Moin Zusammen,
um da mal wieder ein bisschen Aufgeräumtheit reinzubringen:
- Der Begriff "Eloxal" beschreibt durch einen elektrolytischen Prozess verstärke Oxidschichten. Dieses Kunstwort steht für "ELektrolytisches OXidieren von ALuminium.
- Dem entsprechend lassen sich diese Schichten auch nicht wie Lack chemisch (mit Lösungsmitteln) oder thermisch entfernen, sondern nur mechanisch oder durch Abbzeizen. Letzteres ist mitunter haarig, da Kratzer (die nur die wenige Nanometer starke natürlich Oxidschicht des Aluminiums aufweisen) da ziemlich verwüstet werden können.
- An Farben ist mittlerweile alles mögliche (und unmögliche!) einstellbar. Das funktioniert so, dass spezielle Pigmente in die Oxidschicht eingebaut werden. Das geht allerdings nicht bei allen Eloxalprozessen. Farbbeispiele können gegenwärtig toll bei Apple mit der iPod-Nano-Serie bestaunt werden
- Wie stark die goldige Serienschicht ist, kann ich mal kurzerhand diese Woche abklopfen (entsprechendes Messequipment ist vorhanden), in jedem Fall wird aber polieren nie reichen.
- Konventionelle dekorative Eloxalschichten sind nur wenig Mikrometer dick. Auf Zuruf macht der Galvaniker seines Vertrauens auch mehr, aber je nach Legierung der Felge ist bei 10-15 µm Schluss. Harteloxal geht nicht auf allen Legierungen, hat aber im Gegenzug 20+x µm - daher auch der makrospisch "härtere" Eindruck.
- Galvanisch aufgetragene Schichten wie Zink, Zinn und Konsorten sind bezüglich ihres Verschleierungsverhaltens von Kratzern nicht mit Eloxalschichten zu vergleich. Diese Schichten wachsen vollständig
auf dem Grundmaterial, während Eloxalschichten zu rund 1/3 in die Oberfläche
einwachsen und zu 2/3
aufwachsen. Einsichtig, dass eine Scheixoberfläche danach noch immer shitty aussieht.
- Deshalb muss Zink auch nicht stärker aufgetragen werden, bis eine schlechtere Oberfläche "versteckt" wird.
- Wenn ich irgendwann einmal in 10 Jahren oder so

soweit bin, mich der Felgen anzunehmen, werde ich sie wohl mit Edelkorund strahlen (fein), anschließend feinschleifen und überpolieren. Dürfte noch am wenigsten Geschäft abgeben, wird aber auch so dreckig genug.
- Toms gepulverte Felgen finde ich aber auch sehr g**l. Wird aber m.E. nicht so haltbar sein.
- Wer ein bisschen mutig ist, hinreichend große Behälter und ein fettes Netzteil zur Spannungsversorgung hat, kann das aber auch selber machen. Irgendwo in den Untiefen meiner Linklisten habe ich noch einen Händler, der die Pigmente in "haushaltsüblichen Gebindegrößen" vertickert. Die nötigen Säuren und Lösungsmittel sind für Ottonormalbürger wahrscheinlich etwas schwieriger zu beschaffen, aber selbst das ist machbar.
Wenn interesse besteht, krame ich da mal.
Soweit mein Klugdurchfall für den heutigen Montagmorgen
Grüße,
dcm