Getriebeausgangslager

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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rei97
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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon rei97 » Sa Dez 22, 2018 20:48

Also:
Auf jeden Fall ein erheblicher Fehler, der das Getriebe über kurz oder lang ruiniert.
Das Hauptprobelem der Motor/Getriebeschmierung ist halt schonmal das nicht auf Getriebe angepasste Öl und dann noch der Bypass durch die fehlende Scheibe...
Toll das.
Regards
Rei97

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hershey
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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon hershey » So Dez 23, 2018 23:13

ich hatte mal den fall, dass bei einem xt600-motor ein span im motorgehäuse die ölversorgung zur hohlen getriebeausgangswelle blockiert hatte. das resultat war, dass das gleitlager des zwischenrads, das die verbindung kickstarter zum kupplungskorb herstellt, nach einer gewissen zeit hinüber war und anfing im leerlauf zu klappern. das habe ich 2-3 mal erneuert, bis ich der ursache auf den grund ging. alle anderen räder auf dieser welle hatten sich bei der motorzerlegung als noch in ordnung erwiesen. der grund wird wohl der sein, dass das öl zum zwischenrad den weitesten weg zurücklegen muss (und vor allem hier die grösste umfangsgeschwindigkeitsdifferenz im gleitlager besteht: welle dreht sich und das zwischenrad steht im fahrbetrieb still)*. was ich sagen will: dieses rad wird das erste sein, das übern jordan geht, falls mit der ölversorgung dieser hohlwelle etwas nicht stimmt.
ansonsten: das "hauptproblem" gemeinsamer ölversorgung von motor und getriebe sehe ich nicht unbedingt im einheitlichen öl für motor und getriebe, was heutzutage ja bei den allermeisten motorradmotoren der fall ist.
meine aprilia sxv hat übrigens einen trockensumpfölkreislauf für kurbel/ventiltrieb und das getriebeöl seperat. ich darf ins getriebe das gleiche öl reinkippen wie in den trockensumpföltank.
warum ist das dann seperat? ganz einfach: um den kupplungsabrieb vom motorölkreislauf fern zu halten. daran sollen auch die ersten lc4-motoren krepiert sein, weil der sinterkupplungsabrieb den ganzen motor zerschmiergelt hat. so macht übrigens auch eine trockenkupplung sinn.
gruß
jürgen

)*
zitat galileo galilei:
"und sie dreht sich doch"
Zuletzt geändert von hershey am Mo Dez 24, 2018 8:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon Hiha » Mo Dez 24, 2018 7:17

Das Kickstarterrad dreht sich im Fahrbetrieb ständig, in Drehrichtung der Abtriebswelle, aber mit unterschiedlicher Drehzahl. Sonst hab ich nix auszusetzen...
Gruß
Hans

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hershey
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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon hershey » Mo Dez 24, 2018 8:29

Das Kickstarterrad dreht sich im Fahrbetrieb ständig, in Drehrichtung der Abtriebswelle, aber mit unterschiedlicher Drehzahl.
peinlich, das stimmt natürlich: das zwischenrad ist ja im ständigen eingriff mit der 1.getriebewelle.
...ist ja auch fast 30 jahre her, und der wein war gut gestern abend 😊
dank
&
gruss
jürgen

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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon Twinshocker » Fr Dez 28, 2018 0:37

...........
meine aprilia sxv hat übrigens einen trockensumpfölkreislauf für kurbel/ventiltrieb und das getriebeöl seperat. ich darf ins getriebe das gleiche öl reinkippen wie in den trockensumpföltank.........
OT:

Noch nie Wasser im Öl gehabt ? :D
......gefangen im Körper eines Erwachsenen.......

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hershey
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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon hershey » Fr Dez 28, 2018 0:48



OT:

Noch nie Wasser im Öl gehabt ? :D
nein, auch kein öl im wasser :D
ist ein 2008er modell, alles dicht.
(ab mj2008 wurde eine andere flüssigdichtung für die motorgehäusehälften verwendet)

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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon Thesi » Mi Jan 09, 2019 20:49

Hallo, gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, ohne dass der Motor zerlegt werden muss, ob wirklich das Getriebeausgangslager defekt ist? Neuerdings habe ich so ein Klackenund Schlagen in der Kette. Kann man das am ritzen wackeln und es bewegt sich?

