Big Bore Nockenwelle, was passt wirklich??

In diesem Forum werden Fragen zum Tuning des Motors erörtert
Hudriwudri
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Re: Big Bore Nockenwelle, was passt wirklich??

Beitragvon Hudriwudri » Do Jul 23, 2015 12:47

Gegebenfalls hat web cam ja aehnlich wie bei den guzzi modellen eine erhebungskurve von einem anderen motor auf das SR-profil umgeschliffen?
Bei einem stoszstangenmotor wuerden ja vielleicht (bin kein riesen-nockenwellenkurvenexperte) die laengeren ventilspielrampen (ich nehme jetzt einmal an das es der bereich ist)sinn machen, um bei hoeheren drehzahlen keine stoesze in die stoszstangen zu bekommen und damit seitliches ausweichen bzw, knickung zu minimieren.
Aber alles nur eine Vermutung.
Ich wuerd annehmen die rampen betrachtend, dasz man einfach das ventilspiel dementsprechend groeszer stelt dann sollte es nicht mehr schleichend oeffnung und die Beschleunigungsrampe zwischen ventilspielrampe und nockenwellenflanke (so die bezeichnungen jetzt stimmen) ist m.Ea. immer noch sanfter und homogener als die der GW-nocke.
Wobei es zumindest fuer mich schwer ist irgend etwas genaueres zu sagen ohne die Ableitungsdiagramme von, vel, acc, jerk (und fuer die die unbedingt wollen auch blimp :wink: :D oder wie das hiesz ) zu kennen.
Persoenlich glaube ich aber, so aus der huefte geschossen :D , die ventilspiel-spielerei sollte gehen.

rlg

Christian

@hiha:
Der hudriwudri bleibt aber trotzdem ein groszer fan vom OL, weil er ganz einfach einer der ganz Groszen und. v.a. ein pionier ist.
In meinen Telefongespraechen war er stets freundlich, nett, hoeflich und sehr informativ.
Ich bin bei manchen Sachen, zugegebenermaszen, halt ein bissl theorieverliebt, v.a. weil ich die sachverhalte auch wirklich "verstehen"moechte und dies nicht alleine unter dem gesichtspunkt empirischer Beobachtungen, fuer was haett mich die mamma sonst in die schule geschickt?? :D :mrgreen:


@markus: mir persoenlich geht es bei diesen sachen net um raketentechnik (walter kaaden war uebrigens urspruenglich ing in/bei peenemuende :wink: ) sondern darum zu sehen was bei den motoren machbar ist, und v.a. bei hochhubigen nockenprofilen haben die Amis halt eine sehr lange tradition die dank leuten wie u.a. Ed winfield(von dem die meisten das nocken interpretieren und schleifen lernten) auf die vorkriegszeit zurueckgeht.
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Mambu
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Re: Big Bore Nockenwelle, was passt wirklich??

Beitragvon Mambu » Do Jul 23, 2015 16:12

Ich wuerd annehmen die rampen betrachtend, dasz man einfach das ventilspiel dementsprechend groeszer stelt dann sollte es nicht mehr schleichend oeffnung und die Beschleunigungsrampe zwischen ventilspielrampe und nockenwellenflanke (so die bezeichnungen jetzt stimmen) ist m.Ea. immer noch sanfter und homogener als die der GW-nocke.
Hi Christian,
genau das habe ich mir für einen Versuch mit der Welle gedacht....allerdings brauch die Auslassseite ca. 0,4 mm :eek:

Gruß
Mambu

jackjohn
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Re: Big Bore Nockenwelle, was passt wirklich??

Beitragvon jackjohn » Fr Okt 23, 2015 20:04

Nach einiger Zeit in der Werkstatt möchte ich mich nun mit Resultaten zurückmelden.
Der 650er Motor ist heute eingebaut worden und ich habe ihn zum ersten mal angeworfen.
Alle Einstellungen wurden bereits auf der Werkbank vorgenommen, alles bis auf den Einbau der Lichtmaschine und des Polrads. Ankicken klappte nach dem 4ten Versuch, mit einem stabilen Leerlauf.
Nach der Warmlaufphase habe ich mich dann getraut, mal etwas Gas zu geben. Verschlucken wurde durch einstellen der Beschleunigerpumpe beseitigt, dann ging es zur ersten Probefahrt.
Kleines Loch in der Mitte, Nadel höher, nochmal sicherheitshalber die Hauptdüse zwei Nummern größer.
Nächste Fahrt...... obenrum zu fett, eine Nummer zurück. Passt. Kleine Tour bei Sonnenschein.
Wieder in die Werkstatt und bei nem Pott Kaffee abkühlen lassen.
Ölwechsel mit Filter und Ventile einstellen.

