Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

In diesem Forum werden Fragen zum Tuning des Motors erörtert
tr6pitt
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Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon tr6pitt » Sa Nov 15, 2008 21:49

Hallo,
bereite gerade einen Motor für Bergrennen vor. Dabei ist Durchzug aus niedrigen Drehzahlen, viel Drehmoment und hohe Leistung bereits ab dem mittleren Drehzahlbereich mein Ziel.
Da ich XT/SR-Motoren für Drehzahlorgien (über 7500 U/min) für ungeeignet halte (schneller und hoher Verschleiss), habe ich mich u.a. entschieden, mit viel Hubraum zu arbeiten und "nur" einen offenen 36iger Flachschiebervergaser zu verbauen. (Der 40iger bringt meiner Meinung nach nur im ganz oberen Drehzahlbereich Mehrleistung)
Mir ist nun zu Ohren gekommen, dass die Länge des Ansaugtrichters zum Drehmomentverlauf und zur Leistungcharakteristik eines Motors beiträgt.
So hat mir ein Motoren-Profi erzählt, dass bei seinen Guzzi-Rennmotoren ganz kurze, offene Trichter sogar zu einem Leistungsminus gegenüber dem Serienzustand führten. Er meinte, dass bei seinen Motoren Trichter ab
90 - 120 mm Länge erst eine Leistungverbesserung auf dem Prüfstand ergaben.

Nun meine Frage:
Hat jemand schon mal bei getunten XT/SR-Motoren Erfahrungen mit verschiedenen Trichterlängen gemacht ? Wenn ja, welche ?
Danke für Eure Beiträge! Grüsse, Pitt

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon Frank M » Sa Nov 15, 2008 22:02

für mein Verständnis werden offene Trichter (in welcher Länge auch immer) im unteren und mittleren Drehzahlbereich nicht sooo viel bringen. Bergrennen hört sich nach Schotter/Offroad an, da würde ich auch auf einen Filter nicht verzichten wollen.

Vielleicht solltest du eher mal ein bißchen mit einem verlängerten Ansaugstutzen probieren. Die Tialer, Dirttracker etc. fahren da alle ziemlich lange Dinger und bei denen gehts auch eher um's Drehmoment.

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon Hiha » Sa Nov 15, 2008 22:54

Erstens: Wenn Du schon bei 7500/min schluss machst, entgehen Dir die besten 1000/min. Der Verschleiss fängt erst bei 9000/min an.
Zweitens: Der 40er bringt sehrwohl auch bis 7500 eine ganze Menge.
Drittens: Langer Trichter hat bei XT/SR zwischen 15 und 20cm vor dem Vergaser und bringt nicht nur untenraus was, sondern sorgt im Gegenteil sogar oft dafür, dass die Dinger ausdrehen.
http://www.automobilclub-muenchen.de/ba ... tsch-1.jpg
Diese Trichterlängen hier haben dafür gesorgt, dass diese R5 Bj'37 bis 9000/min drehen kann. Sie würde sogar gern noch höher, würde sie dann nicht platzen.

Gruß
Hans

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon tr6pitt » So Nov 16, 2008 12:21

Danke für die Informationen!
1. Ich meinte mit "Bergrennen" natürlich Straßenrennen auf gesperrten
Bergstrassen (Teer)(z.B. Bad Hindelang, Nals,Schleiz o.ä.).
2. Hans, Danke für die Informationen. Hätte den etwas empfindlichen
Ventiltrieb, insbesondere die Kipphebelwellen und den Zylinderkopf als
Problemzonen für zu hohe Drehzahlen eingestuft.
Möchte einen getunten Motor nicht nach ein paar Fahrten wieder reparieren
müssen.
Ist ein 40iger Vergaser empfehlenswert, auch wenn man lediglich eine
Drehmoment-Nocke verbaut hat ?

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon ha-jo » So Nov 16, 2008 12:23

Hat jemand schon mal bei getunten XT/SR-Motoren Erfahrungen mit verschiedenen Trichterlängen gemacht ? Wenn ja, welche ?
auch für diese fragen bietet sich das sr-forum an, speziell die suchfunktion.

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon Hiha » So Nov 16, 2008 16:57

1. Ich meinte mit "Bergrennen" natürlich Straßenrennen auf gesperrten
Bergstrassen (Teer)(z.B. Bad Hindelang, Nals,Schleiz o.ä.).
Bist Du ein Allgäuer? Schleiz ist kein Bergrennen, wenn man mal vom Buchhübel absieht ;-)
2. Hans, Danke für die Informationen. Hätte den etwas empfindlichen
Ventiltrieb, insbesondere die Kipphebelwellen und den Zylinderkopf als
Problemzonen für zu hohe Drehzahlen eingestuft.
Naja, eigentlich schon, aber am höheren wird er bei niedrigen Drehzahlen durch die Federkraft, oder bei Treckernocken und hohen Drehzahlen belastet. Und: Die Wellen sind Achsen...
Möchte einen getunten Motor nicht nach ein paar Fahrten wieder reparieren müssen.
Meistens halten gut getunte Motoren bis 50PS bei 500ccm mehrere Saisonen.
Ist ein 40iger Vergaser empfehlenswert, auch wenn man lediglich eine Drehmoment-Nocke verbaut hat ?
Dazu müsste man wissen, was für eine Drehmomentnocke Du meinst. Die Hiha-Drehmonocke? Müsste man mal probieren ob das gut ist. Keine Ahnung, ich schätze aber schon. Vielleicht probier ichs aus :-)

Gruß
Hans

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon gschpannfohrer » Do Nov 20, 2008 20:39

Hallo Pitt,
schau mal da: http://www.fortunecity.com/boozers/tria ... e/id10.htm :wink: sehr aufschlußreich.......
Gruß

Olli

Alles im Boot! Alles?

