XT500.org - Das Forum -

hallo XT Schrauber,

hab mal eine Frage an die Experten, es geht um ein kleines Pleuelauge.

habe einen XT Motor erstanden, ca. 30 T km, im Moped hatte der keine auffälligen Laufgeräusche.
nach dem Zerlegen, wie es leider aussieht, dürfte mal ein Vorbesitzer nicht mit dem Öl aufgepasst haben,
Lager, Nockenwelle, Kipphebelflächen usw. zwar noch sehr gut,
aber das kleine Pleuelauge schaut nicht so gut aus, die Verkupferung ist ziemlich ausgeschliffen,

der Motor hat einen ziemlich frischen Schliff auf das erste Üm 87,25mm.
kann es sein dass dieser Schliff nicht mit der Achse fluchtet
weil das Pleuelauge so schief eingelaufen ist ?

darum vielleicht noch die Laufruhe....

komischerweise an der Oberseite, die Belastung an der Unterseite ist doch höher ?

was sagt ihr dazu ?

Grüße aus OÖ
Dieter

Servus Dieter,
Rei oder Hiha schlafen wohl noch - Vatertag und seine Folgen....
Deshalb vorab mal meinen Senf.
Auch wenn es noch eine zeitlang gut gegangen wäre, so hat es das Pleuel jedoch
bereits hinter sich. Die durchgeschäuerte Kupferschicht, welche man auf dem 2ten
Bild besonders gut sehen kann, spricht hierfür ein deutliches Wort.
Grund für den übermäsigen Verschleiß ist normal Ölmangel. Was hierfür wieder die Ursache
war wäre wissenswert, vorallem ob der evtl. Fehler beseitigt wurde. Interessant ist auch, daß das Klavier noch ok ist. Kannst hierzu ja auch noch mal ein Bildchen machen. Vielleicht wurde das aber bereits mal getauscht und das Pleuel nicht?

Beileid
Thomas

hallo Thomas,

danke für deine Rückmeldung.
kaputte Klaviere hab ich schon einige gehabt, dieses hat Gebrauchsspuren ist aber noch ok.
aber ist eventuell beim der 1. Üm Überholung getauscht worden.

aber trotzdem, meine Fragen waren :

warum ist das Auge oben eingelaufen ? an der Unterseite ist doch mehr Belastung.

kann das ungleichmässige Tragbild des Kolbenbolzens im Topend eventuell etwas mit
einem nicht in der Achse fluchtenden Hohnschliff zu tun haben ?

Gruß
Dieter

Klavier sieht wirklich noch relativ gut aus.
Daß dies mit dem Hohnschliff zu tun haben könnte bezweifle ich jetzt mal.
Wie sieht eigentlich der dazugehörige Kolbenbolzen aus?
Wie sieht es denn mit dem Spiel des Pleuels aus?
Du weißt ja:
Es darf kein Radialspiel vorhanden sein.
Wobei dann wäre da wohl keine Laufruhe zu vernehmen....Hmm
Mal sehn was die Kollegen schreiben.
LG
Thomas

@caferacer,
ich hab das Posting schon gesehen, da hast Du noch tief und fest geschlafen, alter. Senile Bettflucht. Davon kannst Du nur träumen.
@Dieter
Zum Pleuelauge. Ich hab nicht gleich geantwortet, weil mir dieser Verschleiß seltsam vorkommt. Zu matt, schaut irgendwie nach Schleifpapier oder Sand im Motor aus. Sagt mir nix, aber irgendwie ist das kein normaler Verschleiß. Hat vielleicht bei der letzten Überholung jemand da was dran gemacht? Wie ist das Spiel des Kolbenbolzens? Die Kupferschicht selbst ist nicht notwendig. Bei anderen Mopeds läuft auch Stahl auf Stahl. Wenn also das Spiel stimmt, würd ich mich nicht grämen.
Beim Bohren und Honen lass ich ganz gern die Zylinder "auswinkeln". Dazu werden sie auf einen Spreizdorn aufgespannt und die Planflächen überzupft. Manchmal gibts Pfuscher, die bohren total schief. Der Honalhle ist das wurscht, die ist kardanisch aufgehängt und läuft mit der Bohrung mit, egal wie schief die ist...
Die Kipphebelachslagerung ist am Einlass verschlissen, das würd ich richten(lassen)

Gruß
Hans

@caferacer,
ich hab das Posting schon gesehen, da hast Du noch tief und fest geschlafen, alter. Senile Bettflucht. Davon kannst Du nur träumen.

Gruß
Hans

@HIHA.
Vermutlich.
Stimmt, vorallem freitags, da habe ich nämlich immer Sonntag....

Trotzdem schadet es nichts den Wellendichtring am rechten Kurbelwellenende zu prüfen, der dafür sorgt dass das Öl in die Kurbelwelle eingeleitet wird. Wenn man schon dabei ist und das Werkl auseinander hat kann man auch die Schleudersumpfbohrung reinigen.

Simmerring da, unten: http://www.motorang.com/bucheli-projekt/kugelventil.htm
Schleudersumpf: http://www.motorang.com/bucheli-projekt ... .htm#sumpf

Gryße!
Andreas, der motorang

Die Kupferschicht selbst ist nicht notwendig. Bei anderen Mopeds läuft auch Stahl auf Stahl. Wenn also das Spiel stimmt, würd ich mich nicht grämen.

hmm kann jeder machen wie er will, ich würd das Pleul entsorgen und nicht mehr einbauen...

Jack...

Das mag schon sein, aber bei diversen XT600 und Konsorten ist von Haus aus kein Kupfer am Smallend.
Ich würds vom Spiel abhängig machen...

Gruß
Hans

bleibt noch die Frage:

warum hat das org. Pleul diese Kupferbeschichtung

meine halt, wenn Stahl auf Stahl gewollt wäre, dann wärs doch gleich so...

oder .... aber wenns egal ist, ists auch egal...

Jack...

Hat eigentlich schonmal wer Recherche betrieben, ob es von anderen Mopeds oder Zuliefern ein Pleuel gibt mit Nadellager oben welches passt ? Klar kann man die Buchse oben am Kolbenbolzen ohne auseinanderpressen tauschen ( bzw. tauschen lassen ) aber wenn das Lager am Hubzapfen Spiel hat und die Bude eh auseinander gepresst werden muss könnte man da evtl. auf eine Alternative zurückgreifen und gleich eine Verschleißstelle eliminieren.

Gibt auf http://www.samarin.net einen ausführlichen Katalog wo man nach Hubzapfen-Durchmesser, Kolbenbolzen-Durchmesser, Hub und Pleuel-Breite unten/oben suchen kann und dann das entsprechende Fabrikat findet.

Gruß aus Hamburg,
Chris

Ich wüsste jetzt kein Viertaktpleuel mit Nadellager. Allerdings wüsste ich auch kein Viertaktpleuel mit Bronzebuchse,
die nicht ewig halten täte. Wenn man das Carrillo anschaut, dann ist die das letzte Teil das aufgibt. Das Problem liegt also in der Sparsamkeit der Hersteller. Beim Grossewächter gibts einen preisgünstigen Aftermarketpleuelsatz mit Buchse. (und versilbertem BigEndLagerKäfig)

Gruß
Hans

hallo liebe Schrauber !

vielen Dank für die eure Anregungen.

@Thomas, der Kolbenbolzen ist ja wie neu,
das vor mir verbaute ziemlich frische setup lässt auf nichts zurückschliessen,
der alte Bolzen ist ja nicht mehr da.
Spiel hab ich nicht gemessen, hab keine Mikrometeruhr, aber nichts Auffälliges spürbar,
Moped ist auch ruhig gelaufen.

@Hans, ja seltsam weil so asymmetrisch, scheint auf jeden Fall mal trocken gefahren zu sein,
Ölverbrauch und vergessen nachzufüllen ....
an der Ölpumpe usw. nichts Auffälliges.
das mit Bohren bzw. Honen hätte ich so gemeint, hast du recht kann wenn dann nur
nicht perfekt gebohrt sein, beim Honen spielt das ja keine Rolle mehr.
Kipphebelachsen, auch total entfettet, ganz fest, gar nichts ausgeschlagen,
stimmt schon, aber nur ganz leicht ungleichmässiges Tragbild, ich lass das mal so.