Wieder ne Tour. Meine Fresse geht das Teil ab. Schon knapp über 1500 U/min zieht es schon beim Beschleunigen das Vorderrad hoch... und das mit 16/40er Übersetzung, auch im zweiten Gang.
Nach etwas über 100km habe ich mich mal getraut, etwas höher zu drehen.
Über 4000 U/min legt sie nochmals deutlich ne Schaufel nach.
Echt der Überhammer. Der Aufwand hat sich wirklich gelohnt, allerdings auch mit recht hohen Laufgeräuschen aus dem Ventiltrieb. Sollte sich das nicht verringern oder gar mehr werden,
schau ich da nochmal ganz genau hin.

Grüße aus Neuwied
Jochen

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Re: Big Bore Nockenwelle, was passt wirklich??

Beitragvon rei97 » Sa Okt 24, 2015 16:45

Also:
Hast Du die Gumminöppel zwischen den Rippen drin?
Wenn nein, lassen sich die Laufgerausche deutlich reduzieren mit den Teilen.
Einfach mit Bremsenreiniger benetzen und zwischen die Rippen schieben, die beim berühren mit einem Schraubendreher klingeln.
Regards
Rei97

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Re: Big Bore Nockenwelle, was passt wirklich??

Beitragvon jackjohn » So Okt 25, 2015 15:16

Hallo rei97,
die Nöppel habe ich nicht dazwischen, wäre eine denkbare Lösung das Laufgeräusch zu minimieren.
Mir ging es aber erstmal darum, woher die Ursache kommt.
Die Sorge, das etwas mechanisch nicht stimmig sein könnte, ist da.
Er läuft schon deutlich lauter als der Serienmotor. Lokalisiert aus dem Ventiltrieb, Nockenbereich.
Das alles auf die festeren Federn und den Riesenhub zu schieben beruhigt mich da wenig.

Andererseits habe ich jeden Arbeitsschritt doppelt und dreifach geprüft, mehr Zeit mit messen und rechnen verbracht, als mit dem Zusammenbau an sich.
Heute bei schönstem Sonnenschein nochmal ne Runde gefahren, selbst bei hoher Betriebstemperatur bleiben die Geräusche konstant gleichmäßig. Habe mich entschieden den Motor nochmals auszubauen und alles zu sichten und durchzumessen. Nicht das sich doch noch ein Fehlerteufel eingeschlichen hat.

Ich kann nun sagen, das ist der beste Yamaha-Einzylindermotor den ich je gefahren habe. Das gesamte Paket macht einfach solchen Spaß zu fahren.
Dampf aus jeder Lage, selbst im Dritten wird dermaßen das Vorderrad beim Beschleunigen leicht.......
und die Drehzahl? ich weiß noch nicht wo die aufhört. So mutig war ich bisher noch nicht. Bei runden 4000 im letzten Gang, du reißt den Hahn auf und es tut sich nochmal richtig was.
Echt g..l.
Grüße aus Neuwied

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Re: Big Bore Nockenwelle, was passt wirklich??

Beitragvon Mambu » So Okt 25, 2015 19:00

:D :D :D

...hört sich gut an!
Beschreibe doch bitte, welches Maßnahmen Du nun kombiniert hast, so interessehalber.... :wink:
...welche Nocke ist es nun geworden...usw.

Danke für den Bericht und weiterhin viel Spaß!

Herzlicher Gruß
Mambu

jackjohn
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Re: Big Bore Nockenwelle, was passt wirklich??

Beitragvon jackjohn » So Okt 25, 2015 20:08

Hallo Mambu,
wie ich es anfangs schon beschrieben habe.
Von unten nach oben:
Umgepresste Originalwelle mit +4mm Hub
Vergrößerte Ölpumpe
Neues Pleuel original Yamaha
DreiBuchstabenMann Sandgußzylinder
XT600 Laufbuchse
97er CP Kolben bearbeitet -2mm Kompressionshöhe
Bearbeiteter Kopf mit bearbeiteten Standardventilen
angepasst auf die größere Bohrung
R&D Federn Federdruck auf Einbaulänge abgeglichen
251-80 Megacycle
Verstellbares NW-Rad
Längerer Ansaugflansch
40er Mikuni
Eigenbaukrümmeranlage mit Supertrapp

nicht zu vergessen....... viel,viel Hirnschmalz
Lack, Glasperlen, Dichtungen, Lager, Siri's
Stundenlanges schrauben, Düsenwechseln,
schlaflose Nächte waren auch dabei.

Ach ja, wenn noch jemand einen Satz Kipphebel von Megacycle braucht......
habe einen zuviel bestellt.
Gruß Jochen

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Re: Big Bore Nockenwelle, was passt wirklich??

Beitragvon Mambu » Mi Okt 28, 2015 19:11

... ah, ist es also die 251-80 geworden... :D

Gruß Mambu


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