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Solche Risse hab ich schon bei mehreren Sitzbänken repariert.

Als Zutaten braucht man zunächst elastisches aber reissfestes Kunststoffmaterial, das in diesen Eigenschaften denen des Sitzbankbezugs recht nahe kommt. Die Farbe spielt keine Rolle. Dann Sekundenkleber, eine Tube Pattex (oder andere Marke), Universalverdünnung, einen möglichst feinen Pinsel und ein paar Tropfen Lack in Sitzbankfarbe (kann auch Spraydose sein).
Zuerst wird der Riss unterklebt. Dafür schneidet man das Kunststoffmaterial in einen ca. vier Zentimeter breiten Streifen in Form der Wunde. Die Mitte mit einer gut sichtbaren Linie markieren. An den Enden sollte er auch ein, besser zwei Zentimeter überstehen.
Die Innenseite des Sitzbankbezugs ist möglicherweise mit einer dünnen Schaumgummischicht überzogen. Die wird mit dem Finger entlang der Risskanten so gut und so weit wie möglich entfernt.
Jetzt schiebt man den Streifen vorsichtig so unter den Riss, daß man den Markierungsstrich sieht.
Als Einstand für die Klebeaktion wird ein Ende des Risses mit dem Sekundenkleber so auf dem Streifen fixiert, dass er nicht weiterreissen kann. Dann setzt man auf einer Seite des Risses nacheinander mit dem Sekundenkleber weitere Fixierpunkte. Die Punkte sollten etwa ein bis zwei Zentimeter auseinander liegen und etwa einen Zentimeter seitlich der Risslinie. Dank der Spitze an dem Kleberfläschchen kein Problem. Bevor man den nächsten Punkt setzt, die Sitzfläche immer glattstreichen oder -ziehen, damit keine Falten entstehen. Am besten immer warten, bis der Punkt fest ist, es dauert ja nur ein paar Sekunden.
Ist das andere Ende des Risses erreicht, wird es ebenfalls rundum auf dem Unterbau verklebt, dann ist die andere Seite dran. Auch diesmal wirklich peinlich genau drauf achten, daß keine Falten oder Spannungen entstehen.

Zum Schließen der Wundränder werden die Zwischenräume zwischen den Sekundenkleber-Punkten soweit möglich mit Pattex ausgefüllt, danach die verbleibende Lücke zwischen den Rissrändern. Die Kleber-Raupe sollte glatt sein und nicht überstehen.
Nicht enttäuscht sein, wenn sich das Pattex kaum mit dem Kunstleder verbindet. Da hilft jetzt gleich die Chemie weiter. Denn jetzt kommt der Trick:
In ein Glas- oder Metallgefäß (kein Kunststoff!) wird ein Häufchen Pattex gesetzt. Das wird mit Verdünnung so lange verrührt, bis ein dünnflüssiges Gemisch entsteht. Dieses wird mit dem Lack (wetten: schwarz) in Farbe der Sitzbank abgetönt.
Nun kommt’s auf das Fingerspitzengefühl an: Das Gemisch (immer rühren!) wird mit dem Pinsel auf die Pattex-Raupe und die Risskanten aufgetragen. Kurz antrocknen lassen und nochmal. Immer wieder. Dabei das Gemisch immer dünnflüssig halten. Und höllisch aufpassen, daß nichts auf den Sitzbankbezug überläuft. Wenn doch, mit einem öligen Lappen sofort abwischen.
Durch die Pinselei wird das Kunstleder von der Verdünnung angelöst , es verschweißt sich beim Verdunsten der Verdünnung mit dem Pattex.
Wenn der Riss zur persönlichen Zufriedenheit gekittet ist, muß das Ganze trocknen, am besten über Nacht. Bloß nicht vorher mit dem Finger drüberstreichen, die weiche Pattex-Schicht wird sonst bestimmt ungleichmäßig.

hab sie zurück - und wieder viel Spaß damit

Servus, einerseits gibt der Markt Sitzbank-Reparaturband her, andererseits findet sich folgender Hinweis in meinem Archiv: