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Ritzelmutter

Verfasst: Mo Sep 01, 2014 23:18
von Sherrif
Servus,
weiß jemand ob die Ritzelmutter Rechts- oder Linksgewinde hat....
Mfg Tim

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Mo Sep 01, 2014 23:44
von PeJo
Hi Tim

Rechtsgewinde :ja:

Gruß Peter

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Di Sep 02, 2014 5:50
von Karsten K
Und sie sollte, auch wenn man ne großen Schlüssel nehmen muss, nicht angeknallt werden. Es ist nur M16 Feingewinde.

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Di Sep 02, 2014 7:14
von Hiha
Ich nehm zum Aufschrauben immer den großen 32er Ring oder die stabile Ratsche mit 1m-Verlängerung, sitze auf der Sitzbank und trete die Hinterbremse.
Zum Zuschrauben empfiehlt Yamaha ein Drehmoment von 70Nm. Ich nehme deutlich mehr, denn trotz Sicherungsblech sind mir auf der Rennstrecke schon einige Mütterlein aufgegangen.

Gruß
Hans

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Di Sep 02, 2014 7:58
von TT Georg
also, die WR250R hat die selbe Mutter verbaut, dort sollen 95NM drauf...

georg

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Di Sep 02, 2014 8:24
von caferacer
Wichtig neben genügend Drehmo ist allerdings auch, daß das Sicherungsblech richtig eingespurt hat und beim Anziehen nicht verrutscht. Also nach Auflegen des Bleches auf die Welle, die Mutter erst mit Hand anziehen und dann das nötige Drehmoment von min 70NM anlegen.
LG
Thomas

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Di Sep 02, 2014 9:10
von rei97
Also:
Sicherungsbleche an Vielkeilwellen und anderen Verschraubungen sind eigentlich ein Offenbarungseid des Konstrukteurs.
Viekeilwellenverbindungen, wie man sie fast immer auch an Antriebswellen von Dosen findet, sind nämlich nicht Fisch nicht Fleisch.
Weder Formschluss, wegen des meist vorliegenden Montagespiels, noch Reibschluss, weil die erzielbare Vorspannkraft, in Verbindung mit dem Reibwert St-St nicht reicht, das Ritzel im Spiel so zu klemmen, dass es sich nicht bewegt. Nun kommt die gerne gewählte Krücke Sicherungsblech ins Spiel. Dies ist nur eine Sicherung gegen Verlieren !!!!
Der Verlust der Vorspannkraft wird durch das Blech gar noch verschlimmert, da das Blech weich sein muss, um umgebogen zu werden, daduch aber mit einem zusätzlichen Setzspalt unter der Mutter wegkriecht und im Spiel der Verzahnung zerreibt. (Das ist bei der sog. Verlustscheibe im Getriebe ähnlich. Dort spielen noch die Reibradien mit) Insoweit ist der Ansatz vom Hans, das kümmerliche, aber viel zu steife M16x1er bis an die Grenze hochzufahren nachvollziehbar, aber auch nur temporär brauchbar, weil auch dort die Vorspannkraft nachlässt und der Tanz des Ritzels wieder beginnt. Wenn dabei das Blech beim Anzug der Mutter nicht richtig in den Vielkeil eingespurt ist, dann geht in der Folge ,trotz Blech, die Mutter verloren. Die Zähne des Bleches sind an den Zähnen der Welle hochgekrempelt. Was kann man in der verfahrenen Situation tun, da ja konstruktiv nichts getan werden kann, sowie weichere Verschraubung z.B. mit einer M10er Schraube.
Schauen wir noch mal auf die Auslöser des Desasters...
Spiel des Ritzels auf der Welle. Man könnte eine Presspassung wählen, z.B. engere Verzahnung oder Spiralverzahnung im Ritzel. Leider steht nur die erste Variante zur Verfügung und das nur im Rahmen der Räumnadeltoleranzen. Yams Originalritzel stehen im Ruf, recht enge Toleranzen und einen besseren Werkstoff zu haben als Nachrüstteile. Beim Ansatz Kleben des Ritzels auf die Welle , muss man sich im Klaren sein, dass das Ritzel nur noch mit dem Abzieher runter zu bekommen ist, kann aber recht hilfreich sein. Zuletzt noch das Blech. Weglassen erleichtert die Montage und verbessert das Setz/ Verschleissverhalten, aber was als Sicherung gegen Verlieren der Mutter verwenden?
Ich präferiere die Losung mit 2 M6 Gewinden im Ritzel, die so angeordnet sind, dass mit einer eingeklebten M6x10 Imbusschraube das Aufdrehen der Mutter unterbunden wird.
Die Mutter vorher auf die genannten 95Nm anzuziehen, ist klar.
Um die Fähigkeit der Mutter, die eine schwache Gewindehöhe hat auszuloten, werde ich im Schraubstock eine leere Abtriebswelle mit Lager und Hülse und einem Ritzel mal mit einer Mutter bis zum Versagen anziehen. Ich wette, dass bei 100Nm noch was geht. Um das nochmal zu optimieren, wäre eine höhere Mutter (im Yam Teilefundus findbar) zu erwägen, die nochmal mehr Vorspannung brächte.
Regards
Rei97

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Mi Sep 03, 2014 0:05
von Sherrif
Ja holla,
dickes Danke an die Gemeinde... :)
Die Mutter ist runter.... der Tipp mit der Verlängerung war super und die technische Vertiefung der Sache rundet die Frage perfekt ab. Die Mutter soll ja auch wieder rauf und dann nach Möglichkeit nicht so schnell und schon gar nicht selbsständig wieder runter....
Danke an alle und einen schönen Abend bzw. Nacht
Tim

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Mi Sep 03, 2014 22:37
von XTdirk
Also ich verwende das Sicherungsblech und mache zusätzlich immer mittelfestes Loctite auf das zuvor mit Bremsenreiniger gesäuberte Gewinde. Mir ist an 2 XTs in 11 Jahren noch keine Mutter verlustig gegangen.

