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Zu geringe Kompression

Verfasst: Mi Apr 12, 2017 13:03
von oswald
Hi... ich war schon lange nicht mehr hier, entschuldigt. Aber meine Mutter in der Pflege dann gestorben, der Nachbar mein Haus untergraben und das halbe eingestürzt, neue Unterkunft suchen... usw.. ... da ist Moped fahren nicht die oberste Pflicht. Dazu kam, dass der ÖAMTC meine XT letztes Jahr das Picker vorenthielt, weil er der Meinung war, ein 6 Volt Anlage wäre nicht mehr zeitgemäss und zu dunke.. :evil:
Na ja.. Schwamm drüber. Ich mach heuer einen neuen Anlauf und probier das Moped zum laufen zu bringen und das ist im Moment nicht so einfach.

Kurzer Hintergrund. Seit ich sie habe raucht sie wie ein Schlot und sie liess sich nur mühseelig ankicken. Ich hatte sie 3 mal in der Werkstatt. Jedesmal hiess es... nichts los. Gehört so. Einmal wurden die Ventilschäfte ausgetauscht. Geraucht hat sie weiter. Dazu gönnte sie sich einen Liter Öl auf 400 km. Ich hatte zwar schon den Zylinder in Vermutung, aber man meinte, der wär es nicht. DIe Toleranzen wären ok.
Das Anstarten wurde über die Zeit immer schwerer und zum Schluss liess sie sich nur noch anlaufen. Am besten auf einen Berg geschoben und runterorgeln lassen. Kommt nicht gut, wenn man auf Arbeit erscheint wie frisch geduscht wenn man keuchend den Helm runterschraubt.

Nun gestern hats mir gereicht und ich hab mir einen Kompressionsmesser geholt. Und siehe da... 5,8 max. Ich weiss, ist bei einem Eintopfer nicht so wichtig, aber mit dem Ölverbrauch... am Schluss hatte sie über einen halben Liter auf 100 km, seh ich das Problem im Kolben. Oder gibts dazu eine andere Meinung?

Und wenn es der Kolben ist hätte ich da eine Frage. Bei den 2 Taktern, an denen ich zumeist schraube, reicht es den Kolbenring zu wechseln in die nächste Grösse. Geht das bei der XT auch? Oder ist da ein neuer Kolben fällig? Und gleich ein Neuer Zylinder mit Kolben? Und wenn ja.. gibts da eine Empfehlung? Danke!
Grüsse Andi

Re: Zu geringe Kompression

Verfasst: Mi Apr 12, 2017 13:38
von motorang
Servus,
auweh, ich wünsch Dir dass die Strähne mal aufhört.
Glaskugellesen ...
Welche Werkstatt war denn das?

Mit etwas Glück hat ein Vorbesitzer mal einen Kolbenring verkehrtrum eingebaut, das würde den Ölverbrauch erklären. Kann auch ein Ring gebrochen sein, oder der Ölabstreifer bei der Montage beschädigt. Zu viel Öl im Motor verbrennt nicht nur sondern setzt irgendwann auch die Kolbenringe fest, daraus käme dann die mangelnde Kompression.

Ich würd den Motor rausbauen und etweder zum Richten schicken (PN) oder selber reinschauen, mit Zylinder und Kolben und Ringen zu einem vernünftigen Instandsetzer gehen (Zylinderschleiferei) der das vermessen kann. DER gibt Dir dann Auskunft ob eine Übergröße notwendig ist oder Du mit neuen Ringen und honen auskommst oder einen neuen Kolben derselben Größe nehmen kannst etc - kommt alles aufs Ergebnis an. Bis zu einem Ringstegbruch ist alles möglich.
Der Motor wäre aber an sich original, kein 600er vom Dreibuchstabenmann oder so?

Der Ölverbauch ist nicht grenzwertig sondern jenseitig! Der Motor MUSS auf!

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Zu geringe Kompression

Verfasst: Mi Apr 12, 2017 13:42
von Hiha
Dem schließe ich mich an...

Gruß
Hans

Re: Zu geringe Kompression

Verfasst: Mi Apr 12, 2017 14:19
von rei97
Also:
Eine Zusammenrottung von Merkwürdigkeiten.
Wenn eine Maschine qualmt und dabei mehr Öl konsumiert als ein alter 2-Takter, besteht Handlungsbedarf.
Das wäre laut Deiner Beschreibung schon nach dem Kauf nötig gewesen.
Wenn man so weiter fährt, dann kokt alles oberhalb des Ölabstreifers mit Ölasche/Ölkohle millimeterstark zu.
Das hat natürlich Einfluss auf die Dichtigkeit der Ventilsitze und damit auf die Verdichtung. Auch ein Tausch der Schaftdichtungen (eher wahrscheinlich als der Schäfte, weil das über 250€ kostet) bringt dabei schlicht gar nichts. Selbst bei wackelnden Ventilen in den Schäften ist das vergebene Liebesmühe.
Wie der Andreas tippe ich dabei auch auf die Zylinderkombo.
Wie kommt die 'Werkstatt' auf die Idee, mit den Toleranzen dort sei alles IO?
Haben die den Zylinder gezupft und das Laufspiel vermessen und wie groß war es?
Waren keine Korrosionsringe im Zylinder zu sehen? Das kommt oft bei längerem Stillstand mit offenem Ventil vor.
Hat der Zylinder in der Mitte noch Hontextur , oder ist er fatzenglatt?
Stegbrüche, falschrum verbaute oder gebrochene Ringe, sowie abgebrochene Enden des Ölabstreifermittelringes lassen sich nur beim Zupfen des Zylinders finden. Deshab auch die Frage nach der Ermittlung des angeblich IO Laufspiels.
Das muss man nämlich messen. Dazu brauchts geeignetes Messwerkzeug, das auch auf 1/1000 messen kann.
Wenn man einen Instandsetzer kennt, der sich mit SR/XT500 auskennt, wird sowas an Teilen zwischen 500 und 1000€ kosten.
Regards
Rei97