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Hallo Forum,
wahrscheinlich ist die Frage: "Hilfe meine XT springt nicht an" eine der Meistgestellten hier im Forum und ich hätte nach 45 Jahren XT Praxis nie gedacht, dass ich diese Frage mal stellen muss aber jetzt ist es tatsächlich so weit...
Also: letzten November, nach 2 Jähriger Restauration, habe ich dem Motor zum ersten Mal gestartet, er sprang nach ein paar Mal kicken sofort an und lief gut, Öldruck war auch sofort da. Da ich dann aber beruflich ziemlich viel zu tun hatte, beschloss ich erst im Frühjahr zum TÜV zu gehen. Jetzt wollte ich in den letzten Wochen noch einige Restarbeiten und die Vergasereinstellung machen. Beim Startversuch lief sie ein paar Sekunden, gieng dann aber aus und sprang nicht mehr an. Hab dann die Kerze raus geschraubt und festgestellt dass sie total abgesoffen war.
Nun habe ich bemerkt dass der Vergaser übergelaufen war. Es stellte sich heraus, dass der Benzinhahn undicht war. Es kam zwar kein Benzin nach außen aber trotz geschlossenem Hahn hatte er Durchfluss. Hab dann einen neuen Hahn angebaut, vorsichtshalber das Schwimmerventil getauscht und auch einen neuen Schwimmer eingebaut. Nun dachte ich, jetzt müsste es klappen aber Fehlanzeige. Also Alles nochmal überprüft und keinen Fehler gefunden. Zündzeitpunkt stimmt, Kontaktabstand ist korrekt, Kompression ist da, Ventilspiel stimmt, kräftiger Zündfunke ist da, 180° Fehler ist ausgeschlossen, denn sie lief ja.
Was kann es sonst noch sein, langsam denke ich ich bin blöd oder habe ich was übersehen ?

Grüße Bernd

Hoi Bernd,

im schlimmsten Fall hast Du nun Benzin im Öl. Kannst Du abschätzen, ob eine signifikante Menge an Benzin in den Motior geflossen sein kann?
Hast Du mal ohne Kerze und mit "Vollgas" den Brennraum belüftet?
Im Zweifelsfall mal die Ölablasschraube rausdrehen und schauen, ob da Benzin mit drin ist.

Herzliche Grüße
Mambu

je nach Spritsorte und Dauer der Standzeit könnten sich auch die Düsen im Vergaser zugesetzt haben.
Gerade die schlecht zugängliche Luftbohrung, die luftfilterseitig zum Düsenstock führt, hat nur 0,8mm und betoniert sich recht schnell zu.
Kannst du bei ausgebautem Vergaser prüfen, in dem du den Düsenstock mit Hauptdüse komplett rausschraubst und mit einer Taschenlampe in den Schacht des Düsenstocks reinleuchtest. Von hinten gesehen sollte da zu mindest ein kleiner Lichtschein sichtbar sein. Andernfalls ist die Luftdüse zu.
Die ist tief eingepresst und lässt sich nicht ausbauen. Mit einem Draht oder langem 0,7mm Bohrer kann man sie von hinten bohrend aber wieder freibekommen.

@Mambu,
daran habe ich noch gar nicht gedacht.
Nun sollte es ja reichen den Ölvorrat in der Motorölwanne auf Benzin zu untersuchen, denn die Kickerei und 5 sek. Motorlauf haben sicher nicht zu einer Durchmischung im Rahmentank geführt.

Grüße Bernd

@Frank M,
ich hab im November 2024 fünf Liter Super plus an der Tanke geholt und eingefüllt, können drei Monate für´s Zusetzten reichen ?

Grüße Bernd

Bin da auch bei Frank.
Den Gaser solltest du nochmal
genaustens prüfen.
LG xtrack

Vorher noch ein paar mal gekickt, wieder nix und Kerze total nass. Also heute abend Vergaser raus und Luftbohrung überprüfen....

...genau, ...nur Ölwanne ablassen.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass da was zugesetzt ist...
Hast Du mal richtig lange ohne Zündkerze und bei Vollgas gekickt?

