Kupplungsumbau

In diesem Forum geht es um das Umbauen der XT (Gabel, Bremse, Tank, Sitzbank, ...)
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Kupplungsumbau

Beitragvon Kerzengesicht » Mi Jun 12, 2019 15:12

Hallo Forum,
meine Frau leidet unter Arthrose an den Fingergelenken und hat daher zunehmend Probleme die Kupplung zu betätigen, es handelt sich zwar um eine SR, aber ist ja das Selbe. Hab mir schon mehrere Lösungsansätze angeschaut: z.B. im SR Forum hat einer eine Umlenkrolle wie bei einem Flaschenzug unten an den Hebel am Motorblock angebracht. Eine andere Möglichkeit wäre "Easy Clutch" https://www.kickstartershop.de/en/mecha ... ch-booster Hat von euch schon mal jemand so einen Umbau gemacht und Erfahrungen sammeln können?
Härtere Kupplungsfedern gibt es, aber gibt es auch weichere? Meine Frau wiegt nicht viel und fährt immer solo, von daher würden weichere Federn auch gehen. Oder könnte man auch einfach zwei Federn ausbauen?

Grüße Bernd

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon rei97 » Mi Jun 12, 2019 15:57

Also:
Ich würde ja anfangen, den Kupplungszug zu erneuern und den Kupplungseinsteller auszutauschen, wenn er Dellen hat.
Damit wird die Betätigugskraft schon deutlich sinken. Der Hiha hat 10 Knebel mit Hartmetall aufgeschweißt und ich hab das dann mit einer Diamantscheibe egalisiert und dann mit Zinklamellenlack beschichtet. Da läuft dann die Stange wieder deutlich reibungsärmer.
Regards
Rei97

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Frank M
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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Frank M » Mi Jun 12, 2019 16:14

Umbau auf die hydraulische Magura-Hymec wäre auch noch eine Option. Funktioniert mit den Komponenten einer KTM-LC4, dabei muss nur die Betätigungsstange am Nehmerzylinder verlängert werden (Fahrradspeiche). Wenn sonst alle mechanischen Kupplungselemente in Ordnung und leichtgängig sind ergibt das eine 1a-Einfinger-Mädchenkupplung.

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Kerzengesicht » Mi Jun 12, 2019 16:46

@rei97,
Kupplungszug ist nagelneu und leichtgängig, der Konus unten am Motor ist auch noch O.K. falls nicht kann ich auch Verschleißschicht aufschweißen und bearbeiten. Für meine Bergiffe geht die Kupplung auch leicht, leichter jedenfalls wie bei meiner XT, aber eben nicht mehr leicht genug für meine Frau. Wobei die Kupplung ja nicht schwergängiger geworden ist im Lauf der Zeit, sondern die Handkraft meiner Frau mit zunehmendem Alter nachlässt und ich vermeiden will, dass sie die Lust am gemeinsamen Motorradfahren verliert.

@FrankM, an die Hydrauliklösung hatte ich auch schon gedacht, wobei das die Sache wieder komplizierter macht und auch nicht gerade billig ist. Und irgendwie es es nicht konsequent genug, also wenn Hydraulik dann richtig, also Nehmerzylinder direkt an der Kupplung. Bei der Version bleibt ja die mechanische Betätigung erhalten und die Hydraulik ersetzt nur den Zug.
Wobei die 300,- € nicht das Problem sind, wenn es wirklich was bringt, nur würde ich mir das vorher gerne mal ansehen.

Grüße Bernd

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Hiha » Mi Jun 12, 2019 17:20

Du kannst die Kraft nur sehr begrenzt durch mehr Weg kompensieren, da der Weg am Hebel sonst nicht mehr ausreicht.
Alternative: Wenns garnimmer geht, gibts auch noch echt fetzige, ernstzunehmende Automatikmotoräder.
https://www.motorradonline.de/automatik/
Hans

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Kerzengesicht » Mi Jun 12, 2019 17:34

@Hans, das ist mir schon klar mit dem Hebelweg, die Hebelgesetze sind mir durchaus bekannt. Daher denke ich auch dass die Umlenkrollen-Version ausscheidet, denn da verdopple ich den Weg am Handhebel bzw. halbiere ich den Weg unten an der Umlenkung. Daher denke ich ist das Easy-Cluch System besser, so grob überschlagen habe ich 30% mehr Weg, zudem kann ich da die Übersetzung in drei Schritten verändern.
Automatikmotorad kommt nicht in Frage, dann können wir ja gleich elektrisch fahren.

Bernd

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Frank M » Mi Jun 12, 2019 17:40

Und irgendwie es es nicht konsequent genug, also wenn Hydraulik dann richtig, also Nehmerzylinder direkt an der Kupplung. Bei der Version bleibt ja die mechanische Betätigung erhalten und die Hydraulik ersetzt nur den Zug.

ach so, ich dachte es geht dir vorrangig um die Reduzierung der notwendigen Betätigungskraft.

