nie wieder ebay
Verfasst: So Apr 24, 2005 20:31
Hallo XT Schrauber
Wie angedroht nun ein kurzer Bericht über meine XT.
Ich habe versucht ein Gedächtnisprotokoll über den Kauf einer XT 500 bei ebay zu erstellen.
Die Fotos bei ebay waren viel versprechend und so bot ich halt mit, und gewann die Auktion für 1032 €uronen.
Mit dem Hänger abgeholt, viel in meine Werkstatt doch schon einiges auf. Das hintere Stoßdämpferauge wurde wegen fehlender Unterlegscheibe in Richtung Schwinge gedrückt, alle Speichen lose, obwohl mit neuen Speichen eingespeicht, Lenkkopflager klappert, Tank fasch montiert, Motor, obwohl angeblich alle Teile neu, verliert am Kopf Öl es pumpte regelrecht zwischen den Kopf und Deckel und klappert.
Das fängt ja gut an dacht ich mir und da ich das Vertrauen über den VB verloren hatte, zerlegte ich den Motor komplett. Kolben war wirklich neu ich konnte die Ölkohle mit dem Lappen abwischen, Ventile genauso. Die Nockenwelle mitsamt Kipphebel war in einen ausgezeichneten Zustand, und konnten übernommen werden. Aber am Zündkerzengewinde war ein Recoil eingesetzt worden und das stand ca. 1mm über, wie die Kerze damit dicht wurde ist mir auch ein Rätsel. Der Überstand musste abgefräst werden.
Die Kurbelwelle war mit ein seitliches Spiel (am Pleuel in Höhe Kolbenbolzen) von 6mm als defekt einzustufen. Ach so, Verschleißgrenze ist laut YAMAHA 2mm. Am KW Pleuellager sind das 0,8 mm gewesen, Verschleißgrenze 0.35 mm.
Außerdem war alles mit Silikondichtmasse zugekleistert, sogar der Steuerkettenspanner war damit eingesetzt, jede Schraube des Motorgehäuses war zugeklebt, und natürlich war dadurch das Ölwannesieb um die hälfte zugesetzt. Das Getriebe ist zerstört, zumindest bei einen Zahnrad gab es einen kompletten Ausbruch an der Rille für die Schaltgabel, was man wohl beim schalten nicht merken konnte. Alle Passhülsen waren durch den Einsatz mit Wasserpumpenzangen oder ähnlichen verkratzt und deformiert, auch ein Grund warum z.b. der Kopf und Zylinder sowie der Kupplungsdeckel so schwer demontierbar war, normalerweise genügt ein Prellschlag mit den Gummihammer und alles fällt auseinander, hier musste ich mit Holzstücken und großen Schraubendreher und viel Gewalt arbeiten.
Der Lichtmaschinenrotor war völlig verrostet, nach der Demontage stellte sich heraus dass die Lichtmaschine völlig verschlammt war. Die Dichtung fehlte natürlich, kann man(VB) ja sparen. Das die XT überhaupt noch lief hat mich im nachhinein sehr verwundert, aber zurück zur LM: völlig verrostet, Kabel falsch verlegt und stark gequetscht. Der Kabelschutzschlauch war hart und brüchig, hatte beim entfernen natürlich den Vorteil das er bei der geringsten Biegung zerbrach, deswegen war eine Neuwicklung nötig.
Bei der bevorstehenden Demontage des Kupplungsdeckels ging der Fliehkraftversteller nicht herunter, da ich aber keine Erfahrung (nicht SR-Typisch) mit dem Fliehkraftversteller hatte, habe ich XT-Klaus angerufen und erfahren das er eigentlich einfach abzuziehen gehe, also mit einer Winkelzange gedrückt und dabei den Fliehkraftversteller zerstört, aber die Welle des Fliehkraftverstellers blieb auf den Antriebsrad. Nach Abbau des Kupplungsdeckels stellte ich fest, dass die Bronzebüchse sich aus dem Deckel gedrückt hatte. Die Welle des Fliehkraftverstellers wurde mit WD 40 behandelt, erhitzt und ging trotzdem nicht ab, ich hab sie dann mit dem Dremel längs aufgeschlitzt, leicht aufgebogen um die welle zu retten. Mich würde es gar nicht wundern wenn der böse VB den Fliehkraftversteller mit Loctite endfest eingeklebt hätte!!!
