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Hallo Leute

ich bin ja neu mit der XT unterwegs und möchte hier meine Erlebnisse und Fragen gerne loswerden. Heute bin ich gute 200 km gefahren, hauptsächlich Landstrasse, etwas Stadtverkehr und ca. 5 km Autobahn.

Auf der Autobahn mit ca. 90*C Öltemp. hab ich mal kurz auf Vmax beschleunigt, gut 130 lt. Tacho, das geht zügig aber die Kiste wird dann instabil und ich mag den kleinen Motor nicht quälen. Obwohl ich ja gerade den grossen Ölwechsel gemacht habe. Der Öl-Verbrauch nach insges. 300 km ist ca. einen Finger breit am XT Ölmessstab.

Landstrasse liegt ihr, an das Fahrverhalten habe ich mich schnell gewöhnt, macht Spass! Nur das Schalten geht schwer, häufig gehts nur mit Kraft. Die Kupplung hab ich schon nachgestellt. Und ich habe auch grosse Mühe den Leerlauf zu finden.
Öltemp. um die 80*C.

In der Stadt ist sie mir zweimal (beim Anhalten) ausgegangen und ich hatte dann Mühe sie wieder zu starten. Öltemp. bis 100 *C, natürlich ohne Choke und nur mit ein wenig Gas. Ich hab den Leerlauf dann auf ca 1600 U/Min. eingestellt.

Zu Hause habe ich einen satten Öltropfen am Vergaser bemerkt, die Kupfer- und Ölwannendichtungen sind aber dicht. Und ich kann die rasselnde Geräuschkulisse nicht bewerten ( Ventile?), mir fehlt leider der Vergleich.

Vielleicht habt ihr ja ähnliches zu berichten, und das Schalten ist bei einem alten Motor einfach so, trotzdem würde mich eure Meinung interessieren.

Vielen Dank, Gruss Falk

...hört sich alles recht "normal" an...
Zum Heißstart kann ich nur bemerken, dass bei Deinem Baujahr noch kein "Heißstartknopf" am Vergaser existiert, es sei denn er wurde nachgerüstet. Dieser Knopf erleichtert das Starten. Wenn sie öfters ausgeht, könnte das an der Vergasereinstellung liegen.
Zum Schalten, ...klemmt der Schalthebel fest auf der Verzahnung? Trennt die Kupplung genügend? Ich stelle die Kupplung immer so ein, dass am Hebel am Motor gerade noch Spiel spür- und erkennbar ist... dann trennt die Kupplung bei voll gezogenen Hebel maximal.
Wenn Dein Motor innen nich original ist, hast Du ein Schaltsegment, welches mit einer Verzahnung auf die Schaltwelle gefügt ist...die neueren sind verschweißt. Das verzahnte Segment bringt etwas mehr Spiel in die Schaltmechanik ...

Herzliche Grüße
Mambu

Hallo,
da du ja eine Hydraulikkupplung montiert hast musst du sich mit den Einstellungsmöglchkeiten beschäftigen. Es kann am System liegen. Wir reden hier meistens von der klassischen Seilzugausführung.
Der Oeltropfen kann ein Rest vom eventuellen Verschüttet beim nachfüllen sein. Der läuft am Rahmen ab und.durch Fahrtwind... gelangt er bs zum Vergaser. Säubern und kontrollieren.
Gute Fahrt weiterhin.

Ein luftgekühlter Motor wird vor allem im betriebswarmen Zustand wohl nie so gänzlich ohne mechanische Geräusche laufen! Zur Sicherheit könntest Du aber einmal nachschauen, ob die Steuerkette richtig gespannt wird, und gleich auch das Spiel der Ventile überprüfen …

Wenn die Schaltung schwer geht, samt der Schwierigkeit, den Leerlauf einzulegen, liegt zunächst der Verdacht nahe, dass die Kupplung nicht wirklich vollständig trennt!? Ansonsten gibt es vielleicht doch ein ernsthafteres Problem, mit der Schaltwalze z.B.!?!

Bei meiner 1977er XT geht das Schalten optimal leicht, es braucht fast nur den Gedanken daran, und schon ist es passiert; das Problem muss mit dem Alter des Fahrzeugs also nicht unbedingt etwas zu tun haben!

Bei regulärer Funktion von Zündung und Vergaser sollte sich eigentlich ein recht stabiler Leerlauf um 1.200 U/min einstellen lassen, zumindest gemäß meiner Erfahrung. Auch in diesem Bereich Deiner XT wäre wohl einmal genaueres Checken angesagt!?

Hallo Mambu, Heideexpress und XTFRO

danke erstmals, das beruhigt mich etwas, ich habe inzwischen versucht mein Halbwissen mit anderen Berichten zu erweitern...

Denke der Schalthebel sitzt richtig und fest auf der Verzahnung, ich bin bisher aber noch nie so ein altes Motorrad gefahren, da hat es ja auch techn. Fortschritte gegeben.

Zum Ventilklappern (denke, dass es das ist, sonst evtl. Steuerkette) habe ich inzwischen hier im Forum gelesen, dass sie auch bei korrekter Einstellung noch klappern (können).

@XTFROH
Ja, hört sich an, als wäre ein General Checkup vom Profi sinnvoll, ich tappe da zu sehr im Dunkeln. Den Leerlauf hatte ich anfangs um 1000 U/Min, das ging auch, da sie aber abstellte, hab ich bis ca. 1400 eingestellt, dann ca. 1600, finds aber zu hoch, stelle jetzt mal wieder um 1200 ein.

