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Da aber hier doch sehr viele Kollegen mit exzellentem Fachwissen am Start sind, würde ich mal Eure Meinung zu folgendem technischen Problem hören:

Problemkind: Suzuki DR 250 S, Baujahr 1986, 17PS, Mikini BST-Unterdruck-Vergaser.

Ich habe das Motorrad vor einiger Zeit wieder zum Leben erweckt und habe ein Problem, welches ich einfach nicht in den Griff bekomme: Ab einer Drehzahl von genau 4.000U/min bis zu ca 5.500 U/min ruckelt die Gute und nimmt nicht vernünftig Gas an. Über 5.500 U/min ist der Spuck wieder vorbei. Extrem ist es, wenn ich unter Vollast Gas wegnehme und bei 4000 wieder leicht ans Gas gehe. Dann hat sie hin und wieder auch gerne mal ein kräftiges Patschen.
Leider ist die betreffende Drehzahl genau der Bereich, wo halbwegs der Leistungsbereich des Motörchens anfängt.

Was habe ich schon alles unternommen: Vergaser komplett zerlegt, neu bedüst (nach Werksvorgabe), Düsennadel und Nadeldüse erneuert, Membrane ist neuwertig, ultraschallgereinigt,
Schwimmer und Nadelventil sind neu. Tank ist supersauber weil NEU!, Zündkerze, Kerzenstecker, Zündspule, und selbst die CDI sind ebenfalls neu!
Luftfilter ist neu, Ventile sind frisch eingestellt, sämtliche Steckverbindungen des Kabelbaums überprüft.

Zwei Dinge: der Zündimpulsgeber (Pickup) ist noch nicht erneuert und die Auspuffanlage war arg in Mitleidenschaft gezogen. Habe sie zwar geschweisst, aber ganz Dicht ist der Sammler nicht.

Hat jemand noch eine Idee, die ich vielleicht nicht bedacht habe? Bin leider so langsam mit meinem Latein am Ende. Sie läuft obenraus sehr schön, aber wenn man in eine Kurve reinbremst und nach dem Scheitelpunkt fast aufs Maul fällt, weil die Karre statt zu beschleunigen sich erst zweimal fast übergibt, ist das auf Dauer echt suboptimal.....

Gruß ausm Tal, Knorri

Ziemlich sicher ein Vergaserproblem. Ich hasse diese Gleichdruckdinger, bzw komme nicht damit zurecht.
Vielleicht fällt Dir ein Vergaser einer anderen 250er Viertakt in die Hände, z.B. XT250?
Ist der Motor der DR der Gleiche wie vom 250er GN-Schopper? Also Vierventilmotor?

Gruß
Hans

Ja. Ist der GN-Motor, allerdings mit Kicker statt Anlasser. Millionenfach über Jahrzehnte hinweg von Suzuki gebaut worden.
Soweit ich recherchiert habe, ist der Vergaser einer DR aber ein Stück anders als bei der GN. Soll heißen: andere Bedüsung, zum Teil andere Bohrungen.

Kerzenbild (soweit das heutzutage noch was aussagt): leicht gräulich, nichts großartig verrust.


Knorri

IMHO klingts nach zu fett, es könnte irgendeine Luftbohrung oder ein Mischrohr verdreckt sein. Wie weit hast Du den Vergaser denn zerlegt? Wirklich vollkommen total?

Gruß
Hans

Alles, was irgendwie abzuschrauben, rauszudrehen, rauszudrücken war, hab ich zerlegt.
sämtliche Löcher mit Druckluft durchgeblasen, Ultrageschallt, nochmal alles durchgeblasen und Neuteile ausschließlich von Mikuni (kein Keyster-Satz, war ein sehr teurer Spaß....) verbaut. Hab da jetzt echt schon eine Menge Kohle versenkt und will deshalb, daß die Sau endlich so läuft, wie sich das gehört.#

Was mir noch einfällt: Choke. Hat einen zweistufihen Chokeknopf. Den benutze ich nie. Sobald dieser gezogen ist, springt überhaupt nicht an und säuft gnadenlos ab. Im Fahrbetrieb stirbt der Motor sofort ab, sobald der Chokeknopf auch nur ansatzweise gezogen wird.

