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Motoorrad bockt und ruckelt

Verfasst: Di Mär 29, 2005 10:22
von MarkusXT
Hallo,

ich habe mich gerade neu angemeldet. Super forum. Näheres zu mir schreibe ich später, wenn ich Zeit habe. Nun zu meinem Problem.

Ich fahre eine XT 500 Baujahr 1983 mit offener Leistung, Originalvergaser, Sebring 2 Auspuff und 6 Volt.

Am Freitag wollte ich eine Ausfahrt machen. Sie sprang nach dem zweiten Kick an (seit Oktober gestanden). Die ersten 50 Kilometer waren i. O.. Danach fing sie an zu bocken und zu stottern. Es war eher ein schleichender Prozess. Etwas ähnliches hatte ich bereits letztes Jahr. Da habe ich den Vergaser durchgepustet und den Luftfilterkasten getauscht, da dieser zum Ansaugstutzen einen Riss hatte. Dies hat zunächst geholfen.

Bisherige Maßnahmen:

-Neue Zündkontakte und Zündung eingestellt mit Stroboskoplampe (Danke Christian)

-Neue (Platin-) Zündkerze

-Vergaser Schwimmernadelöffnung und Hauptdüse durchgepustet

-Zündspule gewechselt

-Startpilot auf Ansaugstutzen und Luftfilterkasten

Zündfunke ist vorhanden. Allerdings war die neue Zündkerze (während der Fahrt ausgetauscht) später ziemlich verrußt.

Nun springt sie leicht an und dreht im Leerlauf ohne Probleme hoch. Anfahren geht noch, nach kurzer Zeit ruckelt und bockt sie beim Hochdrehen und hat leichte fehlzündungen, ich taue mich gar nicht, die kupplung kommen zu lassen. Ich habe das Gefühl, dass es schlimmer wird, je höher die Betribstemperatur steigt.

Nun bin ich mit meinem Latein am Ende. Es wäre schön, wenn mir jemand Tipps geben könnte. Zum Ausprobieren komme ich erst am Wochenende, da ich in Hamburg wohne, die Maschine jedoch in Lübeck steht.

Vielen Dank

Markus

Wärmewert Zündkerze?

Verfasst: Di Mär 29, 2005 11:10
von xtcie
Moin Markus,

nimm kurzzeitig mal eine neue NGK BP7ES. Ich weiß um die Meinungen, daß NGK zeitweilig nicht die beste Qualität war, aber sie läuft gut im XT-Motor.
Ich hatte selbiges Problem wie Du mal mit Champion sowie Vierelektroden-Kerzen. Nach etwa 15 km war die Karre ohne Vollgas nicht mehr fahrbar und an jeder Ampel ging sie aus. Nach wiederabkühlen der Zündkerze lief die Motor auf den ersten Tritt an - wieder rund 15 km.

Die Anschaffung einer Zündkerze ist als Ersatzteil ohnehin nicht rausgeschmissenes Geld und der Versuch zur Problemlösung somit wert.

Gruß T.C.

Verfasst: Di Mär 29, 2005 11:13
von alex aus pisa
hi markus... uhmmm... könnten viele dinger zuständig sein.
schmeiss mal den alten benzin raus, und schau dir mal den benzinhahn an. eventuell iss da dreck oder wasser drin.
oder, check mal den verlauf des killschalterkabel oder der der am fliekraftregler geht... die dürfen nicht masse (also an rahmen oder gehäuse) berühren... häufig passiert das der killschalterkabelstecker aus seiner lage (sone Y-hülle) unterm tank sich bissl nach aussen zieht, da gibts dann wackelkontakt mit rahmen...
lufikasten ist dicht, ja?
krümmer-auspuff auch?
sach mal...

ciao
alex

Verfasst: Di Mär 29, 2005 11:23
von Klaus
So spontan würde mir noch einfallen,

-Benzin-Leitungen / Benzinfilter zum Vergaser frei? Es befindet sich ja noch ein Filtersieb im Benzinhahn.

-Entlüftung Benzintank

-Der Fliehkraft-Zündversteller im Unterbrechergehäuse unter der Kontaktplatte, ist der i.O. oder festgerostet? Evt. die Frühzündung kontrollieren.

Verfasst: Di Mär 29, 2005 13:46
von Gast
Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

xtcie
-neue Zündkerze werde ich ausprobieren.

alex aus pisa
-Benzinfilter habe ich ebenfalls herausgeschraubt und durchgepustet. Das alte Benzin ist schon raus, da ich vor der Fahrt nachgetankt und während der Probefahrt auch nachtanken musste. Eventuell ein Zeichen für hohen Verbrauch? Meistens tanke ich so nach 120 km vor umschaltung auf Reserve.

-Killschalter werde ich am Wochenende überprüfen. Reicht es aus, nur das Kabel zu trennen?

Klaus
-Entlüftung vom Tank müßte funktionieren, auch wenn ich den Schlauch nicht dran habe.

-Der Fliekraftversteller müßte ebenfalls funktionieren, da beim Abblitzen die Markierungen gut getroffen wurden.

Kann es vielleicht doch am Vergaser liegen? Ist vielleicht die Luftdüse verstopft? Kann ich die einfach ausbauen, durchpusten und wieder einbauen oder muß ich den Vergaser neu einstellen?

Wenn ich schon am fagen bin. Ich benötige neue Reifen und meine Wahl ist auf Continental TKC 80 gefallen. Kann ich den bei jedem Reifenhändler bestellen oder kennt jemand eine Bezugsadresse in Lübeck/Hamburg?

Nun zu meiner XT Geschichte:

Die XT habe ich seit ca. 7 Jahren. Große Schrauberfahrung hatte ich nicht. Im Lauf der Zeit durfte ich sämtliche Bowdenzüge wechseln, ohne Kupplungshebel fahren und des öfteren mit dem Hänger weiterfahren.
Mittlerweile mache ich die Inspektionen selbst und die erste größere Aktion für mich war der Ersatz des Kickstarteranschlagblechs, nachdem ich Teile davon in der Ölwanne gefunden habe. Zum ersten Mal habe ich einen Motor von innen gesehen. Danach durfte ich die Gewinde der Ölwannenschrauben mit Heli Coil bearbeiten, um dann festzustellen, dass sie keinen Zündfunken bekam. Wahrscheinlich lag es am Killschalter, da der Kontakt im Gasgriff ziemlich korrodiert war. Außerdem durfte ich das Kabel neu anlöten. Vielleicht liegen meine jetzigen Probleme daran?
Jedenfalls macht die XT sehr viel Spass, wenn sie läuft. Ich weiß jeoch nicht, ob mein Kumpel noch mit mir fahren will, da jedesmall, wenn ich mit ihm fahre, irgendetwas an der Maschine ist. Eigentlich wollten wir Ende April eine Woche an den Gardasee zum Motorradfahren.

Gruß
Markus

Verfasst: Di Mär 29, 2005 14:34
von supers0nic
Untem am Vergaser ist ne Ablass-Schraube. Dreh die mal auf und lass ein bißchen Sprit in einen Behälter ab. Den Behälter brauchst du um den Sprit zu kontrollieren, möglicherweise hat sich im Vergaser Kondenswasser abgesetzt.

Verfasst: Mi Mär 30, 2005 12:34
von Frank M
Moin Markus,

um den Luftfilter als Fehlerquelle auszuschließen, bau ihn doch kurz ganz raus und dreh eine Runde. Glaub ich zwar nicht dran, aber einen Versuch isses ja wert.

Fehlerquelle Ausschalter: Lampe aufmachen und das schwarze Kabel mit weißem Strich vom Zündschloss aus dem Kombistecker ziehen, Leitung zum Killschalter in Y-Buchse unterm Tank abziehen. So kannst du das Moped zwar nur noch abwürgen oder über Deko erdrosseln, hast aber sicherlich diese beiden Fehlerquellen ausgeschlossen.

