Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

In diesem Forum soll es um die Reparatur unserer XT gehen
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Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon osey » Mo Feb 29, 2016 13:38

Ich mal wieder. Folgendes:

1) Kaltstart bei den aktuellen Temperaturen um die 5-10 Grad: Seltsamerweise NUR mit eingedrücktem Heißstartknopf (oder ohne Choke, m. Choke klappt’s nicht).

2) Dann hängt der Bock aber noch so unsicher am Standgas, dass ich die Leerlaufschraube gut 2-3 volle Umdrehungen reindrehen muss, also den Öffner anheben. Vor allem, wenn ich den Heißstartknopf zurückdrück gedrückt habe.

3) Losfahren. Alles fein mit reingedrehter Leerlaufschraube. Analog zur zunehmenden Erwärmung des Motors muss ich dies dann stückweise zurückdrehen, da ja sonst im Leerlauf nach und nach immer hochtouriger.

4) Ist der Motor dann halbwegs warm (ab 50 Grad), kann ich das Standgas wieder so runterregulieren, dass der Motor bei 1300 U/min einigermaßen konstant läuft.[/list]

Fahren: Top, ohne Ruckler oder so, auch im Schiebbetrieb, geht dynamisch und für eine alte XT super, also keine weiteren Ungereimtheiten.

So, und jetzt bitte die Profis, ich bin ratlos... ;-)
Habe keine Ahnung von der XT 500. Aber heiraten würde ich sie trotzdem.

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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon rei97 » Mo Feb 29, 2016 16:22

Also:
Den Versager sauber zu machen ist eines, aber auch den Lufi sollte man mal beäugen.
Der Serienlufi neigt nach einer gewissen Laufzeit zum Zusetzen.
Das fettet das Gemisch in allen Betriebszuständen an.
Start ohne choke mit Knöpfchen ist da ein Alarmzeichen.
Ein K&N Tauschlufi von Kedo kann da Wunder wirken.
Ein erhöhter Ölkonsum, besonders bei scharfer Gangart kann seinen Grund im sog. Blowby haben.
Schlappe Kolbenringe lassen Brenngase ins Motorgehäuse und der Öldampf landet mit Karwumm im Lufi.
Der ersäuft im Öl und dann qualmt es und die Fett-Probleme steigen von selbst. Dabei steigt durch Schmierfilmlösung in Zylinder der Ringverschleiß - a self feedig machine.
Regards
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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon osey » Mo Feb 29, 2016 19:18

Okay, danke dir. Ich fang dann mal wieder beim Lufi an. Schaun wa mal (war eigentlich alles ziemlich solide gecheckt). Ist der 2. Vergaser; vieles ist besser geworden - seltsamerweise dieses Problem jedoch geblieben.
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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon xtjack » Mo Feb 29, 2016 19:38

dass ich die Leerlaufschraube gut 2-3 volle Umdrehungen reindrehen muss, also den Öffner anheben
du meinst die Schieberanschlagschraube auf der linken Seite ?

Hmm, dachte immer so macht man das Gemisch für den Heißstart fetter, das macht doch der Warmstartknopf (den Schieber anheben) oder lieg ich da falsch :roll:

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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon osey » Mo Feb 29, 2016 19:46

Wie die Schraube letztlich "arbeitet", weiß ich nicht genau (denke, sie hebt den Öffner nur etwas an). Ich meine die, mit der die Drehzahl im Leerlauf erhöht und nicht das Luft-Kraftstoffgemisch verändert wird (Schraube rechts am Vergaser).
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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon xtjack » Mo Feb 29, 2016 19:52

hmm, rechts in Fahrtrichtung ist nur die Leelaufluftschraube und die verändert halt das Gemisch, rein fett, raus mager..

oder du meinst das ''ander'' rechts :wink:

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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon osey » Di Mär 01, 2016 11:09

Nö, ich hab das schon korrekt beschrieben. Ich meine die gerändelte Schraube links in Fahrtrechtung; mit der man die Leerlaufdrehzahl reguliert, ohne das Gemisch zu verändern. :-)
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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon rei97 » Di Mär 01, 2016 11:45

Also:
Der Dreh am Schieberrädle links nach rechts hebt den Schieber an und magert damit das Gemisch beim Start.
Die selbe Funktion hat auch das weiße Knöpfchen, wenn es ein Gaser mit diesem Knöpfchen ist.
Sollte der Warmstart nur mit diesem Trick funktionieren, ist die Grundeinstellung des Leerlaufes zu fett.
Bei einer SR ist der Warmstartknopf wegen der 360° Zündung immer notwendig. (Thema Knallgefahr)
Wenn da noch die Serien düsen drin sind kann das Überfetten, wie beschrieben, durch einen drosselnen Lufi verursacht werden.
Das lässt sich rasch herausfinden , indem man ihn probeweise ausbaut. Sollte er verölt sein, muss man sich bei erhöhten Ölkonsum > 1ltr/1000km Gedanken um eine Revision machen.
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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon osey » Di Mär 01, 2016 12:18

