 85,- Euro für alle 12 XTs und er beginnt zu schreiben, und zu schreiben und zu schreiben. Unglaublich, er muß pro XT einen DIN A4, einen DIN A5 und einen DIN Lang-Zettel ausfüllen. Alles per Hand! Nach einer halben Stunde hat er 3 XTs fertig und ich werde wahnsinnig. 18:30 Uhr, die Sonne geht gleich unter und wir wollen wildcampen. Also kurze Planänderung. Drei Freiwillige bleiben bei der Versicherung und warten, während wir zu neunt schon einen Platz suchen.
Nach nicht einmal 20km ist ein schöner Platz in einer verlassenen Kiesgrube gefunden. Sieben Mann und eine Frau bauen ihre Zelte auf und meines gleich mit, denn ich stehe an der Straße mit einem Knicklicht und warte auf die restlichen XTs und den Toyo. Gegen 20.00 Uhr sind alle da - wir essen und machen ein nettes Lagerfeuer.

Strecke: ca. 330km bei über 20 Grad
Dateianhänge
17-04_IMG_8449.jpg
Ex-Minenstreifen
17-05_IMG_8453.jpg
Ich warte mit Knicklicht auf den Rest
17-06_IMG_8456.jpg
Lagerfeuer in der Kiesgrube
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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon TT Georg » So Feb 08, 2009 22:45

Die Tanke Petrom kenn ich, da habe ich mein 30liter fass, plus die 15weiteren Liter auch mal voll gemacht...

Feiner Bericht, vom feinen Kerl nach altem Feinen Muster auf altem Feinen Bike...

herr OG der Reserve...

Gruß

Georgi
Wenn mir als 18jähriger im Jahr 1988 gesagt hätte, das ich dieses 40 Jahre alte Moped fahren soll um cool zu sein, dann haetten ich wohl ganz brav den Mittelfinger gehoben und auf den hobeln aus 1948 gezeigt. Vergiss es.

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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon mex » Mo Feb 09, 2009 9:13

also von der sowohl architektonisch ueberzeugenden, als auch funktional beeindruckenden grenze hab ich auch noch was:
Dateianhänge
grenze_Mar_mau.jpg
grenzstation mit büroflaeche fuer mind 10 mitarbeiter
versicherung.jpg
die filiale einer internationalen versicherung...
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Clint from "Dazed and Confused"

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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon XTom » Mo Feb 09, 2009 14:03

Sehr schön Mex, die Bilder passen gut zum Text, ich hatte sie vergessen!

Montag, 12.01.2009

Wir biegen um 8:20 Uhr auf die Straße und fahren entlang der Eisenbahnlinie nach Osten. Nach etwa 90km biegt die Straße nach Süden ab und wir finden kurze Zeit später eine Tankstelle. Sie sieht stark heruntergekommen aus und ein Mann winkt auch gleich ab. Hartnäckig fragen wir nach Benzin und er sagt, dass er nur etwas in Kanistern hat, die Pumpen funktionieren nicht.
Wir verhandeln den Preis und kaufen ihm 80 Liter Benzin ab. Die Kanister werden auf die Pumpen oder alte Fässer gestellt und der Sprit durch einen Schlauch mit dem Mund angesogen. Jeder sieht zu, dass er seinen Tank voll bekommt und die Aktion kostet uns über eine Stunde. Jürgen hat etwas zu wenig abbekommen, aber wir versichern ihm, dass wir ihn nicht in der Wüste stehen lassen.
Frisch betankt fahren wir tiefer in das wilde Mauretanien und erreichen nach weiteren 80km eine neue moderne Tankstelle mit sechs Zapfsäulen. Von wegen kein Sprit in Mauretanien. Nochmal tanken einige und vor allem Jürgen nach und der Sprit ist natürlich auch wesentlich günstiger als vor einer Stunde.
Wir nehmen diese Tankstelle zum Anlaß eine Mittagspause zu machen. Die ganze Zeit weht der Wind stark aus Osten, so dass wir immer in Schräglage fahren. Außerdem bläst er 20cm über dem Boden Sand über die Straße, so dass links alles Matt an den XTs ist. An den Gabelholmen ist links sogar die Farbe ab.
Nach einer Stunde fahren wir weiter und werden plötzlich von Friedhelm überholt. Er hat einen „Langsamfahrkoller“ und muß mal richtig Gas geben. Aber dieses unkontrollierte „Am Gaszug reißen“ hat natürlich seinen Preis. Zunächst kassiert er dafür Minuspunkte und sein Gaszug reißt. Nach über 5000km mit max. 100km/h kann der Gaszug sowas nicht mehr ab.
Nachdem Friedhelms Gaszug repariert ist geht es weiter und wir sammeln schon mal Holz für den kommenden Abend. 40km vor Nouakchott finden wir einen Platz, den man wieder wie eine Art Kiesgrube beschreiben könnte, allerdings ist der Kies kein Kies, sondern Muschelsand. Hier ist alles voll mit Muscheln, nur Sand und Muscheln.
Wieder verbringen wir einen netten Abend am Lagerfeuer.

Strecke: 391km bei bis zu 25 Grad
Dateianhänge
18-01_IMG_8468.jpg
Morgengrauen in Mauretanien
18-02_JK_P1120414.jpg
Foto von Jürgen: Marc im Sand
18-03_MvB_PaDa 286.jpg
Foto von Martina: Tankstelle aus Kanistern
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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon XTom » Mo Feb 09, 2009 14:05

noch drei
Dateianhänge
18-04_IMG_8500.jpg
18-05_IMG_8512.jpg
Muschelsand - nix Kies
18-06_IMG_8517.jpg
Lager 40km vor Nouakchott
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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon Stollentroll » Mo Feb 09, 2009 14:11

[quote="TT Georg"]Die Tanke Petrom kenn ich, da habe ich mein 30liter fass, plus die 15weiteren Liter auch mal voll gemacht...


Hi Schorsch,
da musste wohl jeder tanken. ?

Ich erinner mich auch-war aber noch ziemlich baustellig. Drumrum war nur Schlamm und ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit nem Wolkenbruch.

Hach, mir wird so nostalgisch bei den Bildern.....

Gruß vom
Stollentroll

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Re: Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt: Das Tagebuch des XTom

Beitragvon mex » Mo Feb 09, 2009 14:58

damit keiner mehr sagen kann ich haette zu wenig zeugs auf meinem moped gehabt...
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holz.jpg
brennholz auf der huette
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