Alle Steckkontakte und Kabel des Zündstromkreises auf dem Weg von der Lima über Kontaktbox, Zündspule zur Kerze auf Scheuerstellen, kaputte Isolation und schlechte Verbindung prüfen. Von dem richtigen Einbau des Unterbrecherkontaktes gehe ich jetzt mal aus.

Hast du mal (mit trockenen Handschuhen) am Zündkabel zur Kerze gerackelt, wenn diese Aussetzer aufgetreten sind? Alte Zündleitungen erzeugen manchmal die witzigsten Effekte.

Wird schon (sonst fährst du nochmal bei Christian rum...)

Gruß Frank

Verfasst: Mi Mär 30, 2005 16:50
von motorang
Ich habe das Gefühl, dass es schlimmer wird, je höher die Betribstemperatur steigt.
Das wären auch Symptome eines kaputtgehenden Zündkondensators. Wenn er warm wird lässt er nach, der Zündfunke an der Kerze wird schwächer und der Funke am Unterbrecherkontakt stärker (und damit der Abbrand).

So ein Ersatzkondensator kostet fast nix, es muss kein Original-Ersatzteil von Yamaha sein, da tuts auch irgendwas anderes. Einfach mal beim Autoelektriker einen "Zündkondensator" kaufen der klein genug ist und sich dort festschrauben lässt; geht auch von jedem Moped/Mofa mit Unterbrecherzündung. Es passt größenmäßig z.B. auch einer von den alten MZ-Modellen. Ich hab glaub ich einen von Fiat drin.

Ähnliches tut die Zündspule wenn sie stirbt; sie schlägt durch wenn sie warm wird. Aber das ist eher selten, die sind robust (und auch nicht so einfach durch was anderes zu ersetzen).

Vielleicht kannst Du in Deiner Nähe funktionierende Tauschteile ausleihen?

Cheers
motorang 8)

Verfasst: Do Mär 31, 2005 9:43
von XTender
hallo Markus,
es könnte auch sein, dass zu viel Öl durch den Abscheider in den Brennraum gelangt . Die verrußte Zündkerze könnte darauf hindeuten. Ursachen hierfür
können z.B. " Durchblasen" durch gebrochenen Kolbenring oder zu geringe
Rückförderleistung der Ölpumpe sein. Dann verschluckt sie sich am eigenen Saft und es fühlt sich an wie Zündaussetzer. Um diese Fehler auszuschließen
hilft eine Probefahrt mit demontiertem Ölabscheider. Vorher Lufi reinigen,
Anschlußflansch Lufigehäuse zutapen und Kurbelgehäuseentlüftung mit Schlauchstück zur Antriebskette führen.
Möge die Ursache klein und billig sein !
Viel Glück!

Verfasst: Fr Apr 01, 2005 9:18
von MarkusXT
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Ich werde am Wochende die Vorschläge ausprobieren und hoffe, die Ursache bald zu finden.

Gruß

Markus

Verfasst: Mo Apr 04, 2005 9:23
von MarkusXT
Hallo,

ich habe am Wochenende Fehlersuche betrieben.
Neue Kerze und fahren ohne Luftfilter hat nichts gebracht. Mirist aber aufgefallen, dass sie, nachdem sie warm war und ich den Warmstartknopf gedrückt gelassen habe, im Leerlauf unruhig lief und die Drehzahl abfiel.

Dann habe ich festgestellt, dass die Hauptdüse zu groß ist (270). Dies dürfte den hohen Verbrauch und die verrußte zündkerze erklären.
Ich werde nächstes Wochenende kleinere Hauptdüsen ausprobieren. Ich habe den Sebring 2 Auspuff und den originalen Luftfilter. Eigentlich müßte doch eine 230er Hauptdüse ausreichen, werde vorsichtshalber jedoch auch eine 240er Hauptdüse mitbestellen. Die 270er Düse war wohl drin, seit dem ich die XT habe. Mich wundert nur, dass sie vorher lief, wobei die Zündaussetzer durchaus öfter vorkamen.