Da fast alle Bowdenzüge erneuert wurden, den Schlamm in der LM, und der Zustand der Aluteile legen die Vermutung nahe das die XT im Wasser lag und/oder im Winter sehr viel Salz erlebt hatte.
Da der Motor entlackt war, hab ich ihn mit schwarzen Motorlack lackiert und eingebrannt damit das nach XT aussieht. Fast all Motorteile, wie KW Getriebe usw. konnte ich aus meinen SR Fundus zum Neuaufbau entnehmen.
Beim zentrieren und nachziehen der Speichen am Vorderrad stellte ich fest das am Tachowellenantrieb der Mitnehmer sowie das Zahnrad aus der Bremsankerplatte herausfielen. Der Mitnehmer war gebogen worden, und dadurch im Betrieb einseitig abgebrochen, die Beilagscheibe und der Seegerring fehlten völlig, die Tachowelle war in die Bremsankerplatte eingeklebt worden.
Warum spart man an diesen eher geringen Kosten (6,50 € bei KEDO) wenn ein neuer Tacho und Welle verbaut wird? Das versteh ich nun wirklich nicht!
Mit geliehenen FKV(Harald) läuft sie sehr gut, jetzt noch die durchgesessene Sitzbank aufpolstern, dann ist sie wieder auf Stand. Ich war natürlich noch nicht überall dran, ich hoffe aber vor weiteren Überraschungen bewahrt zu werden.
Macht ja verdammt viel Spaß XT zu fahren.
So und nun einmal Dank an das helfende BSO-Team besonderen Dank gilt natürlich XT-Klaus
Wie angedroht nun ein kurzer Bericht über meine XT.
Ich habe versucht ein Gedächtnisprotokoll über den Kauf einer XT 500 bei ebay zu erstellen.
Die Fotos bei ebay waren viel versprechend und so bot ich halt mit, und gewann die Auktion für 1032 €uronen.
Mit dem Hänger abgeholt, viel in meine Werkstatt doch schon einiges auf. Das hintere Stoßdämpferauge wurde wegen fehlender Unterlegscheibe in Richtung Schwinge gedrückt, alle Speichen lose, obwohl mit neuen Speichen eingespeicht, Lenkkopflager klappert, Tank fasch montiert, Motor, obwohl angeblich alle Teile neu, verliert am Kopf Öl es pumpte regelrecht zwischen den Kopf und Deckel und klappert.
Das fängt ja gut an dacht ich mir und da ich das Vertrauen über den VB verloren hatte, zerlegte ich den Motor komplett. Kolben war wirklich neu ich konnte die Ölkohle mit dem Lappen abwischen, Ventile genauso. Die Nockenwelle mitsamt Kipphebel war in einen ausgezeichneten Zustand, und konnten übernommen werden. Aber am Zündkerzengewinde war ein Recoil eingesetzt worden und das stand ca. 1mm über, wie die Kerze damit dicht wurde ist mir auch ein Rätsel. Der Überstand musste abgefräst werden.
Die Kurbelwelle war mit ein seitliches Spiel (am Pleuel in Höhe Kolbenbolzen) von 6mm als defekt einzustufen. Ach so, Verschleißgrenze ist laut YAMAHA 2mm. Am KW Pleuellager sind das 0,8 mm gewesen, Verschleißgrenze 0.35 mm.