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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon Frank M » Mi Jan 09, 2019 21:15

bewegt sich, aber nur in Drehrichtung. Bei angezogener Ritzelmutter sollte weder axial noch radial nennenswertes Spiel spürbar sein.

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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon seppi » Do Jan 10, 2019 0:15

Hey,
Ritzel abnehmen, Simmering entfernen, dann den Lagerdeckel aus Kunstoff entfernen und man sieht ob sich das Lager auflöst. Es ist ein Käfiglager und wenn der Käfig sich auflöst hakt das Lager unter Umständen. Das macht sich manchmal beim Kette schmieren bemerkbar, wenn man mal die Drehrichtung ändert. Wenn's so ausschaut wie auf dem Bild dann muss geteilt werden.
Grüße
Olaf

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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon seppi » Do Jan 10, 2019 0:47

Ich krieg das mit dem Smartphone nicht hin. Deshalb hier ein Link zur großen Kneipe. Ganz am Ende ist das Bild.
http://www.sr500.de/wbb3/thread.php?pos ... post551245

Grüße

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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon motorang » Do Jan 10, 2019 6:45

Hast irgendwas geändert? Andere Übersetzung? Längere Federbeine? Ist der Kettenspanner defekt (Gleitschuh abgefahren)?

Eigentlich hört man da nie was, anders als bei der SR mit dem Metall-Kettenschutz. Ich denk mir dass es also irgendwo metallisch anschlagen oder streifen muss wenn Du was hörst.

Schau auch mal nach der Kettenrolle auf der Schwinge. Wenn die Kette nur beim Gaswegnehmen/im Schiebebetrieb schlägt würd ich mir wenig denken außer dass die kette eventuell etwas locker ist oder schon ungleich gelängt, eventuell auch ein Gelenk nicht mehr super beweglich ist und deswegen die Kette in Schwingung versetzt.
Wenn das Lager dermaßen kaputt wäre dass die Kette deswegen schlägt, dann wär Dir schon das Öl ausgelaufen.
Wenn man die Kette nicht überspannt, dann hält das Lager ewig. Ich hab an überhaupt gar keinem Motorrad dort je ein kaputtes Lager gehabt (XT Tenere SR MZ-2T FT), seit ich überhaupt Motorrad fahre ...
Wie man die Kettenspannung richtig prüft weißt Du? In belastetem Zustand!
Kette Verschleißmessung schadet auch nicht.
Auch der Kettenblattträger hinten kann ausgenackelt sein, und die Kette zieht ihn unter Last etwas quer.

Gryße!
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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon Thesi » Do Jan 10, 2019 9:32

Ok Danke,

ich werd mich mal dran geben. Ist nur sooo kalt und nass zur Zeit.

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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon motorang » Di Mai 14, 2019 14:24

Nachfrage:
braucht es da das Originallager (teuer, nicht immer sofort lieferbar),
oder kann man da ein normales Lager mit einseitig RS-Dichtung nehmen?

Wohlgemerkt: hinsichtlich Dauerhaltbarkeit. Dass das eine Zeitlang gut funktioniert wissen wir.
Hat hier schon wer seine XT mit einem stinknormalen Lager mit RS-Staubdichtung jahrelang oder 10.000de km in Betrieb und kann Entwarnung geben?


Bzw kann mir jemand sagen welcher Lagertyp bei Kedo, Grobmotorik etc als Ersatzteil verkauft wird?

Oft erwähnt wird: 6305-NR-2RS und eine Dichtscheibe entfernen.

NR steht für die Nut für den Haltering.
RS wäre eine normale einseitige Staubdichtung, 2RS eine doppelseitige.

Auf dem originalen Yamaha-Ersatzteil steht:
getriebeausgang6305LUA-NTN.jpg
6305XN am Lager
6305 LUA JAPAN NTN am Dichtring

In diesem NTN-Katalog (182-Seiten, 13 MB) steht:

LUA = POLYACRYLIC RUBBER SEAL ON ONE SIDE
The seal edge forms a double-lip. The inner lip touches the V-slot side of the inner ring’s seal
surface. There is a slight gap between the inner ring and the outer lip which produces the labyrinth
effect. Even if friction causes the inner lip to wear, the outer lip constricts around the inner
ring to compensate, and thus constantly preserving the perfect sealing effect.
Due to the fact that it is a contact type seal bearing, the torque will be a little greater but the
seal will provide the optimum protection from dust penetration
.

Also eine Staubdichtung.