Gruß

Markus

Verfasst: Mo Apr 04, 2005 10:07
von supers0nic
Hi Markus,
was ist denn für eine Leerlaufdüse drin?
Die Düse ist die wichtigere für den unteren und mittleren Lastbereich.
25er ist normal für XTs ab BJ 80, 30er bis BJ 79.
Da brauchst du aber ne Lupe oder sehr gute Augen um die eingeschlagenen Zahlen zu erkennen

Gruß Rolf

Verfasst: Mo Apr 11, 2005 10:33
von MarkusXT
Hallo,

habe am Wochenende wieder geschraubt. Ich habe eine 240er Hauptdüse eingebaut und eine neue 25er Leerlaufdüse. Leider keine Besserung. Luftregulierschraube habe ich ebenfalls ausgebaut und durch die Öffnung gepustet. Muß die Luftregulierschraube eigenlich spitz sein? Bei mir war sie stumpf und im Kedo-katalog hat die abgebildete Schraube eine Spitze.
Weitere Tests mußte ich leider abbrechen, da meine Schaltwelle abgenudelt ist und ich den Ganghebel nicht mehr fest bekomme. In jedem Fall muss ich die Schaltwelle herausnehmen (schweißen möchte ich nicht), weiten des Schlitzes und anknallen hält die Schraube nicht mehr aus, da die Welle bereits konisch verläuft.
Ich habe schon im Bucheli gelesen und im Forum gesucht. Wahrscheinlich muss ich die Kupplung ausbauen und brauche ein Spezialwerkzeug zum Lösen der Kupplungsmutter?

Jedenfalls kann ich mit dem Vergaser erst weitermachen, wenn das Problem mit der Schaltwelle gelöst ist :cry: .

Ich werde wohl noch ein paar Wochenenden benötigen.

Gruß
Markus

Verfasst: Mo Apr 11, 2005 12:25
von Willterm
Also wenn Du denn Schlüssel zum Kupplungsträger oder Mitnehmer meinst? Das ist ganz einfach(Schweißgereät besitzt Du warscheinlich) Zwei alte Kupplunfmettallscheiben mit ein Paar punkten zusammenschweissen und danach ein Hebel dranschweißen und schon ist das"Spezialwerkzeug"fertig hab ich bei mir auch so gemacht.

Verfasst: Mo Apr 11, 2005 15:06
von motorang
Weitere Tests mußte ich leider abbrechen, da meine Schaltwelle abgenudelt ist und ich den Ganghebel nicht mehr fest bekomme. In jedem Fall muss ich die Schaltwelle herausnehmen (schweißen möchte ich nicht), weiten des Schlitzes und anknallen hält die Schraube nicht mehr aus, da die Welle bereits konisch verläuft.
Stop, das geht einfacher, möglicherweise.
Ich kenn das von meiner SR. Wahrscheinlich hilft es den Schalthebel etwas weiter zum Motorblock zu drücken und dort zu fixieren, so dass er dort im noch guten Vielzahn greift und nicht in den ausgenudelten bereich rutscht. dazu musst Du nur in gewinde in die Welle schneiden und dort eine Schraube mit ein paar passenden Beilagen einsetzen die über die Welle gehen und damit den Schalthebel zum Motor hin fixieren. Dann hält das. kein Ausbau, keine Wackelei, kaum Kosten.
Ich habe schon im Bucheli gelesen und im Forum gesucht. Wahrscheinlich muss ich die Kupplung ausbauen und brauche ein Spezialwerkzeug zum Lösen der Kupplungsmutter?
Spezialwerkzeug: da brauchst Du nur einen Schlagschrauber, der kriegt die Mutter ohne Gegenhalten auf. Zum Zumachen findest Du hier Vorschläge:
http://motorang.com/bucheli-projekt/werkzeuge.htm

Cheers
motorang :D