Notwendigkeit einer Kettenführung

In diesem Forum geht es um das Umbauen der XT (Gabel, Bremse, Tank, Sitzbank, ...)
AndreasXT600
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Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon AndreasXT600 » Do Feb 01, 2018 16:14

Hallo zusammen .
Wie jeder weiß ist an der Schwinge original eine Kettenführung verbaut. Die soll ein Herunterspringen der Kette vom Kettenrad verhindern. Da XTs sich auch im Gelände bewegen, kann auch hier ein Ast oder ähnliches gerne mal dazu beitragen, dass die Kette seitlich versetzt wird.

Frage/Diskussion:
Straßenmotorräder habe keine Kettenführung.
Wenn ich meine XT nun nur auf der Straße fahre, hättet ihr Bedenken die Kettenführung weg zu lassen ?
Der Federweg ist ja dennoch vorhanden und dadurch hat dies auch Einfluss auf die Länge der Kette.

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon Mr. Polish » Do Feb 01, 2018 16:36

Wenn ich mich richtig entsinne ist an der Kettenführung auch noch ein Befestigungspunkt für den Kettenschutz, auf den müsstest Du also evtl. auch verzichten, was wiederum AFIAK die Anzahl erlaubter Mitfahrer auf 0 reduziert.
Wenn Du also eh immer nur alleine fährst und Dir der Kettenschutz egal ist, dann kannst Du auch auf die Kettenführung verzichten...
Gruss, Fabi
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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon AndreasXT600 » Do Feb 01, 2018 16:55

Sorry, noch ein paar Anmerkungen dazu:

Es soll eine KLX Schwinge verbaut werden.
Kein Kettenschutz (oder wenn nur ein ganz kleiner) und eine kurze Sitzbank mit 1-Mann-Zulassung.

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon rei97 » Do Feb 01, 2018 18:15

Also:
Aufgrund der wesentlich gösseren Änderung der Kettenlänge zwischen SR und XT über die andere Schwingengeometrie halte ich einen Stützpunkt der Kette für recht nützlich. Wer den Federweg begrenzt, mag in Richtung SR gehen, aber sonst schwebt man in der Grenzlinie 'zu stramm (Ritzellager!!) und zu locker (Schlagen und runterspringen).
Das hat mit Gelände primär nichts zu tun, sondern mit der Federweg-Ketten-Ritzel- Schwingengeometrie.
Regards
Rei97

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon AndreasXT600 » Do Feb 01, 2018 19:06

Hi rei97,

Gut dass du die SR ins Spiel bringst. Die hat ja keine Kettenführung. Trotz im Vergleich zur XT 50mm (?) Längeren Schwinge. Meine KLX Schwinge ist wiederum nochmal ca. 45mm länger als die SR Schwinge (also 95mm länger als die XT Schwinge). Aber ob die 45mm zusätzlich im Vergleich zur SR dann die Kettenführung benötigen ?

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon Mambu » Do Feb 01, 2018 20:05

...also ich fahre seit Jahren ohne das Teil mit meiner Sumo XT, macht für mich nur im Gelände Sinn.

Herzliche Grüße
Mambu

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon Mambu » Do Feb 01, 2018 20:08

IMG_20180201_200653.jpg

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon rei97 » Do Feb 01, 2018 22:12

Hi rei97,

Gut dass du die SR ins Spiel bringst. Die hat ja keine Kettenführung. Trotz im Vergleich zur XT 50mm (?) Längeren Schwinge. Meine KLX Schwinge ist wiederum nochmal ca. 45mm länger als die SR Schwinge (also 95mm länger als die XT Schwinge). Aber ob die 45mm zusätzlich im Vergleich zur SR dann die Kettenführung benötigen ?
Also:
Das hängt vornehmlich mit dem Abstand Ritzel zu Schwingenlager zusammen. Als nächstes wirkt sich der Federweg aus, der bei einem ungünstigen Abstand verschärfend wirken mag. Dann sind der Abstand Schwingendrehpunkt zu Dämpfer und Schwingenende mitbestimmend. Das es auch bei einer SR grenzwertig werden kann zeigt das Bild, das bei Kurvenfahrt und Kompression duch Bodenwellen entstand. Im fahrfertigen Zustand war die Kette perfekt gespannt.
Das wäre ein Grenzfall zur Führung.
Regards
Rei97
pee.jpg

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon Mambu » Do Feb 01, 2018 22:23

...reden wir jetzt von der Kettenführung vor dem Kettenrad, oder vom "Kettenspanner" der die Änderung der Kettenspannung ausgleichen soll?
Ersteres ist meiner Meinung eben auf der Straße nicht notwendig, zweiteres würde bei der SR auch Sinn machen, aus den bereits genannten Gründen.
...aufgrund der 390er Dämpfer habe ich ja auf obigem Bild den Kettenspanner etwas geändert.

Herzliche Grüße
Mambu

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon AndreasXT600 » Fr Feb 02, 2018 6:00

Es geht um die Kettenführung vor dem Kettenrad.

