Zündung einstellen XT mit SR LIMA

[schlork]

Wollte heute mein neues Projekt in Betrieb nehmen. Den halben Tag mit Schrauben und Kicken verbracht, bis mir der Fuß weh tat
Die XT hat einen frischrenovierten Motor, frischrenovierten Vergaser, Sachse Zündung und SR LIMA. Zündfunke kommt, allerdings ist mir nicht ganz klar, wie die Zündung korrekt eingestellt sein muss. Gehe ich nach Anleitung Sachse vor, dann kommt ein Zündfunken beim 30er Strich auf der LIMA. Kann ja wohl nicht sein, denn gleichzeitig schreibt Sachse, die richtige Einstellung kann dadurch überprüft werden wenn es bei OT zündet. Ich denke aber der Zündfunke müsste bei F kommen, blos welcher Strich ist F? Ich habe allerdings so ziemlich alle Möglichkeiten durchprobiert, was wenn ich die korrekte Einstellung zwar hatte, aber die Karre lief nur nicht weil sie inzwischen abgesoffen war?
Abgesehen von der Zündung weiss ich nicht, ob es normal ist, dass nach ein paar mal treten schon die Zündkerze nass ist?

[motorang]

Könnte ein neueres Polrad sein. Vielleicht hilft der Vergleich mit dem alten:



Gryße!
Andreas, der motorang

[schlork]

Danke Dir! Aber die Abstände sehen ja ziemlich anders. Messen kannst du nicht zufällig? Von T nach F.
Wie stelle ich denn fest, ob T korrekt OT ist? Habe hier schon gelesen, dass dies manchmal auch nicht passt. Mit Kabelbinder habe ich schon festgestellt, dass es zumindest ungefähr stimmt. Wenn ich OT sicher weiss könnte ich ja vom alten XT Polrad abmessen.
Es gibt ja so genannte OT Finder, aber bei manchen steht, dass sie bei schrägen Zündkerzenlöchern nicht funktionieren.

[Kulle]

Hallo Schlork,

erst einmal zur Überprüfung der OT-Markierung: Die käuflichen OT Finder sind in erster Linie für 2-Takter mit zentraler Kerze gedacht und funktionieren bei SR/XT wegen dem schrägen Kerzenloch nicht. Besser ist eine alte Kerze die mit einem Messingdorn mit kugelige Spitze versehen wird - kanns gerade nicht besser beschreiben aber morgen ggf. ein Foto nachliefern. Dieser Gerätschaft wird ins Kerzenloch eingeschraubt und dann die KW einmal im Uhrzeigersinnn und einmal im Gegenuhrzeigersinn vorsichtig gedreht, bis der Kolbenboden am Messingbolzen anliegt. bei jeder dieser Endlagen wird die Markierung am Gehäuse auf das Polrad übertragen. OT liegt exakt in der Mitte zwischen diesen beiden Markierungen. Alternativ kann man die gleiche Vorgehensweise auch mit einer Gradscheibe durchführen.

Die Kombi Sachse Zündung und SR Lima habe ich auch und bin völlig begeistert. Einstellung wie in der Anleitung beschrieben - Zitat "Motor auf OT drehen, Zündung einschalten, den Magnetring über die S-Markierung weiterdrehen. Der Sensor wird durch den S-Magnet aktiviert und die Kontroll-LED leuchtet jetzt (wenn sie nicht schon beim Einschalten geleuchtet hat, Langsam bis zur N-Markierung weiterdrehen bis die LED gerade erlischt. Die richtige Position ist erreicht und die Madenschrauben können mit mittelfester Schraubensicherung angezogen werden."
Die Einstellung auf OT ist korrekt, weil alle Zündkurven der Sachse-Zündung bei Motorstillstand 0° Verstellung hat, um das Starten zu erleichtern. Ich habe die Anleitung zur Einstellung befolgt und seitdem nie mehr als einmal gekickt und das ganze bei traumhaft stabilem Leerlauf.

Noch eine Frage - was für eine Zündspule verwendest Du. Die CDI-Zündspule der SR funktioniert nicht! Sachse sagt Primärwiderstand zwischen 2Ω–5Ω. Ich verwende die von Sachse angebotene Dyna Zündspule.

Gruß Kulle

[schlork]

Hi Kulle, danke für die Erklärung zum OT Finder. Prinzip verstanden. Wie lange ist den der Messingdorn ungefähr und wie wird der an der Zündkerze befestigt?
Es ist etwas peinlich, aber mein Problem ist, dass ich beim Einbauen des Magnetrotors hochfeste Schraubensicherung genommen habe, statt Mittelfeste. Flasche verwechselt. Jetzt bekomme ich eine der Schrauben nicht mehr auf. Der Rotor war aber so eingestellt wie beschrieben, dachte ich zumindest. Nur funkt dann die Zündkerze weit vor T. Ist das normal? Wenn ich die Zündung jetzt verstellen will, muss ich halt die Grundplatte drehen statt den Rotor, sollte ja aber eigentlich egal sein. Zündspule ist auch Dyna Mini.
Nach deiner Antwort ist es aber im Prinzip einfach, es funkt bei OT. Muss ich nur noch gesichert OT finden.