Ich hatte letztes Jahr eine SR mit Benzin im Öl in den Fingern...die lief auch überfett!

Herzliche Grüße
Mambu

@Frank M,
ich hab im November 2024 fünf Liter Super plus an der Tanke geholt und eingefüllt, können drei Monate für´s Zusetzten reichen ?

Ob bei dir etwas zugesetzt ist kann ich von hier aus natürlich schlecht orakeln. War die Düse evtl. vorher schon im Begriff zuzuwachsen? Hast du den Vergaser bei der Restauration auch überholt? Keystersatz? O-Ring Leerlaufluftschraube zu dünn? Schwimmerstand auf neues Nadelventil korrekt eingestellt (maßliche Abweichungen bei den Rep-Sätzen sind möglich).

Mittlerweile tanke ich nur noch 100 Oktan in die Mopeds, damit bleibt diese Alkohol/Wasser-Schwierigkeit aus.

Vergaser wurde komplett zerlegt und geschallt, neu bedüst und neue Dichtungen. Es kann natürlich sein dass ich besagte Bohrung übersehen habe. Nadelventil wurde sogar zweimal getauscht, das erste Mal bei der Vergaserüberholung und das zweite Mal nachdem der Benzinhan undicht war und der Vergaser übergelaufen ist. Schwimmerniveau wurde auch überprüft und stimmt, 22 mm Oberkante Schwimmer zu Dichtfläche.
Das neue Nadelventil sieht ein bisschen anders aus als das Vorige , es hat eine Messingeinlage wo der federnde Pin drin sitzt. Beide sind vom Lakritzefachgeschäft.
Das Nadelventil habe ich getauscht, weil ich dachte vielleicht hat es einen Defekt, denn normalereweise müsste das Ventil doch den Druck vom anstehenden Benzin standhalten, zumal der Benzinhahn ja nicht offen war, er hat nur in geschlossenem Zustand etwas Sprit durchgelassen.

Grüße Bernd

Benzinhahn zu. Kerze raus. 20 mal mit Vollgas durchtreten. Mit Spritze bisschen Benzin ins Kerzenloch.
Kerze rein.
Lufikasten auf. Filter element mit Benzin benetzen.
Mal kicken..
Sagt sie dann was?

@TT Georg,
hab´s so gemacht wie Du gesagt: es gab ne schöne Fehlzündung durch den Auspuff, sonst nix.
@Frank M,
hab mal Bilder gemacht, ich vermute Du meinst diese Bohrung. die ist tatsächlich zu und es sieht so aus als ob das schon länger so ist.
So wie es aussieht ist das Ende der Bohrung direkt unterhalb der eingepressten Messinghülse, wo die Düsennadel läuft.
Ich habe keinen 0,7 mm Bohrer nur konische Handreibahlen, siehe Bilder. Falls ich keinen langen 0,7 mm Bohrer bekomme, könnte ich doch einen kurzen in einen Dorn einkleben, die 0,7 mm Bohrung ist doch erst am Ende oder ?




Grüße Bernd

Hmm kann es sein das das Fette Gemisch oelkohle gelöst hat und jetzt ein bisschen dazwischen hängt das Du schlechte Kompression hast.ich würde wirklich mal trocken treten , ohne Sprit ,Deko auf gashan auf Kerze ganz oft kicken.... Dann Sprithahn auf und starten ..

genau, die Bohrung mündet seitlich in den Schacht des Düsenstocks. Die eingepresste Messinghülse kommt erst gaaaanz hinten in der Bohrung und kann auch gern mal leicht schief drin sitzen. Wenn du mit Bohrer oder Draht soweit durch bist, dass die Spitze von Bohrer/Draht im Schacht des Düsenstocks sichtbar wird ist die Luftdüse wieder frei.

@Suzek,
Ölkohle ist unwahrscheinlich, der Motor war komplett zerlegt, Ventile und Kolbenboden wurden gereinigt. Dann lief der Motor ungefähr 5 min.
Nach drei Monaten sprang er nicht mehr an. Kompression ist vorhanden.
@Frank M,
Bohrer 0,7 mm extralang ist bestellt, nächste Woche geht´s weiter.

Grüße Bernd