Ruckeln im Schiebebetrieb

[Kerzengesicht]

Hallo Forum,
gestern nach längerer Zeit mal wieder ne größere Runde gedreht.
Dann viel mir ein Ruckeln im Schiebebetrieb auf, bzw. braucht es eine Gedenksekunde bis sie beim Beschleunigen aus dem Schiebebetrieb wieder Gas annimmt.
Was kann das sein?

Grüße Bernd

[rei97]

Also:
Könnte natürlich ein falsch eingestellter Gaser sein.
Könnte aber auch ein in letzter Zeit gerne genommener Verschleiß der Nadeldüse sein. Wenn die sich zu tief eingerieben hat, zieht der Motor auch im unteren Schieberbereich zu viel Sprit durch die durch Verschleiß erweiterte Nadeldüse.
--> Tausch der Nadeldüse & Düsennnadel, speziell wenn der Verbrauch etwas hoch ist und die Kerze im Stadtverkehr schwarz pelzig.
Regards
Rei97

[Kerzengesicht]

Das mit der Nadeldüse könnte natürlich sein, zumal die noch nie getauscht worden ist und das bei 130.000 km.
Aber der Verbrauch ist eher unterdurchschnittlich, ich komm pro Tankfüllung ca. 200 km weit und hab zudem noch ne Delle im Tank !
Vergasereinstellung ? kann ja nur das Leerlaufgemisch sein, sonst kann man da ja nix einstellen.

Grüße Bernd

[Hiha]

Schraub mal bei abgenommenem Schwimmerdeckel den Düsenstock/Mischrohr (da wo die Hauptdüse drin sitzt) heraus, ersetz dort gleich den O-Ring, und spüle mit Bremsenreiniger den Dreck raus, der sich dort über die Jahre ansammelt.
Was auch oft hilft: Leerlaufgemischschraube raus (vorher reindrehen und die Umdrehungen genau merken!) und spülen. Aber nicht die Feder nebst Scheibchen und O-Ringelein verlieren. [edit meint, das gäbe es nur bei der SR]

Gruß
Hans

[Kerzengesicht]

Danke Rei97 und Hans,
dann werde ich mich mal ans Werk machen....

Grüße Bernd

[motorang]

Servus,
tritt das auch auf wenn Du mit wenig Gas gleichmäßig dahinfährst? Mit normaler Drehzahl wohlgemerkt, aber "leise"?

Gryße!
Andreas, der motorang

[Hiha]

Ich hatte auf der Heimfahrt vom Sölk das Problem, dass bei einer längeren Strecke mit so ca. 130km/h und dreiviertelgas ein Spritmangelphänomen auftrat. Das ließ sich heute reproduzieren und es hat auch angefangen bei sehr wenig Gas ungleichmäßig zu ruckeln. Drum hab ich grad den Vergaser sauber gemacht, aber überhaupt nix greifbares gefunden. Ein Blick in den Brennraum mittels Endoskop zeigt weiße Ventilteller und eine Kerze mit Anschmelzungsspuren. Kolbenboden ist nicht hell. Ich hab mal das komplette Schwimmerventil getauscht, mehr ist mir nicht eingefallen. Tankdurchfluss und Belüftung hab ich überprüft. Bin grad einigermaßen ratlos, denn mit dem Setup (auf 35mm ausgedrehter Originalvergaser) fährt sie jetzt schon etwa 10.000km oder mehr.
Erneute Probefahrt findet morgen statt.

Gruß
Hans

[motorang]

Hi Hans,
Ansaugstutzengummi OK?
Ein weiterer Schwachpunkt den ich irgendwann eliminiert habe ist diese Vorkammer zwischen Ansauggummi und dem eigentlichen Luftfilterkasten. Da wird es auch gerne undicht, ergo Falschluft.

Gryße!
Andreas, der motorang

[Kaschumpf]

Hallo,
bei mir ruckelt die XT auch, aber nur in den 30er Zonen wenn ich knapp über Standgas dahernudle, da muss ich mir die Leerlaufdüse noch einmal anschauen.
@Hans schau dir den Lufi an, mir hat es binnen kurzer Zeit 2 zersetzt (neue Originale)

Gruß Schwupp

[motorang]

Magerruckeln beim dahinzuckeln ist klar, aber hier ist es ja ein Gaswegnehmruckeln (Schiebebetrieb)?

Luftfilter gibt es noch von Twin Air über Zupin, kann ich empfehlen --- Motocrossqualität.

Gryße!
Andreas, der motorang

[Merry]

Bin grad einigermaßen ratlos...

Du ratlos!?
Hast Du die Endoskopie auch schon vorher mal ohne pathologische Befunde in dem aktuellen Setting durchgeführt oder war das die Premiere?
Tankbelüftung okay? Luftfilter trocken? Mikrorisse im Ansaugstutzen? Wenn nein³ - Nadel eins fetter hängen?

