Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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xtoli
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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon xtoli » So Aug 20, 2023 21:46

...zum Schluss hatte ich dann noch eine Idee mehr :roll: ...um das ganze auch funktionell zu halten und leicht warten zu können, also Fetten oder ölen, habe ich die Schraube dann noch hohlgebohrt und oben ein kurzes 4mm Gewinde für die Verschlusschraube eingebracht :wink:
20230819_195552.jpg
20230819_195521.jpg
20230819_195905.jpg

völlig abgefahren, oder? ;D ;D ;D

...und wie gesagt, bevor hier jetzt die Werkzeugmacher mit 1/100 und 1/1000 um die Ecke kommen...es ist "nur" ein Musterteil :ja:

hier noch paar Bilder vom Einbau:
20230819_200036.jpg
20230819_200313.jpg
20230819_200133.jpg

...ich habe aber einen Dreher an der Hand und der macht mir jetzt erstmal paar Bolzen fertig, danach teste ich weiter und halte euch auch den laufenden :wink:


Gruß Ralle
Sieht gut aus. Hast du die Hebel auch schon praktisch beim fahren ausprobiert?

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Mambu
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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon Mambu » So Aug 20, 2023 22:41

Hi Ralle,

da hat der Dreher grundsätzlich recht. Schrauben werden vergütet um eine hohe Zugfestigkeit zu erreichen, da sie im Wesentlichen auch auf Zug beansprucht werden. Bei unserem Exemplar ist jedoch die "Schraubenfunktion" untergeordnet. Die "Schraube" dient nur der axialen Sicherung des Lagerbolzens. Der Lagerbolzen könnte auch mit einem Sicherungsring oder so ähnlich gesichert sein.
Die Lagerung des Hebels wird auf Flächenpressung beansprucht und da spielt die projiziert Fläche eine Rolle, deswegen der Absatz von sechs auf acht Millimeter. 8mm = mehr Fläche. Da bei einem Wälzlager die "Flächenpressung" aufgrund der linien- bzw. punktförmigen Auflagefläche sehr hoch ist (man spricht hier auch von "Hertzscher Pressung"), muss die Lagerfläche eine hohe Härte aufweisen. Das heißt, der Bolzen sollte gehärtet sein, die Schraube braucht das nicht. Drum hat Hiha wahrscheinlich eine gehärtete Hülse über die Schraube geschoben... :wink:
Ich hoffe ich konnte das einigermaßen verständlich darlegen.

...und ja, beim Härten und Vergüten wird das Teil erhitzt und abgeschreckt (Wasser, Öl, oder Luft). Wichtig ist das "Anlassen", also anschließendes Erwärmen auf eine bestimmte Temperatur ... hier liegt auch der grundlegende Unterschied zwischen Vergüten (z.B. Schraube) und Härten (z.B. Lager).

Herzliche Grüße
Mambu

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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon Ralle » Mo Aug 21, 2023 6:53

...zum Schluss hatte ich dann noch eine Idee mehr :roll: ...um das ganze auch funktionell zu halten und leicht warten zu können, also Fetten oder ölen, habe ich die Schraube dann noch hohlgebohrt und oben ein kurzes 4mm Gewinde für die Verschlusschraube eingebracht :wink:
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völlig abgefahren, oder? ;D ;D ;D

...und wie gesagt, bevor hier jetzt die Werkzeugmacher mit 1/100 und 1/1000 um die Ecke kommen...es ist "nur" ein Musterteil :ja:

hier noch paar Bilder vom Einbau:
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...ich habe aber einen Dreher an der Hand und der macht mir jetzt erstmal paar Bolzen fertig, danach teste ich weiter und halte euch auch den laufenden :wink:


Gruß Ralle
Sieht gut aus. Hast du die Hebel auch schon praktisch beim fahren ausprobiert?
Hi Oli,
Nein, mit meinem Musterteil macht das nicht so viel Sinn, ist dafür nicht gut genug :ja: ...ich warte erstmal ab bis ich die Bolzen vom Dreher zurück bekomme, dann erstmal Begutachten, vermessen und hohlbohren... und dann testen :wink:

Gruss Ralle
Einmal XT....immer XT

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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon Ralle » Mo Aug 21, 2023 7:06

Hi Ralle,

da hat der Dreher grundsätzlich recht. Schrauben werden vergütet um eine hohe Zugfestigkeit zu erreichen, da sie im Wesentlichen auch auf Zug beansprucht werden. Bei unserem Exemplar ist jedoch die "Schraubenfunktion" untergeordnet. Die "Schraube" dient nur der axialen Sicherung des Lagerbolzens. Der Lagerbolzen könnte auch mit einem Sicherungsring oder so ähnlich gesichert sein.
Die Lagerung des Hebels wird auf Flächenpressung beansprucht und da spielt die projiziert Fläche eine Rolle, deswegen der Absatz von sechs auf acht Millimeter. 8mm = mehr Fläche. Da bei einem Wälzlager die "Flächenpressung" aufgrund der linien- bzw. punktförmigen Auflagefläche sehr hoch ist (man spricht hier auch von "Hertzscher Pressung"), muss die Lagerfläche eine hohe Härte aufweisen. Das heißt, der Bolzen sollte gehärtet sein, die Schraube braucht das nicht. Drum hat Hiha wahrscheinlich eine gehärtete Hülse über die Schraube geschoben... :wink:
Ich hoffe ich konnte das einigermaßen verständlich darlegen.

...und ja, beim Härten und Vergüten wird das Teil erhitzt und abgeschreckt (Wasser, Öl, oder Luft). Wichtig ist das "Anlassen", also anschließendes Erwärmen auf eine bestimmte Temperatur ... hier liegt auch der grundlegende Unterschied zwischen Vergüten (z.B. Schraube) und Härten (z.B. Lager).

Herzliche Grüße
Mambu
Hi Mambu,
Danke für deine ausführliche Beschreibung :lol: ...ich werde meinen Dreher heute nochmal kontaktieren und die Funktion der, ich nenne es mal "Bolzenschraube" , erklären und dann mal sehen ob er sie mir Härten kann/will...wenn ja, dann hätten wir am Ende sicher ein geiles Produkt ;D

Gruss Ralle
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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon xtoli » Mo Aug 21, 2023 9:43

...zum Schluss hatte ich dann noch eine Idee mehr :roll: ...um das ganze auch funktionell zu halten und leicht warten zu können, also Fetten oder ölen, habe ich die Schraube dann noch hohlgebohrt und oben ein kurzes 4mm Gewinde für die Verschlusschraube eingebracht :wink:
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hier noch paar Bilder vom Einbau:
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...ich habe aber einen Dreher an der Hand und der macht mir jetzt erstmal paar Bolzen fertig, danach teste ich weiter und halte euch auch den laufenden :wink:


Gruß Ralle
Sieht gut aus. Hast du die Hebel auch schon praktisch beim fahren ausprobiert?
Hi Oli,
Nein, mit meinem Musterteil macht das nicht so viel Sinn, ist dafür nicht gut genug :ja: ...ich warte erstmal ab bis ich die Bolzen vom Dreher zurück bekomme, dann erstmal Begutachten, vermessen und hohlbohren... und dann testen :wink:

Gruss Ralle
Wenn du einen Dreher zur Hand hast, der die Bolzen genau auf Maß drehen kann, dann könntest du mir vielleicht einen Satz mitmachen? Ich komme natürlich für die Unkosten auf.

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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon Ralle » Mo Aug 21, 2023 9:56

Hi xtoli,

also ich werde zuerst einmal nur 10 Stck. in Auftrag geben,wenn ich sie wieder hier habe, werde ich sie genaustens ansehen und vermessen, wenn dann alles maßhaltig und Top ausgeführt ist, vieleicht sogar noch gehärtet :dance (Anfrage läuft) gebe ich einen größere Stck. Zahl in Auftrag :wink: ...