Außerdem war alles mit Silikondichtmasse zugekleistert, sogar der Steuerkettenspanner war damit eingesetzt, jede Schraube des Motorgehäuses war zugeklebt, und natürlich war dadurch das Ölwannesieb um die hälfte zugesetzt. Das Getriebe ist zerstört, zumindest bei einen Zahnrad gab es einen kompletten Ausbruch an der Rille für die Schaltgabel, was man wohl beim schalten nicht merken konnte. Alle Passhülsen waren durch den Einsatz mit Wasserpumpenzangen oder ähnlichen verkratzt und deformiert, auch ein Grund warum z.b. der Kopf und Zylinder sowie der Kupplungsdeckel so schwer demontierbar war, normalerweise genügt ein Prellschlag mit den Gummihammer und alles fällt auseinander, hier musste ich mit Holzstücken und großen Schraubendreher und viel Gewalt arbeiten.
Der Lichtmaschinenrotor war völlig verrostet, nach der Demontage stellte sich heraus dass die Lichtmaschine völlig verschlammt war. Die Dichtung fehlte natürlich, kann man(VB) ja sparen. Das die XT überhaupt noch lief hat mich im nachhinein sehr verwundert, aber zurück zur LM: völlig verrostet, Kabel falsch verlegt und stark gequetscht. Der Kabelschutzschlauch war hart und brüchig, hatte beim entfernen natürlich den Vorteil das er bei der geringsten Biegung zerbrach, deswegen war eine Neuwicklung nötig.
Bei der bevorstehenden Demontage des Kupplungsdeckels ging der Fliehkraftversteller nicht herunter, da ich aber keine Erfahrung (nicht SR-Typisch) mit dem Fliehkraftversteller hatte, habe ich XT-Klaus angerufen und erfahren das er eigentlich einfach abzuziehen gehe, also mit einer Winkelzange gedrückt und dabei den Fliehkraftversteller zerstört, aber die Welle des Fliehkraftverstellers blieb auf den Antriebsrad. Nach Abbau des Kupplungsdeckels stellte ich fest, dass die Bronzebüchse sich aus dem Deckel gedrückt hatte. Die Welle des Fliehkraftverstellers wurde mit WD 40 behandelt, erhitzt und ging trotzdem nicht ab, ich hab sie dann mit dem Dremel längs aufgeschlitzt, leicht aufgebogen um die welle zu retten. Mich würde es gar nicht wundern wenn der böse VB den Fliehkraftversteller mit Loctite endfest eingeklebt hätte!!!
Da fast alle Bowdenzüge erneuert wurden, den Schlamm in der LM, und der Zustand der Aluteile legen die Vermutung nahe das die XT im Wasser lag und/oder im Winter sehr viel Salz erlebt hatte.
Da der Motor entlackt war, hab ich ihn mit schwarzen Motorlack lackiert und eingebrannt damit das nach XT aussieht. Fast all Motorteile, wie KW Getriebe usw. konnte ich aus meinen SR Fundus zum Neuaufbau entnehmen.
Beim zentrieren und nachziehen der Speichen am Vorderrad stellte ich fest das am Tachowellenantrieb der Mitnehmer sowie das Zahnrad aus der Bremsankerplatte herausfielen. Der Mitnehmer war gebogen worden, und dadurch im Betrieb einseitig abgebrochen, die Beilagscheibe und der Seegerring fehlten völlig, die Tachowelle war in die Bremsankerplatte eingeklebt worden.
Warum spart man an diesen eher geringen Kosten (6,50 € bei KEDO) wenn ein neuer Tacho und Welle verbaut wird? Das versteh ich nun wirklich nicht!
Mit geliehenen FKV(Harald) läuft sie sehr gut, jetzt noch die durchgesessene Sitzbank aufpolstern, dann ist sie wieder auf Stand. Ich war natürlich noch nicht überall dran, ich hoffe aber vor weiteren Überraschungen bewahrt zu werden.
Macht ja verdammt viel Spaß XT zu fahren.
So und nun einmal Dank an das helfende BSO-Team besonderen Dank gilt natürlich XT-Klaus