Das scheint mir schlüssig. In der Tat habe ich das Problem, dass die Grundeinstellung des Leerlaufs (Luft/Kraftstoff, Schraube rechts) u. U. nicht optimal ist. War da im Herbst mal dran, weil der Bock so gern patchte (was ja ein Zeichen für zu mageres Gemisch sein kann) und jetzt patcht die Karre tatsächlich nicht mehr aber ich hab das Problem, wie anfänglich beschrieben.
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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon Frank M » Di Mär 01, 2016 12:46

Patschen im Schiebebetrieb kann auch von undichten Auspuffverbindungen kommen. Dabei wird Nebenluft gezogen und der eingesaugte Sauerstoff führt zu unkontrollierten Nachverbrennungen im Abgasstrang. Versucht man diesen Umstand durch Nachregeln mit der Leerlaufluftschraube abzustellen, ersäuft man zwar die Nachverbrennungen (Patschen weniger bis weg), hat aber auch das Leerlaufsystem weit zu fett eingestellt.

Ich würde das Moped erstmal richtig warmfahren und dann eine Grundeinstellung des Leerlaufgemischs mittels Schraube rechts vornehmen.
Sollte sie anschließend vernünftig Starten und Leerlauf haben aber wieder Patschen, liegt die Ursache für's Patschen nicht am Vergaser.

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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon osey » Di Mär 01, 2016 14:19

Okay, auch was dran. Hatte die Verbindungen der Abgasanlage zwar stets überprüft aber ich mache das noch mal und werde die Leerlaufgrundeinstellung auch neu machen. Was mir in diesem Zusammenhang wieder einfällt: Das Patchen kam immer nur in der Warmlaufphase und nur beim (moderaten/normalen) Zurücknehmen des Gases (also Lastwechsel nach unten). Nachregulieren der Gemisch-Schraube (rechts) war übrigens nur minimal (1/4 bis 1/3 U.). Ist die so feinfühlig?
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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon Frank M » Di Mär 01, 2016 14:46

sollte sie

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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon osey » Fr Apr 15, 2016 12:55

Was mir just wieder einfällt: Der ganze Murks begann mit dem Nachstellen des Ventilspiels (turnusmäßig). Wo da der Zusammenhang ist, weiß ich nicht.
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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon xtjack » Fr Apr 15, 2016 13:16

Der ganze Murks begann mit dem Nachstellen des Ventilspiels (turnusmäßig). Wo da der Zusammenhang ist, weiß ich nicht.
könnte mir vorstellen, dass wenn die Ventile eh schon zu eng eingestellt wären, sie, wenn sie dann warm sind noch schlechter ihren Dienst verrichten, das wäre denk ich mal möglich...

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Re: Das alte Lied: Kaltstart und anschließender Warmverlauf

Beitragvon osey » Mo Mai 16, 2016 11:48

Lösung Teil 1:
Zwischen Krümmer und Endtopf saß die Klemmschelle nicht optimal, sodass immer etwas Abgas bereits dort entwich. Das bewirkte, dass ich die Grundeinstellung nie ganz korrekt machen konnte (entweder waren starke Schwankungen im Soll-Leerlauf bei ca. 1300 U/min oder aber es war zu hochtourig (1400-1500 U/min), nie bekam ich das wirklich rund, das gesamte Setting war halt suboptimal.

So, nun habe ich die Klemmschelle etwas gedreht und fest angezogen, hier entweicht nix mehr. Die Einstellung des Leerlaufs gelang zufriedenstellend, der Bock schwächelt bis 50 Grad Öltemperatur leicht (man muss gut drauf achten, dass er im Leerlauf an der Ampel nicht zu untertourig wird), aber ab 50-60 Grad läuft er wunderbar stabil, ab 70 Grad ist die XT die alte, geile Sau. So weit, so gut.

Was mich aber noch stört (war vorher auch schon): Drehe ich jenseits der 4.000 U/min auf (Betriebstemperatur), verschluckt sie sich gelegentlich an irgendeiner Stelle. Egal, ob ich eher dynamisch am Seil reiße oder linear hochziehe. Grundsätzlich kann das auch schon mal bei konstanter Fahrt im Drehzahlbereich von 4.500 U/min passieren. Also irgendwie noch nicht ganz rund.

Kein mega Ärgernis, weil die Mühle ansonsten toll läuft (Kraftentfaltung) aber möglicherweise lässt sich das auch noch beseitigen. Doch wie?
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