Die Clip-Position ist übrigens auf mitllere Kerbe, also Werkseinstellung.
Wäre es eine Maßnahme, die Nadel mal eine Kerbe runterzuhängen?

Knorri

Die Clip-Position ist übrigens auf mitllere Kerbe, also Werkseinstellung.
Wäre es eine Maßnahme, die Nadel mal eine Kerbe runterzuhängen?

IMHO nein, da fehlts weiter. Ich tippe auf einen Zusammenbaufehler, oder Ersatzteile die nicht den Originalteilen entsprechen. Hatte ich auch schon mal bei RD250-Düsen. Schwer herauszufinden.
Der Choke dichtet im geschlossenen Zustand auch wriklich? Ists der originale Chokekolben, oder schon ein Neuer? Hat er auch wirklich die exakt gleichen Maße wie der Originale? Bei der DR650 weiß ich, dass es "passende" Kolben eines anderen Mikuni gibt, die fast gleich sind. Aber nur fast, drum säuft sie dann ab.
Was auch noch sein kann sind falsch verlegte oder angeschlossene Schläuche, z.B. Membrangehäuse zum Luftfilter oder so. Bei Gleichdruckvergasern kann das Ärger machen.

Was ganz Anderes könnte noch eine verstellte Nockenwelle sein. Aber jetzt gehn mir die Ideen erstmal aus.

Gruß
Hans

Hallo, Hans!

Zunächst mal vielen Dank dafür, daß Du mich nicht im Regen stehen lässt.....

Die Manschette Luftfilter zum Vergaser sind dicht, Lufi selber ist natürlich auch neu. Daran kann es nicht liegen.
Der Chokekolben ist der Originale. Den habe ich noch nicht ausgetauscht. Ich werde hier als erstes mal ansetzen und bei dieser Gelegenheit nochmal alle Teile des Vergasers überprüfen. Ich bin eigentlich sehr akribisch beim Austausch der Einzelteile vorgegangen, aber man sollte ja nie "nie" sagen.

Knorri

Vor kurzem hatte doch tuzardi unter dem Thema "XT 500 dreht nicht mehr über 4500 U/min - Ursache?" ähnliche Probleme.
Durch eine Zündverstellung hat er offenbar einen Teilerfolg erzielt. Wenns am Vergaser und den Zu- bzw. Abgängen nicht liegt, vielleicht an der Zündungseinstellung oder sogar an den "Neuen" Zündungskomponenten?
Gruß Harry

Hallo Knorri,
kannst Du nicht einen anderen Vergaser ausprobieren?

Oder kommst Du an nix passendes heran?

Moin, Ziro.

Ja, leider hab ich keine Möglichkeit, mal eben nen anderen Vergaser auszuprobieren.
Mal eben einen anderen von einer GN250 draufzupacken.....da weiß ich nicht, ob das so einfach geht.

Meine DR hat einen Mikuni BS34SS mit der KennNr. 38220.
Eine GN250 hat denselben Vergaser mit einer anderen Kennr., wobei da vom Gehäuse diverse Unterschiede sind. Ist dort zwar auch ein BS34SS, hat aber wohl deutliche Unterschiede.
Wenn meine Chokeauseinanderbauaktion nichts bringen wird, werde ich mich mal um einen
Austauschvergaser bemühen. Jetzt geht es am Wochende erstmal nach Belgien......

Knorri

Der Fehler ist gefunden!!!!!
Nach mehrmaligem Überprüfen sämtlicher Bauteile hat sich der Choke als Übertäter herausgestellt.
Es fehlte ein O-Ring unter der 14er Messingmutter. Soviel Dreck, wie in der für den O-Ring vorgesehenen Nut war, ist da noch nie einer gewesen......

Eingebaut, gefahren und gefreut.

Knorri

Manche Dinge sind so einfach. Man muß nur erstmal drauf kommen.

Glückwunsch Knorri!