XN:
X = spezielle Kantenform (CHAMFER)
N = Snap ring groove on outer ring, but without snap ring (NR wäre Snap ring groove on outer ring, snap ring included)
NTN_schluessel.jpg
Hier hat ein freundlicher Kugellagerhändler eine Übersicht der Nachsetzzeichen.
Da steht unter anderem:

LU Berührende Nitril-Dichtung (-20 bis +120°C)
LUA Berührende Polyacryl-Dichtung (-15 bis +150°C) - ich nehme an Polyacrylat-Kautschuk (ACM)*
LUA1 Berührende fluorierte Elastomerdichtung (-30 bis +230°C)
LUA2 Berührende Silikondichtung (-60 bis +200°C)
LUA4 Berührende High Nitril-Dichtung (-20 bis +140°C)

*SKF schreibt dazu :
Acrylat-Kautschuk weist eine höhere Wärmebeständigkeit auf als Acrylnitril-Butadien-Kautschuk oder SKF Duralip. Die Betriebstemperaturen für Acrylat-Kautschuk dürfen zwischen –40 und +150°C liegen, wobei die Obergrenze bei einigen Flüssigkeiten auf 175°C angehoben werden kann. Dichtungen aus Acrylat sind alterungs- und ozonbeständig und eignen sich außerdem für den Einsatz mit Schmierstoffen, die EP-Additive enthalten. Sie sollten nicht zur Abdichtung gegen Wasser, Säuren oder Laugen usw. verwendet werden. Trockenlauf ist zu vermeiden.

OK, zurück zur preiswerten Alternative von SKF, FAG und Konsorten.
Die Dichtscheibenbezeichnung sagt folgendes aus:

RS Berührungsdichtung aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR) mit oder ohne Stahlblecharmierung auf einer Lagerseite
RS1 Stahlblechverstärkte Berührungsdichtung aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR) an einer Seite des Lagers
RS2 Stahlblechverstärkte Berührungsdichtung aus Fluor-Kautschuk (FKM) an einer Seite des Lagers
RSH Stahlblechverstärkte Berührungsdichtung aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR) an einer Seite des Lagers
RSL Stahlblechverstärkte, reibungsarme Berührungsdichtung aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR) auf einer Lagerseite
RSR Lippendichtung aus Kunststoff auf einer Lagerseite, alte Bezeichnung NPP(U)

RS ist aus NBR ist nicht schlecht, ist öl- und kraftstoffbeständig, aber nur bis 120°C einzusetzen. Könnte knapp werden.
RS1 wäre JEDENFALLS stahlblechverstärkt, aber immer noch nur aus NBR.
RS2 wäre mein Favorit: stahlblechverstärkt und aus FKM (aka Viton), hält die Temperatur jedenfalls aus und ist öl- und kraftstoffbeständig.

Aber ich finde das Lager nicht mit Ring UND RS1- oder RS2-Dichtungen.

Hmm.
  • Entweder: das höher temperaturbeständige Originallager mit Ring nehmen (http://www.kedo.de/link/27228_de.html um 43,80 derzeit nicht lieferbar)
  • Oder: das überall verfügbare preiswerte SKF 6305-NR-2RS nehmen, modifizieren, und hoffen dass die Dichtscheiben stahlblechverstärkt sind und dass der Temperaturbereich ausreichend ist.
Gryße!
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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon rei97 » Di Mai 14, 2019 15:33

Also:
Die 2RS Markenlager haben ein Gummimetallteil verbaut, ergo gut.
Vorsichtig den inneren Dichtring raus hebeln und gut aufbewahren. Der ist schnell als Tausch für den beim Serienteil beschädigten Dichtring beim Ausbau des Wedis hocherwünscht und passt perfekt.
Regards
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Re: Getriebeausgangslager

Beitragvon motorang » Di Mai 14, 2019 17:34

Jo aber Gummi (NBR) soll nur bis 120°C heben. Das hat mein Motoröl sommers sogar im Öltank manchmal ...
Was macht NBR ab 121° ist die Frage (nicht 100%ig ernst gemeint, aber im Prinzip: was versagt dann?).

Wie schauen denn die Lager aus die Du so in den Motoren vorfindest, wenn es normale SKF oder dergleichen sind? Dichtscheibe OK? Oder doch manchmal wellig oder beschädigt ... ?

Der Japaner könnte an der Stelle ja auch Nitril verbauen (bis 120°C), tut er aber nicht.

Gryße!
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