Die Kupplung habe ich schon so eingestellt, dass gar kein Spiel spürbar ist, also sollte sie bei voll gezogenem Hebel auch max. trennen. Habe mal gelesen, dass z. B. die Schaltgabeln (?!) verbogen sein könnten, bin damit aber nicht vertraut. Wie sich die Einstellung des Spiels mit der Hydraulik verhält, muss ich noch herausfinden.

Das Öl am Vergaser könnte evtl. auch auf eine Überfüllung hindeuten, war/ ist aber nicht der Fall. @Heideexpress
Guter Hinweis, das klingt sehr plausibel!

Vielleicht mache ich mir einfach zu viele Sorgen, ich hoffe ja auf einen gelegentlichen Besuch beim Peter A. oder ein Treffen mit einem anderen erfahrenen XT Treiber, der sieht, hört und spürt, wie es um meine XT steht.

Gruss, Falk

Hi Falk,
ich bin ab Mitte September aus den USA zurück, wieder in der Schweiz. Dann können wir uns mal treffen und Deinen Bedenken auf den Grund gehen und Deine Fragen im Detail beantworten. Schade, dass der Vorbesitzer Deiner XT sie bei einem vermutlich nicht gerade sehr kompetenten Motorradhändler warten liess, beziehungsweise eben während all den vielen Jahren die wesentlichen Unterhaltsarbeiten nicht hat machen lassen.
Was bringen hydraulische Kupplungen und Edelstahlauspuffanlagen, wenn man ansonsten seiner XT nicht's Gescheites antut...
(rhetorische Frage, ich weiss).
Wir sehen uns im Herbst, freue mich, Dich persönlich kennen zu lernen.
Peter

Lieber Peter
das ist sehr freundlich, ich freue mich auf ein Treffen! (ich werde die XT bis dahin besser etwas schonen)
Eine Gute Zeit wünsche ich euch,
LG, Falk

Also:
Ein im warmen Zustand klapperder gut eingestellter Motor lässt auf spielbehafteten Kipphebelachsbohrungen schließen.
Dann sind die Kipphebel schief gelaufen und die Nocke zerstört.
Bei Vollgasfahrt rascher Ölverlust lässt auf Blowby schließen. Dann ist ein neuer Kolbenkit fällig.
Dabei kondensiert der Öldunst vor dem Gaser und tropft dann runter.
Dabei ist dann auch der Vergaser verölt und verkokt, hat Start und Leerlaufprobleme.
Eine Vergaserrevision ist eh angeraten.
Sei froh wenn das obere Pleuelauge noch seine Kupferschicht innen hat.
Wie die Kupplung richtig eingestellt weist Du?
Es könnte aber auch eine verschlissene Kupplungsdruckstange oder eine gelöste Kupplungszentralmutter beteiligt sein.
Meist haben die Züge Knicke und sind innerlich fertig. Neuer Kupplungszug empfohlen.
Fazit.
Deine Baustelle kann auf eine Totalrevision von Motor und Gaser hinauslaufen und d.h. ca 1400€ an Teilen.
Der Peter hilft und berät Dich sicher.
Regards
Rei97

Moin Rei97
das sind ja tolle Nachrichten für einen Montagmorgen, so eine schlimme Baustelle kann ich mir bei dem Gesamtzustand zwar kaum vorstellen, dafür jetzt habe ich jetzt ein "Wurst-Käse" Szenario vor meinem inneren Auge
Gruss Falk

PS. Zum Thema Ölverlust: ich kann es nicht in "ml" angeben, darum meine Angabe mit "fingerbreit" nach ca. 300 km. Schätze, das sind 50 bis 100 ml, hochgerechnet auf 1000 km sollten das dann bummelig 300 ml. sein und ist doch nicht zu viel für eine XT, so wie ich gelesen habe, oder bist Du da anderer Meinung?

Ja, ein wahrliches Schreckensszenario für einen Montagmorgen, das Helmut da aus seinen reichlichen Erfahrungen über Jahrzehnte skizziert!?! Stell Dich aber für alle Fälle mal darauf ein, ohne Flax jetzt, dann wird die Freude umso größer sein, wenn sich ergibt, dass vielleicht doch nur 'Kleinkram' infolge Vernachlässigung hier und dort in Ordnung zu bringen ist!?!

Das sind die pessimistischen Wolken eines optimistischen Realisten, ich sehe es genau so

Dass die Kiste bei 130 Instabil wird würde ich auf deinen (so wie ich sehe) TKC 80 schieben.
Da ist z.B. ein Heidenau K60 auf alle Fälle besser.
Allerdings sind meine schlechten Erfahrungen mit dem Conti wohl vom Anfang der 90er.
Ich habe ihn dann nicht mehr gekauft.
Unerschütterlich läuft eine XT nie.

Ist aber egal wenn du sonst klarkommst und Autobahn unwichtig ist.

Es sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass bei der Konzeption der XT damals der US-amerikanische Markt eine gewisse Rolle gespielt hat, wo es schon länger eine besonders große Nachfrage nach potenten Motorrädern gab, die vor allem Spaß im Gelände versprachen! Auch im Hinblick auf die Tempolimits im Straßenverkehr dort bestand kein echt dringlicher Anlass, allzu viel Augenmerk auf das Fahrverhalten einer Enduro bei höheren Geschwindigkeiten zu legen!?

Langer Rede kurzer Sinn: für mehr als 120 km/h auf Dauer gibt es ja die moderneren Ersatz-Vehikel in der Garage ...