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Das "Nordlicht", das seinen fränkischen
Senft dazu gibt! www.siebenstern.de

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon tr6pitt » Sa Nov 22, 2008 14:45

schau mal da: http://www.fortunecity.com/boozers/tria ... e/id10.htm :wink: sehr aufschlußreich.......[/quote]

Hallo Olli,
wenn ich die verschiedenen Leistungsdiagramme richtig verstanden habe, haben allein verschiedene Auspufftöpfe und verschiedene Bedüsungen keinewirklich nennenstwerten Leistungssteigerungen gebracht ?

Trotzdem scheint es ja möglich zu sein, über Hubraum, Zylinderkopfbearbeitung, andere Nockenwellen und geänderte Vergaser/Schalldämpfer rund 50 PS aus dem Motor rauszuholen. Nur der Aufwand ist halt wesentlich höher...

Grüße, Pitt

Gast

Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon Gast » Di Nov 25, 2008 9:09

Stimmt schon.....Test 25 mit echten 36HP am Hinterrad sind aber schon gar nicht so schlecht......mit relativ geringen Aufwandt :)

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon tr6pitt » Fr Nov 28, 2008 14:37

Test 25 mit echten 36HP am Hinterrad sind aber schon gar nicht so schlecht......mit relativ geringen Aufwandt :)

Danke für die Info, hatte nur die erste Seite des Datenblattes gelesen.

Die Leistungssteigerung wurde u.a. mit einem 36iger Amal-Vergaser erreicht.
Habe zu Hause noch einen tadellosen 36iger Mikuni-Flachschieber herumliegen. Macht es Sinn, bei einem sonst unveränderten Motor (mit offenem Supertrapp T100) den originalen 32iger Mikuni gegen den 36iger zu tauschen ?
Gibt es da Erfahrungswerte ?
Schöne Grüße, Pitt

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon 005rs » Sa Nov 29, 2008 14:56

Hallo,
bereite gerade einen Motor für Bergrennen vor. Dabei ist Durchzug aus niedrigen Drehzahlen, viel Drehmoment und hohe Leistung bereits ab dem mittleren Drehzahlbereich mein Ziel.
Da ich XT/SR-Motoren für Drehzahlorgien (über 7500 U/min) für ungeeignet halte (schneller und hoher Verschleiss), habe ich mich u.a. entschieden, mit viel Hubraum zu arbeiten und "nur" einen offenen 36iger Flachschiebervergaser zu verbauen. (Der 40iger bringt meiner Meinung nach nur im ganz oberen Drehzahlbereich Mehrleistung)
Mir ist nun zu Ohren gekommen, dass die Länge des Ansaugtrichters zum Drehmomentverlauf und zur Leistungcharakteristik eines Motors beiträgt.
So hat mir ein Motoren-Profi erzählt, dass bei seinen Guzzi-Rennmotoren ganz kurze, offene Trichter sogar zu einem Leistungsminus gegenüber dem Serienzustand führten. Er meinte, dass bei seinen Motoren Trichter ab
90 - 120 mm Länge erst eine Leistungverbesserung auf dem Prüfstand ergaben.

Nun meine Frage:
Hat jemand schon mal bei getunten XT/SR-Motoren Erfahrungen mit verschiedenen Trichterlängen gemacht ? Wenn ja, welche ?
Danke für Eure Beiträge! Grüsse, Pitt
Hallo Pitt,
ich hab sowas (Ansaugtrichter mit K&N-LuFi) letztes Jahr an meiner SR realisiert.
Schau mal hier: http://www.sr500.de/wbb3/thread.php?threadid=22325
Gruß Pit.
Bild
...und immer erst anhalten, dann absteigen!

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon tr6pitt » So Nov 30, 2008 19:46

Hallo Pit,
das sieht recht ordentlich aus. Respekt. Ist sicher eine solide Sache.
Bist du mit der Leistungsentfaltung zufrieden; hat sich da was geändert ?
Ich habe für meinen 650iger Motor einen aus dem Vollen gedrehten, völlig offenen Ansaugtrichter mit 120 mm Länge in Auftrag gegeben. Er wird - dank einer Nut - sauber auf den Vergaserflansch gesteckt und mit Madenschrauben fixiert. Bin selbst gespannt, ob sich was tut.
Grüße, Pitt

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Hiha
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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon Hiha » Mo Dez 01, 2008 8:25

Achso, ja, ein Bildl hab ich auch:

Bild

Das läuft recht gut auf meinem Renner.

Gruß
Hans

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon tr6pitt » Mo Dez 01, 2008 17:41

Das läuft recht gut auf meinem Renner.
Gruß
Hans


Danke für die Bilder; sobald meiner fertig ist, stell ich ebenfalls ein Bild ein.
Hans,
wird beim 36iger TM der Ansaugstutzen und der Einlasskanal gegenüber dem Original erweitert ? Der 36iger TM passt ja auch auf den offenen Originalstutzen. Bei mir ist weder der Ansaugstutzen, noch der Einlasskanal geändert, lediglich das Einlassventil größer.
Ist eine Anpassung des Ansaugtraktes beim 36iger TM sinnvoll/notwendig ?
Danke!
Grüße, Pitt

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Re: Länge des Ansaugtrichters bei Rennmotoren

Beitragvon nanno » Mo Dez 01, 2008 19:21

Gibt es da eigentlich eine Berechnungsformel oder Faustregel, wie man sich an das Thema Trichterlängen herantasten kann ?

Danke,
Greg
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