Vorkammer zwischen Ansauggummi und dem eigentlichen Luftfilterkasten

Wenn hinterm Vergaser wo Nebenluft gezogen wird, kanns aber eigentlich keine wesentliche Abmagerung geben, oder!? Die Menge angesaugter Luft bleibt ja immer gleich, sofern zwischen EV und Vergasergehäuse alles dicht is, sollte bei korrekter Bedüsung auch das Gemisch stimmen.
Mit "Ansaugstutzengummi" bin ich aber einverstanden.

Heikle Nummer, zwei Koryphäen zu beratschlagen. Mein Sendungsbewusstsein lässt mir aber grad keine andere Wahl. Kann natürlich auch ins Auge gehen aber das sortiere ich dann wie gehabt ins Fach "again what learned"...

[Theo]

Ein weiterer Schwachpunkt den ich irgendwann eliminiert habe ist diese Vorkammer zwischen Ansauggummi und dem eigentlichen Luftfilterkasten. Da wird es auch gerne undicht, ergo Falschluft.

Gryße!
Andreas, der motorang

Hallo Andreas,

da muß ich etwas einsprechen. Das ist wirklich völlig egal, ob der Vergaser VOR (örtlich in Luftstromrichtung) seiner Öffnung Luft aus einem anderen Loch bekommt. Sie ist dann halt ungefiltert, beeinflußt aber die Gemischzusammensetzung an sich nicht. Die findet erst im Vergaser statt.

Wenn man allerdings bei intaktem Vorfiltergehäuse abgestimmt hat und DANACH (zeitlich gesehen)dann ein Riß auftritt, könnte es zum leichten Abmagern kommen. Da stimme ich zu.

Und eine persönliche generelle Anmerkung sei mir gestattet: ich finde den Begriff "Falschluft" so was von daneben. Mittlerweile steht er sogar im Katalog eines Teilelieferanten.
Ich bevorzuge den Begriff "Nebenluft".

Zum Ausgangsproblem: wenn sie nach einer Gedenksekunde erst Gas annimmt, hat es bei meiner XT geholfen, die Düsennadel einen Clip tiefer zu hängen. Sie lief dann im TLB (Teillastbereich) etwas zu fett.

Das Hans ratlos ist, lese ich zum ersten Mal. Kann`s kaum glauben.

LG Theo


Edith meint, die örtlichen und zeitlichen Einordnungen sind hier wichtig und weist zu Recht darauf hin daß "vor" und "nach" (örtlich) immer in Luftstromrichtung gesehen werden sollten!

[Theo]

Luftfilter gibt es noch von Twin Air über Zupin, kann ich empfehlen --- Motocrossqualität.

Gryße!
Andreas, der motorang

Der Tip mit Zupin ist gut, danke.

LG, Theo

[motorang]

Servus,
die ungefilterte NEBENLUFT hat leider einen anderen Widerstand als die gefilterte, deswegen zieht sich der Motor da etrwas mehr als vorgesehen.
Und wenn es dort undicht wird kann der Riss recht groß sein.

Jedenfalls konnte ich meiner XT den "PLÖPP-Ampeltod", unruhigen und oft zu hohen Leerlauf und Schieberuckeln durch Beseitigen dieser Nebenluft abgewöhnen.
Nachschauen schadet ja nix, und abdichten sicher auch nicht.

Ich hab dieses Zwischenhäusl völlig rausgenommen, die Motorentlüftung anders realisiert, und verwende jetzt einen Ansauggummi von einer MZ ETZ 250 - was auch den Vergaserausbau deutlich angenehmer gestaltet.

Auch am anderen Ende kann es ziehen: http://www.sr500.de/wbb3/thread.php?threadid=41038

Gryße!
Andreas, der motorang

[Hiha]

Von wegen identisches Setup seit 10.000km. Ich Depp hab ja vorletztes Jahr den Peppmöller-VA-Nachbauauspuff draufgebaut. Nur bin ich seitdem praktisch nicht gefahren, also eigentlich nur zum Tüff und zurück. Der Neue ist mit dem zusammengeschweißten Teil, mit dem ich die 100.000km davor abgespult habe, kaum zu vergleichen.
Vor Allem hatte mein Altauspuff ein dünneres Endrohr (hab mal die komplette Endkappe verloren, und hab mir dann wieder was zusammengeschweißt aus Teilen, die halt grad zur Hand waren..)
Heut war Testfahrt mit dem neuen Schwimmerventil, ich konnte das "Absaufen" nicht mehr reproduzieren (vielleicht war aber doch wo ein Bröserl irgendwo im Vergaser?) aber die Ventilteller sind immer noch recht weiß. Ich werd die Schwimmernadel eins hoch hängen, dem durchlässigeren Auspuff geschuldet.

Das Endoskop ist ein Starres ø3,5mm von Storz, mit parallelem Lichtleiter, an den ich eine mini-LED-Taschenlampe gehängt hab. Sowas findet man manchmal aufm Klinikschrott. Aber auch nur weil einer beim Wegschmeissen gepennt hat.. Für meine Zwecke tuts das mehr als leicht.

Luftfilter ist TwinAir, Tankentlüftung ist getscheckt, Risse und Stutzen-Nebenluft schließe ich aus, ebenso die Vorkammer, die schon lange stillgelegt ist. "Obenöl" gibts bei Meiner nicht.

Gruß
Hans