@Andreas, danke für die Tips, Ölsystem samt allen Simmeringen usw. alles klar,
prüfe ich immer alles penibel,
ich mache sogar beim fertig eingebauten Motor immer die Druckprobe per Adapter
( leeres M6 Fettnippel mit Schlauch dran )
am Auslasskipphebel Verschlussschrauben ( einen über mit dem M6 Gewindeloch ),
ich schau immer ob da genug ankommt, oben am Klavier.

@XT Jack, und nochmal alle zusammen.
Da es nicht die Alltags / Viel-km XT ist, sonder eine Restauration zum spazierenfahren,
das Moped auf keinen Fall hergebe oder irgendwem ein ausgeschliffenes topend unterjubeln will, usw.
vor allem weil ich keine Reservekurbelwelle habe und ich schon mal zusammenbauen will,
werde ich das mal so versuchen und Fahren.
Besonders der HiHa motiviert mich dazu
Falls das Motörchen trotzdem irgendwann mal zum Klappern anfängt, bis dahin hab ich eine Reserve KW.

wünsch euch allen ein gutes XT500 Wochenende
Grüße aus OÖ.
Dieter

Ölmangel am Pleuel scheidet IMHO aus. Das schaut dann (überall!) etwas anders aus, und glatt ist das dann nicht mehr. Möglicherweise hat ein begabter Motorenschmied einen Übermaßkolbenbolzen eingeläppt/gehont. Ja, sowas gibts, aber nicht sehr oft. Und die Kolbenaugen brauchen dann auch aufhonen. Wenn der Kolbenbolzen nicht klappert, würd ichs lassen. Asymmetrie kann auch davon kommen, dass die Bohrung im Stahl nach der Wärmebehandlung nicht mehr bearbeitet wurde, und deshalb um ein paar µ unrund ist, was aber nur duch die teilweise durchgewetzte Kupferschicht auffällt.
Dass aber die Einlasskipphebelachse ein "nur ganz leicht ungleichmäßiges Tragbild" zeigt, kann ich nicht bestätigen. Da fehlts schon weiter. Was aber auch noch lange halten kann. Nur wenn am Kipphebel an der Ecke (jetzt schon sichtbar) die Chromschicht durch ist, gehts meist recht schnell dahin.

Gruß
Hans

Also:
Solche Bilder hab ich mit einem neuen Kolbenbolzen mal auf Kippspiel untersucht. Das ist prägnanter, weil doppelt so hoch, wie das Radialspiel, wofür man ein gutes Messgerät bräuchte.
Wenn die Schicht so wie hier aussieht ist der Unterschied zu einem perfekten Topend spürbar.
Ob man das später hört, ist ungewiss. Die Ursache Ölmangel durch Ölpumpe mit steinalten Dichtringen, sowie undichter Dichtring am rechten KW-Zapfen bei hohen Temperaturen über 120°C ist nicht ganz von der Hand zu weisen, weil das dann oben und unten auftreten kann. Klingelei sieht jedenfalls anders aus. Diese Ursache kann schon sehr lange her sein und durch den neuen Bolzen wieder eingeebnet worden sein.
Zum Kipphebelachsthema: Wenn die Achsen händisch gezogen werden können, ist Spiel da, egal wie viel. Ich würde die entsprechende Seite ( meist rechts) bemaden, die Achse bis zum Ende reinschieben und dann die Made festkleben. Der Hans hat nämlich recht, dass eine durchschliffene Chromschicht am Kipphebel schnell weiter fortschreitet. Dann ist nicht nur der Kipphebel im Eimer, sondern auch die Nocke. Das wird dann richtig teuer. Eine Made kostet 2ct.
Regards
Rei97
ps. Gestern hab ich nicht meine Sünden des Vatertages auskuriert, sondern einen XT Motor zusammengebaut und einen SR Havaristen zerlegt. Das dauert, und man kann in der Zeit nicht lesen und posten. (Bilder davon demnächst auf SR-XT-500.de)