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon hershey » Fr Feb 02, 2018 17:04

beim motorrad hängt der erforderliche kettendurchhang 1. vom federweg der hinterhand und 2. vom abstand der antriebswelle zum schwingendrehpunkt ab.
je mehr von beidem vorhanden, desto grösser der erforderliche kettendurchhang.
beim beschleunigen und bei entsprechender stellung der hinterradschwinge hat man im unteren kettentrum viel spiel. im bereich wo die kette auf das hintere kettenrad aufläuft kann die kette spiel-und fliehkraftbedingt etwas abheben. (siehe sr-foto weiter oben) das macht sie sehr sensibel bezüglich schräglauf und seitenkräfte durch zb steine, gehölz oder in tiefen spurrillen. diese seitenkraft kann dann ein abspringen der kette bewirken. man muss sich dazu nur einen umwerfer bei einer fahrradkettenschaltung vorstellen.
die xt500 hat serienmässig einen federbelasteten kettenspanner, der den fliehkrafteinfluss schon mal ausschaltet. ausserdem leistet dieser kettenspanner auch eine gewisse führungsarbeit, wenn auch suboptimal weit vom kettenrad entfernt.
dann hat sie serienmässig einen abweiser vorm kettenrad (da wird keine kette geführt), der bestenfalls geäst oder steine etc von der kette abhält. in verbindung mit dem federbelasteten kettenspanner halte ich das ding für verzichtbar.
moderne geländemopeds haben eine rolle unterm schwingendrehpunkt und eine sehr klar definierte kettenführung die sogar das kettenrad zum teil umschliesst.
meine antwort auf deine frage lautet also:
entweder einen federbelasteten kettenspanner verwenden und ggf auf die hintere kettenführung verzichten
oder
eine umlenkrolle unterm schwingendrehpunkt und eine "richtige" kettenführung an der schwinge vorm kettenrad anbringen.

gruß
jürgen

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon Henrixt » Do Sep 26, 2019 11:15

moderne geländemopeds haben eine rolle unterm schwingendrehpunkt

gruß
jürgen
moin,

das hat die KLX250 um deren Schwinge es hier geht auch so bereits 1979. Ein modernes Mopped .
Führungsrolle unter dem unteren kettentrum und oberhalb des oberen

ist vielleicht hilfreich sich die KLX Einzelteile näher anzusehen
https://www.cmsnl.com/kawasaki-klx250a1 ... partslist/

Teile "18" auf dem Bild

Bild

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon Frank M » Do Sep 26, 2019 12:39

da deine verbaute Schwinge so ziemlich die längste ist die bei Umbauten verwendet wird und daraus eine beträchtliche Kettenlänge resultiert, hast du in den Federwegendstellungen einen ordentlichen Kettendurchhang. Meiner Erfahrung nach sollte bei dieser Konstellation bestimmt ein federbelasteter Kettenspanner unten drunter, um ein Aufschwingen oder Schlagen des zugfreien Kettentrums zu verhindern.

Je länger so eine Kette läuft, desto eher kommt auch die seitliche Auslenkung einer nicht mehr neuwertigen Kette zum Tragen. Gerade bei Twinschock-Mopeds sieht man das recht gut, wenn die Stoßdämpferfeder links auf der Innenseite Kettenschleifspuren bekommt. Hab ich bei mir mit einer Kunststoffgleitschiene an der Kettenschutzstrebe wirksam verhindert.

So eine moderne Kunststoff-Kettenführung unten vor dem Kettenrad find ich persönlich eine super Sache. Simpel und wartungsfrei führt sie zuverlässig die Kette auf das Kettenrad und verhindert das Fressen von Stöckern, Steinen oder Körperteilen. Damit kann die Kette hinten praktisch nicht mehr ablaufen.

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon Henrixt » Do Sep 26, 2019 14:51

moin,
die Laufrollen bei der KLX250 bewirken dass die Kette in den Endpositionen umgelenkt wird und nicht auf geradem Wege "verkürzen" kann
sowohl oben als auch unten.
dadurch hängt die Kette nie so stark durch
deshalb hat die KLX orginal keinen Kettenspanner obwohl sie 250mm Federweg hat
sollte zumindest so sein, wenn die Position der Rollen durchdacht ist,....hab da selbst leider keine praktische Erfahrung, müsste man mal mit nem KLX Fahrer schnacken. In Wietstock war wieder einer, hab ihn leider nicht gesprochen.

bei der XT ist der Abstand Kettenritzel zu Schwingenachse grösser und die Höhen der Achsen zueinander ist auch anders,
(und der Winkel der Schwinge zum Boden je nach Umbau auch anders)
deshalb kann die Position der Rollen nicht milimetergenau übernommen werden.
Kann vielleicht ja mal jemand mit CAD aufmalen

Eine Kunststoff-Kettenführung unten vor dem Kettenrad hat die KLX Schwinge auch orginal. Teile "11" und drumrum

Bild

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Re: Notwendigkeit einer Kettenführung

Beitragvon sven » Do Sep 26, 2019 16:10

Ja, das Problem mit dem nötigen Durchhang bei der XT (und auch der SR) entschärft sich
durch eine Rolle wie die KLX sie hat ganz erheblich. Ich hab sowas an meinem Renner etwas
unterhalb der 8er (oder war's ne 10er) Bohrung im Knotenblech unter der Schwingenachse
montiert, man kann den Kettendurchhang damit sehr gering wählen weil er sich beim Ein-
federn praktisch nicht mehr verringert. Hier ist mal ein Fotor davon:

P1030276 - Kopie.JPG

Wobei die Kette über einen Schleifklotz ruhiger läuft.


Viele Grüße
Sven
Die "S" ist überhaupt die einzig wahre XT:
Da schüttelt's einen schon bevor der Motor läuft!


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