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Mi Sep 03, 2014 22:58
von motorang
Also ich verwende das Sicherungsblech und an einem Ritzel sogar die genannte Inbusschraubenmethode, und mir sind in 10 Jahren an der bauähnlichen und mutterngleichen SR500 zweimal Ritzelmuttern verloren gegangen. Seitdem hab ich immer eine im Bordwerkzeug - und es ist nicht mehr aufgetreten.

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Sa Sep 06, 2014 14:47
von Kraftinger
Mag ja sein, das mal was verloren geht. Trotzdem verstehe ich den Offenbarungseid jetzt nicht
Sicherungsbleche an Vielkeilwellen und anderen Verschraubungen sind eigentlich ein Offenbarungseid des Konstrukteurs
. Das ist schon länger Stand der Technik, das geringe Anzugsdrehmoment mit 70 Nm ist vollkommen ausreichend, wenn ein neues bzw. ordentliches Blech richtig eingebaut wird und formschlüssig angelegt wird. Rebschluss brauchts nicht, auch keinen Formschluss. Es geht hier nur um ein Verscheissteil das eh ab und zu gewechselt wird und die Verzahnung auf der Welle ist Hart und die auf dem Ritzel eh weich drum passiert da auch nichts.
An andern Motorrädern, wird nur ein 2mm Blech in eine Nut gedrehr und mit zwei kleinen schräubchen gesichert. Da iss nix mit Schraube. Hab da noch kein Ritzel verloren. :wink:
Sorry, ich mein ja nur...

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Sa Sep 06, 2014 16:25
von rei97
Also:
Die Stelle ist bei Autos und Motos nicht safe.
Wenn Formschluss da wäre, bräuchte es keinen Reibschluss und umgekehrt.
Stand der Technik ist in meinen Augen hier meist copy/paste.
Hier gibt es nun weder Formschluss noch Reibschluss. Die Verbindung wird durch ein weiches Blech setz-geschwächt und die Verschraubung ist mit M16x1 extrem steif und damit setzgefährdet.
Das nennt man Fehlkonstruktion und wenn sowas heute zum Abstieg / Unfall führt, wäre ein Produkthaftungsprozess in vielen Fällen die Folge, wobei der Hersteller den technischen Nachweis der Tauglichkeit führen müsste.
Es gibt Optimierungen an der bestehenden Verschraubung, die ich erwähnte. Konstruktive Änderungen an derlei Missständen durfte ich jahrzehntelang technisch betreuen.
Regards
Rei97

Re: Ritzelmutter

Verfasst: Sa Sep 06, 2014 17:10
von Hiha
An andern Motorrädern, wird nur ein 2mm Blech in eine Nut gedrehr und mit zwei kleinen schräubchen gesichert. Da iss nix mit Schraube. Hab da noch kein Ritzel verloren.
Wie Du vielleicht oben hättest lesen können, haben mehrere Leute an XT und SR sehrwohl schon Ritzelmuttern verloren.
Das liegt vielleicht teilweise auch da dran, dass XT und SR keine "anderen Motorräder" sind.
Dazu kommt noch, dass die Belastung an der Stelle nicht einfach Zug oder Aufschrauben ist, sondern ein elendiges Genackel (Ritzel-Kette=Polygon, daher unstetige Zugbelastung). Deshalb reichen 70Nm oft nicht aus.

Gruß
Hans

Re: Ritzelmutter

Verfasst: So Sep 07, 2014 9:42
von Kraftinger
Wichtig neben genügend Drehmo ist allerdings auch, daß das Sicherungsblech richtig eingespurt hat und beim Anziehen nicht verrutscht. Also nach Auflegen des Bleches auf die Welle, die Mutter erst mit Hand anziehen und dann das nötige Drehmoment von min 70NM anlegen.
LG
Thomas
Das sehe ich genau so, wenn das Blech gut ist, kann die Mutter nicht weg. Dann kann das Ritzel nirgens hin.
Ich habe einige dieser Bleche gesehen, die sollten eben wie alle Sicherungsbleche nur einmal verwendet werden, aber wer tut das schon? Die haben dann keine Zähne mehr und somit halten Sie dann auch nicht mehr oder eben sind die aussen weich, dann klappen die weg.
Ich bin dann aus diesem Fred mal lieber wieder dann wieder raus.

Re: Ritzelmutter

Verfasst: So Sep 07, 2014 19:31
von Hiha
wenn das Blech gut ist, kann die Mutter nicht weg.
Doch, weil das Genackel beim normalen Spiel zwischen den Verzahnungen jedes Blech aufbiegt.

Gruß
Hans