irgendwo findet jeder sein ganz persönliches Waterloo.
Für mich war Schönebeck 2004 meine erste richtige Geländesportveranstaltung. Genau die richtige Strecke um einem gänzlich untrainierten Heißsporn eine kleine Lektion in Sachen Selbsteinschätzung und Einteilung der Kräfte zu verpassen.
Die erste von sechs Runden natürlich gleich losgestürmt, mit dem Ergebniss, dass ich am Anfang der zweiten Runde schon kribbelnde Lippen hatte und sich Kreislaufprobleme anbahnten. Also Tempo gedrosselt und versucht, einen flüssigen und kräftsparenden Fahrstil zu finden. Leider zu spät.
Anfang Runde fünf nehme ich völlig dehydriert meine Umgebung nur noch schemenhaft war, kann aber am Rand der Strecke den Tagessieger ausmachen, der umgezogen und grinsend neben seinem bereits aufgeladenen Moped steht. Die folgenden Schlucke aus seiner angereichten Flasche haben mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Danke.
So frisch motiviert muss ich danach wohl doch weitergefahren sein, um die letzten beiden Runden hinter mich zu bringen. Nach diversen Stürzen mit auslaugenden Kickorgien habe ich die Trialprüfung dann auch mal ganz locker ausgelassen, bin immerhin in die Wertung gekommen und habe ohne nennenswerte Verluste überlebt.
Steffen war mittlerweile schon auf Autopilot und fuhr wie ferngesteuert einfach immer weiter. Drei Runden später (ich konnte schon wieder kontrolliert atmen und hatte alles ausgetrunken was trinkbar war) eierte Steffen wieder an die Transponderstation, schmiss die TT weg und sicherte sich die 9. Runde. Dann war die Zeit um.
Der darauffolgende Musklekater schlug alles, was ich bis dahin in dieser Richtung kennengelernt hatte. Hat jemand eine Ahnung was für ein jämmerliches Gefühl das ist, wenn man ohne fremde Hilfe fast nicht mehr vom Pott hochkommt...
War in jedem Fall eine gute Erfahrung, bei der ich viel gelernt habe.