Erfahrung ja, Meinung auch: das Zeug taugt nur in Einzelfällen, ein Flickzeug und Montierhebel aber in 95% der Fälle.
Das bezieht sich jetzt auf Schlauchreifen. Entwickelt wurde das für Wagen, wo bei Kurvenfahrt die Reparaturflüssigkeit durch die Fliehkraft auch die Seitenwände hochgetrieben wird. Beim Motorrad sammelt sich das Zeug durch die Zentrifugalkraft schön nur an der Lauffläche. Bei einer Undichtigkeit irgendwoanders (Reibstelle, Falte, Montagezwicker, Speichendurchstich ...) kommt das Zeug nicht zum Tragen, versaut aber trotzdem alles dermaßen dass man danach nicht nur leichten Herzens den Schlauch entsorgt, sondern den (oft noch guten) Reifen gleich mit.
Ich kenne persönlich drei Fälle, wo so eine Reifenpilot-Dose ungewollt losging. Einmal im Tankrucksack, einmal im Seitenkoffer und einmal außen an den Träger gerödelt. Auch nicht schön. Einmal ist es mir selber passiert (ich war noch jung und hatte Schlauchlosreifen an einer Honda FT500).
Daher: Bevor ich so einen Schei**spray mitnehme nehm ich lieber garnichts mit. 2-3 kurze Montierhebel, eine Pumpe (wer Gewicht sparen will nimmt eine vom Mountainbike, wer Leistung will sollte sich die hier kaufen:
http://www.kedo.de/produkte/40630.html ), ein Satz TipTop Reifenflickzeug mit einer NEUEN Tube Kleber, das reicht für 95% der Fälle und man kann auch mal einem liegen gebliebenen Radfahrer helfen. Ich hab auf längeren Touren einen Ventilflicken dabei (Gibt es bei Stahlgruber, damit ist auch ein Ersatzventil und ein Ventilschlüssel an Bord), außerdem etwas Talkum. Die Montageflüssigkeit lässt sich problemlos durch Seifenwasser, Spüli oder Shampoo ersetzen.
In geschätzt 90% der Fälle trifft der Platten das Hinterrad, da kann man auch über das Mitführen eines Ersatzschlauches nachdenken. Wenn wir Endurotouren machen teilen wir uns das Zeug auf, in einer Gruppe von 3 reicht ja ein Flickzeug und ein Ersatzschlauch. Den kaputten Schlauch pickt man dann am Abend wenn Zeit ist ...
Gryße!
Andreas, der motorang