Guten Morgen Steffen,
die Unterschiede merkt vorrangig mal der, der entweder viel Geld für sowas bezahlt oder der sich viel Mühe macht - Das meiste schien mir subjektiv. Den wirklich merkbaren Unterschied hatte ich beim versetzten Kurbelzapfen für 90er Hub. Da war denn in der Höchstgeschwindigkeit richtig was drin. Geringere Schwungmasse hatte auch den Nachteil, daß bei Gegenwind die Drehzahl leichter in die Knie ging. Ich bin heute der Meinung, daß für Höchstgeschwindigkeit (und nur deshalb macht man ja die Masse geringer) nicht nur geringe Masse wichtig ist sondern "das komplette Programm". Ansonsten ist das eine fühlwillige Ergebnis des schnellen Hochdrehens auf Kosten anderer zuvor gerne gehabter Einzelheiten wie "gemütliches Losfahren und dabei schwätzen an der Ampel", Schaltfaulheit oder schlicht Drehmoment erkauft. Ich glaub die KW einer WLA (Flathead) von HD wiegt soviel wie ein ganzer XT-Motor
Das kunststoffgetriebe bzw die Kombination 3. 4. 5. Gang entspringt in seiner Idee den ersten Opel Omega, das muß so um 83 oder 84 gewesen sein. Da wurden soche Getriebebaugruppen eingebaut, um die Laufruhe zu erhöhen. Aber nach einer Million Km war alles wie gewünscht an dem Karren kaputt, auch die Metallzahnräder. Alles außer dem Kunststoffgetriebe. Der Destroy-Engeneer, der ja die Aufgabe hat Fahrzeugteile so zu dimensionieren, daß just mit Ablauf der Garantie bestimmte Schäden zum Werkstattbesuch nötigen, befand damals, daß man es sich nicht leisten könne, ein derart lebensdauerndes Bauteil in einem Mittelklassewagen einzusetzen. Der Kunststoff heißt Grivory und ist eine österreichische Erfindung bzw. sie haben das Patent darauf. Man kann ihn praktisch schwundfrei gießen und auch spanlos bearbeiten. Ich hatte mir auch zwei Kettenräder machen lassen, weil die Alu-Kettenräder so schnell haifischig wurden. Die Übersetzung hatte ich damals 17/42. Das 17er Stahl-Ritzel war nur lieferbar für SR500 mit 3/8" breit und ich mußte es auf 1/4" runterschleifen.
Ich habe mal gehört, daß es wieder Fahrzeuge mit Kunststoffgetriebe gibt, kann sein BMW oder Daimler, auf jeden Fall Oberklassefahrzeuge mit sportlichem Kundenstamm.
Stuntmoped: In den 90ern war ich nicht so gerne und noch weniger oft in Deutschland und bin lieber nach Ungarn und Bulgarien auf Motorradrennen und Fahrzeug-contests.
Motorradfahren, Biertrinken, der Balz frönen und den Rest der Zeit einfach verplempern.
Konnte damals noch recht gut fahren, auf dem Vorderrad, Hinterrad, auf dem Lenker, oder verkehrtrum. Sogar "Fußball" kann man mit ner XT spielen.
Der Renn-Chopper hat auf dem Innenkurs des Hungaroring einige Preise geholt. Nee, keine Pokale, die Jungs hatten damals ja nichts zu fressen und noch weniger Geld für Verschleißteile.
Gab mal 50 Liter Öl oder einen Reifensatz oder 10 Kisten Bier. So was mer halt braucht.
Nach Deutschland bin ich nur, um Motoren zu tauschen oder um irgendwie im Winter eckiges Geld zu verdienen und mein KBA-Konto durch Unauffälligkeit abzubauen.
Nach Winterurlaub in Weißrußland gab es dann nichts mehr, was noch interressant war und aus lauter Langeweile hab ich mit dem Mopedfahren aufgehört. So bis Mitte letzten Jahres. Aber die 5 Jahre ohne Kilometerfressen hol ich bis zur Million wieder auf. Werde wohl noch 10 Jahre dafür brauchen. Sobald ich ne Straße zum Mond gebaut habe, gehts aber zügiger.
Bis in zwei Jahren möchte ich auch alle Motoren wieder einsatzbereit haben. So wie bei eines Spießers Bücherwand: Du greifst ins Regal und nimmst Dir den Motor mit der interressantesten Nummer
, diskutierst noch geschwind mit der Frau über die Größe des Vergasers und entscheidest nach Witterunglage, welche bereifte Felge Du heute wählst.
Eine mit dem Motorrad befahrbare Wohnung - das ist es was ich mir zur Million Kilometer wünsche.
Mit dem Karren ans Bett, Modelleisenbahn holt ferngesteuert ein Bier und aus den Lautsprechern ertönt bohlenlose Strommusik. Sieben attraktive Altenpflegerinnen im Wochen-Schichtbetrieb sei noch angemerkt. (Nur falls der Osterhase auch im Forum ist...)
Mit herzlichem Ostersamstaggruß,
T.C.