Gruß Ralle
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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon xtrack » Mo Aug 21, 2023 10:04

Moin Ralle
einfach genial deine Idee !
Anstatt der Verschlussschraube wäre auch
ein Schmiernippel denkbar.
LG xtrack

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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon Ralle » Mo Aug 21, 2023 10:11

Hallo xtrack,
Du wirst lachen, aber das mit dem Schmiernippel hatte ich natürlich auch gleich im Kopf, würde auch gehen, aber dann steht die Gummimanschette so weit ab, weil der Schmiernippel so hoch steht :roll: ...man könnte evtl. auch einen flachen Kunststoffstopfen nehmen, mal sehen :wink:

Gruss Ralle
Einmal XT....immer XT

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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon xtrack » Mo Aug 21, 2023 10:26

Nee nee Ralle hab nicht gelacht.
Ich dachte dabei den Kopf des Bolzens mit
einem Flachsenker zu vertiefen, sodass der
Nippel entsprechend tief sitzt.
LG xtrack

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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon xtoli » Mo Aug 21, 2023 10:29

Hallo xtrack,
Du wirst lachen, aber das mit dem Schmiernippel hatte ich natürlich auch gleich im Kopf, würde auch gehen, aber dann steht die Gummimanschette so weit ab, weil der Schmiernippel so hoch steht :roll: ...man könnte evtl. auch einen flachen Kunststoffstopfen nehmen, mal sehen :wink:

Gruss Ralle
Das ist richtig, dass die Gummimanschette dann absteht. Aber es reicht doch vollkommen, wenn diese Lager ein, höchstes zwei mal im Jahr nachgeschmiert werden. Und dafür kann man den Schmiernippel auch an- und danach wieder abschrauben.

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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon woddel » Mo Aug 21, 2023 11:28

Oder ein Loch oben in die Manschette.
Dann ist sie schön eingehängt.
Bild

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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon Ralle » Mo Aug 21, 2023 12:09

Nee nee Ralle hab nicht gelacht.
Ich dachte dabei den Kopf des Bolzens mit
einem Flachsenker zu vertiefen, sodass der
Nippel entsprechend tief sitzt.
LG xtrack
:roll: hmm...ich glaube dafür habe ich dann zu wenig Fleisch am Kopf
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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon Ralle » Mo Aug 21, 2023 12:11

Hallo xtrack,
Du wirst lachen, aber das mit dem Schmiernippel hatte ich natürlich auch gleich im Kopf, würde auch gehen, aber dann steht die Gummimanschette so weit ab, weil der Schmiernippel so hoch steht :roll: ...man könnte evtl. auch einen flachen Kunststoffstopfen nehmen, mal sehen :wink:

Gruss Ralle
Das ist richtig, dass die Gummimanschette dann absteht. Aber es reicht doch vollkommen, wenn diese Lager ein, höchstes zwei mal im Jahr nachgeschmiert werden. Und dafür kann man den Schmiernippel auch an- und danach wieder abschrauben.

ein bis 2mal im Jahr reicht da mit Sicherheit :lach: ...könnte man so machen
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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon Ralle » Mo Aug 21, 2023 12:13

Oder ein Loch oben in die Manschette.
Dann ist sie schön eingehängt.
ein Loch in die Manschette machen??? :roll: nee, geht gar nicht :eek:... ;D
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Re: Nadellager für Kupplungs- und Bremshebel

Beitragvon Frank M » Mo Aug 21, 2023 12:37

come on, Schmiernippel gibts auch in flach. Sogenannte Trichterschmiernippel, die funktionieren dann mit einer Stoßfettpresse.
trichter_schmiernippel_m4.jpg
Und wenn schon drüber wäre die konsequente Chefflösung eine automatische Intervallschmierung, bei der alle zu fettenden Stellen über dünne Schläuche mit einer Pumpe verbunden sind, die in einstellbaren Intervallen selbstständig einen Hub frisches Fett in die Lagerstellen pumpt. 8)


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