[Kulle]

Hallo Schlork,
mache morgen ein Foto und messe nach. Wenn Du magst, schicke ich Dir meinen auch leihweise zu.
Ich bringe ihn aus der Werkstatt mit und dann sehen wir weiter...
Gruß Kulle
PS: Kleiner Tip am Rande - Schraubensicherung mag kein Aceton braucht nur etwas Zeit...

[motorang]

Keine Raketenwissenschaft. Einfach am Polrad drehen und so den Kolben nach oben bringen, den Umkehrpunkt des Kolbens kannst Du dann mit einem Schraubendreher in der einen Hand und mit der anderen Hand am Polrad drehend sehr gut feststellen.

Gryße!
Andreas, der motorang

[XTFRO]

Was ist eigentlich mit dem Anzeiger für F und T hinter dem runden Schraubdeckelchen unterhalb des Unterbrechergehäuses?
Wäre der denn keine Hilfe für diesen speziellen Einstellungsfall?

[Frank M]

Wäre der denn keine Hilfe für diesen speziellen Einstellungsfall?

nein

[XTFRO]

Wenn es um den exakten oberen Totpunkt geht, und wenn anzunehmen ist, dass Yamaha die Markierungen rechts an der Kurbelwelle und links auf dem Polrad genau stimmig synchronisiert hat, wo liegt denn dann das Problem? Das würde mich jetzt ernsthaft interessieren! Ohne Flax!

[Frank M]

um den richtigen OT zum Einstellen der Ventile zu finden reicht das Blechelchen rechts wohl aus, für eine Prüfung der Polradmarkierungen ist die Anzeige der aufgesteckten Blechfahne zu ungenau.

[XTFRO]

Danke für die schnelle Rückmeldung! Zum Einstellen und Abblitzen der Zündung nutze ich natürlich auch die Markierungen auf dem Polrad! Von diesem Anzeiger rechts unten weiß ich praktisch nur, dass er existiert, hab dennoch im Vertrauen auf die japanische Gründlichkeit wohlwollend angenommen, dass er ebenfalls verlässlich genau wäre ...

[Kulle]

Keine Raketenwissenschaft. Einfach am Polrad drehen und so den Kolben nach oben bringen, den Umkehrpunkt des Kolbens kannst Du dann mit einem Schraubendreher in der einen Hand und mit der anderen Hand am Polrad drehend sehr gut feststellen.

Gryße!
Andreas, der motorang

Das wäre mir zu ungenau, im oberen und unteren Totpunkt eines Kurbeltriebs sind Kolbengeschwindigkeit und -weg nahe Null. Da braucht es schon seeeeehr viel Gefühl den OT mit einem Schraubendreher zu ertasten. Da liegt man meines Erachtens schnell mal 2-3° daneben. Reicht wohl um die Totpunktmarkierung so auf die schnelle grob zu prüfen, aber nicht für die Grundeinstellung einer Zündung. Aber nur meine Meinung.

Hier nun mein Hilfsmittel zum Ermitteln des OT nnch der weiter oben beschriebenen Methode:

Überstand des Messingbolzens zum Gewinde sind 20 mm. Habe ich schon mehrfach zur Kontrolle von OT Markierung auf Limarotoren genutzt und kann die angebliche Ungenauigkeit der Japaner so nicht bestätigen - bisher haben die Originalmarkierungen immer akurat gepasst.
Ein anderer Fall war die Eigenbaulima für meinen E-Starterumbau - die hatte gar keine Markierung und ich habe diese mit der gleichen Methode erfolgreich neu erstellt.

Gruß Ulf

[XTFRO]

Franks Einwand hat mir irgendwie keine Ruhe gelassen, sodass ich heute Nachmittag doch unbedingt mal nachprüfen musste, wie es bei meiner XT an diesen Punkten wohl konkret ausschauen mag!?
Was zu sehen war, hat meinen Glauben an das hohe Niveau japanischer Fertigung wieder hergestellt: die Markierungen für T und F stimmen so genau überein oben und unten wie es kaum besser sein könnte!
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass am rechten Ende der Kurbelwelle meiner XT noch nie was auseinander geschraubt wurde, dieses Blechelchen dort unten somit noch original intakt, also völlig unverbogen geblieben ist ...

[schlork]

Mit dem Schraubenzieher ist es tatsächlich schwierig. Ich habe jetzt nen dicken Bleistift genommen, ne Markierung rein geschnitzt und dann nach dem Prinzip von Kulle vorgegangen. Mit so nem tollen Teil wäre es zwar noch einfacher, aber ich denke, nachdem ich das Ergebnis ein paar mal reproduziert habe bin ich mir ziemlich sicher, dass meine T-Markierung passt. Die Madenschraube konnte ich wieder lösen und somit alles nochmals peinlichst genau nach Anleitung einstellen. Läuft nicht Vergaser getauscht. Läuft nicht. Den ausgebauten Vergaser nochmals begutachtet, Schwimmerabstand genau auf 22 mm gebracht (war21mm), geleuchtet ob der Kanal, der gerne verstopft frei ist, wieder eingebaut. Läuft nicht. Andere Zündspule, ihr ahnt es sicher... Ich bin nun mit meinen Ideen am Ende. 180° Fehler kann ja kein Problem sein, da ja bei jedem OT gezündet wird.
Komisch ist halt dass nach gefühlten 200 mal antreten, nicht mehr als zwei, drei halblebige Fehlzündungen herausgekommen sind.
Kann da irgendetwas mit den Steurzeiten oder Ähnliches nicht stimmen?