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon motorang » Mi Jun 12, 2019 18:29

Schau doch mal wie Deine Frau auf den Hebel greift bzw wie der montiert ist. Ob man den Hebel innen, mittig oder außen zieht macht einen großen Unterschied. Eventuell den Hebel ein wenig weiter in Richtung Lenkermitte versetzen.
Eine knappe Verdoppelung des Hebelweges und damit Halbierung der Kraft ist jedenfalls drin, sonst würde die Easyclutch oder die Umlenkrolle nicht funktionieren. Man kann auch unten an der Kupplung den Hebel verlängern, da geht es am einfachsten.

Von ASAP gibt es einen Hebel mit Deko, wo man die Einhängung des Zuges wählen kann:
https://www.1000ps.at/shop/produkt-n528 ... erstellbar

Gryße!
Andreas, der motorang
Die häufigsten Ursachen für Vergaserprobleme finden sich im Zündungsbereich * Bucheli-Projekt

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Kerzengesicht » Mi Jun 12, 2019 19:31

@Andreas,
Hebel unten am Motor verlängern wäre natürlich das Einfachste, aber ist da nicht das Gehäuse im Weg, das muss ich mir mal anschauen.
Wenn möglich will ich den original Handhebel erhalten, da er baugleich mit dem von der XT ist, so muss ich auf Reisen nur einen Ersatzhebel mitnehmen, zumal ich bei der SR auch noch nen Bremshebel brauche.
Ich glaub ich werde mir mal da Easy-Cluch Teil bestellen, für 30,- € kann man ja nicht viel falsch machen. Werde dann meine Erfahrungen berichten.
@Frank, das hydraulische System ist sicher nicht schlecht, aber das schöne an der SR ist doch, dass fast Alles, bis auf die Bremse, mechanisch betätigt wird. Wenn bei dem Magura Teil was kaputt geht, kann man das nicht einfach am Straßenrand reparieren, zumal die Hebelei und die Halterung komplett anders ist. Bei dem Easy-Clutch reicht es wenn ich den alten Zug einpacke.
Grüße
Bernd

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon hershey » Mi Jun 12, 2019 20:32

ich hatte das easy clutch seinerzeit an meiner 59x montiert. so richtig zufrieden war ich damit nicht:
da ist dann doch mehr reibung im system.

den ausrückhebel verlängern ist eine bewährte methode. allerdings ist der zug bei der xt recht starr zur serienhebeltangente ausgerichtet. da könnte es sein, dass der zug dann schräg läuft und zu stark an der aussenhülle reibt. ggf müsste man die aufnahme der aussenhülle am zylinderfuss nacharbeiten, so dass die ausrichtung wieder stimmt.

auf grund sehr guter erfahrungen mit der hymec an meiner speed triple (seit fast 17 jahren!) fahre ich die hydraulikkupplung seit einigen jahren auch an meiner xt: dank etwas optimalerer übersetzung und weniger reibung ist die kupplung auch leichter zu bedienen.

als teurere alternativen, wobei ich bezweifle, dass es etwas passendes für die xt gibt,
wäre eine fliehkraftkupplung von recluse
oder eine antihoppingkupplung zb von adler (adige), die eine selbstverstärkende wirkung hat und nur mit 3 federn auskommt und deswegen erheblich leichtgängiger ist.
Zuletzt geändert von hershey am Mi Jun 12, 2019 22:06, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Hiha » Mi Jun 12, 2019 21:57

Automatikmotorad kommt nicht in Frage, dann können wir ja gleich elektrisch fahren.
Abgesehen davon, dass eine elektrische Zero ein HammerSpaßmotorrad ist, gehts euch scheins mehr ums Schalten als ums Mopedfahren, oder? ;-)
Hans

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Herbert » Do Jun 13, 2019 10:14

Ich hab Xtoms System etwas abgeändert, direkt am Hebel ein Kugellager aus dem Modellbau, so bleibt etwas mehr Weg. Spiel muss man natürlich genauer als schlampig einstellen, aber das schadet ja nicht :D
Geht auf jeden Fall mit 2 Fingern, bei mir auch mit einem... und kost ned viel...
Kick it, Herbert
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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Kerzengesicht » Do Jun 13, 2019 11:56

@Herbert,
wie verhinderst Du dass das Drahtseil vom vom Kugellager abspringt ?

Gruß Bernd

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Hiha » Do Jun 13, 2019 12:53

Aber nett ist die Idee schon.

Hans

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Re: Kupplungsumbau

Beitragvon Frank M » Do Jun 13, 2019 13:25

"Kupplungszug ist neu" schreibst du. Zubehör oder Yamaha-Originalteil?
Der Kupplungszug ist eins der wenigen Ersatzteile, wo die sich die Ausgabe für ein teures Originalteil wirklich lohnt.
Die Verlegung des Zuges sollte auch unbedingt in ganz weiten Bögen erfolgen. So wie die Verlegung original im Werkstatthandbuch beschrieben ist MUSS die Kupplung ja schwer gehen. Kann man ganz leicht prüfen, indem man den Kupplungszug wirklich mal testweise nur oben am Handhebel einhängt und ohne ihn um den Lenkkopf zu knoten in einem ganz weichen Bogen nach unten zum Ausrückhebel führt. Je gerader der Zug bleibt desto spürbar leichter ist die Betätigung.

Die Leichtgängigkeit des Zuges ohne Last hat übrigens eher wenig Aussagekraft wie schwergängig der Zug dann im Betrieb wirklich läuft.


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