Ah, gut gesehen!
Hier der Yamaha-Originaltext aus dem Wartungshandbuch der 1976er XT500, da kann man sich als Neuling schon mal nicht auskennen,
weswegen ich den Text ergänzt habe.
Unterbrecherkontakte
1. Einige Tropfen leichtes Maschinenôl
oder Unterbracher-Schmiermittel auf
den Unterbrechemocken-Schmierdocht
auftragen.
(Anmerkung motorang: das wäre beispielsweise Nähmaschinenöl. Sparsam! Filz soll nur ölfeucht sein.)
2. Die Kontakte kônnen mit Schmirgelleinen
der Kôrnung 400 oder 600
leicht abgeschliffen werden. um Korrosionsspuren
zu entfernen.
Dazu ein Stück reines Papier zwischen
die Kontakte schieben. Die Kontakte
schlieBen und das Papier durch die Kontakte
durchziehen; diesen Vorgang
mehrmals wiederholen. bis sich keine
Rückstande auf dem Papier befinden.
Um Olrückstande und Schleifkôrner von
den Kontaktflâchen zu entfernen. kann
das Papier in Lackverdünner getaucht
werden.
3. Die Kontakte müssen nur dann ersetzt
werden. wenn der Kontaktabstand die
hôchstzulassige Grenze überschreitet.
die Kontakte übermäßig abgebrannt
sind. oder die die Kontakte KurzschluB
bzw. andere Schâden aufweisen.
ANMERKUNG:
Falls neue Kontakte eingebaut wurden.
diese reinigen und den Kontaktabstand
einstellen.
Unterbrecherkontaktabstand:
0.35 mm
(Anmerkung motorang: Überprüfen sollte man den Abstand aber jedes Mal vor dem Einstellen des Zündzeitpunktes! Dazu das Polrad von der F-Markierung weiterdrehen bis die Kontakte ganz geöffnet sind. Dazu gibt es keine Markierung am Polrad, aber der Zündnocken hat an seiner höchsten Stelle eine eingeprägte Strichmarkierung. Der Wert ist auch nicht soooo genau, der Bereich liegt bei 0,3 - 0,4 mm. Prüft man mit einer entsprechenden Fühlerlehre. Wenn 0,4 nicht durchgeht und 0,3 ganz leicht ist man im richtigen Bereich, falls man keine 0,35 zur Hand hat).
Zündzeitpunktverstellung
1. Linken Kurbelgehausedeckel abnehmen
und die Markierung "F" auf dem Schwungrad
mit der Zündverstellmarkierung
am Kurbelgehâuse ausrichten. Die
Unterbrecherkontakt müssen sich ôffnen,
wenn die Kurbelwelle an diesem
Punkt vorbeidreht.
(Anmerkung motorang: das ist nur bei jeder zweiten Polradumdrehung der Fall, weil nur bei jeder 2. Polradumdrehung gezündet wird. Also schauen wann der Zündnocken in die Nähe des Unterbrecherhammers kommt, dann passt es.)
2. Unterbrecherdeckel abnehmen und
einen Yamaha-Unterbrecherprüfer oder
ein Ohmmeter (n x 1 Skala) gemaB Abbildung
anschlieBen.
(Anmerkung motorang: Das ist die statische Einstellung, also Motor aus. Beim Messgerät von Yamaha handelt es sich um ein sehr genaues Zeiger-Ohmmeter. Mit einem Digital-Multimeter aufgrund der Messhäufigkeit von ca. 1 Hz schwierig ... der Unterschied ist super klein. Um da ordentlich mit dem Multimeter messen zu können müsste man den Unterbrecher elektrisch trennen (=abstecken).
Hier empfiehlt sich stattdessen die im Bucheli angegebene Zigarettenpapiermethode, wo man ein dünnes Material (Cellophanfolie einer Einwegverpackung, oder eben dünnes Papier) zwischen die Kontakte klemmt, statt ein Messgerät anzuschließen.)
3. Setzschrauben der Grundplatte lôsen
und die Grundplatteneinheit verschieben,
bis der Unterbrecherprüfer gerade
das Offnen der Kontakte anzeigt (Nadel
bewegt sich etwas von Null). ln dieser
Position die Setzschrauben wieder festziehen.
(Anmerkung motorang: Das beginnende Öffnen der Kontakte ist dann, wenn das Prüfmaterial dem leichten Zug des Prüfers nachgebend, aus den Kontakten gezogen werden kann)
4. Schwungrad zurückdrehen und auch in
Normalrichtung drehen. um die Einstellung
nachmals zu prüfen. Die Kontakte
sollten sich in diesem Moment ôffnen. in
welchem die Markierung "F" an der
Kurbelgehausemarkierung vorbeidreht.
(Anmerkung motorang: Bei jeder ZWEITEN Polradumdrehung stimmt das ... Nochmal prüfen weil sich beim Festziehen der Unterbrecherschrauben der Abstand nochmal minimal verstellen kann)
5. Die Schritte 1-4 wiederholen. bis die
Kontakte zum richtigen Zeitpunkt öffnen.
(Danach folgt die dynamische EInstellung/Prüfung bei laufendem Motor. Prüft hauptsächlich die Verstellung des Zündzeitpunktes, also den Fliehkraftversteller hinter dem Unterbrecher)
6. Danach die Einstellung mittels
Prüflampe kontrollieren. Motordrehzahl
dabei vom Leerlauf bis zur Hôchstdrehzahl
erhôhen. um die Zündverstellung
auch bei grôBter Voreilung zu überprüfen.
(Anmerkung motorang: Hier ist eine Stroboskoplampe gemeint, nicht eine normale Spannungsprüflampe. Sondern eine die bei jeder Zündung kurz blitzt. Wenn man den Abnehmer richtig herum aufs Zündkabel gesteckt hat ...)
Im Prinzip ist die Anschaffung des Bucheli-Reparaturhandbuches zwingend empfohlen!
Gryße!
Andreas, der motorang